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Einrichtung zum Herstellen von Formstücken aus Kartoffeln, Rüben u.
dgl. Es ,gibt Einrichtungen zur Herstellung verschiedener Sorten von jeweils bestimmten
Formstücken aus Kartoffeln, Rüben u. dgl. mit einer einen Stempel und eine Form
aufweisenden Stanzvorrichtung und einer mit ihr gekuppelten kreisenden Schneidvorrichtung
zum Schneiden von Stangen, Würfeln oder Scheiben aus dein Schnittgut.
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Die Verwendungsmöglichkeit der bisheriget: derartigen Einrichtungen
war beschränkt. Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, Formstücke, z. B. Stangen,
Würfel, insbesondere Scheiben mit parallelen Ober- und Unterflächen, also von gleichmäßiger
Länge bzw. Dicke, herzustellen, wobei der Abstand der Oberfläche von der Unterfläche,
also die Länge bzw. Dicke verändert werden kann, ohne daß dabei das Parallelliegen
dieser Flächen aufgegeben wird. Hierzu sind im Gegensatz zu den bisherigen Bauarten
folgende Anordnungen miteinander vereinigt.
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Es ist nach der Erfindung die Anordnung getroffen, daß das jeweils
eingestellte Verhältnis der Bewegungsgröße des Stempels zur Bewegungsgröße der Schneidmesser
während des ganzen Abwärtshubes des Stempels vollständig gleich bleibt, und es sind
Teile auswechselbar angeordnet, durch deren Auswechselung die Einrichtung auf ein
anderes Bewegungsverhältnis zwischen dein niedergehenden Stempel und den Messern
eingestellt werden kann, ohne daß dadurch das Parallelbleiben von Unter- und Oberflächen
der Formstücke aufgehoben wird.
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Hierdurch lassen sich im Gegensatz zu den bekannten Bauarten die verschiedensten
Formen, wie Stangen, Würfel, Scheiben u. dgl., von den verschiedensten Längen und
Dicken mit derselben Einrichtung erzielen, wobei alle während desselben Arbeitsganges
erzielten Erzeugnisse vollständig gleich sind und, was besonders bei Scheiben wichtig
ist, vollkommen parallele Ober- und Unterflächen haben. Daraus ergeben sich auch
weniger Fehlstücke als von Hand auszulesender Abfall.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
sowie das durch ihn erzielte Erzeugnis dargestellt und zeigt: Abb. i eine Seitenansicht
des ersten Ausfübrungsheispieles der -Maschine, teils im Schnitt, Abb. 2 einen Teil
der Abb. r im senkrechten Längsschnitt, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie .-,1-B
der Abb.2, Abb. ¢ einen Schnitt nach der Linie C-P der Abb.2. Abb.5 das zweite Ausfiihrtingsheispiel
in Seitenansicht, Abb. 6 einen Teil desselben in Vorderansicht, Abb. 7 einen Teil
der Einrichtung in Seitenansicht, Abb. 8 eine Draufsicht auf Abh. 7, Abb. g einen
Teil der Abb. i in gr@it3erem Maßstabe, Abb. io eine Draufsicht nach der Linie G-H
der Abb. g, Abb. i i ein Messer in Seitenansicht.
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Abb. 12 einen Schnitt nach Linie E-F -:ler Abb. i i, Abb. 13 eine
Seitenansicht des Messers. und Abb. 14 bis 21 Beispiele der mit der Einrichtung
nach vorliegender Erfindung hergestellten Formstücke.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel ist i die von einer Riemscheibe
2 angetriebene Hauptwelle. Auf dieser sitzt ztvischen festen Stellringen lose, aber
achsial unverschiebbar eine Schnecke 3, die am einen Ende als Teil .1 einer Einzahnkupplung
ausgebildet ist. Der andere Teil s dieser Kupplung sitzt, gegen Selbstdrehung gesichert,
aber achsial verschiebbar, auf (-]er Welle i. Die Schnecke 3 greift in ein Schneckenrad
6, das auf einer senkrechten Welle 7 fest sitzt, auf der eine Kurvennutscheibe 8
finit ungleichen Hälften sitzt. In die tut dieser Kurvenscheibe 8 greift eine Rolle
g, welche an einem Stempel io angeordnet ist, so daß bei Drehung der Kurvenscheibe
8 der Stempel io mit gleichmäßiger Geschwindigkeit nach unten verschoben und wegen
der ungleichen Hälften der Scheibe 8 beschleunigt wieder nach oben bewegt wird.
Jenseits der Rolle g ist eine Rolle i i in einer senkrechten Führung 12 angeordnet.
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Auf der Welle i sitzt außerhalb des Gehäuses ein Zahnrad 13, welches
in ein Zahnrad 14 einer Welle 15 eingreift. Das Zahnradpaar 13, 1.1 ist auswechselbar
und durch Zalinräd.erpaare von anderen Übersetzungsverhältnissen ersetzbar. Die
Welle 15 treibt
durch ein Zahnräderpaar 16 eine Welle 17 und diese
durch ein Kegelgetriebe 18 eine senkrecht nach unten gehende Welle i g.
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Unter dem Stempelkopf 2o ist in einen durchlöcherten Tisch 21 eine
Langmatrize 22 lose auswechselbar so eingesetzt, daß der Stempelkopf 2o bei seiner,
Abwärtsbewegung den oberen Rand der Langmatrize 22 berühren kann. Die-in Abb. 9
gezeichnete Matrize 22 ist ein Hohlkörper von der angenäherten Gestalt eines rechtwinkligen
Parallelepipedons mit einem Schneidrand 23 oben und je einer Einziehung 24 oben
und unten. An der oberen Außenseite hat die Matrize vier senkrechte Flügel z5 mit
oberen Schneidkanten 26, welche Flügel sich nach unten etwas verdicken können. In
den Fuß 27 der Langinatrize 22 ist eine Untermatrize 28 auswechselbar eingesetzt,
die rechtwinklig zueinander stehende aufrechte und nach unten sich verdickende Schneidmesser
29 hat. Die mittleren stehen senkrecht, alle übrigen sind nach oben hin zur Mitte
geneigt, so daß die durch diese Messer 29 gebildeten Kanäle 30 sich nach unten verbreitern
(Abt. 9 und i o) .
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Die Welle ig geht durch ein Rohr 31 und durch den Tisch 2i und trägt
an ihrem unteren Ende auswechselbar einen Messerkopf 32 (Abt. i und ii bis 13).
An diesem sitzen radiale, unter der Untermatrize 28 durchgehende wagerechte Messerflügel
33, welche propellerartig zu einem später beschriebenen Zweck gewunden sind
(Abt. ii bis 13). Es werden also die Messer 33 und der Stempel 2o beide von der
Schnecke 3 aus zwangläufig bewegt, so daß beim Auswechseln des Zahnräderpaares 13,
14 die Übersetzung beider genannter Teile gleichmäßig verändert wird.
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An dem Kupplungsteil s greift mit einer Gabel ein Hebel 34 an (Abb.
4), der fest auf einer im Gehäuse drehbar gelagerten Achse 35 sitzt. Auf dieser
sitzt ebenfalls fest eine Klinke 36, an der gelenkig eine Zugstange 37 angreift.
Diese steht unter der Wirkung einer Feder 38, welche das Bestreben hat, die Klinke
fest gegen die Nase 39 eines Hebels 4.o zu ziehen, wenn der Stempel -io, 2o sich
nicht in seiner Höchstlage befindet. Mit dem Hebel 4o steht in starrer Verbindung
ein Hebel 41, der mit einem runden. Kopf in die Bewegungsbahn des oberen Endes des
Stempels io ragt. Geht der Stempel io in seine Höchstlage, so dreht er den Hebel
41 mach oben und hebt damit die Nase 39 von der Klinke 36 ab, wodurch die
Feder 38 die Klinke 36 anzieht und der Hebel 34 die Kupplung 4, 5 öffnet.
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An der Zugstange 37 greift am anderen Ende ein Kniehebel 4--> an,
der durch eine Stange 43 (Abh. 4 und i) mit einem Fußtritt 44 gelenkig verbunden
ist.
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Zu der Einrichtung gehört noch ein Vorschneider, der in Abb-. 7 und.
8 dargestellt ist. Derselbe besitzt in einen Fuß 45 eingelassen z-,vei senkrechte,
oben scharfe und in ihrem Abstand voneinander verstellbare Messer 46 sowie einen
gelenkig angeordneten Handhebel 47 mit einem zwischen die Messer 46 schwingbaren
Gegenklotz 48.
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Will man z. B. mit der Einrichtung Kartoffelstücke nach Abb. 21 herstellen,
so wird zunächst eine geschälte Kartoffel 49 (Abt. 7 und 8) auf dem Vorschneider
45 bis 48 zurechtgeschnitten, .d. h. durch Druck auf den Handhebel 47 werden die
beiden Endkappen entfernt, die dann zu anderen Zwecken, z. B. zur Zubereitung von
Kartoffelbrei, verwendet werden können. Dann wird der Kartoffelklotz 5o (Abt. i)
auf den oberen Rand der Langmatrize 22 gestellt, während der Fußtritt 44 oben (Abt.
i) und. die Kupplung 4, 5 offen (Abt. 3) ist und die Schnecke 3 stillsteht. Nun
tritt man auf den Fußtritt 44. wodurch die Kupplung 4, 5 geschlossen wird und die
Schnecke 3 zwangläufig in bestimmtem Geschwindigkeitsverhältnis zueinander den Stempel
i o nach unten gleichmäßig bewegt, und zwar in einem Übersetzungsverhältnis, das
durch das auswechselbare Zahnräderpaar 13, 14 bestimmt werden kann. Es wird so aus
dem Kartoffelklotz 50 eine rechtwinklig parallelepipedische Form ausgestanzt,
wobei der überstehende Ringteil des Kartoffelklotzes durch die -Messerflügel 25
mehrfach aufgeschnitten wird und so in mehreren Teilen an einem nicht dargestellten
Ableitungsblech entlang in einen gesonderten Teil gelangen kann. Die Kartoffelform
steckt also in der Langmatrize 22 und wird durch die untere Einziehung 24 in der
Schwebe gehalten. Kommt die nächste Kartoffelform von oben in die Langmatrize 22
hinein, so drückt sie die erste Kartoffelform in die Untermatrize 28, dort wird
sie in Streifen geschnitten und in den Bereich der Messerfliigel33 gedrückt, welche
nun Stücke entsprechend der Abb. 2i abschneiden, die durch den gleichzeitig als
Messerschutz dienenden Trichter aus der Maschine fallen. Kommt der Stempel io wieder
in seine Höchstlage, so rückt er mittels des Hebels 41 die Kupplung 4, 5 aus (Abt.
4), und der Stempel io steht still. Die Ausrückung kann auch jederzeit durch einen
Handhebel 52 erzielt werden, der ebenfalls mit dem Hebel 41 in starrer Verbindung
steht.
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Läßt man den Messerkopf 32 mit den Messerflügeln 33 weg, so kann man
Kartoffelstreifen nach Abb. 17 und 18 je nach der eingesetzten Untermatrize 28 herstellen.
Läßt man die Untermatrize 28 weg, so kann man Würfel nach Abb. 14 herstellen. Läßt
man die Untermatrize und die Messer 33 weg, s0
werden parallelepipedische
Kartoffelstücke mit einer der Langmatrize 22 entsprechenden Querschnittsform hergestellt.
Diese kann aber auch durch eine solche rnit Rohrform ersetzt werden, wenn man zvlindrische
Säulen herstellen will. Dabei kann die Wandung sternartig, gezackt, gekuppt (nach
Abb. i9) oder ähnlich geformt sein. Setzt man ein anderes Zahnräderpaar 13, 14 ein,
so kann man das Bewegungsverhältnis des 1'Iesserknpfes unter etwaigem Einsetzen
eines solchen mit mehr Messerflügeln so wählen, daß bei -,veggelassener Untermatrize
28 etwa Scheiben nach Abb. 16, i9 oder mit anderer Umrißlinie geschnitten werden,
und wenn man gewellte Messer einsetzt, kann man Scheiben nach Abb.2o mit kannelierten
Flächen erhalten. So lassen sich durch Auswechseln der Zahnräder 13, 14, der -Messer
33 und der Matrizen 22 und 28. eine große Anzahl von Formen erzielen, Nvie sie z.
B. in den Küchen großer Hotels bisher mit Hand mühsam geschnitten wurden.
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Die llesserfliigel33 haben die propellerartige Form, weil das Schneidgut
von oben gleichmäßig nach unten gedrückt wird, die Schneidgeschwindigkeit der Messer
aber nahe bei der Stange i9 eine langsamere ist als an den äußeren Enden der Messer
33, und wo sonst stellenweise das Schneidgut zu stark von oben auf die Messer drücken
würde.
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Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 5 und 6 eignet sich besonders für
Handbetrieb. Der Stempel i o ist an einem ausbalancierten Handhebel 53 angelenkt,
an dein eine Zahnstange 5d. hängt, die in ein Zahnrad 55 eingreift. Dieses steht
in Bewegungsverbindung durch ein Zahnrad 57 mit einem auswechselbarem Zahnrad 56,
das durch eine bei Drehung in einer Richtung nachgebende Kupplung 58 bekannter Art
in Bewegungsverbindung mit dem Zahnräderpaar 59 steht, von dein durch Winkeltrieb
6o die Messerwelle i9 re(Ireht wird. Bei Abwärtszug des Hebels 53 wird also der
Stempel io nach unten bewegt und die Messerwelle i9 je nach der Übersetzung der
Räder 57, 56 rascher oder langsamer gedreht. Beim Hochheben des Handhebels 53 öffnet
sich die Klemmkupplung 58, so daß die Messerwelle i9 sich nicht zurückdreht, sondern
sich weiterdreht.