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Einrichtung zur Aufhängung von Kettenfahrleitungen elektrischer Bahnen.
Bei der Erfindung handelt es sich um die Aufgabe, bei der Aufhängung von Kettenfahrleitungen
elektrischer Bahnen an Quertragdrähten die bisher verwendeten, zum Zweck der Seitenverankerung
dienenden Spanndrähte entweder in Fortfall zu bringen oder sie gleichzeitig zum
Tragen mit heranzuziehen. Der Wegfall derartiger geradlinig verlegter Querspanndrähte
macht besondere Einrichtungen zum Nachspannen derselben durch Federn, Gewichte o.
dgl. entbehrlich.
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Nach der Erfindung werden einesteils die Querdrähte mittragend verlegt,
und zwar mit einem solchen Durchhang, daß sich die Beanspruchung dieser Querdrähte
bei Temperaturschwankungen nicht unzulässig ändert, auch wenn keine besonderen Einrichtungen
zum Nachspannen derselben vorgesehen sind.
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Der andere Teil der Erfindung besteht in Anordnungen, die es ermöglichen,
daß die Aufhängepunkte der Fahrleitungsketten in gleicher Höhe liegen, obwohl die
Querspanndrähte mit Durchgang verlegt sind. Erfindungsgemäß werden hierzu an den
üblichen senkrechten Stützen in geeigneter Höhe besondere, nur zur seitlichen Festlegung
der Aufhänge- oder Stützpunkte dienende Stützstreben angeordnet, welche das Seitenausschwingen
dieser Stützpunkte infolge Wind-und Kurvenzug verhindern. Im Gegensatz zu l ekannten
Auslegeranordnungen an den senkrechten Stützen, und ebenfalls im Gegensatz zu den
allgemeinen üblichen Streben für die seitliche Festlegung des Fahrdrahtes werden
die Stütz- oder Aufhängepunkte der Tragseile erfindungsgemäß unmittelbar senkrecht
oder so ähnlich an den Quertragdrähten aufgehängt bzw. abgestützt und durch die
genannten Stützstreben nur seitlich gehalten. Wo es zweckmäßig und möglich ist,
können an Stelle dieser Stützen und Stützstreben auch kurze Querbalken o. dgl. eingebaut
werden.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der neuen
Quertragdrahtaufhängungen veranschaulicht.
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Bei der in Abb. z gezeigten Anordnung werden von nur zwei mit gleichen
Durchhang verlegten Quertragdrähten, einem oberen Ouertragdraht a und einem unteren
Quertragdraht b, die an sich bekannten senkrechten
Stützen c getragen.
Während diese Stützen c an ihren unteren Ende in der allgemein üblichen Weise mit
den Isolatoren d für die seitliche Festlegung der Fahrdrähte r ausgerüstet sind,
werden die Stützpunkte h der Tragdrähte t nicht unmittelbar an diesen Stützen aufgehängt,
sondern sie werden mittels Hängedrähten f oder auch Stützen g am oberen Quertragdraht
a aufgehängt bzw. abgestützt, und durch die Streben i seitlich an den Stützen c
verankert. Diese Strei;en i werden jedoch im Gegensatz zu den Streben d für die
seitliche Festlegung zwecks Verineidung eines zusätzlichen Isolators nicht abisoliert,
sondern tragen lediglich an ihren Endpunkten die Isolatoren für die Aufhänge-oder
Stützpunkte h. Um die allgemeine Anwendungsmöglichkeit derartiger Anordnungen zu
zeigen, ist in der Abb. i neben den normalen Aufhängungen f (links) auch eine Abstiitzung
g (rechts) gezeigt. Es ist hier angenommen, daß in eine der Fahrleitungsketten ein
schwerer Bauteil, etwa ein Streckentrenner, eingehängt werden muß und daß zu diesem
Zweck der Tragdraht t einen größeren Durchhang und damit auch einen höheren Unterstützungspunkt
erhalten muß.
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Man wird die senkrechten Stützen c mit den Streben i in möglichst
geringer Anzahl zur Anwendung bringen. Im mittleren Teil der Spannweite wird es
meist genügen, die Stützpunkteh unmittelbar am Quertragdrahta aufzuhängen und ebenso
in bekannter Weise die Isolatoren für die seitliche Festlegung d unmittelbar in
den unteren Quertragdraht b. In den seitlichen Teilen der Spannweite wird es meist
möglich sein, die Stützpunkte h und seitlichen Festlegungspunkte d unmittelbar am
Mast abzusteifen bzw. anzubringen, wie dies in Abh. i links bezeichnet ist. In der
Abb. i rechts ist an Stelle der senkrechten Stützen c mit Streben i ein Querbalken
k zwischen blast und Tragseil vorgesehen, welcher die Rufhänge- oder Stützpunkte
h trägt.
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Um einen labilen Gleichgewichtszustand zu vermeiden, müssen entweder
in bekannter «'eise räumliche Konstruktionen mit doppelten Quertragdrähten
a oder b ausgeführt werden, oder es muß sich an allen Stellen der
Schwerpunkt der Quertragdrahtzüge über dem Schwerpunkt der Fahrleitungsketten befinden.
Letzterer Schwerpunkt ist aber bei der üblichen Ausführung der Fahrleitungsketten
mit seitlich frei beweglich festgelegtem Fahrdraht identisch mit dem Unterstützungspunkt
h. Um nun in den mittleren Teilen der Spannweite (wo der Durchhang am größten ist
und der Schwerpunkt der Quertragdrahtzüge am tiefsten liegt) zu vermeiden, daß der
Schwerpunkt unter die Unterstützungspunkte h fällt, ist es vorteilhaft, den unteren
Quertragdraht nicht zurr Mittragen zu verwenden, sondern geradlinig zu verlegen.
Dies ist in Abb. 2 dargestellt, wo (las ganze Gewicht am oberen Quertragdraht a
hängt und ein labiler Gleichgewichtszustand vermieden ist. In den seitlichen Teilen
der Spannweite kann diese Ge-\vichtsverteilung Avieder voll ausgeglichen werclen,
dadurch, claß hier der untere Ouerdralit b von den seitlichen Stützen c ab stark
nach oben gezogen und auf diese Weise der Quertragdralit a an diesen Stellen entlastet
wird. Die Gefahr eines Kippens ist in den seitlichen Teilen der Spannweite an sich
geringer. Die A1ib.2 zeigt links noch eine Sonderheit, in-(lem dort die Hängedrähte
f der Aufhängung der Stützpunkte Ir nicht senkrecht sondern schräg stehen,
was entweder aus konstruktiven Gründen oder mit Rücksicht auf die Quersteifigkeit
von Vorteil sein kann.
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Die Abb. 3 zeigt ein weiteres Anwendungsbeispiel, bei welchem, wiederum
mit Rücksicht auf die Stabilität, auf einen \utzdurchliang des unteren Ouertragdrahtes
b verzichtet und dieser also als gewöhnlicher Ouerspanndraht verwendet wird. Im
linken Teil der Abbildung ist noch ein beabsichtigter Teildurchhang zwischen den
Stützen bzw. diesen und den Masten vorgesehen, indem der Querspanndraht b in bekannter
Weise durch die Stützpunkte der seitlichen Festlegung mit den Isolatoren d belastet
ist. Diese Anordnung dient zum Zweck, die thermischen Spannungsänderungen im Querspanndraht
b herabzudrücken. Im rechten Teil der Abb.3 ist auch hierauf verzichtet, hier ist
der untere Ouerspanndraht gerade gespannt. Die Stützen c mit Streben i sind hier
durch Querbalken k und einfache Hängedrähte l ersetzt.
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Die Abb.4 und 5 zeigen weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Es ist selbstverständlich nicht unbedingt notwendig, daß die beiden Qüertragdrähte
a und b, wie in Abb. i gezeichnet, mit gleichem Durchhang verlegt
sind. Beispielsweise kann der untere Quertragdraht b einen größeren Durchhang aufweisen
als der obere a, wie in Abb. 4 gezeichnet, Hier ist der Durchhang beispielsweise
noch größer als der Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Quertragdraht. Dies
bringt den Vorteil mit sich, daß die Querbalken k zwischen die beiden Quertragdrähte
a und b und die Mastes eingehängt werden können; dadurch ergibt sich
bei äußerst günstigen Bedingungen für die Aufhängung der Stützpunkte lr infolge
langer und leichter Querbalken k gleichzeitig eine große Seitensteifigkeit, indem
die Winddrücke in Gleisrichtung zum halben Teil auf den Mast, zum anderen Teil auf
den stärker gespannten oberen Quertragdraht a übertragen werden.
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Diese Anordnung läßt noch eine neuartige
Besonderheit
zu. Um nämlich bei starkem Seitenwind oder bei starkem Kurvenzug die genügende Seitensteifigkeit
der seitlichen Festlegungen für den Fahrdraht zu erreichen, ist es zweckmäßig, ein
besonderes, an sich wenig vorgespanntes Seil m als - Windseil einzuhängen, das die
zusätzlichen Seitenzüge aufnimmt.
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Die Abb.5 zeigt ein Anwendungsbeispiel der Erfindung, wonach der untere
Ouertragrlraht b mit Rücksicht auf die Stabilität und aus Konstruktionsgründen mit
einer Durchliangspfeilhöhe verlegt wird, welche wesentlich geringer ist als in den
bisherigen Beispielen. Ferner ist hier ein gleicher Querdraht nach Art des bisher
bekannten oberen Ouerspanndrahtes als oberer Quertragdraht n gespannt.
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In den Abb. 1, 3 und 5 sind verschiedene Beispiele gezeigt, wie die
Stützpunkte h an den oberen Ouertragdrähten a bzw. za oder an den Querbalken h befestigt
werden können. An Stelle von Hängedrähten f können auch kurze einfache Stützen o
(Abb. 3) oder doppelte Stützen p (Abb. i und_ 3) oder Vertikalstrel:en q (Abb. 3),
welche bis zum oberen Ouertragdraht reichen, verwendet werden.