DE3022790C2 - Verfahren zum Oxidieren von schmelzflüssigem eisenarmen Metallstein zu Rohmetall - Google Patents
Verfahren zum Oxidieren von schmelzflüssigem eisenarmen Metallstein zu RohmetallInfo
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Description
Steinschicht in vertikaler Richtung wenigstens 0,5 io die Sulfidphase eingeblasen.
Gew.-% Eisen enthält,
zeichnet, daß
zeichnet, daß
dadurch gekenn■
a) das sauerstoffhaltige Gas nur in die RohmetalJ-schicht
eingeblasen wird, wobei das Gas im Blasrohr im überkritischen Bereich liegt und die
auf die Einzeldüse bezogene Gasmenge zwischen 1500 und 5000 kg/cro2s beträgt, und
b) die Rohmetallschichtdicke im wesentlichen
In der DE-AS 26 45 585 wird von einem Verfahren zur kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Behandlung
von geschmolzenen schwermetalloxidhaltigen Schlacken zur Freisetzung von Wertmetallen und/oder
deren Verbindungen berichtet. In diesem Zusammenhang ist davon die Rede, daß über eine Laval-Düse
Reaktionsgase mit Austriltsgeschwindigkeiten von I bis 3 Mach auf eine Schlackenoberfläche aufgeblasen
werden. Diese Geschwindigkeiten entsprechen etwa
konstant gehalten wird. |?°1330 bis 990 m/s oder etwa 430 bis 1290 kg/m2 · s.
% λ Ski Schließlich ist der DE-AS 23 06 398 ein Verfahren zur s Sj, 2. .Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- JpSJBehandlung von schmelzflüssigen Nichteisenmetallen zeichnet, daß zur Temperaturregelung und zurf fdurch Aufblasen von Reaktionsgasen zu entnehmen. Bei Raffination des Bodenmetalls mit Sauerstoff ange-s ^diesem Verfahren wird z. B. sauerstoffhaltiges Gas auf reicherte Luft eingeblasen wird. ρ ^geschmolzenes Kupfer mit hoher Geschwindigkeit : /ι, iaufgeblasen. Hier wird somit nicht- von einem 'iMetallstein, sondern von einem Rohmetall ausgegangen.
% λ Ski Schließlich ist der DE-AS 23 06 398 ein Verfahren zur s Sj, 2. .Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- JpSJBehandlung von schmelzflüssigen Nichteisenmetallen zeichnet, daß zur Temperaturregelung und zurf fdurch Aufblasen von Reaktionsgasen zu entnehmen. Bei Raffination des Bodenmetalls mit Sauerstoff ange-s ^diesem Verfahren wird z. B. sauerstoffhaltiges Gas auf reicherte Luft eingeblasen wird. ρ ^geschmolzenes Kupfer mit hoher Geschwindigkeit : /ι, iaufgeblasen. Hier wird somit nicht- von einem 'iMetallstein, sondern von einem Rohmetall ausgegangen.
, Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Oxidieren von schmelzflüssigem eisenarmem
Metallstein, insbesondere von Kupfer-, Kupfernickel- und/oder Bleistein, zu Rohmetall durch Einblasen
von Sauerstoff enthaltenden Gasen mittels Blasrohren anzugeben, bei dem das gebildete Rohmetall die
Blasdüse nicht verstopft, ein starkes Aufschäumen der behandelten Schmelze vermieden wird und das
entstandene Metall möglichst rein ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, !daß
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein
Verfahren zur Raffination eisenarmer Kupfer- und Kupfernickel-Sulfidsteine zu Rohmetall oder Kupfernickel-Feinstein.
Das Verfahren kann in an sich
. bekannten Konvertern oder zum Beispiel im Schwebe-"
rostschmelzofen erfolgen.
Vor der Entwicklung der Konvertertechnik wurden die Kupfersulfiderze zu reichem Sulfidstein geschmolzen.
Die Steine wurden entweder partiell oder vollständig zu Oxiden geröstet. Das Kupferoxid wurde
bei ausreichend hoher Temperatur entweder mit Sulfidstein oder mit Eisensulfid umgesetzt, wobei
Rohkupfer und Schwefeldioxid anfielen. Die zahlreichen Rost- und Reduktionsvorgänge waren zeitraubend und
kostspielig.
Aus der US-PS 4! 39 371 ist bekannt, bei einem
Verfahren zum Aufarbeiten von Kupfer- und/oder Nickelkonzentraten ein oxidierendes Gas in die
Sulfidschmelze oder in die Phasengrenze zwischen Sulfidschmelze und Metallschmelze einzublasen. Eine
günstige Gasgeschwindigkeit liegt dabei bei etwa 300 m/s, entsprechend etwa 400 kg/m2 ■ s.
Es hat sich aber gezeigt, daß das aus der Sulfidschmelze in die Phasengrenze zur Metallschmelze
austretende Schwefeldioxid eine Strömung bildet, die den freien Eintritt des zur Oxidation eingeblasenen
Gases in die Phasengrenze verhindert. In dieser Phasengrenze reagiert gemäß einer ersten Reaktion
flüssiges Kupfer(I)-sulfid mii gasförmigem Sauerstoff zu
flüssigen·' Kupfer(I)-oxid und gasförmigem Schwefeldioxid sowie gemäß einer zweiten Reaktion flüssiges
Kupfer(I)-sulfid mit gasförmigem Sauerstoff zu flüssigem Kupfer und gasförmigem Schwefeldioxid. Das
gemäß der zweiten Reaktion gebildete Rohmetall hat seine wesentlich größere Dichte als die Sulfidphase und
sinkt deshalb rasch in die Metallphase ab. Dem absinkenden Metall bleibt deshalb keine Zeit, um in der
das sauerstoffhaltige Gas nur in die Rohmetallschicht eingeblasen wird, wobei das Gas >ni
Blasrohr im überkritischen Bereich liegt und die auf die Einzeldüse bezogene Gasmenge zwischen 1500
und 5000 kg/m2 ■ s beträgt und
die Rohmetallschichtdicke im wesentlichen konstant gehalten wird.
die Rohmetallschichtdicke im wesentlichen konstant gehalten wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird zur Temperaturregelung und zur
Raffination des Bodenmetalls mit Sauerstoff angereicherte Luft eingeblasen.
Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, wenn man mit Sauerstoff angereicherte Luft über ein oder mehrere,
mit einer Kühlvorrichtung versehene vertikale Rohre durch die im Behälter befindlichen schmelzflüssigen
Schlacken- und Steinschichten in die darunterliegende
' Rohmetallschmelze (Bodenschmelze) leitet, wobei das
zur Oxidation zugeführte Gas mit Hilfe von an den
«ο Rohren angeordneten Düsen horizontal umgelenkt
wird. Bezüglich der zur Oxidation eingeleiteten Luft arbeitet man im Blasrohr im überkritischen Druckbereich,
wobei auch die in die Schmelze eindringende Gasmenge, verglichen mit der Gasmenge bei herkömmlichem
Druck, infolge der zunehmenden Dichte einen hohen Wert erreicht. Die Temperatur der Schmelzen
wird über die O2-Anreicherung des zur Oxidation zugeführten Gases unter Kontrolle gehalten. Bei der
praktischen Durchführung des Verfahrens hält man die
Schichtdicke des Bodenmetalls im wesentlichen konstant (Büsterkupfer wird entsprechend der entstehenden
Menge z. B. mit einem Arutz-Saugheber aus dem System abgeführt), so daß auch die Position der
Einblasdüse für das oxidierende Gas in Verhältnis zum Bodenmetalfepiegel konstant gehalten werden Kann.
Um ein Schäumen der auf der Steinschicht befindlichen
Schlacke zu verhindern, wird eine Schmelze verblasen, die je Zentimeter Steinschicht in vertikaler
Richtung wenigstens 0.5 Gew.-% Eisen enthält.
Im Zusammenhang mit dem erfinduiigsgemäßen
Verfahren ist fc'gendes von Bedeutung:
a) Im Vergleich zu schmelzflüssigen Sulfiden hai
schmelzflüssiges Kupfer ein hohes Sauerstoffabsorptionsvermögen, wobei diese Absorption außerordentlich
schnell verläuft. Gleichzeitig bewirkt das schnellströmende und außerdem expansive oxidierende
Gas eine intensive Mischung. Die die
»jeweilige Gasblase umgebende Cu2O(!)-Schicht
I1J 'zerfällt und vermeidet ein Diffusionshindernis. So ■'"
*'* kann in die Kupferschmelze eine große Sauerstoff-"'
* menge mit theoretischem Wirkungsgrad eingetra-/.,
jA-gen werden.
b) Das in der Bodenschmelze entstehende Kupfer(I)- -, ' oxid steigt an die Oberfläche der Metallschmelze,
wobei es im Phasengrenzbereich zwischen Sulfid' V stein und Bodenmetall zu einer gleichmäßigen
' Vermischung und damit zu einer schnellen und .^gleichmäßigen Oxid-Sulfid-Konvertierung kömmt
Mit der Abnahme des Sauerstoffes im eingeblasenen Gas entweicht der verbleibende (gegenüber
der Schmelze inerte) Stickstoff aus der Schmelze. Das als Ergebnis der Konvertierungsreaktion
anfallende Schwefeldioxid bildet sich gleichmäßig im Phasengrenzbereich und steigt in Form kleiner
■ Bläschen, ohne eine zusammenhängende Strömungsbatterie
zu bilden, durch die Sulfidschmelze nach oben, ohne in der Stein- und/oder Schlacken-'phase
Siedeerscheinungen oder Schaumbildung zu verursachen.
Bei der Oxidation des Kupfers lösen sich im Kupfer(I)-oxid auch Oxidationsprodukte von Roh-'metalJ-Begleitstoffen,
weiche die Dichte der O12O-Schmelze verringern. Die Dichte des stöchiometrischen
Cu2O liegt nur geringfügig niedriger als die
Dichte der Sulfidschmelze, so daß die Aufsteiggeschwindigkeit
des Cu2O im schmelzflüssigen Sulfid •'in bezug auf die Geschwindigkeit der Konvertierungsreaktion
außerordentlich günstig liegt.
c) Messungen haben ergeben, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber der herkömmlichen
Steinkonvertierung etwa die dreifache Kupferbildungsgeschwindigkeit erzielt wird. Dies
ist zum einen wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß die Reaktionsgeschwindigkeit bei der auf
direktem Kontakt der Komponenten basierenden !Konvertierung viel größer ist als bei der Steinkonvertierung
auf der Basis von Gasdiffusion. Zum anderen bleibt beim herkömmlichen Steinverblasen
der Wirkungsgrad der Sauerstoffnutzung niedrig. Dies ist bedingt durch Dickenänderungen der
Steinschicht sowie durch die Bildung einer gegenüber ihrer Umgebung nahezu inerten Strömungsbatterie
infolge des konstant bleibenden Gasvolumens (O2 ersetzt durch SO2) und der wachsenden
Blasengröße.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die in der Sulfidphase enthaltenen
Begleiikomponenten durch die Wirkung des Cu;O oxidiert oder reduziert. Hinsichtlich der
Verteilung und der Gehalte der Begieitstoffe bestehen jedoch gegenüber der herkömmlichen
direkten Sulfidkonvertierung geringe Unterschiede. Obgleich die Konzentration der Begleitstoffe,
zum Beispiel Nickel und Blei, im Laufe der Konvertierung sinken, tritt in ihren Verteilungswerten in bezug auf Rohmetal! und Sulfidschmelze
eine anomale Änderung ein. Der Nickel-Verteilungswert
sinkt unter, der Blei-Verteilungswert steigt entsprechend über den jeweiligen Wert des
Gleichgewichtszustands. Die Verteilungsänderung ist offenbar auf die Art der Konvertierung
zurückzuführen und wird zumindest teilweise von der Dichte der Begleitmetalle und deren Verbindungengesteuert.
.-, Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit
Vorteil sowohl in Verfahrens- als auch in wärmetechnischer Hinsicht unter anderem in Verbindung mit der
.Grundschmelzeinheit bei der Gewinnung von Blisterkupfer
zum Beispiel nach der US-PS 4139 371 anwenden.
In der Zeichnung ist ein Querschnitt durch einen Teil eines Schwebeschmelzofens zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt, wobei der Ofen mit einem bis in die Metallschmelze sich
erstreckenden gekühlten Stahlrohr ausgerüstet ist.
' Das erfindungsgemäße Konvertierungsverfahren kann z. B. durch folgende Reaktionen dargestellt werden:
' Das erfindungsgemäße Konvertierungsverfahren kann z. B. durch folgende Reaktionen dargestellt werden:
(1) FeS(I) + IV2O2 (g) ^ FeO(I) + SO2 (g)
(2) Cu2S(I) + IV2O2 (g) ^ Cu2O(I) + SO2 (g)
(3) Cu2S(I) + O2 (g) s=>
2 Cu(I) + SO2 (g)
(4) Cu2S(I) + 2 Cu2O(I) ^ 6 Cu(I) + SO2 (g)
(5) 2Cu(I) + IV2O2 (g) ^ Cu2O(I)
(6) FeS(I) + Cu2O(I) ^ FeO(I) + Cu2S(I)
(4) Cu2S(I) + 2 Cu2O(I)
6Cu(I) +SO2 (g)
Beim erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet man vorzugsweise mit einer mit Kühleinrichtung versehenen,
außenseitig mit einem Futter verkleideten Stahllanze, an deren unterem Ende eine Horizontalblasdüse zum
■Eintragen der mit Sauerstoff angereicherten Luft sitzt. Diese Lanze läßt sich unmittelbar in die Erz- oder
Konzentrat-Grundschmelzeinheit, wie den Schwebeschmelzofen, oder in einen separaten Konverter
'^einsetzen. Die Anwendung des Verfahrens setzt voraus,
daß das Gas für die Oxidation in die Metallschmelze ihineingeblasen wird, so daß in der Vorrichtung also eine
sog. BodenmeialJschmelze vorhanden sein muß. Eine
dafür passende Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt.
Da die in den Bereich des Verfahrens fallenden Sulfidsteine w.ertmetallreich sind, ist der Bedarf an
Eisenschlacken-Verblasung (Reaktion (6)) gering (Aus-
gangssulfid: 65-81 Gew.-% Cu; 12-0,5 Gew.-% Fe). Der während des Schlackenblasens entstehende Wüstit
befindet sich im Gleichgewicht mit dem Magnetit.
Zur Bestimmung der Sulfidkonvertierungsgeschwindigkeit
beim erfindungsgemäßen Verfahren wurden Oxidationsversuche sowohl der Sulfid- wie auch der
RohmetalJphase durchgeführt. Bei der Sulfidkonvertierurig
arbeitet man gemäß der Bruttoreaktion (3) und bei vorangehender Rohmetall-Oxidation (Reaktion (5))
nach der Reaktion (4).
Die Versuchsreihe wurde in einem mit Deckel versehenen 500-kVA-Lichtbogenofen durchgeführt.
Der einem herkömmlichen Konvertierungsprozeß entnommene eisenarme Stein wurde im Ofen geschmolzen,
die Elektroden wurden aus der Schmelze genommen", und das Blasrohr für die zur Oxidation eingeführte Luft
wurde in die Schmelze gesenkt. Die Höhe des Blasrohrs v/ar vertikal verstellbar, so daß die horizontal gerichtete
Gasdüse im Verhältnis zu den Stein- und Metallspiegel in die gewünschte Stellung gebracht werden konnte.
Während der Konvertierung wurden die Grenzflächen Schlacke-Stein-Metall durch Bestimmung der
Schmelze-Grenzflächen vertikal in Abständen von 5 cm mit einer Sonde und durch Analyse der Schmelzespiegel
als Funktion der Höhe verfolgt. Die Grenzflächenmessungen erfolgten indirekt, d. h. außerhalb des Ofens, mit
einer auf elektromagnetischer Induktion basierenden Sonde.
Die Menge des zur Oxidation zugeführten Gases und das Sauerstoffpotential konnten frei reguliert werden.
Im Blasrohr wurden überkritische Druckverhältnisse aufrechterhalten. Dabei variierte die auf die Einzeldüse
bezogene Gasrnenge zwischen 1500 und 5000 kg/m2 - s.
Die erfindungsgemäße und die herkömmliche Sulfidkonvertierung
konnten in einem Versuch aufeinanderfolgend verfolgt werden, wobei ihre Unterschiede
besonders deutlich wurden. Diese Unterschiede zwischen den beiden Konvertierungsarten wurden auch in
separaten Versuchsreihen studiert, wobei zum Beispiel
der Einfluß der Steinspiegelhöhe sowie das Schäumen von Stein und Schlacke untersucht werden konnten
Eine typische Versuchsreihe wurde unter folgenden Verhältnissen durchgeführt:
Gas zur Oxidation
Temperatur des Gases
Sauerstoffgehalt des Gases
Schmelztemperatur
Temperatur des Gases
Sauerstoffgehalt des Gases
Schmelztemperatur
!500kg/m'· £
300" K
50%
1523( + 50)K
Der experimentell bestimmte Metallspiegelanstieg
war in den Grenzen der Meßgenauigkeit praktisch eine lineare Funktion der Zeit In der Gesamthohe hingegen
traten vor allem beim direkten Sulfidbiasen Anomalien auf, wobei die Gesamtspiegelhöhe zu Beginn des
Blasens einige Zentimeter stieg und dann konstant blieb, obwohl gleichzeitig Blisterkupferbildung stattfand.
Unter den hier gegebenen Versuchsbedingungen ergab sich die Spiegelhöhen-Änderungsgeschwindigkeit des
sich bildenden Metalls bei herkömmlicher direkter Sulfidkonvertierung zu dhldt=0,088 cm/min und bei
vorangehender Metalloxidation entsprechend zu dhl
di=0,250 cm/min. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
betrug also die Blisterbifdung das 2,86fache, verglichen
mit herkömmlichen Verfahren. Mit der verwendeten Vorrichtung wurden je nach Windmenge und -sauerstoffgehalt
für die Kupfer-Konvertierungsgeschwindigkeit mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Werte von
Ki= 12,5-18,5 kg/min und bei direkter Sulfidkonvertierung
Werte von M- 3,1 -7,5 kg/min erzielt. Bei der
konventionellen, nach der Bruttoreaktion (3) erfolgenden Konvertierung, wirkt sich offenbar die langsame
SO2—02-Gegenstromdiffusion der Blasen der Phase
des zur Oxidation eingeführten Gases im Stickstoff geschwindigkeitsverzögernd aus. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren muß die Reaktion (5) die Gesamtgeschwindigkeit bestimmen und die Reaktion (4) zumin
dest bei den dominanten Bedingungen als Kontaktreaktion sehr schnell ablaufen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren bewirken offensichtlich
sowohl die echte wie auch die quantitative Geschwindigkeit des zur Oxidation zugeführten Gases
eine intensive Vermischung der Oxid-Sulfid-Reaktionskomponenten. Der Mischungseffekt ist auch aus den
Analysenwerten des anfallenden Rohkupfers ersichtlich (geringe Sauerstoffmenge und große Schwefelmenge
trotz Oxidation in der Metallschmelze). Bei der herkömmlichen Verblasetechnik im Pierce-Smith-Konverter
bewegt sich die beim Kupferverblasen erforderliehe Luftmenge in der Größenordnung von 650 Nm3/
min. Bei 48 Düsen und einem Düsendurchmesser von 4,44 cm ergibt sich ein Luftdurchsatz von 187 kg/s · m2
(J. Metals, 1968, S. 34-45). Beim erfindungsgemäßen Verfahren herrschen im Blasrohr überkritische Druck-Verhältnisse,
weshalb in das System somit je Düse ein Vielfaches der genannten Gasmenge eingetragen wird.
Dabei ergibt sich ein außerordentlich kräftiger Mischungseffekt durch den Gasstrom.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erwies sich der Wirkungsgrad der Konvertierung in bezug auf das
Oxidationsmittel regelmäßig größer als 100% (Steinhöhe 5—45 cm) Beim Verblasen von magerem Sulfidstein
ist dies recht häufig, da entsprechend den hohen FeS-Aktivitäten des Sulfidsteins anstelle des Schwefeldioxids
das Gleichgewichtsgemisch S^-SO2 —N2 entsteht.
Bei hoher Temperatur ist in Anwesenheit von Metall in der Sulfidschmelze mit niedrigem Sauerstoffgehalt
thermodynamisch die Bildung (allerdings nur geringer Mengen) von Schwefelmonoxid möglich.
AO Bei der Cu2OZCu2S-Konvertierung kann die Sulfidphase
bei Bedarf aufgebraucht werden, ohne daß es zu der Schlacken-Stein-Blister-Schäumung kommt.
Dies durfte davon herrühren daß sich bei der Rohmetall-Oxidation das Volumen der ursprünglichen
Gasphase ändert (Sauerstoff geht ab) und der restliche Sauerstoff sich in bezug auf die Schmelzphasen inert
verhält. Dabei wird dann auch die Blasengröße der Gasphase unabhängig vom Düsendurchmesser. Das
anfallende Schwefeldioxid folgt nicht der Strömungsbatterie (wie beim herkömmlichen Verfahren), sondern
bildet sich und entweicht in einem weiten Bereich in entsprechend großen Blasen. Beim direkten Suifidverblasen
ist das Spritzen der Schlacke und das Austreten von Produkten aus dem Ofen üblich, besonders beim
Arbeiten mit geringen Luftmengen, sofern die Schlakkenviskosität und die Oberflächenspannung der Schlakke
nicht ständig und sorgfältig unter Kontrolle gehalten werden.
Bei Konvertierung mit vorangehender Rohmetall-Oxidation wichen die Analysenwerte von den der
direkten Sulfidkonvertierung geringfügig ab. Bei der erfindungsgemäßen Konvertierung waren die Schwankungsgrenzen
für die Analysenwerte des Blisterkupfers und der diesem entsprechenden Sulfidphase wie folgt
%
0,10 - 0,14 0,0,8 - 0,9 S,
> 0,1 Fe und
U-l,4O,155-18,0Sf0,2-03Fe.
U-l,4O,155-18,0Sf0,2-03Fe.
Bei der direkten Sulfidkonvertierung ergaben sich folgende Analysenwertgrenzen der Phasen:
0,09-0,100,0,8-1,1 S, 0,1 -0,2 Fe und
1,2 O, \ 6,0 -17,0 S, 0,4 - 0,7 Fe.
1,2 O, \ 6,0 -17,0 S, 0,4 - 0,7 Fe.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren entsteht fast die gesamte exotherme Wärme bei der Rohmetall-Oxidation.
Diesem Umstand konimt große technische Bedeutung zu. Bei Anwendung des Verfahrens in
Verbindung mit der Grundschmelzanlage kann die Konversionswärme über einen guten Leiter, nämlich
über das schmelzflüssige Kupfer, zur Deckung der Wärmeverluste der großen Ofenanlage übertragen
werden. Die Gefahr eines Ersiarrens des Bodenmetalls
(ist in dem System nicht gegeben. Auch ist der Reinigungsaufwand für die Blasdüse gering. Durch eine
genügend hohe Phasengrenzenternperatur aktiviert, bleibt auch die Geschwindigkeit der wärmetechnisch
neutralen Oxid-Sulfid-Konvertierung groß.
Die Erfindung wird durch das Beispiel erläutert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einem Grundschmelzaggregat, und zwar in einem Schweberöstschmelzofen,
durchgeführt, wobei direkt aus einem Konzentrat ein Sulfidstein gewonnen wird. Das
Konzentrat wird auf herkömmliche Weise in schwebendem Zustand im Reaktionsschacht des Ofens zu einem
reichen Sulfidstein (70-80 Gew.-% Cu) oxidiert. Beim Arbeiten mit niedrigem Eisen(HI)-gehalt in der Produkt- ϊο
schlackenphase kann im Reaktionsschacht eine Schwebereduktion oder im unteren Ofenteil eine herkömmliche
Reduktion (vgl. SF-PS 45 866 und 47 380) erfolgen. Der sich im Tiegel (unteren Ofenteil) des Grundschmelzaggregates
bildende Sulfidstein und die SchJak- r. kenphase haben Temperaturen von 1250° C bzw.
1300°C. Die beim Schmelzen anfallende Steinphase
bildet die Eintragssteinphase beim Konvertieren.
Gemäß dem Verfahren wird unter Einsatz von mit Sauerstoff angereicherier Luft das im Ofen unterhalb
der Schlacken- und Sulfidphase befindliche Bodenmetall oxidiert. Das im Bodenmetall entstehende Kupferoxid
scheidet sich infolge guter Durchmischung gleichmäßig in der Sulfid-Metall-Phasengrenze und von dort aus
etwas langsamer in der Sulfidschmelze ab (Schmelzdichten: > 5,46 Cu2S; 4,8-5,2 Cu20:7,85 - 7,95 Cu).
In der Sulfidschmelze kommt es zu einer Oxid-Sulfid-Konvertierung,
und entsprechend dazu entsteht eine Blisterkupferphase. Während des Verfahrensablaufs
werden die Schichtdicken der Sulfidstein- und der Bodenmetallphase praktisch konstant gehalten. In
diesem Beispiel beträgt die Dicke der Bodenmetallschicht 10 cm, die der Sulfidsteinschicht etwa 20 cm. Ein
Teil des Suifidsteins bildet sich aus Übergangsstein, dessen Eisen- und Schwefelgehalt von den entsprechenden
Konzentrationen des Eintragssteins abweichen. Unmittelbar nach dem Schlackenabstich beträgt die
Schlackenschichtdicke im Grundschmelzaggregat ca. 10 cm, wächst aber dann im Laufe des Schmelzprozesses
bis zum folgenden Schlackenabstich (Abstichintervall ca. 3 h) um etwa 20 cm an.
Bei variierenden Schmelzverhältnissen und Produktzusammensetzungen
arbeitet man herkömmlicherweise mit einer Sauerstoffanreicherung von 30-50 Gew.-%
O2 im Wind.
Bei der erfindungsgemäßen Sulfidkonvertierung besteht nicht die Gefahr, daß sich, wie bei den
herkömmlichen Konvertierungsprozessen, stark viskose, oberflächenenergiereiche und damit ungünstige
Schlackenphäsen bilden.
Das erfindungsgemäße Konvertierungsverfahren ergibt im Vergleich zur konventionellen Konvertierung
keine großen Abweichungen im Verhältnis der Schmelzephasen-Begleitkomponenten. Für Nickel sind die
Konvertierungsreaktionen wie folgt:
(7) Ni2S(I) + 2Cu2O(I) ,=^2Ni(I) + 4Cu(I) + SO2(g)
(9) 2 Nifl) + SO2 (g) ^ 2NiO(S) + V2S2 (g)
Die experimentell im System Cu-Cu2S bestimmten
Nickelverteilungen sind im geringem Grade sauerstoffdruckabhängig. Sowohl beim Bodenmetall als auch beim
Sulfidstein sank der Nickelgehalt in Abhängigkeit von der Zeit (z. B. Cu2S: 0,68-0,51 Gew.-% Ni, Cu: 1,8-0,9
Gew.-% Ni), was für eine ständige Nickeloxidation nach Reaktion (9) spricht.
Die gemessene Nernstsche Verteilung des Bleis im System Metall-Stein folgt der Nickelverteilung. Bei der
erfindungsgemäßen Konvertierung ging der Bleigehalt in beiden Phasen in Abhängigkeit von der Zeit zurück
(z. B. CujS: 0,20> bis <0,i Gew.-% Pb, Cu: 0,50 —ö,'i2
Gew.-% Pb). im Verlaufe der Konvertierung stieg allerdings der Blei-Verteilungswert in Abhängigkeit von
der Zeit, d. h. die Situation war umgekehrt wie bei der Ni-Ver'eilung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Oxidieren von schmelzflüssigem eisenarmem Metallstein, insbesondere von Kupfer-,
Kupfernickel- und/oder Bleistein, zu Rohmetall durch Einblasen von Sauerstoff enthaltenden Gasen
in horizontaler Richtung in eine Schmelze mittels Blasrohren, wobei die Schmelze je Zentimeter
Phasengrenze durch das eingeblasene Gas oxidiert zu werden.
Im übrigen ist das bekannte Verfahren nicht für die Verarbeitung von eisenarmem Meta'lstein, sondern für
den Einsatz eisenreicher Konzentrate vorgesehen.
In der DE-AS 2 J 56 04) isi ein Verfahren zum
kontinuierlichem Schmelzen und Windfrischen vo/i Kupferkonzentraten beschrieben. Dabei wird u. a. Luft
oder mit Sauerstoff angereicherte Luft durch Düsen in
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
FI791965A FI64190C (fi) | 1979-06-20 | 1979-06-20 | Foerfarande foer oxidering av smaelt jaernfattig metallsten til raometall |
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DE3022790A1 DE3022790A1 (de) | 1981-01-15 |
DE3022790C2 true DE3022790C2 (de) | 1984-01-19 |
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ID=8512734
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3022790A Expired DE3022790C2 (de) | 1979-06-20 | 1980-06-18 | Verfahren zum Oxidieren von schmelzflüssigem eisenarmen Metallstein zu Rohmetall |
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AU (1) | AU519780B2 (de) |
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DE (1) | DE3022790C2 (de) |
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GB (1) | GB2054658B (de) |
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PL (1) | PL134729B1 (de) |
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