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Schüttelrutsche. Das Patent 391907 betrifft eitle Schüttelrutsche
zum Einbringen des Bergeversatzes in die Abbaue, bei der das vorderste Stück der
Schüttelrutsche der Höhe und der Seite nach geschwenkt und der Länge nach fernrohrartig
zusammengeschoben und auseinandergezogen werden kann. Auf diese Weise wird es möglich,
die die Berge ausschüttende Mündung der Rinne immer dicht unterhalb der Firste über
diejenige Stelle zu führen, an der der Bergeversatz endgültig liegenbleiben soll.
Der dort angegebenen Ausführungsform der Schüttelrutsche haften verschiedene Unvollkommenheiten
an, so daß das Umgehen mit dem mit Bergen beladenen Auslaufende der Rutsche und
die Durchführung der genannten Bewegungen zu schwerfällig vonstatten ging. Die Erfindung
betrifft nun eine Verbesserung und gleichzeitig eine Weiterbildung der durch Patent
3919o7 geschützten' Schüttelrutsche.
Ein Ausführungsbeispiel des
Gegenstandes der Erfindung ist in Abb. 1 in der Längsansicht und in Abb. 2 in der
Draufsicht dargestellt.
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Zunächst wird eine neue Form desjenigen Organs angegeben, das die
Schwenkbarkeit der Auslaufrinne in einer zum Rutschenboden parallelen Ebene ermöglicht.
Diese Ausführungsform hat vor deal in dein Hauptpatent zu dein gleichen Zwecke verwendeten
Drehteller den Vorzug, (Maß sie seitlich weniger Platz beansprucht, was bei der
üblichen geringen Breite der Felder, in der die 12utschen verlegt werden, von besonderem
Wert ist. Die von oben, d. h. in der Zeichnung von links kommende Schüttelrutsche
greift rnit ihrem vorn zweckrnäßigerweise abgeschr:igten Boden 20 ein Stück über
den 'Moden 24 des Auslaufstücks hinweg und wird Fait diesem durch einen senkrechten
Bolzen 22 drehbar verbunden. Um nun bezüglich der Seitenwinde einen f,Tbergang zwischen
beiden jZinnenteilen zti schaffen, der einerseits deren r;:geriseitige Beweglichkeit
nicht behindert, andererseits jedoch eine glatte Weiterführung ('e s Guts gewährleistet,
sind bewegliche Klal)-1>en 23 vorgesehen, die ain oberen Rinnenteil uni senkrechte
Achsen drehbar befestigt sind, arid die sich unter dein Druck des in der 'Zinne
liegenden Guts von innen an die Seitenw:inde des Auslaufstücks anlegen. Durch je
ein rechts und links des Drehzapfens vorgesehenes Räderpaar wird auch bei starker
seitlicher Ablenkung des Auslaufstücks ein Ecken oder schiefes Einstellen des Rinnengeleuks
verhütet.
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Eine weitere Verbesserung bezieht sich auf den das vordere Ende der
Auslaufrinne tragenden Bock. In diesen sind nun Vorrichtungen eingebaut, die das
Heben und Senken, (las seitliche Schwenken und (las Auseinanderziehen und Zusammendrücken
des Auslaufstücks erleichtern.
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Die Rinne liegt auf einer .Walze icg auf, die drehbar ist, so (Maß
sie die Schüttelbewegungen der Rinne nicht behindert. Die Walze i9 ist rechts und
links im Radkörper je eines Zahnrades i i nahe an dessen Umfang gelagert. Die Zahnräder
i i liegen zueinander gleichachsig und sind über die Ritze' 13 und deren gemeinsame
Welle 12 zwangläufig rniteinander gekuppelt. Auf der Verlängerung der Welle 12 sitzt
ein Zahnrad 1d., in das ein Ritze' 15 eingreift, (las wieder mittels einer Handkurbel
17 angetrieben und niit Hilfe eines Gesperrs 16, 18 gesichert werden kann. Dreht
man die Kurbel 17, so werden die Zahnräder i i bewegt und die Walze r(g und
damit auch die auf ihr liegende Rinne in eine höhere oder tiefere Stellung gebracht.
Da die Gleichläufigkeit der Zahnräder i i nicht auf dein naheliegenden Weg einer
durchgehenden gemeinsamen Welle, sondern über die tiefgelegte Vorgelegewelle 12
erreicht wird, ist zwischen den beiden Zahnrädern 1 i ein freier 'Zaum, der es möglich
macht, die Höhenlage der Rinne in weiten Grenzen zu ändern. In Abb. 1 ist eine höhere
Stellung mit ausgezogenen, die tiefste Stellung mit strichpunktierten Linien eingezeichnet.
Das L'bersetzungsverh:iltnis des Zahnrädergetriebes i r bis 13 ist derart gewählt,
daß ein Mann die Rinne ohne besondere Kraftanstrengung leben und senken kann.
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Der besondere Wert dieser Anordnung besteht darin, daß mit leichter
Mühe die 'Müll-
dung der Auslaufrinne irn Betriebe möglichst hoch unmittelbar
unter der Firste gehalten werden kann. Da nämlich erfahrungsgernül1 unter dein Versatzgut
sich öfters Steine bis zu .Ioo nini Durchmesser befinden, war man Iris jetzt gezwungen,
mit der Mündung der Auslaufrinne dauernd Inn mindestens diesen Betrag von der Decke
abzubleiben, um ein Festklemmen dieser Steine zwischen Firste und Rinnenboden und
damit ein Verstopfen der Rinne zu verhüten. Durch die minniehr vorhandene bequeme
Verstellbarkeit der Höhenlage der- Auslaufrinne ist man imstande, den Grundsatz
einer möglichst hohen Stellung für gew<)*linlicli durchzuführen; nian muß nur
noch beim Anfallen von grollen Steinen vorübergehend die Mündung etwas senken.
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Eine weitere Verbesserung besteht darin, (Maß der das freie Ende der
Auslaufrinne tragende Bock nun nicht mehr versetzt züi «-erden braucht, sondern
Längs- und Seitenbewegungen durch Zerfahren auf Rollen ausgeführt werden. Zur Ermöglichung
dieser doppelten Bewegungsart sind die Rollen 3 r um senkrechte Bolzen 33 schwenkbar;
am oberen Ende der Bolzen 33, angebrachte Handgriffe 34 ermöglichen es, die Rollen
entweder zum Fahren in der Liingsrichtung - in Abb. 2 stark mit ausgezogenen Linien
dargestellt - oder in der Querrichtung - in Abb.2 mit strichpunktierten Linien wiedergegeben
- einzustellen. 'Mittels der Stifte 33 können die Handgriffe 34 in den beiden Endlagen
gesichert werden.
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Urn den Kraftaufwand für (las Zusammenschieben und Auseinanderziehen
der fernrohrartig gebauten Auslaufrinne zu vermindern, ist in den Rollbock noch
eine Seilwin(le eingebaut. Diese besteht aus einer Seiltroniinel 32, die über ein
Zahnräderpaar 36 und 37 von einer aufsteckbaren Kurbel 38 aus angetrieben
werden kann. Als Angriffspunkt für (las Windenseil sind vor und hinter dein Drehgelenk
der Auslaufrinne je ein Haken .4o und 41 eingebaut, von denen jener nach rechts
und
dieser nach links geöffnet ist. Ferner ist rechts und links der Mündung der Auslaufrinne
je ein geschlossener Bügel 4.2 und je ein Haken .4.I am vorderen Ende des Rollbocks
angebracht.
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Die Bedienungsvorschrift der Winde ist folgende: Soll die Auslaufrinne
nach Maßgabe der zunehmenden Aufschüttung des Bergeversatzes verkürzt werden, so
wird der Rollbock selbst mittels einer an den Haken .1q angehängten Kette 5o mit
den Bügeln 42 der Auslaufrinne verbunden, während das Windenseil in den Haken ,4i
eingehängt wird. Dreht man nun die Windentrommel32, So schiebt sich das äußerste
Stück der Auslaufruine, dessen Keilverbindungen vorher gelöst wurden, zusammen,
wobei gleichzeitig der l:;oillioclL tun die Länge des aufgewundenen Seilstücks nach
oben - links - verfahren wird. Nach Aushängen der Kette 5o und des 1@'indenseils
und Wiederanziehen der Keile <ni den verschiebbaren Teilen der Auslaufrinne ist
die Schüttelrutsche wieder. zum Einbringen weiteren Versatzgutes bereit. Ist die
Auslaufrinne ganz zusammengeschoben und sollen nun ein oder mehrere Kutschenschüsse
ausgebaut werden, damit dann die Auslaufrinne wieder auf ihre volle Länge ausgezogen
werden kann, so wird folgendermaßen vorgegangen: Die Verbindungen zwischen der eigentlichen
Schüttelrutsche und der Auslaufrinne werden gelöst, und das Windenseil wird in die
Haken 41 eingehängt, ohne daß in .diesem Falle durch die Kette 5o der Rollbock mit
dem Bügel 42 der Auslaufrinne verbunden wird. Durch Drehen der Windentromme132 wird
die Auslaufrinne ein kurzes Stück von der Schüttelrutsche abgezogen; aus dieser
werden nun die untersten Schüsse ausgebaut. Hierauf wird das Windenseil um eine
an einem Stempel befestigte lose Rolle :I5 geschlungen und in die Haken .Io eingehängt;
gleichzeitig wird der Rollbock selbst durch Ketten oder auf andere Weise mit dem
vordersten Stück der Auslaufrinne so verbunden, daß dieses nicht vom Rollbock nach
oben - links - abrutschen kann. Man verlängert nun durch Drehen der Windentrommel32
die Auslaufrinne so lange, his sie -,wieder den Anschluß an den vordersten Schuß
der Schüttelrutsche gefunden hat und mit ihm verbunden werden kann.
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Am Rollbock sind die verschiedenen in ihn eingebauten Teile dadurch
zu einem Ganzen vereinigt, daß er nach Art einer Winde ausgeführt ist, indem rechts
und links ein Blechschildi vorgesehen ist, das die sämtlichen notwendigen Lager
aufzunehmen vermag.
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Die bessere Beherrschung der Bewegungen der Auslaufrinne bringt außer
den betrieblichen Vorteilen noch den Vorzug, daß die Auslaufrinne entsprechend länger
gebaut werden kann; sie kann nunmehr um ein Maß verkürzt werden, das der Länge nicht
nur eines, sondern mehrerer Rutschenschüsse entspricht. Auf diese Weise braucht
der Vorgang des Aasbauens der Rutschenschüsse nur noch entsprechend seltener vorgenommen
zu werden, wie in dem Fall, wenn immer nur ein Rutschenschuß ausgebaut wird.