DE397825C

DE397825C - Rostschutzmittel

Info

Publication number: DE397825C
Application number: DER58107D
Authority: DE
Original assignee: FERDINAND RIEMANN
Current assignee: FERDINAND RIEMANN
Priority date: 1922-12-30
Filing date: 1922-12-30
Publication date: 1924-06-30

Description

Rostschutzmittel. Bisher galten. nichttrocknende oder halbtrocknende fette Öle als zu Anstrichzwecken ungeeignet. Man macht wohl in der Lackfabrikation zu Spirituslacken kleine Zusätze von Rizinusöl, um dadurch weniger spröde und desto haltbarere Anstriche zu erzielen. Für Öllacke kommt dagegen Rizinusöl nicht in Frage.
Der größte Nachteil der bekannten Anstrichmittel, besonders für die Rostverhütung, ist, daß sie durch die Witterungseinflüsse alsbald spröde werden und dann nicht mehr die damit gestrichenen Teile selbst vor dem Einfluß der Witterung schützen. Hinzu kommt, daß alle bisher gebräuchlichen Rostschutzanstrichmittel nur als rein mechanisch wirkende Mittel angesprochen werden- können. Die Metallteile der Brücken, Überführungen, Gasometer und sonstiger Eisenkonstruktionen werden mit einem Anstrich versehen, der verhindern soll, daß die Metallteile- den Witterungseinflüssen direkt zugänglich werden. Der Überzug an sich hat sonst gar keine rostschützenden und noch viel weniger beseitigenden Eigenschaften. Hierfür ist der beste Beweis, daß Anstriche auf schlecht abgebürsteten, rostigen Metallen sich bald reit dem Rost zusammen wieder ablösen und der Rost immer weiter frißt. Man muß daher vor dem Anstrich den alten Rost äußerst sorgfältig entfernen und dann noch mit Mennige vorstreichen.
Unstreitig sind fette Öle am besten zur Rostbeseitigung und -Verhütung geeignet, und nur der Umstand hat die Anwendung bisher verhindert, weil man damit keine festhaftenden Überzüge machen konnte. Rizinusöl läßt sich aber so verarbeiten, daß es sowohl allein für sich nur mit Zusatz von Metalloxyden, Farben- und Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel oder in Verbindung mit anderen Lackrohstoffen oder anderen Anstrichmitteln besonders geeignete Anstriche ergibt.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß stark verrostetes Eisen ohne Beseitigung des alten Rostes durch Anstrich mit Rizinusölfarbe vor weiterer Rostbildung geschützt wird, wenn man Rizinusöl mit g bis ro Prozent Metalloxyden (des Bleies, Mangans, Cobalts, Zinks oder anderen) vermischt, dann erhitzt, die Erhitzung auf 28o bis 3oo° C steigert und sie so lange fortsetzt, bis der Sud klar ist. Die Masse ist nach dem Erkalten so fest wie Bienenwachs, löst sich in allen Lösungsmitteln, wie Terpertinöl, Benzin, Tetralin, Benzol, Solventnaphtha u. dgl. und trocknet für sich allein gut, mit Farben vermischt, erscheint sie ebenfalls sehr schnell, wird dabei hart und doch elastisch. Sie läßt sich mit anderen Lackrohstoffen, wie Harzen, Kopalen, trocknenden Ölen usw., zu allen Lacken verarbeiten, und die Auflösungen lassen sich mit anderen trocknenden Ölen, Lacken und Auflösungen von Harzen und Kopalen mischen. Beispielsweise werden zoo Teile Rizinusöl, 8 Teile Zinkweiß und a Teile Manganoxydhydrat kalt vermischt und, wie oben angegeben, verarbeitet. Tropfproben auf Glas müssen blank und wachsartig fest erscheinen.
Die Anstriche mit solcher Rizinusölfarbe verkleben den sich abblätternden Rost so vollständig und dringen durch denselben auf das Metall, daB sich ein einheitlicher nicht zu lösender Überstrich ergibt. Es erübrigt sich also das Vorstreichen mit Mennige und es kann selbst von der Beseitigung des alten Rostes abgesehen werden.
Die Anstriche mit dieser Rizinusölfarbe trocknen in wenigen Stunden zu einem klebefreien Überzug, auf den auch andere Lackanstriche erfolgen können.

Claims

PATENT-ANSPRucH: Verfahren zur Herstellung eines Rostschutzmittels, dadurch gekennzeichnet, daB Rizinusöl mit 3 bis io Prozent Metalloxyden gemischt, auf 28o bis 300° C erhitzt und danach erkalten gelassen wird, worauf die wachsartige Masse in üblicher Weise mit Farbstoffen und Lösungsmitteln angemacht wird.