DE3932614A1 - Streckwerk - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Streckwerk gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, umfaßt ein konventionelles
Streckwerk üblicherweise ein Hinterwalzenpaar 1 bestehend aus
einer unteren Hinterwalze 1 a und einer oberen Hinterwalze 1 b,
ein Mittelwalzenpaar 3 bestehend aus einer unteren Mittelwalze
3 a und einer oberen Mittelwalze 3 b sowie ein Vorderwalzenpaar
4 bestehend aus einer unteren Vorderwalze 4 a und einer oberen
Vorderwalze 4 b. Bei einer Spinnmaschine sind mehrere
Streckwerke dieser Art in Reihe auf einem Maschinenrahmen
vorgesehen. Obwohl in der Zeichnung nicht dargestellt, werden
die jeweiligen Walzen über eine Transmissionswelle in Drehung
versetzt, die von einem Hauptmotor angetrieben wird und mit
den jeweiligen unteren Walzen, nämlich mit der unteren
Hinterwalze 1 a, der unteren Mittelwalze 3 a und der unteren
Vorderwalze 4 a über einen Getriebemechanismus, der Riemen,
Ketten, Zahnräder usw. einschließt, gekoppelt ist, wobei zum
Verstrecken eines dem Hinterwalzenpaar 1 zugeführten
Faserbands auf eine vorbestimmte Dicke bis zum Erreichen des
Vorderwalzenpaars 4 die Umlaufgeschwindigkeit in der
Reihenfolge Hinterwalzenpaar 1 - Mittelwalzenpaar 3 -
Vorderwalzenpaar 4 gesteigert wird.
Demzufolge schließt die Übertragung der Drehung von der
Transmissionswelle zu den jeweiligen unteren Walzen ein Spiel
ein, das durch die Riemen, Ketten, Zahnräder und dergleichen
hervorgerufen wird und letztlich eine ungleichmäßige
Verstreckung zur Folge hat.
Außerdem sind zum Ändern des Streckungsverhältnisses
komplizierte Vorgänge erforderlich, die das Ändern der
Zähnezahlverhältnisse und den Austausch der Riemen, Ketten und
dergleichen einschließen.
Demzufolge stellt die Änderung der Streckungsverhältnisse
einen äußerst mühsamen Vorgang dar, der zudem eine große
Geschicklichkeit erfordert. Außerdem müssen verschiedene
Zahnräder vorrätig sein, die infolge einer
Präzisionsbearbeitung sehr kostenaufwendig sind, um mit
verschiedenen Streckungsverhältnissen fertig zu werden.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein Streckwerk vorzusehen,
bei dem während der Übertragung der Drehung von der
Transmissionswelle auf die jeweiligen Streckwerkswalzen kein
Spiel infolge der Riemen, Ketten, Zahnräder und dergleichen
auftritt und somit Unregelmäßigkeiten bei der Verstreckung
ausgeschlossen werden, wobei Änderungen der
Streckungsverhältnisse leichter durchführbar sind.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung wird ein Streckwerk mit einer Reihe von
Walzenpaaren vorgeschlagen, wobei jedes Walzenpaar aus einer
unteren Walze und einer oberen Walze besteht. Dieses
Streckwerk ist dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Walzen
der Walzenpaare getrennt und direkt mit Antriebswellen von
Motoren gekoppelt sind und daß ferner eine Motorsteuerung
vorgesehen ist, die eine Speichereinrichtung aufweist, in der
im voraus die Umlaufgeschwindigkeiten der einzelnen Motoren
abgespeichert sind, und die jeweiligen Motoren entsprechend
Signalen steuert, die von der Speichereinrichtung geliefert
werden.
Die untere Mittelwalze kann von einem Riemchen, das die untere
Mittelwalze umgibt, und einer Antriebswelle eines für
Mittelwalzen vorgesehenen Motors angetrieben und gesteuert
werden.
Gemäß der Erfindung kann ein Streckwerk vorgesehen werden, das
Walzenantriebsmotoren, die getrennt die unteren Walzen der
jeweiligen Verstreckungswalzenpaare jeweils über einen
Steuerriemen in Drehung versetzen, sowie eine
Steuereinrichtung zum Steuern der Umlaufgeschwindigkeiten der
jeweiligen Walzenantriebsmotoren aufweist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Streckwerks in
perspektivischer Ansicht;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel in perspektivischer
Ansicht;
Fig. 3 ein konventionelles Streckwerk in perspektivischer
Ansicht;
Fig. 4 ein schematisches Blockdiagramm, das eine für die
Motoren vorgesehene Steuereinrichtung verdeutlicht;
Fig. 5 ein Schaltdiagramm für die Steuerung eines Motors;
Fig. 6a Zeitdiagramme für die im Schaltdiagramm vorgesehenen
Transistoren;
Fig. 6b ein Diagramm zur Darstellung der Erregung der
Motorwicklungen;
Fig. 7 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Streckwerks in
perspektivischer Ansicht;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht des Streckwerks in
auseinandergezogener Darstellung und
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht zur Darstellung der
Beziehung zwischen den Motoren und der
Steuereinrichtung.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Streckwerks
dargestellt, das ähnlich wie beim konventionellen Streckwerk
gemäß Fig. 3 ein Hinterwalzenpaar 1 bestehend aus einer
unteren Hinterwalze 1 a und einer oberen Hinterwalze 1 b, ein
Mittelwalzenpaar 3 bestehend aus einer von einem Riemchen 2 a
umgebenen unteren Mittelwalze 3 a und einer von einem Riemchen
2 b umgebenen oberen Mittelwalze 3 b sowie ein Vorderwalzenpaar
4 bestehend aus einer unteren Vorderwalze 4 a und einer oberen
Vorderwalze 4 b aufweist. Mehrere Streckwerke mit diesem Aufbau
sind gleichfalls in einer Reihe auf einem Maschinenrahmen zur
Einrichtung einer Spinnmaschine montiert.
Bei diesem ersten Ausführungsbeispiel sind jedoch die untere
Hinterwalze 1 a des Hinterwalzenpaares 1, die untere
Mittelwalze 3 a des Mittelwalzenpaares 3 und die untere
Vorderwalze 4 a des Vorderwalzenpaares 4 direkt mit
Abtriebswellen 7, 9 und 11 von entsprechenden Motoren 6, 8 und
10 gekoppelt.
Diese Motoren 6, 8 und 10 werden von einer Steuereinrichtung
12 gesteuert, die eine Speichereinrichtung zum Speichern der
Umlaufgeschwindigkeiten der jeweiligen Motoren einschließt und
die Geschwindigkeiten der Motoren entsprechend den
Speicherinhalten steuert. Sind im einzelnen die vorbestimmten
Umlaufgeschwindigkeiten der Hinter-, Mittel- und
Vorderwalzenpaare 1, 3 und 4 für verschiedene
Streckungsverhältnisse in der Speichereinrichtung
abgespeichert, so können die Speicherinhalte, die einem
gewünschten Streckungsverhältnis entsprechen, für jeden
Streckvorgang abgerufen und entsprechende Signale von der
Speichereinrichtung der Motorsteuerung zugeführt werden,
wodurch die Steuereinrichtung so betrieben wird, daß diese die
jeweiligen Motoren auf vorbestimmte, geeignete
Umlaufgeschwindigkeiten steuert.
In Fig. 1 sind die Motoren 6, 8 und 10 für die Hinter-,
Mittel- und Vorderwalzenpaare 1, 3 bzw. 4 Seite an Seite auf
der gleichen Seite der Maschine angeordnet. Liegen die Hinter-,
Mittel- und Vorderwalzenpaare 1, 3 und 4 jedoch zu nahe
beieinander, so kann zur Anordnung der Motoren Seite an Seite
in Tandemart, die Abtriebswelle 9 des für das Mittelwalzenpaar
3 vorgesehenen Motors 8 verlängert werden, um den Motor 8 in
einer zurückversetzten Position anzuordnen oder es kann
alternativ der Motor 8 auf der gegenüberliegenden Seite der
Maschine (in Fig. 1 auf der linken Seite) angeordnet werden.
Nachfolgend wird die in Fig. 1 gezeigte Steuereinrichtung 12
für die Motoren 6, 8 und 10 näher erläutert.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wird das Einstellen eines
Streckungsverhältnisses und das Einstellen einer
Spinngeschwindigkeit anhand einer Einstelleinheit 13
vorgenommen, die eine Anzeigeeinrichtung 18 aufweist. Das
heißt, die Einstelleinheit 13 wird für eine
Rechensteuereinheit 14 verwendet, wobei zur Bestimmung der
Geschwindigkeitsbefehle , bzw. seitens der
Rechensteuereinheit 14 das Streckungsverhältnis zwischen den
Motoren M 1 und M 2, das Streckungsverhältnis zwischen den
Motoren M 2 und M 3 und die Spinngeschwindigkeit des Motors M 3
eingegeben werden.
Das Bezugszeichen 15 kennzeichnet einen Mikrocomputer, das
Bezusgezeichen 16 einen Motortreiber und das Bezugszeichen 17
einen Codierer.
Fig. 5 stellt das Steuerschaltdiagramm für einen Motor, z. B.
den in Fig. 4 gezeigten Motor M 1 dar.
In dem Zeitdiagramm der Fig. 6a kennzeichnen die Signale U⁺
bis W - die jeweiligen EIN/AUS-Zustände der Transistoren des
Motortreibers 16 in Fig. 5, wobei ein H-Pegel den EIN-Zustand
des Transistors und ein L-Pegel den AUS-Zustand des
Transistors anzeigt. Drei Signale U⁺, V⁺ und W⁺ können einen
wechselnden EIN/AUS-Zustand innerhalb einer kurzen Zeitperiode
annehmen, falls ein H-Pegel vorliegt. Durch Verlängern oder
Verkürzen der Zeitdauer (t) dieses H-Pegels kann die
Energiezufuhr gesteuert werden, so daß eine Beschleunigung
oder Verzögerung des Motors vorgenommen werden kann.
In Fig. 6b geben die Signale in der U-Phasenwicklung, der V-
Phasenwicklung und der W-Phasenwicklung den Erregungszustand
für alle Phasenwicklungen des Motors wieder. Verläuft das
Signal über der Mittellinie, so fließt ein elektrischer Strom
in einer Richtung, bei der dieser in den Motor hineinfließt,
während für den Fall, daß das Signal unter der Mittellinie
verläuft, der elektrische Strom in einer Richtung fließt, bei
der dieser aus dem Motor herausfließt. Demzufolge fließt der
elektrische Strom in dem in Fig. 6b mit A bezeichneten Teil
auf folgendem Weg: +42 V Gleichspannung - U-Phasenwicklung
- W-Phasenwicklung - 0 V (Fig. 5).
Bei der vorliegenden Steuereinrichtung wird die
Motorgeschwindigkeit mit Hilfe des Codierers 17 erfaßt und die
oben erwähnte Zeitdauer (t) verlängert oder verkürzt, so daß
die Motorgeschwindigkeit durch Beschleunigung oder Verzögerung
in Übereinstimmung mit der durch den externen Befehl
vorgegebenen Geschwindigkeit gebracht werden kann.
Der Zeitpunkt für die Erregung der U-Phasenwicklung, der V-
Phasenwicklung und der W-Phasenwicklung wird in Erwiderung auf
die Rotorpositionssignale u, v und w bestimmt.
In Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel verdeutlicht,
bei dem die Hinter-, Mittel- und Vorderwalzenpaare 101, 103
und 104 eng beieinander angeordnet sind, was die Tandem- bzw.
Reihenanordnung der Motoren schwierig gestaltet. In diesem
Fall erstreckt sich das Riemchen 102 a, das beim vorigen
Ausführungsbeispiel um die untere Mittelwalze 103 a geführt
ist, sowohl um die untere Mittelwalze 103 a als auch um die
Abtriebswelle 109 des Motors 108, so daß es zusätzlich zu
seiner ursprünglichen Funktion als Riemchen auch als
Antriebsriemen für die untere Mittelwalze 103 a dient. Auf
diese Weise kann der Motor 108 an einer Stelle angeordnet
werden, die bezüglich der Anordnungsstellen der Motoren 106
und 110 tiefer liegt.
Im übrigen weist das Streckwerk dieses Ausführungsbeispiels
den gleichen Aufbau und die gleiche Funktionsweise wie das
Streckwerk des vorstehend erläuterten ersten
Ausführungsbeispiels auf.
Gemäß der Erfindung wird somit ein Streckwerk mit einer Reihe
von Walzenpaaren vorgesehen, die jeweils aus einer unteren
Walze und einer oberen Walze bestehen. Dieses Streckwerk ist
dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen unteren Walzen der
Walzenpaare getrennt und direkt mit Abtriebswellen von Motoren
gekoppelt sind und daß ferner eine Motorsteuerung vorgesehen
ist, die eine Speichereinrichtung aufweist, in der im voraus
die Umlaufgeschwindigkeiten der einzelnen Motoren
abgespeichert sind, und die jeweiligen Motoren entsprechend
Signalen steuert, die von der Speichereinrichung geliefert
werden.
Entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird ein Streckwerk mit einer Reihe von Walzenpaaren
vorgesehen, die jeweils aus einer unteren Walze und einer
oberen Walze bestehen. Bei diesem Streckwerk sind mit Ausnahme
der unteren Mittelwalze die unteren Walzen der Walzenpaare
getrennt und direkt mit den Abtriebwellen von Motoren
gekoppelt, während die untere Mittelwalze über ein Riemchen
mit einer Abtriebswelle eines anderen Motors gekoppelt ist,
und ist eine Motorsteuerung vorgesehen, die eine
Speichereinrichtung aufweist, in der im voraus die
Umlaufgeschwindigkeiten der entsprechenden Motoren
abgespeichert sind, und die jeweiligen Motore entsprechend den
von der Speichereinrichtung gelieferten Signalen steuert. Auf
diese Weise kann die Drehung sicher auf die untere
Hinterwalze, die untere Mittelwalze und die untere Vorderwalze
ohne Spiel übertragen werden, das ansonsten bei der
Übertragung der Drehung der Transmissionswelle mittels eines
Riemen, Ketten, Zahnräder und dergleichen einschließenden
Getriebemechanismus auf die unteren Walzen auftreten würde.
Infolgedessen treten keine Unregelmäßigkeiten beim
Verstreckungsvorgang auf. Außerdem kann das
Streckungsverhältnis in vereinfachter Weise durch Ansteuerung
der Speichervorrichtung exakt geändert werden, ohne daß dazu
komplizierte Vorgänge ausgeführt werden müssen, die bei einem
konventionellen Streckwerk zum Austausch der Riemen, Ketten,
Zahnräder und dergleichen erforderlich sind.
Ferner ist es mit Hilfe des erfindungsgemäßen Streckwerks
möglich, die Streckungsverhältnisse mehrerer Gruppen von
Streckwerken zu steuern, die in Reihe auf einem
Maschinenrahmen zum unabhängigen Herstellen unterschiedlicher
Arten von Fäden durch die jeweiligen Gruppen auf einer
einzigen Spinnmaschine befestigt sind.
Gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel wird ein Streckwerk
vorgesehen, das Walzenantriebsmotoren, die die unteren Walzen
der jeweiligen Streckwerkswalzenpaare jeweils über einen
Steuerriemen in Drehung versetzen, sowie eine
Steuereinrichtung zum Steuern der Umlaufgeschwindigkeiten der
jeweiligen Walzenantriebsmotoren aufweist.
Anschließend wird das dritte Ausführungsbeispiel anhand eines
4reihigen Streckwerks verdeutlicht, wobei jedoch zu bemerken
ist, daß die Erfindung nicht auf ein 4-reihiges Streckwerk
beschränkt ist.
Dieses 4reihige Streckwerk des dritten Ausführungsbeispiels,
das im zusammengebauten Zustand in Fig. 7 und in
auseinandergezogener Darstellung in Fig. 8 verdeutlicht
ist, besteht aus einem Hinterwalzenpaar 202 mit unterer und
oberer Hinterwalze, einem im Aufbau ähnlichen dritten
Walzenpaar 203 mit unterer und oberer Walze, einem zweiten
Walzenpaar 205 mit unterer und oberer Walze, um die Riemchen
204 a bzw. 204 b geführt sind, und einem Vorderwalzenpaar 206
mit einer unteren und einer oberen Vorderwalze. Die
Umlaufgeschwindigkeit wird in der Reihenfolge Hinterwalzenpaar
202 - drittes Walzenpaar 203 - zweites Walzenpaar 205 -
Vorderwalzenpaar 206 gesteigert, um einen Faden durch
Verstrecken eines dem Hinterwalzenpaar 202 aus einer nicht
gezeigten Kanne über eine Trichterführung zugeführten
Faserbandes herzustellen, woraufhin dieser Faden mittels einer
Aufspuleinrichtung zu einer Auflaufspule aufgewickelt wird.
Wie aus Fig. 8 ersichtlich, sind die obere Walze 202 a des
Hinterwalzenpaares 202, die obere Walze 203 a des dritten
Walzenpaares 203, die obere Walze 205 a des mit den Riemchen
204 a und 204 b versehenen zweiten Walzenpaares 205 und die
obere Walze 206 a des Vorderwalzenpaares 206 gemeinsam auf
einer Welle drehbar gelagert, die unter einem Käfigdeckel 207,
wie aus Fig. 7 ersichtlich, angeordnet sind. Das an dem auf
der Seite der oberen Walze 202 a des Hinterwalzenpaares 202
gelegene Ende des Käfigdeckels 207 ist mittels eines Tragstabs
208 schwenkbar gelagert. Dieser Tragstab 208 ist über Winkel
an einem oberen Rahmen 209 befestigt.
An dem auf der Seite der oberen Walze 206 a des
Vorderwalzenpaares 206 gelegenen Ende des Käfigdeckels 207 ist
ein Deckelverriegelungsgriff 210 vorgesehen. Wird der
Deckelverriegelungsgriff 210 betätigt und kommt dadurch der
Käfigdeckel 207 mit einem Verriegelungsteil des oberen Rahmens
209 in Eingriff, so werden die obere Walze 202 a des
Hinterwalzenpaares 202 die obere Walze 203 a des dritten
Walzenpaares 203, die obere Walze 205 a des zweiten
Walzenpaares 205, die vom Riemchen 204 a umgeben ist, und die
obere Walze 206 a des Vorderwalzenpaares 206 entsprechend gegen
die untere Walze 202 b des Hinterwalzenpaares 202, die untere
Walze 203 b des dritten Walzenpaares 203, die untere Walze 205 b
des zweiten Walzenpaares 205, die vom Riemchen 204 b umgeben
ist, und die untere Walze 206 b des Vorderwalzenpaares 206
gedrückt, die zur Ausbildung eines Streckwerks auf dem oberen
Rahmen 209 befestigt sind.
Wird andererseits der Deckelverriegelungsgriff 210 in die
Stellung zur Freigabe des Käfigdeckels 207 gebracht, so kann
der Käfigdeckel 207 um den Tragstab 208 verschwenkt werden.
Auf diese Weise können die oberen Walzen aus dem Eingriff mit
den entsprechenden unteren Walzen befreit werden.
Die untere Walze 202 b des Hinterwalzenpaares 202, die untere
Walze 203 b des dritten Walzenpaares 203, die untere Walze 205 b
des zweiten Walzenpaares 205 und die untere Walze 206 b des
Vorderwalzenpaares 206 werden unabhängig über entsprechende
Steuerriemen 215 bis 218 von Motoren 211 bis 214 gedreht.
Jeder dieser Steuerriemen 215 bis 218 ist dabei zwischen die
Abtriebswelle des jeweiligen Motors und die Antriebswelle der
entsprechenden unteren Walze gespannt. Auf diese Weise kann
ein Faden erzeugt werden, indem ein Faserband, das von den
unteren Walzen und den oberen Walzen, die gegen die
gegenüberliegenden unteren Walzen gedrückt werden, ergriffen
und verstreckt wird.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Streckwerk mit dem
vorstehend beschriebenen Aufbau mit einem Walzenabstands-
Einstellschaft 223 ausgestattet, der mit Lagerteilen 219 bis
222 in Schraubeingriff steht, die über entsprechende Wellen
mit den oberen Walzen 202 a, 203 a, 205 a und 206 a in Verbindung
stehen, wobei der Einstellschaft 223 und diese Wellen sich
kreuzen. Ferner ist ein weiterer Walzenabstands-Einstellschaft
228 vorgesehen, der mit Lagerteilen 224 bis 227 in
Schraubeingriff steht, die über entsprechende Wellen mit den
unteren Walzen 202 b, 203 b, 205 b und 206 b gekoppelt sind, wobei
der Einstellschaft 228 und diese Wellen sich kreuzen.
Diese Walzenabstands-Einstellschäfte 223 und 228 weisen genau
den gleichen Aufbau auf und sind jeweils mit einem
linksläufigen Schraubteil 229 mit grober Gewindesteigung, das
den jeweiligen Walzenschaft des Hinterwalzenpaares kreuzt,
einem linksläufigen Schraubteil 230 mit feiner
Gewindesteigung, das den jeweiligen Walzenschaft des dritten
Walzenpaares 203 kreuzt, einem rechtsläufigen Schraubteil 231
mit feiner Gewindesteigung, das den jeweiligen Walzenschaft
des zweiten Walzenpaares 205 kreuzt und einem rechtsläufigen
Schraubteil 232 mit grober Gewindesteigung, das den jeweiligen
Walzenschaft des Vorderwalzenpaares 206 kreuzt, ausgestattet.
Zum Einstellen der Walzenabstände der jeweiligen
Streckwerkswalzen entsprechend der Art des Faserbands und der
Faserlänge werden die Knöpfe 233 und 234 der Walzenabstands-
Einstellschäfte 223 und 228 gedreht, wodurch die Lagerteile
219 bis 222 und 224 bis 227 der Walzenschäfte längs den
Schraubteilen der Walzenabstands-Einstellschäfte 223 und 228
bewegt werden. Auf diese Weise werden die Walzen in ihrer
Stellung verschoben, um die gewünschten Walzenabstände
vorzusehen.
Bei der Walzenabstandseinstellung werden die Steuerriemen 215
bis 218 infolge ihrer Elastizität gedehnt oder ziehen sich
zusammen, wodurch Spannungsänderungen absorbiert werden
können, so daß eine Änderung der Positionen der Motoren 211
bis 214 nicht erforderlich ist.
Wie im einzelnen aus Fig. 9 ersichtlich, stehen die Motoren
211 bis 214 mit der Steuereinrichtung 219 in Verbindung, die
die Umlaufgeschwindigkeiten der jeweiligen Motoren z. B. durch
entsprechendes Ansteuern eines Inverters steuert, um den
Streckvorgang mit einem optimalen Streckungsverhältnis in
bezug auf das voreingestellte Gesamtstreckungsverhältnis und
Hauptstreckungsverhältnis und die voreingestellte
Spinngeschwindigkeit, die im voraus auf der Basis der Art und
der Länge der Faserbandfasern bestimmt wurden, durchzuführen.
Wie vorstehend im Detail beschrieben wurde, ist das Streckwerk
dieses Ausführungsbeispiels mit Walzenantriebsmotoren, die die
unteren Walzen der entsprechenden Streckwerkswalzenpaare
jeweils über einen Steuerriemen getrennt antreiben, sowie
einer Steuereinrichtung zum Steuern der
Umlaufgeschwindigkeiten der jeweiligen Walzenantriebsmotoren
ausgestattet. Die Motoren, die die zugeordneten
Streckwerkswalzen in Drehung versetzen, werden durch Signale
von der Steuereinrichtung so gesteuert, daß sich die
Streckwerkswalzen derart drehen, daß ein gewünschtes
Streckungsverhältnis erzielt wird. Demzufolge können mit
diesem Streckwerk verschiedenartige Fäden hergestellt werden,
ohne daß dazu die Maschine auseinandergebaut oder komplizierte
Einrichtungen über eine lange Zeitdauer zum Zwecke der
Einstellungen verwendet werden müssen. Außerdem müssen keine
Ersatzteile für das Getriebe und die Transmissionswelle
vorgesehen werden. Die Erfindung ermöglicht nicht nur eine
Kostensenkung und freie Änderungen des
Streckungsverhältnisses, sondern trägt auch zu einer
Verringerung der Anzahl der für den Herstellungsprozeß
erforderlichen Schritte und zu einer Produktivitätssteigerung
bei.
Claims (6)
1. Streckwerk mit einer Reihe von Walzenpaaren (1, 3, 4), die
jeweils eine untere Walze (1 a; 3 a; 4 a) und eine obere
Walze (1 b; 3 b; 4 b) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die unteren Walzen (1 a, 3 a, 4 a) der Walzenpaare separat mit entsprechenden Abtriebswellen (7, 9, 11) von Motoren (6, 8, 10) gekoppelt sind und
- - daß eine Motorsteuereinrichtung (12) vorgesehen ist, die eine Speichereinrichtung zum vorherigen Speichern der Umlaufgeschwindigkeiten der Abtriebswellen (7, 8, 11) der Motoren (6, 8, 10) aufweist und die Motoren (6, 8, 10) entsprechend den von den Speichereinrichtung gelieferten Signalen steuert.
2. Streckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unteren Walzen (1 a, 3 a, 4 a) mit den Abtriebswellen
(7, 9, 11) der Motoren (6, 8, 10) separat und direkt
gekoppelt sind.
3. Streckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterwalze (103 a) des Mittelwalzenpaares (103)
über ein Riemchen (102 a) mit der Abtriebswelle (109) eines
anderen Motors (108) gekoppelt ist.
4. Streckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweiligen unteren Walzen (202 b, 203 b, 205 b, 206 b)
jeweils über einen Steuerriemen (215 bis 218) mit den
Abtriebswellen der Motoren (211 bis 214) gekoppelt sind.
5. Streckwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Walzenabstands-Einstellschaft (223), der jeden Walzenschaft der oben erwähnten Walzen (202 a, 203 a, 205 a, 206 a) der Walzenpaare (202, 203, 205, 206) kreuzt und mit jedem Lagerteil (219 bis 222) der Walzenschäfte der oberen Walzen in Eingriff steht, und
daß ein zweiter Walzenabstands-Einstellschaft (228), der jeden Walzenschaft der unteren Walzen (202 b, 203 b, 205 b, 206 b) der Walzenpaare (202, 203, 205, 206) kreuzt und mit jedem Lagerteil (224 bis 227) der Walzenschäfte der unteren Walzen in Eingriff steht, vorgesehen sind, so daß die Abstände der jeweiligen Streckwerkswalzen durch Drehen des ersten und zweiten Walzenabstands-Einstellschafts (223, 228) eingestellt werden, wobei sich die Lagerteile längs der Einstellschäfte bewegen.
daß ein erster Walzenabstands-Einstellschaft (223), der jeden Walzenschaft der oben erwähnten Walzen (202 a, 203 a, 205 a, 206 a) der Walzenpaare (202, 203, 205, 206) kreuzt und mit jedem Lagerteil (219 bis 222) der Walzenschäfte der oberen Walzen in Eingriff steht, und
daß ein zweiter Walzenabstands-Einstellschaft (228), der jeden Walzenschaft der unteren Walzen (202 b, 203 b, 205 b, 206 b) der Walzenpaare (202, 203, 205, 206) kreuzt und mit jedem Lagerteil (224 bis 227) der Walzenschäfte der unteren Walzen in Eingriff steht, vorgesehen sind, so daß die Abstände der jeweiligen Streckwerkswalzen durch Drehen des ersten und zweiten Walzenabstands-Einstellschafts (223, 228) eingestellt werden, wobei sich die Lagerteile längs der Einstellschäfte bewegen.
6. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Motorsteuereinheit (12, 112) eine Einstelleinheit (13) zum Eingeben eines Streckungsverhältnisses und einer Spinngeschwindigkeit sowie eine Anzeigeeinrichtung (18) aufweist und
daß die Einstelleinheit (13) als Eingabevorrichtung für eine Rechensteuereinheit (14) dient, die entsprechende Befehle für die jeweils aus Mikrocomputer (15), Motortreiber (16) und Codierer (17) bestehenden entsprechenden Steuerungen der Motoren (6, 8, 10) abgibt.
daß die Motorsteuereinheit (12, 112) eine Einstelleinheit (13) zum Eingeben eines Streckungsverhältnisses und einer Spinngeschwindigkeit sowie eine Anzeigeeinrichtung (18) aufweist und
daß die Einstelleinheit (13) als Eingabevorrichtung für eine Rechensteuereinheit (14) dient, die entsprechende Befehle für die jeweils aus Mikrocomputer (15), Motortreiber (16) und Codierer (17) bestehenden entsprechenden Steuerungen der Motoren (6, 8, 10) abgibt.
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