DE10007441A1 - Verfahren zum Polen von Kupfer - Google Patents
Verfahren zum Polen von KupferInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B15/00—Obtaining copper
- C22B15/0026—Pyrometallurgy
- C22B15/006—Pyrometallurgy working up of molten copper, e.g. refining
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- C22B9/00—General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Polen von Kupfer in schmelzflüssigem Zustand, bei dem ein gasförmiges Desoxidationsmittel in die Schmelze geleitet wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird als Desoxidationsmittel ein Gasgemisch, enthaltend zumindest Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenmonoxid, verwendet. DOLLAR A Vorzugsweise wird das zumindest Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenmonoxid enthaltende Gasgemisch mittels wenigstens eines Endogasgenerators erzeugt. Hierzu wird zumindest in einer der Pollanzen und/oder Poldüsen ein Endogasgenerator, der der Erzeugung des zumindest Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenmonoxid enthaltenden Gasgemisches dient, angeordnet. DOLLAR A Des Weiteren kann es zweckmäßig sein, wenn über die Schmelze eine desoxidierende Atmosphäre erzeugt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Polen bzw. zur Desoxidation von Kupfer in
schmelzflüssigem Zustand, bei dem ein gasförmiges Desoxidationsmittel in die Schmelze
geleitet wird.
Kupfer wird aus Erzkonzentraten im Schwebeschmelzofen oder im Schachtofen aus Erzen
und Schrotten erschmolzen. Die dabei entstehende Schmelze weist einen Kupfergehalt von
60 bis 90 Vol.-% auf. Diese Schmelze wird anschließend in einem Konverter mit Luft oder
Sauerstoff zu einem flüssigen Produkt mit einem Kupfergehalt von 96 bis 98 Vol.-%
verblasen.
Anschließend wird die Kupferschmelze in einem Anodenofen mit Baumstämmen oder durch
das Einblasen eines Kohlenwasserstoff-reichen Gases, beispielsweise von Erdgas, zu
einem Anodenkupfer mit einem Kupfergehalt von 99,3 bis 99,6 Vol.-% "gepolt". Unter dem
Begriff "gepolt" versteht man eine reduzierende Schmelzenbehandlung, mittels derer der
Sauerstoff und ggf. vorhandenes Schwefeldioxid aus dem Kupfer entfernen werden kann.
Neben der sehr archaisch wirkenden Methode des Einbringens bzw. Eindrückens von
Baumstämmen in die Schmelze, wurde - wie bereits erwähnt - auch das Einblasen eines
Kohlenwasserstoff-reichen Gasgemisches, vorzugsweise von Erdgas, realisiert. Hierbei hat
sich jedoch gezeigt, dass nur etwa 30% des Erdgases in der Kupferschmelze reduzierend
wirken (können), während das restliche Erdgas ungenutzt die Schmelze wieder verläßt.
Aus der DE-A 198 44 667 ist ein gattungsgemäßes Verfahren zum Polen von Kupfer
bekannt, bei dem als Desoxidationsmittel ein Gasgemisch, bestehend aus Wasserstoff und
einem Inertgas - wobei vorzugsweise Stickstoff zum Einsatz kommt - bekannt. Hierbei
beträgt der Wasserstoffanteil etwa 60%, während der Stickstoffanteil die restlichen 40%
ausmacht. Nachteilig bei dieser Verfahrensweise ist jedoch, dass sie - verglichen mit dem
Einblasen von Erdgas - aufgrund der erforderlichen Erzeugung bzw. Bereitstellung des
Wasserstoffs vergleichsweise kostenintensiv ist.
Es hat sich zudem gezeigt, dass bei der Verwendung von Wasserstoff bzw. einem
Wasserstoff-enthaltenden Gasgemisch die Pollanzen, über die der Wasserstoff bzw. das
Wasserstoff-enthaltende Gasgemisch in die Schmelze eingebracht werden, einem relativ
hohen Verschleiß unterliegen.
Aus der US-A 3 844 772 ist ein Verfahren zum Polen von Kupfer bekannt, bei dem mittels
einer Methanolaufspaltung ein Gasgemisch, enthaltend Wasserstoff und Kohlenmonoxid
gewonnen und der Schmelze zugeführt wird. Auch durch eine partielle Oxidation lässt sich
ein derartiges Gasgemisch erzeugen, wie dies beispielsweise in der US-A 3 529 956
beschrieben ist. Nachteilig bei diesen Verfahrensweisen ist jedoch der mit der Erzeugung
des aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid bestehenden Gasgemisches verbundene
apparative Aufwand der Methanolaufspaltung bzw. der partiellen Oxidation.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren zum Polen bzw. zur Desoxidation von Kupfer in schmelzflüssigem Zustand
anzugeben, das die Nachteile der beschriebenen Verfahren vermeidet und das
insbesondere kostengünstiger und effektiver ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass als Desoxidationsmittel ein Gasgemisch,
enthaltend zumindest Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenmonoxid verwendet wird.
Es hat sich gezeigt, dass das Einleiten eines bereits aufgespaltenen Gases - im
vorliegenden Falle eines Gasgemisches, bestehend zumindest aus Wasserstoff, Stickstoff
und Kohlenmonoxid - wesentlich wirkungsvoller ist als das Einleiten eines Gases oder
Gasgemisches, in dem die einzelnen Komponenten noch nicht aufgespalten sind - wie dies
beispielsweise bei Erdgas der Fall ist. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Polen von Kupfer ist darin zu sehen, dass neben einer Verringerung des
benötigten Energiebedarfs dar Polungsprozess aufgrund einer erhöhten Polrate schneller
abläuft. Auch der Verschleiß der Pollanzen kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
gegenüber einer Verfahrensweise, bei der (nahezu) reiner Wasserstoff als
Desoxidationsmittel Verwendung findet, deutlich reduziert werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Polen
von Kupfer wird das zumindest Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenmonoxid enthaltende
Gasgemisch mittels wenigstens eines Endogasgenerators erzeugt.
Erzeugt man beispielsweise das genannte Gasgemisch - dieses wird aufgrund seiner
Zusammensetzung als Endogas bezeichnet - aus 1 m3 Erdgas und 2,4 m3 Luft in einem
dem Konverter vorgeschalteten Endogasgenerator, so können aus 1 m3 Erdgas 5 m3 eines
Gasgemisches, bestehend aus ca. 20 Vol.% Kohlenmonoxid, 40 Vol.-% Wasserstoff und
40 Vol.-% Stickstoff erzeugt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Polen von Kupfer weiterbildend wird daher
vorgeschlagen, dass der Wasserstoffgehalt 10 bis 40 Vol-%, vorzugsweise 30 bis 40 Vol-%,
der Stickstoffgehalt 40 bis 85 Vol-%, vorzugsweise 40 bis 70 Vol-%, und der
Kohlenmonoxidgehalt 5 bis 20 Vol-%, vorzugsweise 10 bis 20 Vol-%, beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Polen von Kupfer weiterbildend wird
vorgeschlagen, dass zumindest in einer der Pollanzen und/oder Poldüsen ein
Endogasgenerator, der der Erzeugung des zumindest Wasserstoff, Stickstoff und
Kohlenmonoxid enthaltenden Gasgemisches dient, angeordnet wird.
Anstelle oder zusätzlich zu einem bereits vorhandenen Endogasgenerator können auch
Endogasgeneratoren in den Pollanzen und/oder Poldüsen vorgesehen bzw. an diesen
angeflanscht werden. Dadurch wird erreicht, dass das Endogas unmittelbar vor seiner
Einleitung in den Konverter erzeugt wird.
Anstelle der bereits erwähnten Umwandlung von Erdgas mit Luft in das beschriebene
Endogas kann auch Propan mit Luft, Kohlendioxid oder Sauerstoff zur Reaktion gebracht
werden; ferner weitere Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Butan, Propylen, Butadien,
etc., wobei diese ebenfalls mit Luft, Wasser, Kohlendioxid und Sauerstoff zur Reaktion
gebracht werden.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn - entsprechend einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Polen von Kupfer- über der
Schmelze eine desoxidierende Atmosphäre erzeugt wird. Diese wird vorzugsweise mittels
eines unterstöchiometrischen Betriebes des oder der Brenner erzeugt.
Dazu kann - das erfindungsgemäße Verfahren zum Polen von Kupfer weiterbildend - das
gasförmige Desoxidationsmittel in und auf die Schmelze geleitet und so zumindest ein
Teil der desoxidierenden Atmosphäre über der Schmelze erzeugt werden.
Mittels dieser Verfahrensweise kann der Gasdruck über der Schmelze mit einer
reduzierenden Einstellung aufrecht erhalten werden.
Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Polen von Kupfer sind
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verwendung von Rohrlanzen das
Desoxidationsmittel mit Vordrucken von 3 bis 15 bar, vorzugsweise 5 bis 10 bar, in die
Schmelze eingebracht wird. Hierbei wird die Durchflußmenge des Desoxidationsmittels je
Lanze vorzugsweise im Bereich von 200 bis 350 Nm3/h eingestellt, wobei
Lanzenaustrittsquerschnitte von 1 bis 1,5 . 10-4 m2 eingehalten werden sollten.
Mit der Wahl dieser Parameterbereiche für die Lanzenkonstruktion lassen sich
Austrittsgeschwindigkeiten im Bereich der Schallgeschwindigkeit erreichen. Die
Überdrucke am Austrittsquerschnitt werden dabei auf ca. 2 bis 3 bar geschätzt.
Bei der Verwendung von Düsen ergeben sich, bezogen auf den Vordruck von 10 bar,
höhere Staudrucke am Austritt der Lanzen in einem Bereich von ca. 5 bis 6 bar.
Dadurch werden ebenfalls höhere Austrittsgeschwindigkeiten erreicht, die unter
Umständen noch zu einer weiteren Intensivierung des Reduktionsprozesses führen
können.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Polen von Kupfer vermeidet die mit den
bekannten Verfahren verbundenen Nachteile und ermöglicht darüber hinaus
Einsparungen in energetischer sowie konstruktiver bzw. apparativer Hinsicht.
Claims (9)
1. Verfahren zum Polen von Kupfer in schmelzflüssigem Zustand, bei dem ein
gasförmiges Desoxidationsmittel in die Schmelze geleitet wird, dadurch
gekennzeichnet, dass als Desoxidationsmittel ein Gasgemisch, enthaltend
zumindest Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenmonoxid verwendet wird.
2. Verfahren zum Polen von Kupfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Wasserstoffgehalt 10 bis 40 Vol-%, vorzugsweise 30 bis 40 Vol-%, der
Stickstoffgehalt 40 bis 85 Vol-%, vorzugsweise 40 bis 70 Vol-%, und der
Kohlenmonoxidgehalt 5 bis 20 Vol-%, vorzugsweise 10 bis 20 Vol-%, beträgt.
3. Verfahren zum Polen von Kupfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenmonoxid enthaltende
Gasgemisch mittels wenigstens eines Endogasgenerators erzeugt wird.
4. Verfahren zum Polen von Kupfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest in einer der Pollanzen und/oder Poldüsen ein Endogasgenerator, der der
Erzeugung des zumindest Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenmonoxid enthaltenden
Gasgemisches dient, angeordnet wird.
5. Verfahren zum Polen von Kupfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass über der Schmelze eine desoxidierende Atmosphäre erzeugt
wird.
6. Verfahren zum Polen von Kupfer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die desoxidierende Atmosphäre mittels eines unterstöchiometrischen Betriebes des
oder der Brenner erzeugt wird.
7. Verfahren zum Polen von Kupfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass das gasförmige Desoxidationsmittel in und auf die Schmelze
geleitet wird und so zumindest ein Teil der desoxidierenden Atmosphäre über der
Schmelze erzeugt wird.
8. Verfahren zum Polen von Kupfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass bei der Verwendung von Rohrlanzen das Desoxidationsmittel
mit Vordrucken von 3 bis 15 bar, vorzugsweise 5 bis 10 bar, in die Schmelze
eingebracht wird.
9. Verfahren zum Polen von Kupfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass bei der Verwendung von Rohrlanzen die Durchflußmenge
des Desoxidationsmittels je Lanze im Bereich von 200 bis 350 Nm3/h eingestellt
wird, wobei Lanzenaustrittsquerschnitte von 1 bis 1,5 . 10-4 m2 eingehalten
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000107441 DE10007441A1 (de) | 2000-02-18 | 2000-02-18 | Verfahren zum Polen von Kupfer |
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DE (1) | DE10007441A1 (de) |
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- 2000-02-18 DE DE2000107441 patent/DE10007441A1/de not_active Withdrawn
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