DE2944771C2 - Verfahren zum Frischen von Stahl - Google Patents
Verfahren zum Frischen von StahlInfo
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Description
(a) bei drohendem oder beginnendem Überlaufen ein Inertgas in den Konverter in ausreichender
Durchflußmenge eingeblasen wird, um das is Überlaufen zum Halten zu bringen, während
mit Sauerstoff weitergeblasen wird, und
(b) das Einblasen von Inertgas in den Konverter beendet wird, wenn das Überlaufen zum Halten
gebracht worden ist oder nicht länger droht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Inertgas Argon verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertgas gemischt mit dem
Sauerstoff durch die Sauerstofflanze hindurch in den Konverter geblasen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertgas
in einer Durchflußmenge von 5 bis 30 Vol.-% der Sauerstoffdurchflußmenge in den Konverter geblasen
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Frischens ein im wesentlichen konstanter Sauerstofffluß aufrechterhalten wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem
Blasen von Inertgas begonnen wird, unmittelbar nachdem das Überlaufen angefangen hat.
stellt eine schaumartige Substanz dar, die aus einem komplexen Gemisch aus flüssigen Oxiden, Gasblasen (in
erster Linie CO), festen Oxidteilchen und Tröpfchen aus flüssigem Metall besteht. Idealerweise ist das Volumen
der Emulsion ein Mehrfaches des Volumens der Schmelze (vergleiche Fig. 1).
Ein Problem beim Sauerstoffaufblasverfahren ist, daß
sich das Volumen der Emulsion schwierig beherrschen läßt Häufig wird das Emulsionsvolumen so groß, daß es
den Kopfraum des Konverters ausfüllt urd aus dem Konvertermund überläuft. Dadurch gehen wertvolles
Metall und Produktionszeit verloren. Es wird eine zeitraubende Reinigung notwendig.
Zu bekannten Verfahren, dem Überlaufen zu begegnen, gehören die folgenden Schritte oder verschiedene
Kombinationen derselben:
(1) Verminderung des Sauerstoffflusses; vergleiche beispielsweise Stravinskas u. a. »Influence of
Operating Variables on BOF Yield«, I & SM, Mai 1978, Seiten 33 bis 37;
(2) Erhöhung des Sauei Stoffflusses; vergleiche beispielsweise
Zarvin u. a., »Some Features of Injection in the Melting of Steel in 350-Ton Basic
Oxygen Furnaces«, Steel in the USSR, Dezember 1976, Band 6, Seiten 659 bis 662;
(3) Absenken der Lanze; vergleiche beispielsweise Sh^kirov u. a., »The Mechanism of the Foaming of
Basic Oxygen Furnace Slag«, Steel in the USSR, Juni 1976, Band 6;
(4) Hochfahren der lanze; vergleiche beispielsweise Chernyatevich u. a., »Mechanism of the Formation
of Ejections and Spatter from Basic Oxygen Furnaces«, Steel in the USSR, Oktober 1976, Band
6, Seiten 544 bis 547;
(5) Änderung der Ausbildung der Lanzendüse; vergleiche beispielsweise Baptizmanskii u. a., »Causes of
Ejections and of Lancing Conditions in Basic Oxygen Furnace«, Stal, April 1967, Seiten 309 bis
312; und
(6) Änderungen hinsichtlich der Menge, der Bestandteile und der zeitlichen Zugabe von Flußmiltelzusützen;
vergleiche beispielsweise Chernyatevich u. a., a. a. O.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Frischen einer eisenhaltigen Schmelze durch Einblasen von
Sauerstoff in die Schmelze von einer über der Oberfläche der Schmelze liegenden Stelle aus (Sauerstoffaufblasverfahren).
Insbesondere hat die Erfindung ein Verfahren zum Gegenstand, dessen Zweck es ist, ein
Überlaufen aus dem Konvertermund, zu dem es bei der konventionellen Durchführung des Sauerstoffaufblasverfahrens
leicht kommt, zu verhindern oder zu minimieren.
Sauerstoff wird zum Entkohlen der Schmelze benutzt. Er reagiert dabei mit dem in der Schmelze enthaltenen
Kohlenstoff unter Bildung von CO, das als Gas aus dem Konverter entweicht. Typischerweise enthält die ungefrischte
Eisenschmelze auch Silicium und andere oxidierbare Elemente, wie Mangan und Phosphor, deren
Oxide in flüssiger oder fester Form vorliegen und eine gesonderte Schlackephase bilden. Kalk und andere
Stoffe, beispielsweise Dolomitkalk, werden in den Konverter eingegeben, um eine basische Schlacke zu (a)
bilden.
Bekanntlich verläuft der Frischvorgang besonders wirkungsvoll, wenn während des Sauerstoffblasens über
der Schmelze eine Emulsion gebildet wird. Die Emulsion Keines der vorstehend genannten Verfahren ist
sonderlich verläßlich. Einige sind kompliziert. Andere machen Produktionsverzögerungen notwendig.
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verhindern von Überlaufen
oder Auswurf beim Frischen von Eisenschmelzen im Sauerstoffaufblasverfahren zu schaffen, das einfacher
und verläßlicher als bekannte Verfahren ist und das keine Produktionsverzögerungen verursacht.
Ein Verfahren zum Frischen einer in einem Konverter befindlichen Eisenschmelze durch Einblasen von Sauerstoff
in die Schmelze von einer über der Oberfläche der Schmelze liegenden Stelle aus, wobei über der Schmelze
eine Emulsion gebildet wird, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zum Verhindern eines
Überlaufens oder Auswurfs der Emulsion aus dem Konverter
bei drohendem oder beginnendem Überlaufen ein Inertgas in den Konverter in ausreichender
Durchflußmenge eingeblasen wird, um das Überlaufen zum Halt zu bringen, während mit Sauerstoff
weitergeblasen wird, und
(b) das Einblasen von Inertgas in den Konverter beendet wird, wenn das Überlaufen zum Halt
gebracht ist oder nicht langer droht.
Vorzugsweise wird mit einer Inertgas-Durchflußmenge
von 5 bis 30% der Sauerstoffdurchflußmenge gearbeitet Das Inertgas wird vorzugsweise mit dem
Sauerstoff gemischt durch die Sauerstofflanze hindurch eingeleitet
Unter Inertgas soll vorliegend ein anderes Gas als Sauerstoff oder ein Gemisch solcher Gase verstanden
werden. Vorzugsweise wird als Inertgas Argon verwendet
Unter Überlaufen oder Auswurf wird vorliegend das Überlaufen von Emulsion aus dem Konvertermund
verstanden.
Unter Vermeidung von Überlaufen ist zu verstehen, daß ein weiteres Überlaufen verhindert wird, indem es
rasch zum Halt gebracht oder indem ein Überlaufen überhaupt vermieden wird.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Sauerstoffaufblaskonverter während eines Sauerstoffblasvorganges mit einer Emulsionsschicht
von gewünschter Größe und
Fig. 2 einen Sauerstoffaufblaskonverter, der während des Frischvorgangs überläuft.
Bei der Darstellung nach Fig. 1 läuft ein Sauerstoffaufblas-Frischverfahren
in einem konventionellen, mit einer feuerfesten Auskleidung versehenen Aufblaskonverter
1 ab. Der Konverter ist nahe seiner Oberseite mit einem Stichloch 2 versehen. Er weist oben einen Mund 3
auf. Mittels einer Lanze 4 werden Gase in die Schmelze eingeblasen. Die mit einer Sauerstoffzuleitung 13
verbundene Lanze läßt sich hochfahren, so daß der Konverter gekippt werden kann, um seinen Inhalt
auszugießen.
Ohne Überlaufen arbeitet die Vorrichtung gemäß Fig. 1 wie folgt. Zunächst werden schmelzflüssiges
Roheisen, Schrott, Kalk und andere, dem Fachmann geläufige Stoffe in den Konverter eingegeben. Dann
wird Sauerstoff in die Schmelze 5 von einer über der Oberfläche der Schmelze liegenden Stelle aus durch die
Lanze hindurch eingeblasen, wodurch in der Oberfläche der Schmelze eine Mulde 16 ausgebildet wird. In der
Schmelze vorhandene oxidierbare Elemente reagieren mit Sauerstoff. In der Schmelze vorhandener Kohlenstoff
setzt sich mit Sauerstoff unter Bildung von CO-Gasblasen um, die zu der Oberfläche der Schmelze so
hochsteigen und aus dem Konvertermund entweichen. Nachdem rund ein Drittel der Blasdauer verstrichen ist,
bildet sich die Emulsion 6, die ein komplexes Gemisch aus flüssigen Oxiden, Gasblasen, festen Oxidteilchen und
Tröpfchen aus flüssigem Metall ist. Die in der Emulsion vorhandenen Metalltropfen haben eine sehr große
spezifische Oberfläche, was die erwünschte Reaktion zwischen Sauerstoff und Verunreinigungen der Schmelze
fördert. In den letzten Stufen des Sauerstoffblasvorgangs sackt die Emulsion im allgemeinen zusammen. t>o
Das Frischen mit Sauerstoff wird dann fortgesetzt, bis die Schmelze die gewünschte Zusammensetzung hat.
Anschließend wird der Sauerstoffstrom gestoppt. Die Lanze 4 wird über den Mund 3 hochgefahren. Die
gefrischte Schmelze wird über das Stichloch 2 aus dem μ
Konverter gegossen.
Das Gesamtvolumen des Konverters beträgt ein Mehrfaches des Volumens oer Schmelze. Eine wesentliche
Aufgabe des zusätzlich im Konverter über der Schmelze vorhandenen Raums, d. h.des Konverterkopfraums,
besteht darin, die Emulsion aufzunehmen. Das Volumen der Emulsion kann jedoch nicht auf einfache
Weise gesteuert werden. Zuweilen wird dieses Volumen größer als der Kopfraum. Es kommt zu einem
Überlaufen, wie dies in Fig.2 dargestellt ist. In diesem Fall ist der Emulsionspegel über den Mund 3
angestiegen. Emulsionswellen 7 treten durch den Mund 3 hindurch aus und laufen an der Außenwand des
Konverters 1 herunter. Dadurch wird das Ausbringen vermindert. Die Sicherheit ist gefährdet. Zeitraubende
Reinigungsarbeiten werden notwendig. Während des Überlaufens kann Emulsion auch aus dem Stichloch 2
austreten.
Die Entkohlungsrate und dementsprechend auch die CO-Entwicklung verlaufen in Abhängigkeit von der Zeit
während des Sauerstoffblasvorgangs gemäß einer im wesentlichen glockenförmigen Kurve. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß im frühen Stadium der Blasperiode der größte Teif des Sauerstoffs mit metallischen
Verunreinigungen, beispielsweise Silicium, bevorzugt gegenüber Kohlenstoff reagiert. Die auf diese Weise
gebildeten flüssigen und festen Oxide gehen in die Schiackephase über Nachdem die metallischen Verunreinigungen
im wesentlichen oxidiert sind, steht mehr Sauerstoff für die Reaktion mit dem in der Schmelze
vorhandenen Kohlenstoff zur Verfügung; CO wird in verstärktem Umfang entwickelt. Die CO-Blasen kombinieren
sich mit der Schlacke unter Bildung der Emulsion. Während der späteren Stufe des Blasvorganges nimmt
mit sinkendem Kohlenstoffgehalt der Schmelze die Entkohlungsrate und die CO-Entwicklung ab; die
Emulsion sackt zusammen. Zu einem Überlaufen kommt es am wahrscheinlichsten während der Zeitspanne der
stärksten CO-Entwicklung.
Entsprechend dem vorliegenden Verfahren muß Inertgas zum richtigen Zeitpunkt und in geeigneter
Menge in den Konverter eingeblasen werden. Dies geschieht vorzugsweise, indem eine Inertgaszuleitung
15 an die Sauerstoffzuleitung 13 angeschlossen wird, so daß das Inertgas gemischt mit Sauerstoff durch die
Sauerstofflanze hindurch geblasen wird. Statt dessen kann auch mit gesonderten Lanzen für den Sauerstoff
und das Inertgas gearbeitet werden. Des weiteren ist es möglich, in der gleichen Lanze gesonderte Durchlässe
für Inertgas und Sauerstoff vorzusehen.
Aus der DE-OS 27 45 722 ist es zwar in Verbindung mit einem Verfahren zum Herstellen von Stahl mit
niedrigem Stickstoff- und niedrigem Sauerstoffgehalt bekannt, während der letzten Stufen der Entkohlung
Inertgas in die Schmelze einzublasen, und zwar insbesondere Argon in den Sauerstoffaufblaskonverter
von einem Zeitpunkt ab einzuleiten, bei dem der
Stickstoffgehalt seinen Kleinstwert erreicht hai. und die
Argonzufuhr bis zum Ende des Sauerstoffblasvorgantis
fortzusetzen. Bei dem bekannten Verfahren ist kein
Überlaufen während der Zeitspanne des IMasvorgaiigs
zu erwarten, innerhalb deren Argon eingeblasen wird. Zu Überlaufen kann es jedoch gleichwohl während der
früheren Stufen des Blasvorgangs kommen, wenn kein
Argon (oder ein stickstofffreies Fluid) eingehlasen w n\l
und die CO-Entwicklung hoch ist. Gerade wahrem! Λα
Stufen hoher CO-Entwicklung. während deren bei dem
bekannten Verfahren kein Argon eingeleilet winl, im die
Wahrscheinlichkeit für ein Überlaufen besonders hoch.
Unter den bisher überprüften Inertgasen erwies sieh Argon als besonders wirkungsvoll und zweckmäßig.
weil Argon relativ billig, generell verfügbar und frei von unerwünschten Verunreinigungen ist und weil Argon
eine niedrige Wärmekapazität hat. Jedoch sind vom technischen Gesichtspunkt her auch andere Gase, wie
Stickstoff, Neon, Xenon, Radon, Krypton, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Dampf, Ammoniak oder ein Gemisch
dieser Gase, akzeptabel. Wenn vorliegend als Inertgas Stickstoff verwendet werden soll, kann an Stelle von
Stickstoff mit Luft gearbeitet werden, weil Luft bekanntlich etwa 79% N2, 1% Argon und 20%
Sauerstoff enthält. Weil während des Zusatzes von Inertgas der Sauerstoffblasvorgang fortgeführt wird,
wird durch den mit der Luft eingeleiteten kleinen Sauerstoffüberschuß das Frischverfahren nicht nachteilig
beeinflußt.
Das Inertgas muß in einer Menge eingeleite! werden,
die ausreicht, um den Emulsionspegel abzusenken. Die erforderliche Durchflußmenge kann bei unterschiedlichen
Sauerstoffaufblasverfahren (BOF-Verfahren) variieren. Vorzugsweise wird mit einer Inertgas-Durchflußmenge
gearbeitet, die zwischen 5 und 30% der Sauerstoffdurchflußmenge beträgt.
Die geeignete Zeitsteuerung für die Inertgaseinführung
ist für das vorliegende Verfahren von kritischer Bedeutung. Sobald die Emulsion übermäßig hochsteigt,
sollte, während weiterhin Sauerstoff eingeblasen wird, sofort Inertgas in den Konverter eingeleitet werden.
Die Inertgaszufuhr sollte fortgeführt werden, bis das Überlaufen aufgehört hat oder anzunehmen ist, daß
keine weitere Gefahr eines Überlaufens besteht. Eine rechtzeitige Unterbrechung des Inertgasflusses ist
gleichfalls wichtig, weil eine unnötige Fortführung der Inertgaszufuhr Inertgas vergeudet und die Emulsionshöhe übermäßig vermindert, so daß der Wirkungsgrad
der Sauerstofffrischreaktion unnötig verkleinert wird.
Das vorliegende Verfahren wird vorzugsweise so eingesetzt, daß ein Überlaufen verhindert und nicht nur
zum Halt gebracht wird, nachdem es bereits eingetreten ist. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß Argon in den
Konverter eingeleitet wird, wenn ein Überlaufen zu drohen scheint. Ein drohendes Überlaufen läßt sich
dadurch feststellen, daß kleine Mengen an Emulsion aus dem Stichloch des Konverters ausgeworfen werden.
Sobald Emulsion aus dem Stichloch herausquillt, sollte daher Inertgas eingeführt werden. Die Inertgaszufuhr
kann unterbrochen werden, wenn keine Emulsion mehr aus dem Stichloch ausströmt.
Die Erfindung ist anhand der folgenden Beispiele näher erläutert. Alle Chargen wurden in einer
Sauerstoffaufblas-Frischanlage mit den folgenden Kennwerten hergestellt:
Konvertervolumen 142 m3
Konvertermundfläche 8,8 m2
Abstichgewicht der Charge 213 t
Benutztes Inertgas Argon
Die drei Chargen der Beispiele 1 bis 3 sind repräsentativ für 10 Versuchschargen, bei denen
versucht wurde, das Überlaufen in bekannter Weise zum Halt zu bringen, indem lediglich die Sauerstoffdurchflußmenge
herabgesetzt, d.h. nicht entsprechend dem
vorliegenden Verfahren vorgegangen wurde.
Das Überlaufen machte sich erstmals nach einer Blasdauer von 9 min bei einer Sauerstoffdurchflußmenge
von 515 NmVmin bemerkbar. Die Sauerstoffdurchflußmenge
wurde auf 459 NmVmin herabgesetzt, nachdem die Schmelze 9 min und 10 s geblasen war. Das
Überlaufen verlangsamte sich bis zu einer Blasdauer von 10min und 30s, d.h. 1 1/2 min, nachdem es
ίο begonnen hatte, und wurde dann schlimmer. Das
Überlaufen hörte nach einer Blasdauer von 12 min und 30s, d.h. 31/2 min, nachdem es begonnen hatte,
endgültig auf. Um ein erneutes Überlaufen zu verhindern, wurde die niedrige Sauerstoffdurchflußmenge
bis zum Ende der Blasdauer aufrechterhalten. Dadurch wurde für diese Charge die Produktionsdauer
erhöht.
Ein leichtes Überlaufen begann nach einer Blasdauer von 7 min und 30 s bei einer Sauerstoffdurchflußmenge
von 527 NmVmin. Daraufhin wurde die Sauerstoffdurchflußmenge auf 425 NmVmin herabgesetzt. Das
Überlaufen dauerte jedoch an und wurde nach einer Blasdauer von 9 min und 15 s stärken Es kam schließlich
nach einer Blasdauer von 11 min und 25 s endgültig zum
Halt. Die Sauerstoffdurchflußmenge wurde anschließend wieder allmählich gesteigert und erreichte nach
einer Blasdauer von 13 min und 20 s einen Wert von 532 NmVmin.
Ein starkes Überlaufen setzte plötzlich nach einer Blasdauer von 13 min und 10 s bei einer Sauerstoffdurchflußmenge
von 515 NmVmin ein. Die Sauerstoffdurchflußmenge wurde nach einer Blasdauer von 14 min
und 30 s auf 439 NmVmin herabgesetzt. Das Überlaufen
hörte 1 bis 1 1/2 min nach dem Herabsetzen der Sauerstoffdurchflußmenge auf. Sauerstoff wurde für
eine Gesamtdauer von 2 1/2 min mit verminderter Durchflußmenge geblasen.
Von den 10 Chargen, bei denen versucht wurde, das
Überlaufen durch Herabsetzen der Sauerstoffdurchflußmenge zum Halt zu bringen, hörte das Überlaufen nur
bei 2 Chargen innerhalb von 1 1/2 min auf. Bei den 8 anderen Chargen dauerte das Überlaufen mehr als 1 1/2
min lang an. Bei allen 10 Chargen war die Produktionsgeschwindigkeit herabgesetzt
Die Beispiele 4 bis 6 gelten für das vorliegend
erläuterte Verfahren der Überlaufsteuerung.
Ein Überlaufen setzte nach einer Sauersiofibiasdauer
von 15 min und 25 s ein. Daraufhin wurde über die Sauerstofflanze Argon in einer Durchflußmenge von
93 NmVmin eingeleitet, während mit einer Sauerstoffdurchflußmenge von 515 NmVmin weitergeblasen wurde.
Das Überlaufen hörte in weniger als 20 s auf. Daraufhin wurde der Argonstrom abgeschaltet
BeisDiel 5
Heftiges Überlaufen wurde nach einer Blasdauer von etwa 13 min festgestellt Daraufhin wurde Argon in den
Konverter in der zuvor beschriebenen Weise in einer Durchflußmenge von 113 NmVmin eingeleitet Das
Überlaufen hörte innerhalb von 5 s auf. Der Argonstrom wurde nach 1 min abgeschaltet
Ein Überlaufen wurde nach einer Sauerstoffblasdauer von 13 min festgestellt. Daraufhin wurde Argon in der
zuvor erläuterten Weise in einer Durchflußmenge von 91 NmVmin eingeblasen. Das Überlaufen hörte fast
augenblicklich auf. Argon wurde 1 min lang zugefühn dann wurde der Argonstrom abgeschaltet. Das Übcrlai;
fen setzte erneut ein und wurde durch Einführen von
Argon in der zuvor beschriebenen Weise wieder gestoppt. Da ein weiteres Überlaufen zu drohen schien,
wurde die zweite Argonzuführung 3 min lang fortgesetzt.
Es zeigt sich, daß mit dem vorliegenden Verfahren das
Überlaufen innerhalb von Sekunden gestoppt wird, während das bekannte Herabsetzen der Sauerstoffdurchflußmenge
mehrere Minuten bedingte, um das C> leiche zu erzielen. Die Zeiteinsparung ist nicht nur
hinsichtlich der Geschwindigkeit von Bedeutung, mit der ein Überlaufen gestoppt wird, sondern weil dadurch
auch keine Produktionszeit verlorengeht. Außerdem ist der Verlust an Metall wesentlich geringer. Durch das
raschere Stoppen des Überlaufcns wurden auch die notwendigc-n Reinigungsmaßnahmen wesentlich vermindert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Frischer, von in einem Konverter befindlichem schmelzflüssigem Stahl
durch Einblasen von Sauerstoff in die Schmelze von einer über der Oberfläche der Schmelze liegenden
Stelle aus, wobei über der Schmelze eine Emulsion gebildet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Verhindern eines Überlaufens der Emulsion aus dem Konverter
ι ο
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