DE3105999C2 - Bodendüse für einen Sauerstoff-Aufblas-Konverter - Google Patents
Bodendüse für einen Sauerstoff-Aufblas-KonverterInfo
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Abstract
Im Boden eines Sauerstoff-Aufblas-Konverters ist eine Düse zum Einblasen eines Rührgases in eine Stahlschmelze vorgesehen zur Verbesserung der Raffinierung der Stahlschmelze, bei der das Verhältnis zwischen Einblas-Querschnittsfläche S (cm ↑2) und innerer Umfangslänge L (cm) nicht mehr als 0,17, vorzugsweise nicht mehr als 0,125 beträgt.
Description
Die Erfindung betrifft eine verbesserte Bodendüse in
einem Sauerstoff-Aufblas- (Convener, sie betrifft insbesondere
Bodendüsen, die zum Einleiten eines Rührgases in eine Stahlschmelze verwendet werden, um die Einheitlichkeit
der Zusammensetzung der Stahlschmelze während oder nach dem Einblasen /on Sauerstoff (Sauerstoff-Frischen)
sowie der kerJctionen im Innern des Konverters zu fördern.
Ein vor kurzem entwickeltes neues Betriebsverfahren mit Reinsauerstoff-Aufblas-Konvertern besteht darin,
daß eine Gaseinblaseinrichtung hauptsächlich im Boden des Konverters angeordnet wird und ein Gas, wie z. B.
Sauerstoff. Stickstoff, ein Kohlenwasserstoff. Kohlendioxid. Argon oder eine Mischung davon, durch die Gaseinblaseinrichtung
eingeleitet wird, um das Durchrühren der Stahlschmelze während des Sauerstoffeinblasens
zu verbessern.
Als Gaseinblaseinrichtung wurde bisher ein poröser Stöpsel (Konverterboden), eine konzentrische Doppelrohr-Düse
und dgl., verwendet. Der poröse Stöpsel (Konverterboden) besteht jedoch aus einem feuerfesten
Material mit einer hohen Porosität, dessen Wärmebeständigkeit
und Haltbarkeit gering ist im Vergleich zu einem feuerfesten Material mit einer hohen Dichte, so
daß ein ernstes Problem in bezug auf die Lebensdauer besteht, wenn man berücksichtigt, daß die Anzahl der
Chargen bei einem modernen Konverter bis etwa 2 000 beträgt. Andererseits wird im Falle der Verwendung der
Doppelrohrdüse ein Kohlenwasserstoffgas zum Kühlen durch einen ringförmigen Durchgang zwischen einem
äußeren Rohr und einem inneren Rohr hindurchgeleitet und ein reaktionsfähiges Gas. wie z. B. Sauerstoff und
dgl., oder ein inertes das wird durch einen zentralen
Durchgang in einem inneren Rohr hindurchgeleitet, so daß die Gefahr besteht, daß aus dem Kohlenwasserstoffgas
erzeugter Wasserstoff in der Stahlschmelze verbleibt. Aus diesem Grunde wurde ein sogenanntes
AOD-Verfahren vorgeschlagen, bei dem ein Argongas durch den ringförmigen Durchgang hindurchgeleitet
wird. In diesem Falle wird zwar das obengenannte, auf den Wasserstoff zurückzuführende Problem vermieden,
die Abbrandverluste des das äußere Rohr umgebenden feuerfesten Materials werden jedoch groß wegen der
schlechten Kühlung, was zu Schwierigkeiten in bezug auf die Lebensdauer der Düse und wegen der hohen
Kosten für das Argongas führt, so daß dieses Verfahren in erster Linie nur auf die Raffinierung (Frischung) von
rostfreiem Stahl und überhaupt nicht für gewöhnliche Stähle angewendet wird. Wenn das inerte Gas gleichzeitig
sowohl durch das innere Rohr als auch dut "h das äußere Rohr der Doppelrohr-Düse hindurchgeleitet
ίο wird, besteht ferner die Gefahr, daß eine Verstopfung
der Düse auftritt als Folge einer übermäßigen Kühlung durch das inerte Gas und daß dann die Schmelzverlusie
des die Düse umgebenden feuerfesten Materials höher werden infolge der Verstopfung der Düse. Darüber hinaus
ist die Querschnittsfläche der Doppelrohrdüse groß aufgrund der praktischen Arbeitsverhältnisse und dadurch
ist auch die Menge der in einem industriell eingesetzten Konverter verwendeten Inertgase groß. Das
heißt, das Gas wird in der Praxis in einer Menge von 0.1 bis l.ONmVmin · t für den mittleren Durchgang und
von etwa 0,1 NmVmin ■ t für den ringförmigen Durchgang
verwendet
Wenn Sauerstoffgas durch eine Einfachrohr-Düse hindurchgeleitet wird, werden die Abbrandverluste der
Düse und des umgebenden feuerfesten Materials auffällig groß, weil im Gegensatz zur Verwendung der Doppelrohr-Düse
kein Kühlgas verwendet werden kann. Deshalb wurde die Einfachrohr-Düse zum Einblasen
von Sauerstoffgas bisher in der Praxis nicht angewen-
det. ,
Andererseits wird erwogen, eine Einfachrohr-Düse zum Einblasen eines Rührgases in einen Sauerstoff-Aufblas-Konverter
zu verwenden, in diesem Falle muß die Düse selbst gekühlt werden und infolgedessen muß mit
steigendem Düsendurchmesser eine große Menge Rührgas in einer ausreichend hohen Einblasgeschwindigkeit
eingeleitet werden. Das Rührgas bringt, jedoch keine heftige exotherme Reaktion mV sich wie das Sauerstoffgas,
so daß die Temperatur der Stahlschmelze in der Nähe der Düse sinkt, wobei eine große Menge Metallablagerung
entsteht, die schließlich zu einer Verstopfung der Düse führt.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine fur
die Verwendung in einem Sauerstoff-Aufblas- Konvcrter geeignete Bodendüse mit einem einfachen Aufbau
zu entwickeln, bei der keine Verstopfung der Düse als Folge einer übermäßigen Abkühlung der Stahlschmelze
auftritt
Gegenstand der Erfindung ist eine in einem Sauerstoff-Aufblas-Konverter
verwendbare Bodendüse, die dadurch gekennzeichnet ist. daß das Verhältnis /wi
sehen Einblas-Querschnittsfläche 5 (cm2) ui.d innerer
Umfangslänge L (cm) der Düse nicht me'ir als 0.17 be
trägt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der f-lrfindung
hat die Bodendüse ein Verhältnis von Einblas Querschnittsfläche zu innerer Umfangslänge von nicht
mehr als 0.125. wodurch nicht nur die Bi!jung einer
Meiallablagerung und damit die Verstopfung der Düse vollständig verhindert wird, sondern auch das Austreten
von Stahlschmelze durch die Düse verhindert werden kann und die Schmelzverluste der Düse und ihrer Umgebung
beträchtlich verringert werden können, wodurch die Lebensdauer der Düse verlängert wird.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigen
Fig. 1 und 2 schematische Querschnittsansichten ei-
ner Ausführungsform der in dem Sauerstoff-Aufblas-Konverter
verwendeten Bodendüse;
F i g. 3 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen dem Verhältnis S/L der Düse und der Menge der um die
Düse herum erstarrten Metallablagerung darstellt;
Fig.4 ein Diagramm, weiches die Beziehung zwischen
dem Innendurchmesser einer Düse mit Kreisquerschnitt bzw. der Innenkantenlänge einer Düse mit
Quadrat- oder Rechteckquerschnitt und der Eindringtiefe der Stahlschmelze in die Düse darstellt;
F i g. 5 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der
Gaseirrblasgeschwindigkeit und den Schmelzverlusten der Düse zeigt; und
F i g. 6 ein Diagramm, Gas die Beziehung zwischen der
Position der Bodendüse und dem Kontaktverhaltensindex zur Verbesserung des Raffinierungseffektes zeigt.
In der Bodendüse für einen Sauerstoff-Aufblas-Konverter
hat ein Rührgas, wie z. B. ein Inertgas oder dgl.. das die Düse passiert, in der Regel Raumtemperatur
oder weniger als Folge des Temperaturabfalles durch die adiabatische Expansion. Während des Einblasen^
des Rührgases erfolgt ein Wärmeaustausch als Folge der Temperaturdifferenz zwischen dem Rührgas und
der Stahlschmelze, die in der Regel eine Temperatur von 1600° C hat, wodurch die Stahlschmelze lokal abgekühlt
wird und erstarrt um die Düse herum unter Bildung einer Metallablagerung.
Die F i g. 1 zeigt in Form einer Schnittansicht die im Boden des Sauerstoff-Aufblas-Konverters angeordnete
Düse, wobei die Ziffer 1 einen eingeblasenen Gasstrom, die Ziffer 2 die Stahlschmelze, die Ziffer 3 ein im Boden
des Konverters angordnetes feuerfestes Material, die Ziffer 4 eine Bodendüse und die Ziffer 5 eine um die
Düse herum gebildete Metallablagerung darstellen.
Nachstehend wird die Bildung der Metallablagerung 5 unter Bezugnahme auf die Fig. 2 untersucht. In diesem
Falle sind die angewendeten Einblasbedingungen folgende:
Einblas-Querschnittsfläche der Düse S(cm2)
innere IJmfangslängeder Düse /.(cm)
spezifisches Gewicht der
Stahlschmelze c?s(g/cmJ)
spezifisches Gewicht des Rührgases o„ (g/cm3)
spezifische Wärme der Stahlschmelze C (cal/g)
spezifische Wärme des Rührgases Cg (cal/g)
lineare Kinblasgeschwindigkeit des
Rührgases v(cm/Sek.)
Gehl man davon aus, daß die Metallablagerung 5 mit
einem rechteckigen bzw. quadratischen Querschnitt einer Dirke D(cm) nur um Δ h (cm) pro Zeiteinheit r
(Sek.) während des Einblasens des Rührgases zunimmt,
und geht man davon aus. daß die latente Wärme der Metallerstarrung H, (cal/g) beträgt, so ergibt sich daraus
die folgende Gleichung:
Aus der Gleichung (2) crgibi sich somit, daß dio
Wachstumsrate bzw. -geschwindigkeit der Metallablagerung 5 proportional zu dem Verhältnis SIL ist
Anschließend wird die Beziehung zwischen der Wachstumsrate bzw. -geschwindigkeit der Metallablagerung
und dem Verhältnis SIL in dem folgenden Experiment
untersucht. Es wird ein kleiner Konverter mit einer Kapazität von 5 t verwendet und an seinem Boden
wird eine Düse zum Einblasen des Rührgases mit einem kreisförmigen oder rechteckigen bzw. quadratischen
Querschnitt angebracht. Sodann wird reiner gasförmiger Sauerstoff auf eine Roheisenschmelze aufgeblasen,
bis diese einen Kohlenstoffgehalt von 0,025 bis 0,05% aufweist. Ferner wird gasförmiger Stickstoff durch die
Bodendüse in einer Menge von 0,3 bis 0,01 NmJ/f ■ min.
eingeleitet.
Bei diesem Versuch besteht die Düse aus rostfreiem Stahl SUS 304, die Höhe der Lanze zum Einblasen von
Sauerstoff beträgt 1,0 bis Um und die eingeblasene
Sauerstoffgasmenge beträgt 1 bis '. Im3/i - min. Nach
Beendigung des Einblasen;» wird die ivlenge der um die
Düse herum gebildeten Metallabscheidung festgestellt, wobei das in der F i g. 3 dargestellte Ergebnis erhalten
wird, in der auf der Abszisse der numerische Wert des Verhältnisses SIL und auf der Ordinate die Menge der
um die Düse herum gebildeten Metallablagerung angegeben sind. In den F i g. 3 und 4 steht das Symbol O für
eine Düse mit einem kreisförmigen Querschnitt und das Symbol D steht für eine Düse mit einem rechteckigen
bzw. quadratischen Querschnitt.
Wie aus der F i g. 3 hervorgeht, wird die Bildung einer Metallablagerung vollständig oder im wesentlichen verhindert,
wenn das Verhältnis SlL der Düse nicht mehr als 0.17 beträgt, unabhängig von ihrem Querschnitt.
In der erfindungsgemäßen Bodendüse beträgt das Verhältnis SIL, wenn die Querschnittsform der Düse ein
Kreis mit einem Innendurchmesser R ist.
S χ C1 x df x J
worin Δ T1. einen Temperaturanstieg (0C) des Rührgases
pro Zeileinheit bedeutet. Dann wird die Gleichung (1) modifiziert, wobei man zu der folgenden Gleichung gelangt:
Um sicherzustellen, daß SIL ( = RIA) <
0.17. beträgt der Innendurchmesser der Düse nicht mehr als 0,68 cm.
Wenn die Querschnittsform der Düse ein Quadrat mit einer Innenkantenlänge a ist. beträgt andererseits das
Verhältnis S/L = a2l4a = a/4. Um sicherzustellen, daß
SIL (= a/4) < 0,17 beträgt deshalb die Innenkantenlänge
a der Düse nicht mehr als 0.68 cm. Wenn die Querschnittsform
der Düse ein Rechteck ist, kann ein Ver- h\\u,.i3IL
< 0.17 erzielt werden, wenn mindestens eine Innenkantenlänge des Rechtecks nicht mehr als 0.68 cm
beträgt.
Als Material kann für die Düse irgendein wärmebeständiges Material mit einer ausgezeichneten Oxidationsbeständigkeit
bei erhöhter Temperatur und einer ausreichenden Festigkeit verwendet werden. Unter diesen
ist die Verwendung von wärmebeständigen Stählen und rostfreien Stählen, insbesondere de? rostfreien
Stahls SUS 304, der im Handel erhältlich ist und ausgezeichnet bearbeitbar ist, bevorzugt.
Darüber hinaus hängt die Dicke der Düse von der Festigkeit, den Schmelzverlusten und dgl. ab, sie liegt
jedoch in der Regel innerhalb des Bereiches von 0,5 bis 3 mm.
Bei der praktischen Durchführung der Massen-
produktion unter Verwendung eines Sauerstoff-Aufblas-Konverters,
der an seinem Boden mit der Düse zum Einleiten des Rührgases versehen ist, ist es erwünscht,
daß keine Gefahr des Austretens der Stahlschmelze durch die Düse besteht und daß die Abbrandverluste
der Düse verringert werden, um die Lebensdauer der Düse zu verlängern zusätzlich zu Verhinderung
der Bildung einer Metallablagerung oder Verstopfung der Düse, wie vorstehend angegeben. In diesem
Zusammenhang wird das Verhalten der erfindungsgemäßen Düse untersucht, um das Austreten von Stahlschmelze
zu verhindern und die Abbrandverluste der Düse zu verringern.
Beim praktischen Betrieb wird in der Regel ein Sauerstoff-Aufblas-Konverter
verwendet, dessen Boden eine Dicke von etwa 800 mm aufweist, und folglich eine Lebensdauer
von mindestens 800 Beschickungen hat. Die Düse mit einem kreisförmigen oder rechteckigen bzw.
quadratischen Querschnitt mit verschiedenem Innendurchmesser oder verschiedener Innenseite ist im Boden
dieses Konverters angeordnet. Während des Einblasens von Sauerstoff wird die Temperatur Δ Τ der
Stahlschmelze in der Nähe der Düse um 50°C oder 100° C höher gehalten als die Liquidus-Temperatur der
Stahlschmelze. Nach Beendigung des Einblasens wird die Tiefe, bis zu der die Stahlschmelze in die Düse eingedrungen
ist. gemessen, wobei das in der F i g. 4 dargestellte Ergebnis erhalten wird, in der auf der Abszisse
der Innendurchmesser oder die Innenseite der Düse und auf der Ordinate die Tiefe, bis zu der die Stahlschmelze
eingedrungen ist, angegeben sind. In der Fig.4 steht
das Symbol O für eine Düse mit einem kreisförmigen Querschnitt und das Symbol D steht für eine Düse mit
einem quadratischen bzw. rechteckigen Querschnitt.
Der obige Versuch wurde mit veränderten Rührgas-Einblasgeschwmdigkeiten
unter Verwendung einer Bodendüse mit kreisförmiger Querschnittsgestait wiederholt.
Die jeweils ermittelten Düsen-Abbrandverluste je Beschickung sind in F i g. 5 dargestellt, wobei auf der
Abszisse die Einblasgeschwindigkeit und auf der Ordinate die Düsenabbrände aufgetragen sind.
In der F i g. 5 steht das Symbol Δ für eine Düse mit einem Innendurchmesser von 4 mm, das Symbol O
steht für eine Düse mit einem Innendurchmesser von 5 mm und das Symbol D steht für eine Düse mit einem
Innendurchmesser von 6 mm.
Wenn man berücksichtigt, daß die Anzahl der Beschickungen
der Stahlschmelze beim praktischen Betrieb unter Verwendung des obengenannten Konverters
mindestens 800 beträgt bei einer üblichen Einblasgeschwindigkeit des Rührgases von etwa 800 m/Selt, so
ist es erwünscht, daß die Tiefe, bis zu der die Stahlschmelze
in die Düse eindringt, höchstens 400 mm beträgt und daß die Schmelzverlustrate der Düse höchstens
0,5 mm beträgt. Wie aus den F i g. 4 und 5 hervorgeht,
werden diese Bedingungen erfüllt, wenn die Düse einen Innendurchmesser von nicht mehr als 5 mm bei
kreisförmigem Querschnitt hat oder wenn mindestens eine Innenseite nicht mehr als 4 mm beträgt bei rechtekkigem
bzw. quadratischem Querschnitt. Wenn bei Verwendung einer Düse mit einem kreisförmigen Querschnitt
mit einem Innendurchmesser von 5 mm das Einblasen von Rührgas durch einen Unfall während des
Einblasens von Sauerstoff gestoppt wird, so verbleibt beispielsweise Stahlschmelze in der Düse und erstarrt,
wodurch das Austreten von Stahlschmelze durch die Düse verhindert wird.
Bei der Errechnung aus dem Innendurchmesser von 5 mm beträgt das Verhältnis SIL der Düse 0,125. Das
heißt, die erfindungsgemäße Düse hat vorzugsweise ein Verhältnis SIL von nicht mehr als 0,125 zur Verhinderung
der Bildung einer Metallabscheidung, zur Verhinderung des Austretens von Metallschmelze und zur
Verringerung der Düsen-Schmelzverluste. Bei einer Düse mit rechteckigem bzw. quadratischem Querschnitt
erfüllt mindestens eine Innenseite von 4 mm die gleiche Funktion wie der Innendurchmesser einer kreisförmigen
Düse von 5 mm.
Wenn andererseits der Innendurchmesser der kreisförmigen
Düse zu klein ist, besteht die Gefahr, daß die Düse durch Körner aus feuerfestem Material verstopft
wird, daß Schwierigkeiten bei der Instandhaltung und dgl. auftreten. Deshalb ist es erwünscht, daß die Düse
bei kreisförmigem Querschnitt einen Innendurchmesser von nicht weniger als 2 mm und bei rechteckigem bzw.
quadratischem Querschnitt mindestens eine Innenseite von nicht weniger als 1 mm aufweist.
Erfindungsgemäß ist die Düse mit dem obengenannten Aufbau in einer vorgegebenen Position im Boden
des Sauerstoff-Aufblas-Konverters angeordnet, um auf wirksame Weise die Stahlschmelze durchzurühren zur
Verbesserung des Raffinierungseffektes.
Die Position der anzubringenden Düse wird wie folgt
bestimmt: das Konlaktverhalten zwischen der Schlacke und der Stahlschmelze während des Blasens wird bestimmt
durch Veränderung der Position der Düse (in einem Abstand r,, gemessen von der Mittelachse des
Konverters aus) in einem experimentellen Aufblas· und Bodenblas-Konverter (Innendurchmesser des Konverters:
2 ro). In diesem Fall werden anstelle von Schlacke
flüssiges Paraffin mit einem spezifischen Gewicht von 0.85. das ^-Naphthol enthält, und Wasser anstelle der
Stahlschmelze verwendet. Dieses Wasser/flüssiges Paraffin-System weist, wie angenommen wird, das gleiche
Kontaktverhalten wie das Schiacke/Stahischmeize-System
auf. Wenn durch eine Lanze Luft auf die Flüssigkeitsoberfläche aufgeblasen wird und gleichzeitig durch
die Düse Luft in die Flüssigkeit eingeleitet wird, misch» sich das flüssige Paraffin mit dem Wasser, wodurch das
ß- Naphthol aus dem flüssigen Paraffin heraus in dem Wasser gelöst wird. Darüber hinaus wird während des
Einblasens von Luft durch die Lanze der Kontaktpunkt zwischen dem flüssigen Paraffin und Wasser um einen
Abstand ry, gemessen ab der Mittelachse des Konverters,
verschoben. Auf diese Weise wird die aus dem flüssigen Paraffin herausgelöste ^"-Naphthol-Menge als
Kontaktverhaltensindex zwischen der Schlacke und der Stahlschmelze gemessen, wobei ein Ergebnis er.' »hen
wird, wie es in F i g. 6 dargestellt ist. in der auf der Abszisse die Position der Düse, ausgedrückt durch r,/r. und
auf der Ordinate die herausgelöste /f-Naphthol-Menge
(•Ksa, cm3/min.) angegeben sind.
Wie aus der F i g. 6 ersichtiich, ist die Position der
Düse in bezug auf die Verbesserung des Raffinierungseffektes an dem Punkt B am wirksamsten, verglichen
mit den Punkten A und C In der F i g. 6 entspricht der Punkt /dem Abstand r>
Die Position η der Düse an dem Punkt B entspricht etwa dem l,4fachen des Abstandes r,
oder der Strahlfläche des durch die Lanze hindurch auf die Stahlschmelze aufgeblasenen Gases. Diese Tatsache
zeigt, daß das Durchrühren der Stahlschmelze dadurch am wirksamsten gestaltet wird, daß man die Düse für
das Rührgas in einer Position anordnet, die dem Punkt B im Boden des Konverters entspricht. Außerdem wurde
durch den Versuch, in dem das Wasser/flüssiges Paraffin-System verwendet wurde, bestätigt daß die Bezie-
hung r, = etwa 1,4 r,, welche die wirksamste Rührposilion
der Düse anzeigt, auch dann praktisch unverändert bleibt, wenn dre Lanzenhöhe innerhalb eines Bereiches
geändert wird, der dem Bewegungsbereich der Lanze bei der praktischen Durchführung entspricht.
In dem aktuellen Aufblas-Konverter wird die Höhe
der 'j-anzc während der Durchführung der Raffinierung
der Stahlschmelze allmählich gesenkt. Wenn die Höhe der Ι,ϊιιγ/λ.' zu Beginn des Spuckun.s (Auswurfs) ll\ be
trägt, ist die Strahlfläche des Sauerstoffgases />,, während
dann, wenn die Höhe der Lanze, die kaum ein Spucken (Auswerfen) hervorruft, Hi beträgt, die Strahlflächc
des Sauerstoff gases rn ist. Wenn die erfindungsgemäße
Düse im Boden des Aufblas-Konverters angeordnet ist, liegt deshalb die Position r, der Düse vorzugsweise
innerhalb des Bereiches 1,4 r,, < r, < 1,4/},, wie
aus den obigen Versuchsergebnissen unter Verwendung das Rührgas in der Position r, = etwa 1000 mm oder
1500 mm angeordnet. Die Folge davon ist, daß durch die
Düsenanordnung bei r, = etwa 1000 mm das nach Beendigung des Blasens in der Schlacke verbleibende FeO
verringert wird und daß dadurch die Ausbeute verbessert wird und das Spucken (der Auswurf) verbessert
wird, verglichen mit der Düsenanordnung bei r, = 1500 mm.
Aus diesen Ergebnissen geht hervor, daß beim prakli sehen Betrieb der wirksamste Raffinierungseffekt erzielt wird, wenn die erfindungsgemäße Bodendüse in einer Position r, angeordnet ist, die der Beziehung l,4ry, < r, < 1,4 r,,. vorzugsweise r, s 1,4^1,genügt.
Erfindungsgemäß beträgt die Anzahl der zu verwendenden Bodendüsen 3 bis 10, vorzugsweise 4 bis 6. Wenn die Anzahl der Düsen 1 oder 2 beträgt, wird kein Rühreffekt erzielt, während dann, wenn die Anzahl der
Aus diesen Ergebnissen geht hervor, daß beim prakli sehen Betrieb der wirksamste Raffinierungseffekt erzielt wird, wenn die erfindungsgemäße Bodendüse in einer Position r, angeordnet ist, die der Beziehung l,4ry, < r, < 1,4 r,,. vorzugsweise r, s 1,4^1,genügt.
Erfindungsgemäß beträgt die Anzahl der zu verwendenden Bodendüsen 3 bis 10, vorzugsweise 4 bis 6. Wenn die Anzahl der Düsen 1 oder 2 beträgt, wird kein Rühreffekt erzielt, während dann, wenn die Anzahl der
Paraffin-Svs?ems hervorgeht. Das Düsen !0 übersteigt, der Raffinierungscffekt wegen der
Spuck- bzw. Auswurfphänomen ist deutlich erkennbar insbesondere in der Anfangsstufe des Sauerstoffblasens,
so daß die Position r, der Düse im Hinblick auf die Verminderung des Spuckens bzw. Auswerfens am zweckmäßigsten
etwa l,4r;, ist. Das heißt, wenn die Düse in einer Position r, s 1.4 rJt angeordnet ist, wird der Rühreffekt
der Stahlschmelze größer in der Anfangsstufe des Sauerstoffblasens, so daß das Auftreten des Spuckens
bzw. Auswerfens im wesentlichen unterdrückt wird zur Verbesserung des Raffinierungseffektes der Stahlschmelze.
^eim praktischen Betrieb unter Verwendung eines
Aufblas-Konverters mit einer Kapazität von 2001 werden dann, wenn die Strahlfläche η des Sauerstoffgases
etwa 570 bis 730 mm beträgt, die vier Bodendüsen für übermäßig starken Durchrührung geringer ist.
Wie oben angegeben, wird durch Verwendung der erfindungsgemäßen Düse mit einer Einfachrohr-Struktur
in einem Sauerstoff-Aufblas-Konverter ein wirksameres Durchrühren der Stahlschmelze erzielt, ohne daß
ein Verstopfen der Düse als Folge einer übermäßig starken Abkühlung auftritt, verglichen mit dem Fall, bei
dem nur ein Sauerstoff-Aufblasen durchgeführt wird. Außerdem kann die verwendete Rührgasmenge ziemlich
stark herabgesetzt werden, verglichen mit dem Fall der Verwendung einer konventionellen Doppelrohr-Düse,
wobei dennoch die Düse und das sie umgebende feuerfeste Material ausreichend gekühlt werden, so daß
die Lebensdauer der Düse bei gleichzeitiger Verringerung der Schmelzverluste verlängert werden kann.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Bodendüse zum Einblasen ein^s Rührgases in
eine Stahlschmelze in einem Sauerstoff-Aufblas-Konverter,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Einblas-Querschnittsfläche
S (cm2) und der inneren Umfangslänge L (cm) der Düse (4) nicht mehr als 0,17 beträgt
2. Bodendüse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Verhältnis S/L von nicht mehr als 0,125.
3. Bodendüse nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen kreisförmigen Querschnitt mit
einem Innendurchmesser von nicht mehr als 5 mm.
4. Bodendüse nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Rechteck- bzw. Quadratquerschnitt
mit wenigstens einer Innenkantenlänge von nicht mehr als 4 mm.
5. Bodendii'e nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß sie aus einem wärmebeständigen Stahl oder einem rostfreien
Stahl besteht.
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