DE3938656A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von sauerstofffreiem kupfer - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von sauerstofffreiem kupferInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von sauerstofffreiem Kupfer, das
sich zur Verwendung als Elektrodenmaterial von Elektronen
röhren eignet.
Wenn Kupfer unter Umgebungsbedingungen geschmolzen wird,
werden mehrere 10 bis mehrere 1000 ppm (Gewicht) an Sauer
stoff gelöst, und dieser Sauerstoff verbleibt, wenn das
Kupfer wieder in den festen Zustand übergeht. Solcher ge
löster Sauerstoff verursacht eine sogenannte Wasserstoff-
Versprödung, die zu einer Verringerung der Warmformbarkeit
und zu einer Blasenbildung während des Temperns führt. Der
Grund dafür ist, daß atmosphärischer Wasserstoff in und
durch das Kupfer diffundiert, um mit dem im Kupfer gelösten
Sauerstoff unter Bildung von Wasserdampf zu reagieren, wo
durch sich innere Fehler oder Oberflächendiskontinuitäten
ergeben, die eine Blasenbildung verursachen.
Wenn Legierungselemente zu Kupfer, das nicht weniger als
10 ppm (Gewicht) Sauerstoff enthält, zugegeben werden, rea
giert der Sauerstoff außerdem mit den Legierungselementen
unter Bildung nicht-metallischer Oxideinschlüsse, die zu
mikroskopischen Fehlstellen führen, die die Eigenschaften
der Legierung selbst schmälern. Weil die Gasentladung aus
dem Metall erhöht wird, wird das Kupfer zusätzlich als Mate
rial für Vakuumkessel oder Elektronenröhren ungeeignet. Sauer
stoff in Metallen hat somit schädliche Wirkungen, und es ist
deshalb notwendig, beim Schmelzen von Kupfer den Sauerstoff
gehalt so niedrig wie möglich zu halten.
Bisher bekannte Verfahren zur Deoxidierung von geschmolzenem
Kupfer sind die folgenden:
- 1) Das Verfahren, bei dem man eine kleine Menge eines deoxidierenden Elementes, wie Phosphor (P) zum ge schmolzenen Kupfer zufügt;
- 2) das Verfahren, bei dem man das geschmolzene Kupfer mit einem kohlenstoffhaltigen Beschichtungsmaterial, wie Holzkohle, beschichtet;
- 3) das Verfahren, bei dem man Kupfer unter einer Atmosphäre eines reduzierenden Dichtgases, wie Kohlenmonoxid (CO)-Gas, schmilzt; und
- 4) das Verfahren, bei dem man den gelösten Sauerstoff durch Schmelzen des Kupfers im Vakuum ausdampft.
Die vorstehenden Verfahren haben jedoch die folgenden Nachteile:
Weil im Verfahren (1) das als Deoxidans zugefügte Element und
das sich ergebende Oxid in dem geschmolzenen Kupfer verblei
ben und auf die Eigenschaften des Kupfers eine nachteilige
Wirkung besitzen, ist Zeit und Arbeitsaufwand erforderlich,
um sie zu entfernen. Zusätzlich ist es sehr schwierig, mit
diesem Verfahren den Sauerstoffgehalt auf weniger als 10 ppm
(Gewicht) zu verringern.
Im Verfahren (2), bei dem Sauerstoff mit der Beschichtung
zur Reaktion gebracht wird, wird, wenn die Beschichtung be
schädigt wird, Sauerstoff sofort im Kupfer absorbiert, was
schädliche Wirkungen hervorruft. Auch mit diesem Verfahren
ist es schwierig, den Sauerstoffgehalt auf weniger als 5 ppm
(Gewicht) zu verringern.
Das Verfahren (3) wurde im industriellen Maßstab zur Her
stellung von sauerstofffreiem Kupfer, das nicht mehr als
10 ppm (Gewicht) Sauerstoff enthält, viel verwendet. Dieses
Verfahren zeigt eine höhere deoxidierende Leistung und ver
wendet die folgende Deoxidierungsreaktion:
CO + [O] in geschmolzenem Cu → CO₂
Da jedoch die Reaktionsgeschwindigkeit von der Diffusion des
Sauerstoffs im Kupfer bestimmt wird, ist sie niedrig und des
halb ist eine lange Verfahrensdauer erforderlich. Es muß
deshalb ein Warmhalteofen großen Volumens zwischen dem
Schmelzofen und der Gießmaschine angebracht werden, was die
Installierungs- und Betriebskosten ungebührlich erhöht. Weil
die Reaktionsgeschwindigkeit gering ist, wird der in die
umgebende Atmosphäre und den Container entfernte Sauerstoff
außerdem bis zu einem gewissen Grad in das Kupfer rück
absorbiert, wenn der Sauerstoffgehalt verringert ist, was es
schwierig macht, den Sauerstoffgehalt unter 3 ppm (Gewicht)
zu verringern.
Im Verfahren (4), bei dem unter Vakuum geschmolzen wird, wird
die Deoxidierung gemäß der folgenden Reaktion bewirkt:
2 [O] → O₂
Um gemäß dieser Reaktion den Sauerstoffgehalt unter 3 ppm
(Gewicht) zu verringern, ist ein hohes Vakuum im Gefäß not
wendig, und deshalb ist eine entsprechend feste Vorrichtung
erforderlich. Weil die Reaktionsgeschwindigkeit selbst gering
ist, ist außerdem eine lange Verfahrensdauer erforderlich,
was die Herstellungskosten beträchtlich erhöht. Außerdem ist
dieses Verfahren im wesentlichen ein ansatzweises, und nicht
für ein kontinuierliches Gießverfahren unter Verwendung einer
Stranggußmaschine anwendbar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb, ein Verfahren
zur Herstellung von sauerstofffreiem Kupfer bereitzustellen,
mit einem ausreichend reduzierten Sauerstoffgehalt, der seine
Verwendung auch für Applikationen mit sehr strengen Quali
tätsanforderungen ermöglicht, wie es für Materialien für
Elektronenröhren der Fall ist, und das für eine rasche und
kontinuierliche Herstellung eines solchen sauerstofffreien
Kupfers bei verringerten Herstellungskosten geeignet ist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine zur Durchfüh
rung des vorstehend genannten Herstellungsverfahrens geeignete
Herstellungsvorrichtung bereitzustellen.
Gemäß einem ersten erfindungsgemäßen Aspekt wird ein Ver
fahren zur Herstellung von sauerstofffreiem Kupfer bereit
gestellt, das durch eine deoxidierende Stufe gekennzeichnet
ist, bei der man ein reduzierendes Wasserstoff enthaltendes
Gas in Kontakt mit geschmolzenem Kupfer bringt, um mit darin
enthaltenem Sauerstoff zu reagieren. Bis jetzt war es bekannt,
daß Wasserstoff, obwohl er eine starke deoxidierende Wirkung
besitzt, Wasserstoff-Versprödung hervorruft, wenn er zusammen
mit Sauerstoff vorliegt, wodurch die Qualität und Eigen
schaften von Gußblöcken verschlechtert wird. Die Verwendung
von Wasserstoff zur Deoxidierung wurde deshalb nicht in Er
wägung gezogen. Es wurde jedoch gefunden, daß, weil Wasser
stoff eine hohe Diffusionsgeschwindigkeit und daher ein gro
ßes Deoxidierungsvermögen besitzt, seine Reaktionsprodukte
leicht als Wasserdampf entfernt werden können, und die Ver
wendung von Wasserstoff für Deoxidierungsverfahren im Ergeb
nis erfolgreich gewesen sind.
Gemäß einem zweiten erfindungsgemäßen Aspekt wird eine Her
stellungsapparatur bereitgestellt, die zur Durchführung des
vorstehend genannten Herstellungsverfahrens konstruiert ist.
Die Vorrichtung umfaßt einen Schmelzofen zum Schmelzen eines
Kupfermaterials und eine Deoxidierungseinrichtung zum Ein
blasen eines Wasserstoff enthaltenden reduzierenden Gases
in das geschmolzene Kupfer, um mit in dem geschmolzenen
Kupfer gelösten Sauerstoff zu reagieren, wodurch der Sauer
stoff entfernt wird. Die Vorrichtung kann ferner eine De
hydrierungseinrichtung umfassen, um das geschmolzene Kupfer
einem Gas mit niedrigem Wasserstoffgehalt auszusetzen, um
den restlichen Wasserstoff in dem geschmolzenen Kupfer zu
entfernen.
Fig. 1 ist eine schematische Querschnittsansicht
einer Vorrichtung zur Herstellung eines sauerstofffreien
Kupfers gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung, die das Ver
hältnis zwischen dem Wasserstoffgehalt eines reduzierenden
Gases und der Reaktionsgeschwindigkeit zeigt;
Fig. 3 ist eine schematische Querschnittsansicht,
die eine Vorrichtung zur Herstellung eines sauerstofffreien
Kupfers gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
zeigt; und
Fig. 4 ist eine ähnliche Ansicht wie in Fig. 3,
zeigt aber eine Vorrichtung gemäß einer dritten Ausführungs
form der Erfindung.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung von sauerstoff
freiem Kupfer ist charakterisiert durch die Stufe, bei der man
ein reduzierendes, Wasserstoff enthaltendes Gas in Kontakt mit
geschmolzenem Kupfer bringt, um mit dem darin enthaltenen
Sauerstoff zu reagieren. Wenn notwendig, kann in dem ge
schmolzenen Kupfer verbleibender Wasserstoff entfernt werden,
nachdem der Sauerstoff daraus entfernt wurde.
Das reduzierende Gas, das Wasserstoff enthält, kann nur an
der Oberfläche des geschmolzenen Kupfers appliziert werden,
vorzugsweise wird es jedoch in das geschmolzene Kupfer einge
blasen, um eine effiziente Umsetzung sicherzustellen.
Die Zusammensetzung des reduzierenden Gases sollte unter
Berücksichtigung verschiedener Aspekte festgesetzt werden,
setzt sich aber vorzugsweise aus einer reduzierenden Kompo
nente und einer inerten Komponente zusammen, wobei der Wasser
stoffgehalt im Bereich von 0.5 Vol.-% bis 50 Vol.-% liegt.
Wenn z.B. 50 kg geschmolzenes Kupfer deoxidiert werden sol
len, ist das Verfahren unbrauchbar, wenn der Wasserstoffgehalt
im reduzierenden Gas geringer als 0.5 Vol.-% beträgt, weil
es mehr als 1 Stunde erfordern kann, um den Sauerstoffgehalt
von 10 ppm (Gewicht) auf 3 ppm (Gewicht) zu verringern. Wenn
auf der anderen Seite der Wasserstoffgehalt ca. 50 Vol.-%
beträgt, wird die Verfahrensdauer auf eine so kurze Zeit wie
10 Minuten verringert. Eine Erhöhung des Wasserstoffgehaltes
über 50 Vol.-% hat jedoch keinen weiteren Effekt auf die
Verfahrensdauer, und die Umsetzungseffizienz wird erniedrigt.
Darüber hinaus ist ein hoher Wasserstoffgehalt auf Grund der
Explosionsgefahr während der Durchführung unbrauchbar.
Als reduzierende Komponente des reduzierenden Gases wird vor
zugsweise Kohlenmonoxid verwendet, weil es den Gleichge
wichtswert von Sauerstoff erniedrigt und das durch die Oxi
dation von Wasserstoff erzeugte H2O verringert, unter Bil
dung von Wasserstoff, der wieder zur Reduktion beitragen kann.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die zur Durchführung des
vorstehend genannten Herstellungsverfahrens in kommerziellem
Maßstab konstruiert ist, umfaßt einen Schmelzofen zum Schmel
zen eines Kupfermaterials und eine deoxidierende Einrichtung
zum Einblasen eines reduzierenden Wasserstoff enthaltenden
Gases in das geschmolzene Kupfer, um mit in dem geschmolzenen
Kupfer gelösten Sauerstoff zu reagieren und ihn zu entfernen.
Eine Dehydrierungseinrichtung, mit der das geschmolzene
Kupfer einem Gas, das arm ist an Wasserstoff, ausgesetzt
wird, um den restlichen Wasserstoff in dem geschmolzenen
Kupfer zu entfernen, kann zusätzlich vorgesehen werden, und
eine kontinuierliche Gießeinrichtung zum Gießen des ge
schmolzenen so dehydrierten Kupfers wird im allgemeinen mit
den vorstehend genannten Einrichtungen für die kontinuier
liche Herstellung eines sauerstofffreien Kupfers im kommer
ziellen Maßstab kombiniert.
Alle vorstehend genannten Einrichtungen sind normalerweise so
konstruiert, daß sie von der Umgebungsluft hermetisch ab
schließbar sind, und benachbarte Einrichtungen werden mit
einander durch entsprechende, zwischen ihnen angebrachte
hermetisch verschließbare Passagen verbunden. Die sich er
gebenden verschlossenen Räume in den Vorrichtungen und Passa
gen werden mit einem Dichtgas gefüllt, um die Oxidation des
geschmolzenen Kupfers zu verhindern. Wo eine Möglichkeit
eines Gasflusses zwischen benachbarten Vorrichtungen be
steht, sollte die stromabwärts gelegene Vorrichtung so aus
gestaltet sein, daß sie einen höheren Druck als die strom
aufwärts gelegene Vorrichtung besitzt, um zu verhindern, daß
in der deoxidierenden Vorrichtung erzeugtes Wasser an der
stromabwärts gelegenen Vorrichtung absorbiert wird. Alter
nativ kann an einer Passage für das geschmolzene Kupfer eine
Sperre mit einer Öffnung an ihrem unteren Ende angeordnet
werden, um den oberen Raum in der Passage abzuschließen und
so zu verhindern, daß Gas stromabwärts fließt.
Die deoxidierende Einrichtung zur Entfernung des Sauerstoffs
im geschmolzenen Kupfer umfaßt an einem Ende für das ge
schmolzene Kupfer einen Einlaß, und am anderen Ende einen
Auslaß dafür, und eine im Boden des Behälters angebrachte
Düse zum Einblasen des reduzierenden Wasserstoff enthaltenden
Gases in das geschmolzene Kupfer.
Die dehydrierende Einrichtung zur Entfernung von restlichem
Wasserstoff in dem geschmolzenen Kupfer kann eine Einrich
tung sein, in der geschmolzenes Kupfer in eine Abstichrinne
eingebracht wird, um eine seichte Strömung zu ergeben, und
einem reduzierenden oder inerten Gas, das von Wasserstoff
frei ist, ausgesetzt wird, um den Wasserstoff zu absorbieren,
oder kann eine Einrichtung sein, in der das geschmolzene
Kupfer durch Hindurchperlen eines wie oben beschriebenen
Gases bewegt wird, um die Entfernbarkeit zu verbessern.
Im erfindungsgemäßen Verfahren tritt im geschmolzenen Kupfer
die folgende Umsetzung auf:
2 H + O → H₂O
Weil die Diffusionsgeschwindigkeit des Wasserstoffs im ge
schmolzenen Kupfer hoch ist, wird in dieser Umsetzung der
durch die folgende Gleichung definierte Gleichgewichtszustand
rasch erreicht.
worin [%H], [%O], p (H₂O) und K die Wasserstoffkonzentration,
Sauerstoffkonzentration, den Partialdruck von H₂O und den
Gleichgewichtskoeffizienten angeben.
Demgemäß kann, auch wenn der [O]-Gehalt extrem niedrig ist,
z. B. unterhalb 3 ppm (Gewicht), die Deoxidierung mit einer
Geschwindigkeit bewirkt werden, die höher ist als die Geschwin
digkeit, mit der der Sauerstoff aus der umgebenden Atmosphäre
oder dem Reaktionsgefäß in das Kupfer zurückkehrt.
Der Grund, warum die Deoxidierungsreaktion bei Verwendung
von Wasserstoffgas so hoch ist, wird im Vergleich zur Ver
wendung von Kohlenmonoxid-Gas erklärt. Wasserstoffgas wird
in atomaren Wasserstoff dissoziiert und diffundiert rasch in
das geschmolzene Kupfer, um mit dem Sauerstoff unter Bildung
von H2O zu reagieren. Auf der anderen Seite löst sich Koh
lenmonoxid-Gas in dem geschmolzenen Kupfer überhaupt nicht.
Die chemische Umsetzung mit dem Sauerstoff findet deshalb
nur an der Oberfläche des geschmolzenen Kupfers statt, wo
durch die Deoxidierungsgeschwindigkeit begrenzt ist.
Die Einrichtung der Gas einblasenden Düse ermöglicht die
Verwendung eines Verfahrens des Hindurchperlens, und damit
des Einblasens des reduzierenden Gases in das geschmolzene
Kupfer. Die Kontaktoberfläche zwischen dem Gas und dem
geschmolzenen Kupfer wird deshalb beträchtlich erhöht,
so daß eine effiziente Umsetzung und eine hohe Reaktionsge
schwindigkeit erreicht werden können.
Wenn die Umsetzung fortschreitet, erhöht sich die H2O-
Konzentration innerhalb der Gasblasen und die H2-Konzen
tration darin nimmt ab, so daß die Fähigkeit zur Deoxidierung
abnimmt. Wenn jedoch CO-Gas im reduzierenden Gas, das aus der
Düse eingeblasen wird, enthalten ist, reagiert das H2O-Gas
und das CO-Gas miteinander wie folgt:
H₂ + CO → H₂ + CO₂
Die H2-Konzentration steigt deshalb wieder an und die Fähig
keit zur Deoxidierung kann bei einem hohen Niveau aufrecht
erhalten werden.
Die Konzentration im geschmolzenen Kupfer steht in einer
Beziehung mit dem Partialdruck des Wasserstoffs in der um
gebenden Atmosphäre, die das geschmolzene Kupfer umgibt,
nach der folgenden Formel:
worin p (H₂) der Partialdruck des Wasserstoffs ist.
Wenn daher der Partialdruck des Wasserstoffs in der umgeben
den Atmosphäre verringert wird, wird die Wasserstoffkonzen
tration im geschmolzenen Kupfer verringert. Wenn man daher
die das geschmolzene Kupfer umgebende Umgebungsatmosphäre
in einem Zustand hält, bei dem die Wasserstoffkonzentration
gering ist, ergibt sich eine rasche Entfernung des Wasser
stoffs aus dem Kupfer.
Fig. 1 stellt eine Pilot-Deoxidierungseinrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Deoxidierungsverfahrens dar.
Die Vorrichtung umfaßt eine Schmelzpfanne 1 aus einem feuer
festen Material, wie Graphit, die das geschmolzene Kupfer
enthält, einen Deckel 2 zum Verschließen der Schmelzpfanne 1,
und eine äußere Ummantelung 3, die so angebracht ist, daß sie
die Schmelzpfanne 1 umgibt. Ein Lanzenrohr 4 zum Einblasen
des Gases in das geschmolzene Kupfer und ein Probenansaug
rohr 5 zur Entnahme einer Probe von geschmolzenem Kupfer
werden durch den Deckel in die Schmelzpfanne eingeführt,
und ein Abzugsrohr 6 zum Ablassen des Gases in der Schmelz
pfanne 1 ist am Deckel befestigt. Ein Erhitzer 7, der als
Wärmequelle für die Schmelz- und Wärmebehandlungsschritte
dient, ist so konstruiert, daß in der Schmelzpfanne 1 30 kg
bis 50 kg Kupfer geschmolzen werden können. Bei der Durch
führung steigt das durch das Lanzenrohr 4 in den unteren
Teil der Schmelzpfanne 1 eingeblasene Gas innerhalb des ge
schmolzenen Kupfers nach oben, während es damit reagiert,
und wird mittels einer Absaugvorrichtung (nicht dargestellt)
durch das Abzugsrohr 6 abgezogen und abgelassen.
Tabelle 1 zeigt Daten der Sauerstoffkonzentration für redu
zierende Gase verschiedener Zusammensetzungen, nachdem das
Kupfer unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Deoxi
dierungsvorrichtung einer Deoxidierung unterworfen wurde.
Im Beispiel waren die Taupunkte aller reduzierenden Gase
nicht größer als -70°C, und die Schmelztemperatur und die
Sauerstoffkonzentration des Kupfermaterials betrug 1200°C
bzw. 10 ppm (Gewicht). Die Menge an geschmolzenem Kupfer in
der Schmelzpfanne 1 wurde konstant gehalten.
Aus den Ergebnissen ist es ersichtlich, daß die Sauerstoff
konzentration für den Fall einer reduzierenden Gasmischung
aus H2 und Ar mit 5 Vol.-% H2 nach 20 Minuten Verfahrensdauer
auf 2 ppm (Gewicht) verringert wird. Wenn CO-Gas anstelle
von Ar-Gas verwendet wird, wird die Sauerstoffkonzentration
nach einer gleichen Verfahrensdauer noch weiter auf weniger
als 2 ppm (Gewicht) verringert. Wenn die H2-Konzentration
auf 20 Vol.-% erhöht wird, kann die Sauerstoffkonzentration
auf ca. 1 ppm (Gewicht) verringert werden. Dies ergibt sich
aus der kombinierten Wirkung des H2-Gases und des CO-Gases.
Die Dehydrierung wurde nach dem vorstehend genannten Verfah
ren durch Einblasen von Ar-Gas in das geschmolzene Kupfer
durchgeführt. Obgleich die Wasserstoffkonzentration unter
Verwendung einer Mischung aus 5% H2-Gas und Ar-Gas nach
20 Minuten Verfahrensdauer 1.44 ppm (Gewicht) betrug, wurde
sie nach dem Einblasen von Ar-Gas während 20 Minuten auf
0.36 ppm (Gewicht) verringert, und die Sauerstoffkonzentra
tion zeigte nach einem solchen Vorgehen kein Anzeichen eines
Ansteigens.
Die Fig. 2 stellt die zur Erreichung einer Sauerstoffkon
zentration von 2 ppm (Gewicht) erforderliche Zeit in Ab
hängigkeit verschiedener Wasserstoffkonzentrationen in der
reduzierenden Gasmischung aus H2 und Ar dar. Aus diesem Er
gebnis ist es ersichtlich, daß die Reaktionszeit sehr lange
ist, wenn die Wasserstoffkonzentration geringer als 0,5
Vol.-% beträgt, wodurch sich hohe Energiekosten für die
Hitzebehandlung des geschmolzenen Kupfers sowie hohe Be
triebskosten ergeben. Auf der anderen Seite ist die Reak
tionseffizienz des Wasserstoffs sehr gering und die Energie
kosten wieder erhöht, wenn die Wasserstoffkonzentration 50
Vol.-% übersteigt.
Die Fig. 3 zeigt eine Herstellungsvorrichtung gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform, die zur Ver
wendung im industriellen Maßstab konstruiert ist. Die Vor
richtung umfaßt einen Schmelzofen 11 zum Schmelzen von
festem Kupfermaterial, eine Deoxidierungsvorrichtung 12 zum
Einblasen des reduzierenden Gases in das geschmolzene Kupfer,
um den Sauerstoff im geschmolzenen Kupfer zu entfernen, eine
Dehydrierungsvorrichtung 13 zur Entfernung von im geschmol
zenen Kupfer verbleibendem Wasserstoff, und eine Strangguß
maschine 14 zum kontinuierlichen Gießen des geschmolzenen
Kupfers.
Die Deoxidierungseinrichtung 12 enthält einen Behälter 17
zur Aufnahme des geschmolzenen Kupfers und eine daran be
festigte Düse 18 zum Einblasen des reduzierenden Gases in
den Behälter vom Boden des Behälters aus. Der Behälter 17
ist mit einem Deckel 19 zur Bildung eines geschlossenen
Raumes abgedeckt. Das Innere des Behälters 17 wird in eine
stromaufwärts gelegene Kammer 21 zum Hindurchperlen und eine
stromabwärts gelegene Aufwärtsfluß-Kammer 22 durch eine
Trennwand 20 geteilt, die sich vertikal vom Deckel 19 er
streckt. Die Düse 18 ist im Boden der Kammer 21 zum Hindurch
perlen angebracht. Der Behälter 17 ist mit einem Auslaß 16
des Schmelzofens 11 über eine erste Abstichrinne 23 ver
bunden, die ebenfalls mit einer oberen Platte 24 abgedeckt
ist, um darin einen abgeschlossenen Raum zu bilden. Unter
der Trennwand 20 wird eine Öffnung 25 gebildet, durch die
das geschmolzene Kupfer hindurchfließen kann, und durch den
oberen Teil der Trennwand 20 wird eine Öffnung gebildet, die
einen Gasdurchlaß 26 für den Durchfluß eines Dichtgases
definiert.
Eine zweite Abstichrinne 28, die mit einem Deckel 27 zur
Ausbildung eines abgeschlossenen Raumes abgedeckt ist, ist
an einem Ende mit dem Auslaß der Aufwärtsfluß-Kammer 22 ver
bunden, und am anderen Ende mit einem Zwischenbehälter 29,
der oberhalb der Stranggußmaschine angebracht ist. Der
Zwischenbehälter 29 hat ein im Boden ausgebildetes Guß
loch 34, und einen in dem Loch beweglich angebrachten Ver
schluß 35, damit er das Loch 34 öffnen und verschließen kann.
Der Zwischenbehälter 29 ist ebenfalls mit einem Deckel 30
abgedeckt, um darin einen verschlossenen Raum zu bilden.
Die zweite Abdichtrinne 28 ist in einem Winkel geneigt, der
geringer ist als der der ersten Abstichrinne 23, und ist
länger. Der Deckel 27 der Abstichrinne 28 ist an einem Ende
mit dem Deckel 19 des Behälters 17 verbunden, und an dem
anderen Ende mit dem Deckel 30 des Zwischenbehälters 29.
An dem mit dem Zwischenbehälter 29 verbundenen Ende des
Deckels 27 ist eine Wand 31 ausgebildet, die an ihrem unte
ren Ende eine Öffnung besitzt, um zu verhindern, daß Gas
zwischen dem Zwischenbehälter 29 und der zweiten Abstich
rinne 28 strömt. Zusätzlich ist eine zylinderförmige Wand
38 zwischen dem Zwischenbehälter 29 und einer Form 37 der
Stranggußmaschine 14 vorgesehen.
Mehrere Rohre 32, die von einer mit einer Quelle 50 für das
reduzierende Gas oder Inertgas verbundenen Hauptrohrleitung
abzweigen, sind an ihren anderen Enden mit dem stromabwär
tigen Ende der zweiten Abstichrinne 28, dem Zwischenbehälter
29 bzw. der zylinderförmigen Wand 38 verbunden. Auf diese
Weise kann Gas zum Abdichten und zur Entfernung von Wasser
stoff in die entsprechenden Vorrichtungen durch die vor
stehend genannten Rohre 32 eingeführt werden. Die zweite
Abstichrinne 28, mit der eines der Rohre 32 verbunden ist,
bildet dabei die Dehydrierungseinrichtung 13.
In der Vorrichtung wird das im Schmelzofen 11 geschmolzene
Kupfer vom Auslaß 16 durch die erste Abstichrinne 23 in die
Durchperl-Kammer 21 der Deoxidierungseinrichtung 12 abge
stochen. Von der Düse 18 wird ein reduzierendes Gas, das
5 Vol.-% H2 und 95 Vol.-% CO-Gas enthält, in die Durchperl-
Kammer 21 eingeblasen, und bewegt sich aufwärts, während es
sich im Volumen ausdehnt, wodurch das geschmolzene Kupfer in
der Durchperl-Kammer 21 bewegt wird. An der Grenzfläche mit
dem Kupfer wird der Wasserstoff im reduzierenden Gas in
atomaren Wasserstoff dissoziiert und löst sich in dem ge
schmolzenen Kupfer, um mit dem darin befindlichen Sauerstoff
unter Bildung von H2O zu reagieren. Dieses H2O vereinigt sich
mit und wird in die Blasen absorbiert, und reagiert mit CO-
Gas in den Blasen unter Bildung von H2 und CO2. Das so ge
bildete H2 löst sich im geschmolzenen Kupfer und trägt
weiterhin zur Deoxidierungsreaktion bei. Wenn deshalb die
Tiefe des geschmolzenen Kupfers in der Durchperl-Kammer 21
vergleichsweise groß ist, kann eine hohe Reaktionsgeschwin
digkeit und eine verbesserte Umsetzungseffizienz sicherge
stellt werden.
Ein Umgebungsgas, das später beschrieben wird, wird in die
Abstichrinne 28 von ihrem stromabwärtigen Ende aus einge
führt, so daß der Druck auf der stromabwärts gelegenen Seite,
bezogen auf die Trennwand 20, höher ist als der Druck auf der
stromaufwärts gelegenen Seite. Der Gasdurchfluß durch den
Gasdurchlaß 26 wird deshalb in Richtung von der stromabwärts
gelegenen Seite nach der stromaufwärts gelegenen Seite hin
beschränkt, wodurch das an H2O reiche reduzierende Gas, das
von dem geschmolzenen Kupfer nach oben strömt, mit dem Gas
strom durch die erste Abstichrinne 23 in den Schmelzofen
11 geführt und durch eine Öffnung 15 des Ofens ausgeführt.
Wenn das geschmolzene Kupfer aus der Durchperl-Kammer 21
durch die Öffnung 25 unterhalb der Trennwand 20 in die
stromabwärts gelegene Aufwärtsfluß-Kammer 22 fließt, werden
die gasförmigen Komponenten, wie Wasserstoff und darin ge
löster Wasserdampf entfernt. Das geschmolzene Kupfer über
fließt dann den Behälter 17 und fließt in die zweite Ab
stichrinne 28, worin der Strom des geschmolzenen Kupfers im
Vergleich zur Tiefe in der ersten Abstichrinne 23 seichter
ist, weil die zweite Abstichrinne 28 breiter und länger ist
und einen geringeren Neigungswinkel besitzt. Ein Umgebungs
gas, das aus einer Mischung eines reduzierenden Gases ohne
Wasserstoff, wie CO-Gas, und einem inerten Gas, wie Argon,
besteht, wird durch das Rohr 32 in den oberen Raum der zwei
ten Abstichrinne 28 eingeführt, und strömt von der strom
abwärts befindlichen Seite zur stromaufwärts befindlichen
Seite, während es Wasserstoff aus dem geschmolzenen Kupfer
absorbiert und dabei entfernt. Das Umgebungsgas strömt dann
von der zweiten Abstichrinne 28 in die wie oben beschriebene
Deoxidierungseinrichtung 12, und fließt durch den Gasdurch
laß 26 in der Trennwand 20 in den oberen Raum der Durchperl-
Kammer 21. In der Durchperl-Kammer 21 verbindet sich das
Umgebungsgas mit dem nach der Deoxidierungsreaktion in der
Kammer aufwärts perlenden reduzierenden Gas und die Gase
strömen durch die erste Abstichrinne 23, um die Oberfläche
der Schmelze im Schmelzofen 11 abzudecken.
Wie vorstehend beschrieben, sind in der Herstellungsvorrich
tung der Fig. 3 der Schmelzofen 11, die Deoxidierungsein
richtung 12 und die Dehydrierungseinrichtung 13 miteinander
mittels der Abstichrinnen 23 und 28 hermetisch dicht ver
bunden, und das Umgebungsgas wird von der stromabwärts ge
legenen Dehydrierungseinrichtung 13 eingeführt, um den
Wasserstoff zu absorbieren und das geschmolzene Kupfer ab
zudichten. Das Gas in der Aufwärtsfluß-Kammer 22 der Deoxi
dierungseinrichtung 12 enthält Wasser, das ein Reaktionspro
dukt ist, und die Menge des aus dem Rohr 32 in die Dehydrie
rungseinrichtung 13 einzubringenden Umgebungsgases wird so
reguliert, daß die stromabwärts gelegene Seite einen höheren
Druck als die stromaufwärts gelegene Seite besitzt. In Anbe
tracht der Tatsache, daß zwischen verbindenden Abschnitten
in der vorstehend genannten Herstellungsvorrichtung lecke
Stellen auftreten könnten, sollte die Strömungsgeschwindig
keit des Umgebungsgases außerdem so festgesetzt werden, daß
sie Sickerverluste von Gas durch die lecken Stellen kompen
siert und das Innere der Vorrichtung auf einem Druck hält,
der höher ist als an der Außenseite.
Weil der Fluß des geschmolzenen Kupfers relativ langsam ist,
tendiert die Temperatur in der zweiten Abstichrinne 28 dazu,
abzufallen. Deshalb kann eine Einrichtung zur Kompensation
des Temperaturabfalls, wie eine Heizeinrichtung 51, vorge
sehen werden.
Das geschmolzene Kupfer, das die Dehydrierungsstufe beendet
hat, fließt vom unteren Ende der zweiten Abstichrinne 28 in
den Zwischenbehälter 29, und wird unter Regulierung durch
Öffnen und Schließen des Verschlusses 35 in die Form 37
eingebracht. Das Innere des Zwischenbehälters 29 und das
Innere der zylinderförmigen Wand 38 zwischen dem Zwischen
behälter 29 und der Form 37 sind mit dem Umgebungsgas ge
füllt, wodurch auch an diesen Stellen eine Abdichtung des
geschmolzenen Kupfers und eine Entfernung des Wasserstoffs
vom geschmolzenen Kupfer stattfindet.
Fig. 4 stellt eine weiter abgewandelte erfindungsgemäße
Vorrichtung dar, die eine zusätzliche Gaseinblasdüse 39
enthält, die im Boden der Aufwärtsfluß-Kammer 22 der De
oxidierungseinrichtung 12 angebracht ist, und es ermöglicht,
ein Umgebungsgas mit der gleichen Zusammensetzung wie das
vorstehend beschriebene Umgebungsgas von einer Rohrleitung
40 durch die Düse 39 in die Aufwärtsfluß-Kammer 22 einzu
führen. Dieses Umgebungsgas dient dazu, das geschmolzene
Kupfer in der Aufwärtsfluß-Kammer 22 zu bewegen und er
leichtert den Aufwärtsfluß, die Absorption und die Entfer
nung des Wasserstoffs im geschmolzenen Kupfer. In der darge
stellten Ausführungsform enthält die Dehydrierungseinrich
tung außerdem eine zweite Abstichrinne 41, die mehrere
stufenförmige Abschnitte 42 besitzt, die an ihrem Boden
ausgebildet und entlang der Längserstreckung voneinander
spationiert sind. Mit dieser Konstruktion wird der Fluß des
geschmolzenen Kupfers bei jedem stufenförmigen Abschnitt
gestört, wodurch die Kontaktoberfläche zwischen dem Umge
bungsgas und dem geschmolzenen Kupfer vergrößert wird, um
die Entfernung von Wasserstoff zu erleichtern.
Da ein Wasserstoff enthaltendes reduzierendes Gas in Kontakt
mit dem geschmolzenen Kupfer gebracht wird, um mit dem darin
enthaltenen Sauerstoff zu seiner Entfernung zu reagieren,
ist, wie vorstehend beschrieben, in der vorliegenden Erfin
dung die Geschwindigkeit der Deoxidierung des geschmolzenen
Kupfers hoch und die Sauerstoffkonzentration erreicht sehr
schnell einen Gleichgewichtswert. Deshalb kann sauerstoff
freies Kupfer mit einem Sauerstoffgehalt von weniger als
3 ppm (Gewicht), das nach den Verfahren des Standes der
Technik nicht hergestellt werden kann, sicher hergestellt
werden, und es können daher für Elektronenröhren und Vakuum
kessel mit einem hohen Vakuum geeignete Materialien erhalten
werden. In Anbetracht der Tatsache, daß die Deoxidierung in
einer kurzen Zeit auf sehr effektive Weise durchgeführt
werden kann, wird außerdem der apparative Aufwand für Wärme
verringert und die Betriebseffizienz der Anlage kann ver
bessert werden, so daß eine große Menge an sauerstofffreiem
Kupfer mit verringerten Herstellungskosten hergestellt wer
den kann.
Zusätzlich kann die Reaktionseffizienz erhöht werden, indem
man das reduzierende Gas in das geschmolzene Kupfer einblast,
um die Reaktionsoberflächen zu erhöhen. Durch Kombination der
Stufe, bei der das geschmolzene Kupfer einem inerten Gas
mit niedrigem Wasserstoffpartialdruck ausgesetzt wird, mit
der Stufe des Einblasens des reduzierenden Gases in das
geschmolzene Kupfer kann außerdem der im geschmolzenen
Kupfer verbleibende Wasserstoff fast vollständig entfernt
werden, wodurch Gußblöcke einer guten Qualität mit weniger
Sauerstoff und Wasserstoff erhalten werden können.
Darüber hinaus kann durch Einstellung des Wasserstoffgehaltes
des reduzierenden Gases von 0,5 Vol.-% bis 50 Vol.-% die
Reaktionszeit zur Erreichung eines vorgeschriebenen Sauer
stoffgehaltes bzw. die Effizienz des Wasserstoffgases auf
gewünschte Werte einreguliert werden, wodurch sich ein
stabiler Betrieb sowie eine Kostenverringerung erreichen
läßt.
Wenn man CO-Gas als eine Komponente des reduzierenden Gases
verwendet, kann zusätzlich das durch die Reaktion des redu
zierenden Gases mit Sauerstoff gebildete H2O-Gas zu Wasser
stoffgas reduziert werden, und deshalb die Deoxidierungs
geschwindigkeit wesentlich erhöht werden. Die Kontaktreaktion
mit dem vorstehend beschriebenen reduzierenden Gas kann
kontinuierlich durchgeführt werden, auch während das ge
schmolzene Kupfer fließt. Deshalb können eine Vereinfachung
der Anlage und der Abdichtungskonstruktion für das ge
schmolzene Kupfer sowie Verbesserungen der apparativen An
forderungen für das Erhitzen und der Betriebseffizienz er
reicht werden durch Verbinden der Dehydrierungseinrichtung
mit anderen Einrichtungen zum Schmelzen oder Gießen über
Passagen für das geschmolzene Kupfer, was die Durchführung
eines kontinuierlichen Betriebes ermöglicht. Wenn eine
kontinuierliche Deoxidierungseinrichtung konstruiert wird,
die einen Behälter mit einem Einlaß und einem Auslaß für
das geschmolzene Kupfer und einer zum Einblasen eines
reduzierenden Gases im Boden des Behälters angebrachten
Düse umfaßt, wird die Distanz, in der die Blasen aufwärts
fließen, ausreichend lang gemacht, damit die Dauer des
Kontaktes zwischen dem geschmolzenen Kupfer und dem redu
zierenden Gas ausreichend verlängert werden kann, um die
Reaktionseffizienz zu verbessern.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines sauerstofffreien
Kupfers mit einem Sauerstoffgehalt von weniger als 3 ppm
(Gewicht), gekennzeichnet durch eine deoxidierende Stufe,
bei der man ein reduzierendes, Wasserstoff enthaltendes
Gas in Kontakt mit einem geschmolzenen Kupfer bringt, um
mit dem Sauerstoff im Kupfer zu reagieren, um diesen zu
entfernen.
2. Verfahren zur Herstellung eines sauerstofffreien
Kupfers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
reduzierende Gas in das geschmolzene Kupfer eingeblasen
wird.
3. Verfahren zur Herstellung eines sauerstofffreien
Kupfers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
außerdem eine Dehydrierungsstufe umfaßt, in der das ge
schmolzene Kupfer einem Umgebungsgas, das aus einem inerten
Gas mit einem niedrigen Wasserstoffpartialdruck besteht,
nach der Deoxidierungsstufe ausgesetzt wird, wodurch der
im geschmolzenen Kupfer verbleibende Wasserstoff entfernt
wird.
4. Verfahren zur Herstellung eines sauerstofffreien
Kupfers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
reduzierende Gas eine reduzierende Komponente und eine
inerte Komponente enthält, wobei die reduzierende Kompo
nente 0,5 Vol.-% bis 50 Vol.-% Wasserstoff enthält.
5. Verfahren zur Herstellung eines sauerstofffreien
Kupfers nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
reduzierende Gas Kohlenmonoxid als reduzierende Komponente
enthält.
6. Vorrichtung zur Herstellung eines sauerstofffreien
Kupfers, gekennzeichnet durch eine Deoxidierungseinrichtung
zum Einblasen eines reduzierenden, Wasserstoff enthaltenden
Gases in ein geschmolzenes Kupfer, um mit dem in dem ge
schmolzenen Kupfer gelösten Sauerstoff zu reagieren, um
diesen zu entfernen.
7. Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sie außerdem umfaßt: einen mit der
Deoxidierungseinrichtung verbundenen Schmelzofen zum Schmel
zen eines Kupfermaterials, um das geschmolzene Kupfer zu
bilden, eine mit der Deoxidierungseinrichtung verbundene
Dehydrierungseinrichtung, um das in der Deoxidierungsein
richtung behandelte Kupfer einem Umgebungsgas auszusetzen,
das aus einem Gas mit einem niedrigen Wasserstoffpartial
druck besteht, um im geschmolzenen Kupfer gelösten Wasser
stoff zu entfernen, und eine Stranggußmaschine zum Gießen
des so dehydrierten geschmolzenen Kupfers.
8. Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deoxidierungseinrichtung einen
Behälter umfaßt, der an einem Ende einen Einlaß für das ge
schmolzene Kupfer und am anderen Ende einen Auslaß besitzt,
und eine im Boden des Behälters angebrachte Düse zum Ein
blasen des reduzierenden Gases in das geschmolzene Kupfer.
9. Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Behälter eine Trennwand enthält,
um das Innere des Behälters in eine stromaufwärts befind
liche Durchperl-Kammer und eine stromabwärts befindliche
Aufwärtsfluß-Kammer zu teilen, und die Düse in der Durch
perl-Kammer angebracht ist.
10. Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie außerdem umfaßt: einen geschlos
senen Zwischenbehälter, der zwischen der Dehydrierungsein
richtung und der Gießmaschine angeordnet ist, und eine
erste Abstichrinne, die hermetisch dicht zwischen dem
Schmelzofen und der Deoxidierungseinrichtung so angeordnet
ist, daß sie gegen die Deoxidierungseinrichtung nach unten
geneigt ist.
11. Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dehydrierungseinrichtung aus einer
zweiten Abstichrinne besteht, die hermetisch dicht zwischen
der Deoxidierungseinrichtung und dem Zwischenbehälter ange
ordnet ist, und Gasversorgungseinrichtungen, die mit der
zweiten Abstichrinne verbunden sind, um das Umgebungsgas in
sie einzuführen, und worin die zweite Abstichrinne in der
Länge und Breite größer ist als die erste Abstichrinne und
mit einem geringeren Neigungswinkel als die erste Abstich
rinne geneigt ist.
12. Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gasversorgungseinrichtungen eine
Quelle für das Umgebungsgas und eine Rohrleitung umfassen,
die an einem Ende mit der zweiten Abstichrinne und am ande
ren Ende mit der Gasquelle verbunden ist.
13. Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß sie außerdem umfaßt: eine geschlossene
Kammer zwischen dem Zwischenbehälter und der Gießmaschine,
und Rohrleitungen zur Einführung des Umgebungsgases in den
Zwischenbehälter und die geschlossene Kammer, die jeweils
an einem Ende mit dem Zwischenbehälter bzw. der geschlosse
nen Kammer und am anderen Ende mit den Gasversorgungsein
richtungen verbunden sind.
14. Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sie außerdem an der Aufwärtsfluß-Kammer
angebrachte Einrichtungen zur Einführung des Umgebungsgases
in diese Kammer umfaßt.
15. Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Abstichrinne eine Vielzahl
von stufenförmigen Abschnitten umfaßt, die entlang ihrer
Längserstreckung spationiert sind.
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