DE3938183C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Wärmebehandeln von Garnen - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Wärmebehandeln von GarnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Wärmebehandeln von Garnen, welche mittels Transportbändern in
eine Garnbehandlungskammer ein- und aus dieser wieder heraus
führbar sind, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine Vorrichtung zum Wärmebehandeln von Garn ist durch das US-
Patent 4 513 514 bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist für jedes
einzelne Garn ein sogenannter Wickelmast vorgesehen, der je
weils mit vier schmalen, umlaufenden Transportriemen bestückt
ist, wobei die einzelnen Garne in kontrollierten Schlaufen um
den Wickelmast und die Transportriemen herum gewickelt sind.
Diese Art der Garnführung vermeidet zwar, daß die Garne mit ei
nem Stahlband, wie es häufig für Garnbehandlungskammern
(DE-OS 16 35 335) verwendet wird, und damit mit Kondenswasserresten in
Berührung kommen, die sich aufgrund der Abkühlung außerhalb der
Garnbehandlungskammer zwangsläufig am metallischen Transport
band bilden. Sie ist aber dann problematisch, wenn die zu fi
xierenden Garne vorher mechanisch gestaucht werden, beispiels
weise in einer Friséeinrichtung. Durch die bekannte Art der
Schlaufenführung wird der im Garn vorhandene Frisé zusammenge
drückt, wodurch die Qualität der fixierten Garne leidet.
Zum Fixieren von mechanisch gestauchten Garnen hat man deshalb
in der Praxis sogenannte geschlossene Systeme eingesetzt, bei
denen die Transportbänder keinen Einlauf in die Garnklimakammer
und keinen Auslauf hatten. Dabei wurde ein perforiertes Stahl
transportband verwendet, auf welchem die Garne in Schlaufen ab
gelegt wurden. Der als Behandlungsmedium verwendete Sattdampf
unter Druck durchströmt das Transportband und die abgelegten
Garne. Die Verwendung von Sattdampf hat sich jedoch zum Fixie
ren solcher Garne als nachteilig herausgestellt.
Bei anderen Garnbehandlungseinrichtungen (FR 25 84 429 A1) ist
auch schon eine Dämpfkammer bekannt geworden, bei welcher ein
sogenanntes offenes System mit einem hindurchlaufenden perfo
rierten Transportband verwendet wird. Die Garnbehandlung er
folgt auch hier mittels Sattdampf, allerdings unter Atmos
phärendruck. Es wird ein übliches, perforiertes Stahlband ver
wendet, das dachförmig über eine Rolle geführt ist und von ei
ner darunterliegenden dachförmigen Dampfleiteinrichtung mit
Dampf angeströmt wird. Zum Fixieren von mechanisch gestauchten
Garnen ist diese Einrichtung nicht geeignet.
Bekannt ist schließlich auch eine Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art (DE 29 21 775 A1), bei der Garn, das insbesondere
auch eingefärbt werden soll, in Schlaufenform zwischen zwei
endlosen netzförmigen Förderbändern durch einen Hochdruckdämp
fer geführt und dort in einem praktisch spannungslosen Zustand
mit Wasserdampf von etwa 160°C behandelt wird. Die exakte
Führung solcher übereinander liegenden netzförmigen Förderbän
der ist schwierig, insbesondere, wenn der Wasserdampf mit hohen
Geschwindigkeiten durch die Garnschlaufen und Förderbänder ge
führt werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß die relativ aufwen
dige Führung an Wickelmasten vermieden und dennoch eine stabile
Führung erreicht ist.
Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst.
Anders als in bekannten Anlagen zum Fixieren in Friséanlagen
wird statt des Sattdampfes überhitzter Dampf verwendet. Die
bisher verwendeten geschlossenen Garnbehandlungssysteme wurden
durch ein offenes System ersetzt. Weiterhin wurde das an sich
bekannte perforierte Transportband nicht mehr aus Metall ausge
führt, weil Metalle infolge ihrer Wärmeleitfähigkeit dazu füh
ren, daß das Stahlband außerhalb der Garnbehandlungskammer er
kaltet und Wassertropfen mit sich führt, die beim Fixieren auf
dem Garn zu verminderter Qualität führen. Aus diesem Grunde wird ein Transport
band verwendet, welches in an sich bekannter Weise aus einem
nichtmetallischen Werkstoff besteht und darüber hinaus noch als
vorzugsweise gewebtes oder geflochtenes Netz ausgeführt ist,
welches besonders gut vom Behandlungsmedium durchdrungen wird.
Auf diese Weise wird die Führung an einem Wickelmast vermieden.
Die im Gegensatz zu Stahltransportbändern oder übereinanderlie
genden nichtmetallischen Transportbändern des Standes der Tech
nik flexibel ausgeführten netzartigen Transportbänder sind je
weils seitlich über die gesamte Länge mechanisch geführt, wobei
die einzelnen Transportbänder geradlinig durch die Garnbehand
lungskammer hindurchgeführt sind. Diese Führung jedes Netzbandes
erlaubt hohe Durchströmungsgeschwindigkeiten. Um die hohe Strö
mungsgeschwindigkeit durch das Garn hindurch zu erreichen, wei
sen die Strömungsleitmittel einen sich zum Transportband hin ver
jüngenden Strömungsquerschnitt auf. Zweckmäßig ist dabei jedem
Transportband ein Strömungsgleichrichter vorgeschaltet, zwi
schen welchem und dem Transportband vorzugsweise ein Lochblech
zwischengeschaltet ist, das die Temperatur über die Breite der
Behandlungskammer vergleichmäßigt.
Das nichtmetallische perforierte netzartige Transportband ist
vorteilhaft als beschichtetes Kunststoffband ausgeführt, wel
ches dadurch zu einem endlosen Transportband gemacht wird, dass
dessen Enden mit nichtmetallischen Mitteln verbunden werden.
Die Erfindung wird anhand
eines
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles im folgenden
näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Friséanlage unter Verwendung einer erfindungs
gemäßen Garnbehandlungskammer,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Garnbehandlungskammer
der Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Garnbehandlungskammer
nach Fig. 2,
Fig. 4 eine vergrößerte Teilansicht der Fig. 3 zur
Erläuterung der Strömungsleitmittel,
Fig. 5 eine Ansicht ähnlich Fig. 4 im Bereich der Klima
sperre am Auslauf der Garnbehandlungskammer und
Fig. 6 einen Längsschnitt im Bereich der Klimasperre.
Die Friséanlage nach Fig. 1 zum Behandeln eines Garnes (1),
welches in Pfeilrichtung (A) durch die Anlage hindurchläuft,
enthält ein Gatter (3) mit Vorlagespulen (3) für die einzelnen
zu behandelnden Garne (1). Jedem Garn (1) ist eine Einrichtung
(4) zum Verlegen von wilden oder geordneten Schlaufen (8) auf
jeweils einem perforierten Transportband (5) zugeordnet. Die
einzelnen Transportbänder (5) bestehen aus einem nichtmetal
lischen Netzband und werden mittels Umlenkrollen (6 und 7)
geführt, von denen eine, beispielsweise die Rolle (6), ange
trieben ist.
(5) auf. Die Transportbänder (5) laufen in Pfeilrichtung (B)
durch die Friséanlage hindurch und werden in Pfeilrichtung (E)
zurückgeführt.
Die
Garne (1) laufen zunächst durch eine Friséanlage (9) hindurch,
wo sie in bekannter Weise mechanisch gestaucht werden. An
schließend werden die gestauchten Garne (1) in einer Garnklima
kammer (10) unter Einwirkung von überhitztem Dampf fixiert. Der
Garnklimakammer (10) ist ein sogenannter Garnkühler (11) nach
geschaltet, hinter dem die fixierten Garne (12) in Pfeilrich
tung (C) von den einzelnen Transportbändern (5) abgezogen und
in Pfeilrichtung (D) einer Spulmaschine (13) zugeführt werden.
Die Ansichten nach Fig. 2 und 3 zeigen die Garnklimakammer
(10), in denen die mechanisch gestauchten Garne (1) gebauscht
und fixiert werden. Man erkennt die in Pfeilrichtung (B) durch
die Garnklimakammer (10) hindurchlaufenden perforierten
Transportbänder (5), auf denen die Garne (1) in Schlaufen (8)
abgelegt sind, sowie die in Pfeilrichtung (E) zurücklaufenden
Trume (14). Der eigentlichen Fixierkammer (16) der Garnklima
kammer (10) ist eine Einlauf-Zone (15) vorgeschaltet und
eine Auslauf-Zone (17) nachgeschaltet. Diese Zonen (15,
17) dienen der besseren Abdichtung der Garnklimakammer
(10) an den Stellen, an denen das
Transportband (5) hineingeführt bzw. herausgeführt wird.
An die Zonen (15, 17) sind die jeweiligen Abdampfstutzen
(18, 19) angeschlossen. Unterhalb der Transportbänder (5)
ist eine Elektroheizung (20) vorgesehen, die den durch ein
Hauptdampfrohr (21) eintretenden Wasserdampf überhitzt.
Unterhalb der Transportbänder (5) verläuft in Längsrichtung der
Garnklimaanlage das Hauptdampfrohr (21), aus dem Dampf nach
gespeist wird. Es verläuft in der Nähe der Elektroheizung (20).
Mittels eines von einem Motor (23) angetriebenen Gebläses (22)
(Fig. 3) wird der überhitzte Wasserdampf zu einer Umlaufströ
mung gezwungen. Die auf den Transportbändern (5) aufliegenden
Schlaufen (8) werden von oben durchströmt, wobei den einzelnen
Transportbändern (5) Leitkanäle (24) für die Dampfströmung
zugeordnet sind, die nachfolgend anhand der Fig. 4 näher be
schrieben werden.
In Fig. 4 erkennt man oberhalb eines perforierten textilen
Netz-Transportbandes (5) einen in den Leitkanal (24) einge
bauten sogenannten Gleichrichter, der aus in Strömungsrichtung
parallel nebeneinander geordneten Blechen (25) mit dazwischen
befindlichen Kanälen (26) besteht. Oberhalb und unterhalb des
Gleichrichters (25, 26') ist jeweils ein Lochblech (27, 28)
vorgesehen, welches die Strömung und damit die Temperatur über
die Arbeitsbreite der Garnbehandlungskammer (10) vergleich
mäßigt. Vom unteren Lochblech (28) führen schräg nach innen
gerichtete Bleche (29) zu den seitlichen Längskanten des Trans
portbandes (5), wobei die Neigung der Bleche (29) so gerichtet
ist, daß sich der wirksame Strömungsquerschnitt zu dem jewei
ligen Transportband (5) hin verjüngt, so daß die Strömung in
diesem Bereich beschleunigt, wird. Diese Bleche (29) sind im
Bereich der Transportbänder (5) mit nutartigen Führungen (31)
für die Transportbänder versehen. Unterhalb des unteren Trums
(14) jedes Transportbandes, (5) wird der Wasserdampf in einem
Auslaufschlitz (30) aus dem Leitkanal (24) beschleunigt abge
führt.
Jedes Transportband (5) ist seitlich über die gesamte Länge
mittels der mechanischen Führungen (31) geführt, die geradlinig,
durch den Leitkanal (24) und die Garnklimakammer (10) führen.
Im Bereich der Auslauf-Vorzone (17) ist an jedem Leitkanal (24)
eine Garnklimasperre (33) vorgesehen, die im Längsschnitt in
Fig. 6 dargestellt ist. Eine vergleichbare Klimasperre ist auch
im Bereich der Einlauf-Vorzone (15) vorhanden. Die Fig. 5 zeigt
den zugehörigen Querschnitt im Bereich der Klimasperren. Man
erkennt, daß im Bereich der Zonen (15, 17) der von oben
strömende Dampf so umgelenkt wird, daß er im Gegenstromprinzip
nunmehr von unten die Perforation des jeweiligen Transport
bandes (5) durchströmt. Dadurch entsteht eine gewisse Abdich
tung, so daß keine Kaltluft von außen in die Garnklimakammer
(10) einströmt. Die Klimasperre (33) enthält ein Lochblech,
über welches der untere Trum (14) des Transportbandes (5) in
kurzem Abstand geführt ist. Die Zonen (15, 17) sind
außerhalb der Isolierung (34) der Garnbehandlungskammer (10)
angeordnet. Im Bereich der Auslauföffnung (35) - wie auch im
Bereich der nicht dargestellten Einlauföffnung - sind noch
schmale Bleche (36, 37) angebracht, welche den Eintritt von
kalter Außenluft erschweren sollen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können mechanisch
gebauschte Garne in offenen Systemen mit überhitztem Wasser
dampf fixiert werden. Sie werden nicht durch den bei Sattdampf
üblichen überhöhten Druck beeinflußt, so daß die Garnqualität
verbessert wird. Die vorhandenen Strömungsleitmittel erlauben
hohe Strömungsgeschwindigkeiten durch die Garne hindurch, wobei
die zusätzlichen Lochbleche eine genaue Temperatur- und
Strömungskontrolle ermöglichen. Zum Vermeiden von Kondensat
wird ein aus einem nichtmetallischen Werkstoff bestehendes Netz
verwendet.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Wärmebehandeln von Gar
nen, welche mittels Transportbändern in eine Garnbehandlungs
kammer ein- und aus dieser wieder herausführbar sind, in der
überhitzter Wasserdampf mit Hilfe von oberhalb der Transport
bänder angeordneten, als Leitkanäle ausgebildeten Strömungs
leitmitteln in einer Umlaufströmung durch die Garne geführt
wird, wobei jedes Garn (1) in Schlaufen (8) auf einem als
durchströmbares, nichtmetallisches Netzband (5) ausgebildeten
Transportband abgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Netzbänder nebeneinander angeordnet sind und jedes
Netzband (5) seitlich über die ganze Länge in an den Leitka
nälen (24) angebrachten Führungen (31) geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitkanäle (24) mit einem sich zum Netzband (5) hin ver
jüngenden Strömungsquerschnitt ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Netzband (5) ein beschichtetes Kunststoffband
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Netzband (5) durch Verbinden seiner
Enden mit nichtmetallischen Mitteln zu einem endlosen Trans
portband gemacht ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Netzband (5) geflochten oder gewebt ist.
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