DE3930584A1 - Auf elektrophotographischem wege hergestellte offsetdruckplatte mit hydrophilen betonerten bereichen und oleophilen unbetonerten bereichen - Google Patents
Auf elektrophotographischem wege hergestellte offsetdruckplatte mit hydrophilen betonerten bereichen und oleophilen unbetonerten bereichenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine neue auf elektrophotographischem Wege
hergestellte Offsetdruckplatte, welche einen elektrisch leitenden
dimensionsstabilen Träger und eine photoleitende Schicht aufweist.
Außerdem betrifft die Erfindung ein neues elektrophotographisches
Verfahren zur Herstellung von Offsetdruckplatten.
Offsetdruckplatten und Methoden für ihre Herstellung auf elektrophotographischem
Wege sind beispielsweise aus der EP-A 01 31 215, der
EP-B 00 31 481, der EP-A 01 50 419, der EP-A 01 62 216, der
EP-A 01 56 308, der EP-A 01 31 292, der EP-A 01 52 889 oder der
EP-A 01 98 488 bekannt.
Für die Herstellung der Offsetdruckplatten auf dem bekannten elektrophotographischen
Wege wird üblicherweise ein elektrophotographisches
Aufzeichnungselement verwendet, welches einen elektrisch leitenden Träger
und mindestens eine photoleitende Schicht aufweist, wobei die photoleitende
Schicht mindestens ein Bindemittel, mindestens eine Ladungsträger
erzeugende Verbindung (Sensibilisator), mindestens eine Ladungsträger
transportierende Verbindung (Photoleiter) sowie gegebenenfalls Zusatzstoffe
enthält. Bekanntermaßen wird dieses elektrophotographische
Aufzeichnungselement z. B. mittels einer Hochspannungskoronaentladung
elektrisch positiv oder elektrisch negativ aufgeladen. Hiernach wird die
elektrisch aufgeladene photoleitende Schicht mit aktinischem Licht bildmäßig
belichtet, wobei je nach verwendetem Sensibilisator ultraviolettes,
sichtbares oder infrarotes Licht in Betracht kommt. Durch die Belichtung
wird die photoleitende Schicht in ihren belichteten Bereichen elektrisch
leitend, so daß die zuvor erzeugte elektrostatische Aufladung in diesen
Bereichen über den elektrisch leitenden Träger abfließen kann. Hierdurch
wird ein latentes elektrostatisches Bild auf dem Aufzeichnungselement
erzeugt, welches mit Hilfe geeigneter flüssiger oder fester Toner zu einem
sichtbaren Bild entwickelt werden kann. Diese Technik der bildmäßigen
Informationsaufzeichnung wird allgemein auch als Xerographie bezeichnet,
wobei der dem Aufzeichnungsverfahren zugrundeliegenden physikalische Prozeß
auch unter dem Namen "Carlson-Prozeß" bekannt ist.
Für die Herstellung der Offsetdruckplatte wird dann das Tonerbild
bekanntermaßen auf der photoleitenden Schicht durch Erhitzen fixiert.
Hiernach werden die unbelichteten und daher tonerfreien Bereiche der
photoleitenden Schicht mit Hilfe geeigneter Entwicklerlösungsmittel
weggewaschen oder entschichtet. Hierbei werden die belichteten Bereich
der photoleitenden Schicht durch den hierauf fixierten Toner vor dem
Entschichten geschützt. Die in dieser bekannten Weise hergestellte
Offsetdruckplatte nimmt im allgemeinen an ihren hydrophoben Tonerbildbereichen
ölige Druckfarben und an ihren durch die Entschichtung freigelegten
hydrophilen Bereiche Wasser an, so daß sie für offsettypische
Druckverfahren geeignet ist.
Der grundlegende Nachteil dieses bekannten Verfahrens zur Herstellung
einer Offsetdruckplatte auf elektrophotographischem Wege liegt darin, daß
das betonerte elektrophotographische Aufzeichnungselement nach dem
Fixieren des Tonerbildes mit Entwicklerlösungsmitteln entschichtet werden
muß, damit die offsettypische Differenzierung der Druckplattenoberfläche
in oleophile oder hydrophobe farbführende druckende Bereiche und hydrophile
wasserführende nichtdruckende Bereich eintritt. Bei diesem Entschichtungsschritt
muß höchste Sorgfalt angewandt werden, weil ansonsten
die druckenden Bereiche geschädigt werden, was naturgemäß eine Verschlechterung
der Abbildungsqualität zur Folge hat. Außerdem können bei
diesem Verfahren nur solche Träger verwendet werden, welche sowohl
elektrisch leitend sind als auch eine hydrophile Oberfläche aufweisen, was
die Auswahlmöglichkeiten empfindlich einschränkt.
Verfahren zur Herstellung einer Offsetdruckplatte auf elektrophotographischem
Wege, bei welchen der Entschichtungsschritt entfällt, gehen
aus der EP-A 02 89 056, der EP-A 03 26 132 oder der EP-A 03 26 169 hervor.
Bei dem aus der EP-A 02 89 056 bekannten Verfahren wird ein elektrophotographisches
Aufzeichnungselement verwendet, dessen photoleitende
Schicht mit einer speziellen Deckschicht bedeckt ist. Diese Deckschicht
ist an und für sich hydrophob bzw. oleophil, sie kann aber durch Behandeln
mit geeigneten chemischen Reagentien hydrophiliert werden, was in der
EP-A 02 89 056 als "oil-desensitization treatment" bezeichnet wird. Hierbei
werden in der Deckschicht vorhandene chemisch gebundene unpolare
funktionelle Gruppen hydrolysiert oder verseift, so daß chemisch gebundene
polare funktionelle Gruppen entstehen, welche der Oberfläche der Deckschicht
hydrophile wasserführende Eigenschaften verleihen. Bei der
Herstellung der Offsetdruckplatte werden die betonerten Bereiche der
Oberfläche der Deckschicht von dem hierauf fixierten hydrophoben bzw.
oleophilen Toner vor der Hydrophilierung geschützt, so daß letztlich eine
Offsetdruckplatte resultiert, deren druckende Oberfläche sich aus hydrophilen
wasserführenden nichtdruckenden unbetonerten Bereichen und aus
oleophilen farbführenden druckenden betonerten Bereichen zusammensetzt.
Bei dem aus der EP-A 03 26 132 bekannten Verfahren enthält die photoleitende
Schicht des elektrophotographischen Aufzeichnungselements ein
teilweise vernetztes Bindemittel mit chemisch gebundenen unpolaren
funktionellen Gruppen, welche sich durch das "oil-desensitization treatment"
in Carbonsäuregruppen umwandeln lassen. Die hierfür geeigneten
chemischen Reagentien werden im Detail in der EP-A 03 26 132 beschrieben.
Bei dem aus der EP-A 03 26 169 bekannten Verfahren enthält die photoleitende
Schicht des elektrophotographischen Aufzeichnungselements neben
dem Bindemittel mit unpolaren funktionellen Gruppen, welche sich in
Carbonsäuregruppen umwandeln lassen, ein Polymer, welches durch Erhitzen
thermisch oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung photochemisch
vernetzt werden kann, sowie ein Vernetzungshilfsmittel. Ansonsten
unterscheidet sich dieses Verfahren nicht von dem aus der EP-A 02 89 056
oder der EP-A 03 26 132 bekannten Verfahren.
Der Nachteil des aus der EP-A 02 89 056 bekannten Verfahrens liegt darin,
daß die photoleitende Schicht stets von einer Deckschicht spezieller
stofflicher Zusammensetzung bedeckt sein muß, was indes die Haftung der
Tonerteilchen an der Oberfläche des betreffenden bildmäßig belichteten
elektrophotographischen Aufzeichnungselements beim Betonern verschlechtert.
Was die Verfahren der EP-A 03 26 132 und der EP-A 03 26 169 betrifft,
sind diese auf die Verwendung von elektrophotographischen Aufzeichnungselementen
mit Zinkoxid enthaltenden photoleitenden Schichten
beschränkt. Außerdem muß bei all diesen Verfahren immer die Desensibilisierung
gegenüber Öl (oil-desensitization treatment) durchgeführt werden,
bei welcher es gleichfalls zu einer Schädigung der druckenden Bereiche der
Offsetdruckplatte kommen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue auf elektrophotographischem
Wege hergestellte Offsetdruckplatte und ein neues elektrophotographisches
Herstellverfahren zu finden, welche die Nachteile der
bekannten elektrophotographischen Offsetdruckplatten und der bekannten
elektrophotographischen Verfahren zu ihrer Herstellung nicht mehr länger
aufweisen. Hierbei soll die neue auf elektrophotographischem Wege hergestellte
Offsetdruckplatte vor allem auflagenstabil sein und in ihrer
Oberfläche eine hervorragende Differenzierung in druckende und nichtdruckende
Bereich aufweisen, so daß exzellente Druckerzeugnisse in
besonders hoher Auflage hergestellt werden können. Dagegen soll das neue
elektrophotographische Herstellverfahren die neue Offsetdruckplatte in
einfacher und reproduzierbarer Weise liefern.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung konnte in überraschender Weise
durch die neue auf elektrophotographischem Wege hergestellte Offsetdruckplatte
gelöst werden, deren druckende Oberfläche aus hydrophilen
wasserführenden nichtdruckenden betonerten Bereichen und aus oleophilen
farbführenden druckenden unbetonerten Bereichen zusammengesetzt ist. Zu
dieser überraschenden Lösung hat die Verwendung von Tonern beigetragen,
welche entweder für sich selbst gesehen bereits hydrophil sind oder welche
während oder nach der Herstellung der neuen Offsetdruckplatte hydrophiliert
werden können.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach die neue auf
elektrophotographischem Wege hergestellte Offsetdruckplatte mit
- A) einem elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger,
- B) mindestens einer photoleitenden Schicht und
- C) einer druckenden Oberfläche, welche aus
- c₁) hydrophilen wasserführenden nichtdruckenden betonerten Bereichen und aus
- c₂) olephilen farbführenden druckenden unbetonerten Bereichen
zusammengesetzt ist.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das neue Verfahren
zur Herstellung einer Offsetdruckplatte auf elektrophotographischem Wege
durch
- i) bildmäßiges Belichten eines elektrisch negativ oder elektrisch positiv aufgeladenen elektrophotographischen Aufzeichnungselements, welches einen elektrisch leitenden Träger (A) und mindestens eine photoleitende Schicht (B) aufweist, mit aktinischem Licht, wodurch auf der Oberfläche (C) des elektrophotographischen Aufzeichnungselements ein latentes elektrostatisches Ladungsbild erzeugt wird,
- ii) Entwickeln des latenten elektrostatischen Ladungsbilds mittels eines Toners, wodurch ein betonertes Bild resultiert,
- iii) Fixieren des betonerten Bildes auf der Oberfläche (C), wodurch die Offsetdruckplatte resultiert, sowie gegebenenfalls
- iv) Nachbehandeln der Offsetdruckplatte,
wobei das neue Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man hierbei
entweder einen hydrophilen Toner oder einen Toner verwendet, welcher beim
Verfahrensschritt iii) und/oder beim Nachbehandlungsschritt iv) auf der
Oberfläche (C) hydrophiliert wird.
Im folgenden wird die neue auf elektrophotographischem Wege hergestellte
Offsetdruckplatte der Kürze halber als "erfindungsgemäße Offsetdruckplatte"
bezeichnet. Dementsprechend wird das neue Verfahren zur Herstellung
einer Offsetdruckplatte auf elektrophotographischem Wege als
"erfindungsgemäßes Verfahren" bezeichnet.
Das erfindungsgemäß wesentliche Merkmal oder der erfindungsgemäß wesentliche
Bestandteil der erfindungsgemäßen Offdruckplatte ist ihre
druckende Oberfläche (C), welche aus hydrophilen wasserführenden nichtdruckenden
betonerten Bereichen (c₁) und aus olephilen farbführenden
druckenden unbetonerten Bereichen (c₂) zusammengesetzt ist. Demnach werden
die nichtdruckenden Bereiche (c₁) von Tonerteilchen gebildet, welche in an
sich bekannter Weise auf die Oberfläche eines elektrophotographischen
Aufzeichnungselements aufgebracht worden sind. Dagegen werden die
druckenden Bereiche (c₂) von demjenigen Teil der Oberfläche eines elektrophotographischen
Aufzeichnungselements gebildet, welcher bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte nicht von Tonerteilchen
bedeckt wurde.
Bei der Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungselements
wiederum kann es sich um die hydrophobe bzw. oleophile Oberfläche der
photoleitenden Schicht (B) oder um die Oberfläche einer auf die photoleitende
Schicht (B) aufgebrachten 0,1 bis 5 µm dicken, elektrisch isolierenden,
oleophilen Schicht (D) handeln. Desweiteren kann die Oberfläche
durch Aufrauhen oder durch Einlagerung oleophiler polymerer Teilchen wie
Polymethylmethacrylat, Polystyrol oder vernetzten Phenolharze mattiert
werden.
Die oleophilen Eigenschaften der Oberfläche werden durch die stoffliche
Zusammensetzung der photoleitenden Schicht (B) oder der Schicht (D) festgelegt.
Demnach sind alle photoleitenden Schichten (B) oder Schichten (D),
welche aufgrund ihrer stofflichen Zusammensetzung eine oleophile Oberfläche
haben, als Bestandteil der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte
geeignet.
Indes kommen auch photoleitende Schichten (B) mit hydrophiler Oberfläche
als Bestandteil der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte in Betracht.
Allerdings enthält dann die betreffende erfindungsgemäße Offsetdruckplatte
zwangsweise eine Schicht (D) mit oleophiler Oberfläche.
Unabhängig davon, um welche Oberfläche (C) es sich handelt, wird sie von
den offsettypischen Druckfarben nicht angegriffen. Vorzugsweise ist die
Oberfläche (C) durch Erhitzen thermisch, durch Umsetzen mit geeigneten
chemischen Reagentien und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer
Strahlung oder Partikalstrahlung photo- oder radiochemisch partiell oder
vollständig vernetzt worden.
Die photopolymerisierbaren Schichten (B) mit oleophiler Oberfläche werden
bevorzugt als Bestandteil der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte
verwendet.
Beispiele geeigneter photoleitender Schichten (B), welche als Bestandteil
der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte in Betracht kommen, sind die
üblichen und bekannten anorganischen photoleitenden Schichten (B) aus
Selen oder dotiertem Silizium und die organischen photoleitenden Schichten
(B), welche mindestens ein Bindemittel (b₁), mindestens eine Ladungsträger
erzeugende Verbindung oder einen Sensibilisator (b₂), mindestens eine
Ladungsträger transportierende, organische oder anorganische Verbindung
oder einen Photoleiter (b₃) und gegebenenfalls Zusatzstoffe (b₄)
enthalten.
Beispiele geeigneter Bindemittel (b₁) sind Celluloseether, Polycarbonate,
Polyesterharze, Polystyrol, Polyvinylchloride, Polymethacrylate und
Styrol/Acrylnitril-Copolymerisate, von denen die vernetzten besonders
bevorzugt verwendet werden.
Beispiele geeigneter Sensibilisatoren (b₂) sind aus dem eingangs genannten
Stand der Technik bekannt.
Beispiele geeigneter Photoleiter (b₃) sind Zinkoxid oder die üblichen und
bekannten niedermolekularen Oxazolderivate (DE-B 11 20 875), Oxdiazolderivate
(DE-B 10 58 836), Triazolderivate (DE-B 10 60 260), Azomethine
(US-A 30 41 165), Pyrazolinderivate (DE-B 10 60 714), Imidazolderivate
(DE-B 11 06 559), Arylamine (DE-B 27 12 557), 1,3-Dithiolderivate
(DE-B 33 38 204), Benzotriazolderivate (EP-A 01 31 292), Triazolylpyridinderivate
(EP-A 01 50 419), Pyrazolotriazolderivate (EP-A 01 56 308),
Triphenyltriazolderivate (EP-A 01 62 216) oder Hydrazonderivate
(EP-A 00 01 599, DE-A 29 19 791 entsprechend US-A 43 67 273 und
US-A 42 78 747, GB-A 20 88 074 und DE-A 31 40 571) oder die gleichfalls
üblichen und bekannten oligomeren oder polymeren Polyvinylcarbazole oder
Arylaminpolymere (EP-A 00 52 961) sowie (Meth)Acrylatpolymerisate und
Organopolysiloxane mit seitenständigen Carbazolylgruppen.
Werden polymere Photoleiter (b₃) verwendet, dann kann auf die Mitverwendung
von Bindemitteln (b₁) verzichtet werden.
Beispiele geeigneter Zusatzstoffe (b₄) sind die üblichen und bekannten
Verlaufmittel, Netzmittel, Füllstoffe und Verstärkungsfüllstoffe sowie
Vernetzungshilfsmittel wie organische Peroxide, organische Silane oder
Epoxyharze.
In der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte ist die photoleitende Schicht
(B) im allgemeinen 0,5 bis 40, vorzugsweise 0,8 bis 25, vorteilhafterweise
1 bis 20 und insbesondere 1,5 bis 15 µm dick.
Die Herstellung der photoleitenden Schicht (B) der erfindungsgemäßen
Offsetdruckplatte weist methodisch keine Besonderheiten auf, sondern sie
wird in üblicher und vom Stand der Technik her bekannter Weise hergestellt,
wobei ihre Bestandteile in üblichen und bekannten Mengen verwendet
werden. Hierzu sei beispielhaft auf die eingangs genannten Patentschriften
verwiesen.
Beispiele geeigneter Schichten (D) sind Schichten aus vernetzten oder
unvernetzten organischen Polymeren wie Celluloseether, Polyesterharze,
Polyvinylchloride, Polycarbonate, Polyolefine, Styrol/Acrylnitrilcopolymerisate
und photopolymisierte Gemische, welche in üblicher und
bekannter Weise durch vollflächiges Belichten von Schichten aus den vorstehend
genannten Polymeren, photopolymerisierbaren Monomeren und Photopolymerisationsinitiatoren
mit aktinischem Licht erhältlich sind. Darüber
hinaus können die Schichten (D) auch noch die vorstehend genannten Zusatzstoffe
(b₄) enthalten.
Auch die Herstellung der Schichten (D) weist methodisch keine Besonderheiten
auf, sondern sie erfolgt üblicherweise durch Gießen aus Lösung und
Trocknen der hierbei erhaltenen Naßschicht, wonach die so erhaltene
Schicht (D) in üblicher und bekannter Weise, beispielsweise durch Photopolymerisation,
vernetzt werden kann.
Die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte enthält einen dimensionsstabilen
elektrisch leitfähigen Träger. Hierfür kommen die üblichen und bekannten
Aluminium-, Zink-, Magnesium-, Kupfer-, Stahl- oder Mehrmetallplatten,
Polymerfolien mit metallisierter Oberfläche, wie Aluminium-bedampfte
Polyethylenterephthalatfolien oder elektrisch leitende Spezialpapiere in
Betracht. Auch die Herstellung der elektrisch leitenden dimensionstabilen
Träger (A) weist methodisch keine Besonderheiten auf, sondern sie erfolgt
nach den üblichen und bekannten Methoden der Herstellung von Metallplatten,
metallisierten Polymerfolien und elektrisch leitfähiger Spezialpapieren.
In der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte sind der elektrisch leitende
dimensionsstabile Träger (A), die photoleitende Schicht (B) und gegebenenfalls
die Schicht (D) in der angegebenen Reihenfolge übereinander angeordnet
und haftfest miteinander verbunden. Diese Anordnung wird üblicherweise
als elektrophotographisches Aufzeichnungselement bezeichnet. Auch
die Herstellung des elektrophotographischen Aufzeichnungselements weist
methodisch keine Besonderheiten auf, sondern sie erfolgt in üblicher und
bekannter Weise nach den vom Stand der Technik her bekannten Methoden.
Für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte ist es von Vorteil, wenn die
betonerten Bildbereiche (c₁) mit der druckenden Oberfläche (C) verklebt
oder verschmolzen und/oder chemisch verbunden sind, weil hierdurch eine
besonders abriebfeste erfindungsgemäße Offsetdruckplatte resultiert.
Hierbei kann die chemische Verknüpfung der betonerten Bildbereiche (c₁) in
der Oberfläche (C) durch Umsetzung mit geeigneten Reagentien chemisch,
durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer
Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch
bewerkstelligt worden sein.
Außerdem ist es für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte von Vorteil,
wenn die Tonerteilchen in den betonerten Bereichen (c₁) miteinander
verklebt oder verschmolzen und/oder chemisch miteinander verbunden sind.
Hierbei kann die chemische Verknüpfung der Tonerteilchen untereinander
durch Umsetzen der Tonerteilchen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch
Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer
Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch bewerkstelligt
worden sein.
Desweiteren ist es für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte von Vorteil,
wenn die Tonerteilchen in den betonerten Bereichen (c₁) chemisch gebundene
unpolare funktionelle Gruppen enthalten, welche sich durch Umsetzen mit
geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder
durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung photo- oder radiochemisch
unter Bildung chemisch gebundener polarer funktioneller Gruppen
zersetzen lassen.
Hierbei ist es für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte von ganz besonderem
Vorteil, wenn die Tonerteilchen in den betonerten Bereichen (c₁)
chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen enthalten, welche aus den
in den betonerten Bereichen (c₁) ursprünglich vorhandenen chemisch
gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen durch Umsetzen mit geeigneten
Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch
Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung
photo- oder radiochemisch erzeugt worden sind.
Erfindungsgemäß sind alle chemisch gebundenen unpolaren funktionellen
Gruppen geeignet, welche ganz allgemein durch Umsetzen mit geeigneten
Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch oder durch Bestrahlen
mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder
radiochemisch in chemisch gebundene funktionelle Gruppen umgewandelt
werden können. Demnach sind für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck
all diejenigen unpolaren funktionellen Gruppen geeignet, welche das
vorstehend genannte Eigenschaftsprofil haben. Diese unpolaren funktionellen
Gruppen können in den betonerten Bereichen (c₁) an die Pigmente zur
Einfärbung, die oberflächenaktiven Substanzen zur Stabilisierung und/oder
an die Substanzen zur Ladungskontrolle der für die Herstellung der
betonerten Bereiche (c₁) ursprünglich verwendeten Tonerteilchen gebunden
sein.
Beispiele gut geeigneter chemisch gebundener unpolarer funktioneller
Gruppen sind aus der EP-A 00 19 770 (DE-A 29 22 748), der EP-A 02 89 056,
der DE-A- 37 21 741, der EP-A 03 26 132, der EP-A 01 34 574, der
EP-A 01 01 587 oder der EP-A 03 26 169 oder aus dem Artikel von Ito et
al., "A Sensitive Deep UV Resist System", in SPE Regional Technical
Conference, Ellenville, New York, November 1982 bzw. der US-A 44 91 628
bekannt.
Beispiele besonders gut geeigneter chemisch gebundener unpolarer funktioneller
Gruppen sind Carbon-, Sulfon- oder Phosphonsäureanhydridgruppen;
die Anhydride saurer Sulfat- oder Phosphatestergrupen; Carbon-, Sulfon-,
Phosphon-, Schwefel- oder Phosphorsäureestergruppen; Silylether- und
Silylestergruppen; Aryl-, Alkyl- und Arylalkyloxycarbonylaminogruppen;
N-Cyclohexyl-carbodiimidgruppen; o-Nitrobenzylacrylatgruppen; tert.-
Butoxicarbonylgruppen; o-Chinondiazidgruppen; Epoxygruppen; cyclische
Acetalgruppen oder andere Gruppen mit mindestens zwei sterisch nahe
beieinander liegenden Hydroxylgruppen, welche mit einer einzigen,
mindestens zweifach funktionellen Schutzgruppe verbunden sind; und
ethylenisch ungesättigte photopolymerisierbare und/oder radiochemisch
vernetzbare Gruppen.
Chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen, welche für den erfindungsgemäßen
Verwendungszweck geeignet sind, sind insbesondere polare funktionelle
Gruppen, welche an die Pigmente zur Einfärbung, die oberflächenaktiven
Substanzen zur Stabilisierung und/oder die Substanzen zur Ladungskontrolle
der für die Herstellung der betonerten Bereiche (c₁) ursprünglich
verwendeten Tonerteilchen gebunden sind und welche den betonerten
Bereichen (c₁) hydrophile Eigenschaften verleihen. Demnach sind für den
erfindungsgemäßen Verwendungszweck all diejenigen polaren funktionellen
Gruppen geeignet, welche dieses Eigenschaftsprofil haben.
Beispiele gut geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender chemisch gebundener
polarer funktioneller Gruppen sind Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäuregruppen,
saure Schwefel- und Phosphorsäureestergruppen, Amino- und
Hydroxylgruppen sowie Polyalkylenoxid-, insbesondere Polyethylenoxidgruppen,
von denen die Hydroxylgruppen und die Polyethylenoxidgruppen von
besonderem Vorteil sind und deshalb erfindungsgemäß besonders bevorzugt
verwendet werden.
Für die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte ist es außerdem von ganz
besonderem Vorteil, wenn die betonerten Bereiche (c₁) große Mengen, d. h.
10 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die betonerten Bereiche (c₁), an hydrophilen
anorganischen Oxiden und/oder Chalkogeniden enthalten. Hierbei sind
pyrogene Kieselsäure und Aluminiumoxid von ganz besonderem Vorteil. Sie
werden deshalb erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt verwendet.
Ein weiterer besonderer Vorteil ergibt sich für die erfindungsgemäße
Offsetdruckplatte, wenn zumindest ihre oleophilen farbführenden druckenden
unbetonerten Bereiche (c₂) ihre druckenden Oberfläche (C) mattiert sind.
Die für die Erfindung wesentliche druckende Oberfläche (C) der erfindungsgemäßen
Offsetdruckplatte kann in beliebiger Weise hergestellt werden. Es
ist indes von besonderem Vorteil, die druckende Oberfläche (C) nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus von den vorstehend im Detail
beschriebenen elektrophotographischen Aufzeichnungselement, das zumindest
einen elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger (A), mindestens eine
photoleitende Schicht (B) und gegebenenfalls die Schicht (D) enthält.
Dieses elektrophotographische Aufzeichnungselement wird in üblicher und
bekannter Weise nach seiner Herstellung mittels einer Hochspannungscoronaentladung
elektrisch negativ oder elektrisch positiv aufgeladen und
hiernach mit einer reprographischen Kamera oder eines computergesteuerten
Lasers bildmäßig belichtet, wodurch bekanntermaßen ein latentes elektrostatisches
Ladungsbild erzeugt wird.
Dieses latente elektrostatische Ladungsbild wird dann bekanntermaßen mit
Hilfe eines flüssigen oder festen Toners betonert, wodurch ein betonertes
Bild resultiert.
Erfindungsgemäß wird hierbei ein Toner verwendet, dessen Tonerteilchen den
betonerten Bereichen (c₁) der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte nach
deren Herstellung hydrophile wasserführende Eigenschaften verleihen. Somit
werden für das erfindungsgemäße Verfahren entweder hydrophile Toner oder
Toner verwendet, welche bei dem Fixieren der Toner oder beim Nachbehandeln
der resultierenden erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte hydrophiliert
werden, d. h., hydrophile wasserführende Eigenschaften erhalten. Hierdurch
wird sichergestellt, daß die betonerten Bereiche (c₁) der in dieser Weise
erhaltenen druckenden Oberfläche (C) bei der Verwendung der erfindungsgemäßen
Offsetdruckplatte keine Offsetdruckfarben sondern Wasser führen
und demnach nicht drucken.
Für das erfindungsgemäße Verfahren sind diejenigen Toner bevorzugt, welche
erst während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hydrophiliert
werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach dem Betonern des latenten
elektrostatischen Ladungsbildes das hierdurch resultierende betonerte Bild
auf der Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungselements
fixiert.
Diesem Verfahrensschritt kann sich ein geeigneter Nachbehandlungsschritt
anschließen.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt verwendeten Toner,
welche beim Fixieren und/oder beim Nachbehandlungsschritt hydrophiliert
werden, enthalten die vorstehend im Detail beschriebenen chemisch
gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen, aus denen sich durch Umsetzen
mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder
durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder Partikelstrahlung
photo- oder radiochemisch die für die Funktion der erfindungsgemäßen
Offsetdruckplatte wesentlichen chemisch gebundenen polaren funktionellen
Gruppen herstellen lassen. Der Gehalt der erfindungsgemäß bevorzugt zu
verwendeten Toner an diesen chemisch gebundenen und polaren funktionellen
Gruppen wird grundsätzlich so eingestellt, daß sich im Verlauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens die hydrophilen wasserführenden Eigenschaften
der betonerten Bereiche (c₁) ergeben. Der geeignete Gehalt der erfindungsgemäß
bevorzugt zu verwendenden Toner an chemisch gebundenen unpolaren
funktionellen Gruppen kann vom Fachmann leicht anhand von Vorversuchen
oder einfachen Überlegungen ermittelt werden, indem er beispielsweise die
aus der EP-A 2 25 547 oder der DE-A 38 21 199 bekannten festen oder die aus
der US-A 46 61 431 bekannten flüssigen Toner in an sich bekannter Weise
unter Verwendung von Pigmenten zur Einfärbung, oberflächenaktiven Substanzen
zur Stabilisierung und Substanzen zur Ladungskontrolle, welche die im
Detail beschriebenen unpolaren funktionellen Gruppen enthalten, herstellt.
Hierbei kann er beispielsweise die aus der EP-A 03 26 132, der
EP-A 03 26 169, der EP-A 02 89 056, der DE-A 37 21 741, der
US-A 44 91 628, der EP-A 01 01 587, der EP-A 01 34 574 und der
EP-A 00 19 770 bekannten hoch- und niedermolekularen Stoffe zur
Herstellung der betreffenden Tonerteilchen verwenden, wobei diese Stoffe
die Funktion der oberflächenaktiven Substanzen zur Stabilisierung und/oder
der Substanzen zur Ladungskontrolle übernehmen können. Den geeigneten
Gehalt an unpolaren funktionellen Gruppen kann dann der Fachmann ganz
einfach daran erkennen, daß die nach den Vorversuchen resultierenden Toner
noch immer die für ihre Funktion als Toner wesentlichen Eigenschaften
aufweisen, wobei sie zugleich durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien
chemisch, durch Erhitzen thermochemisch oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer
Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch
hydrophiliert werden können. Deshalb kann der Fachmann unter Beachtung
dieser beiden Randbedingungen die für das erfindungsgemäße Verfahren
besonders bevorzugt verwendeten Toner entweder durch Variation der
üblichen und bekannten Toner erhalten oder er kann sie aus den üblichen
und bekannten Tonern auswählen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden insbesondere diejenigen Toner
der vorstehend beschrieben Art verwendet, welche große Mengen, d. i. 10
bis 90 Gew.-%, bezogen auf den Toner, an feinverteilten hydrophilen
anorganischen Oxiden und/oder Chalkogeniden, insbesondere pyrogene
Kieselsäure und/oder Aluminiumoxid, enthalten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die besonders bevorzugt verwendeten
Tonerteilchen beim Fixieren mit der Oberfläche des elektrophotographischen
Aufzeichnungselements und/oder miteinander verklebt oder
verschmolzen oder durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch
Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer
Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch verbunden. Dies
kann auch während des Nachbehandlungsschritts erfolgen bzw. zu Ende
geführt werden.
Erfindungsgemäß werden bei der Durchführung dieser beiden Verfahrensschritte
die vorstehend im Detail beschriebenen chemisch gebundenen
unpolaren funktionellen Gruppen in die für die Funktion der erfindungsgemäßen
Offsetdruckplatte essentiellen chemisch gebundenen polaren
funktionellen Gruppen, insbesondere in die Carbon-, Sulfon- oder Phosphonsäuregruppen,
in die sauren Schwefel- oder Phosphorsäureestergruppen, in
die Amino- und Hydroxylgruppen oder in die Polyalkylenoxidgruppen
umgewandelt.
Die Auswahl der Methoden des Verklebens oder Verschmelzens oder der
chemischen Verknüpfung der Tonerteilchen mit der Oberfläche des elektrophotographischen
Aufzeichnungselements und/oder untereinander kann der
Fachmann sehr leicht anhand der in den Tonerteilchen vorliegenden chemisch
gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen treffen. So wird er beispielsweise
- - die Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäureanhydridgruppen, die Anhydride saurer Sulfat- oder Phosphatestergruppen, die Carbon-, Sulfon-, Phosphon-, Schwefel- oder Phosphorsäureestergruppen, die Silylether- und Silylestergruppen, die Aryl-, Alkyl- und Arylalkyloxycarbonylaminogruppen, die N-Cyclohexyl-carbodiimidgruppen, die Epoxygruppen, die cyclischen Acetalgruppen oder die anderen Gruppen mit mindestens zwei sterisch nahe beieinander liegenden Hydroxylgruppen, welche mit einer einzigen, mindestens zweifach funktioneller Schutzgruppe verbunden sind durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch,
- - die Epoxygruppen durch Erhitzen thermisch,
- - die o-Nitrobenzylacrylatgruppen, die tert.-Butoxicarbonylgruppen, die o-Chinondiazidgruppen oder die ethylenisch ungesättigten Gruppen durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung photochemisch oder
- - die ethylenisch ungesättigten Gruppen durch Bestrahlen mit Partikelstrahlung radiochemisch
umsetzen. Zu diesem Zweck kann er außerdem den Tonerteilchen noch
geeignete Vernetzungshilfsmittel wie Photopolymerisationsinitiatoren,
Initiatoren der thermischen radikalischen Polymerisation, organische
Silane oder Epoxyharze beigeben.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es von ganz besonderem Vorteil,
wenn bei dem in vorstehender Art und Weise ausgeführten Verkleben oder
Verschmelzen und/oder bei der chemischen Verknüpfung die Tonerteilchen
zugleich hydrophiliert werden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es außerdem von besonderem Vorteil,
wenn die Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungselements
durch mechanisches oder elektrisches Aufrauhen mittels einer Hochspannungsentladungscorona
und/oder durch Einlagerung feinteiliger
organischer Füllstoffe mattiert ist.
Für das Betonern des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
elektrophotographischen Aufzeichnungselements können die üblichen und
bekannten Methoden und Apparaturen zum Betonern mit festen oder flüssigen
Tonern angewandt werden, z. B. das Gerät Elfasolautomat® EA 692 der Firma
Hoechst, das Gerät OPC® 200 der Firma Polychrome oder bevorzugt der
Performer® der Firma Chemco Engineering.
Für das Erhitzen des in erfindungsgemäßer Verfahrensweise betonerten
elektrophotographischen Aufzeichnungselements können bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren gleichfalls an sich bekannte Methoden und Apparaturen
verwendet werden. Beispielhaft seien das Erhitzen in Trockenschränken oder
das Bestrahlen mit Infrarotlampen genannt.
Auch für das Bestrahlen des betonerten elektrophotographischen Aufzeichnungselements
mit elektromagnetischer Strahlung oder mit Partikelstrahlung
können die üblichen und bekannten Methoden und Apparaturen verwendet
werden. Beispielhaft genannt seien die Apparaturen mit Quellen für
Röntgenstrahlung, UV-Strahlung, sichtbares Licht oder Elektronenstrahlung,
wie sie üblicherweise auf dem Gebiet der Reprographie oder der
Röntgen- oder Elektronenstrahl-Lithographie verwendet werden.
Desgleichen sind die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
geeigneten Reagentien üblich und bekannt. Ihre Auswahl richtet sich in
erster Linie nach den in den Tonerteilchen vorliegenden chemisch
gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen einerseits und nach den hieraus
herzustellenden chemisch gebundenen polaren funktionellen Gruppen andererseits.
Desweiteren können diese geeigneten Reagentien entweder Bestandteil
der Tonerteilchen sein oder sie können erst während des Fixierens und/oder
bei dem Fixieren der Tonerteilchen auf der Oberfläche des elektrophotographischen
Aufzeichnungselements und/oder bei dem Nachbehandeln der
erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte in geeigneter Weise als Gase, als
Feststoffe oder in der Form von Lösungen hinzugegeben werden. Hierbei wird
ihre Zugabe in der Form von wäßrigen oder organischen Lösungen bevorzugt.
Bei den geeigneten chemischen Reagentien handelt es sich demnach um saure
oder basische, oxidierend oder reduzierend wirkende, komplexierende oder
nicht komplexierende, organische, anorganische oder metallorganische
Stoffe, deren Gemische oder deren wäßrige organische Lösungen, von denen
die Lösungen bevorzugt verwendet werden.
Beispiele gut geeigneter chemischer Reagentien sind Alkancarbonsäuren und
Mineralsäuren sowie deren Salze, Alkali- und Erdalkalihydroxide und
-alkoholate, organische Amine, Ammoniak, Verbindungen mit zwei oder mehr
chelatisierenden funktionellen Gruppen wie Nitrilotriessigsäure und deren
Salze, Epoxide, organische Silane, Boran und Radikale liefernde Verbindungen
wie Initiatoren der thermischen radikalischen Polymerisation und
der Photopolymerisation.
Weitere Beispiele gut geeigneter chemischer Reagentien gehen aus der
EP-A 01 36 132 hervor.
Auch die Behandlung des betonerten elektrophotographischen Aufzeichnungselements
und/oder der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte mit diesen
Lösungen erfolgt in üblicher und bekannter Weise, beispielsweise durch
Eintauchen der betreffenden elektrophotographischen Aufzeichnungselemente
und/oder der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatten in diese Lösungen oder
durch Besprühen der elektrophotographischen Aufzeichnungselemente und/oder
der erfindungsgemäßen Offsetdruckplatten mit diesen Lösungen.
Sofern das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung dieser Lösungen
durchgeführt wird, wird die hierbei erhaltene erfindungsgemäße Offsetdruckplatte
in üblicher und bekannter Weise, z. B. in einem Umlufttrockenschrank,
getrocknet.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung der
Methoden und Apparaturen zum Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung,
d. h. photochemisch, sowie unter Verwendung der entsprechenden vorstehend
beschriebenen Tonerteilchen, welche die entsprechenden photoempfindlichen
chemisch gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen enthalten, durchgeführt.
Hierbei kann man auf jegliche Behandlung mit entschichtenden
Lösungen oder mit chemischen Reagentien verzichten.
Die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte weist bei ihrer Herstellung und
ihrer Verwendung besondere technische Vorteile auf. So ist bei ihrer
Herstellung kein Entschichtungsschritt mehr notwendig, bei welchem es
bekanntermaßen zu einer Schädigung oder gar zum Ablösen der druckenden
Bereiche der betreffenden Offsetdruckplatte kommen kann. Des weiteren kann
die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte in der Praxis sehr leicht vorgegebenen
Druckbedingungen angepaßt werden. Darüber hinaus gestattet die
erfindungsgemäße Offsetdruckplatte im Gegensatz zu den herkömmlichen in
einfacher Weise die Herstellung von Druckerzeugnissen, welche in Bezug auf
die zu vervielfältigende Bildvorlage "negativ" sind. Dies beruht darauf,
daß bei den herkömmlichen auf elektrophotographischem Wege hergestellten
Offsetdruckplatten die betonerten Bereiche letztlich die oleophilen
farbführenden druckenden Bereiche bilden, wogegen dies bei der erfindungsgemäßen
Offsetdruckplatte gerade nicht der Fall ist. Hieraus resultieren
Anwendungsmöglichkeiten, welche mit bekannten auf elektrophotographischem
Wege hergestellten Offsetdruckplatten bislang noch nicht realisiert werden
konnten.
Auch das erfindungsgemäße Verfahren weist besondere unerwartete technische
Vorteile auf. Es ist sowohl im Hinblick auf die elektrophotographischen
Aufzeichnungselemente, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet
werden können, als auch im Hinblick auf seine Ausgestaltungsmöglichkeiten
außerordentlich variabel und anpassungsfähig. Das
erfindungsgemäße Verfahren gestattet es deshalb, erfindungsgemäße Offsetdruckplatte
herzustellen, welche in der Praxis dem jeweiligen Anwendungzweck
in hervorragender Weise angepaßt sind.
Die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte, insbesondere aber die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte, gibt auch diejenigen Bildelemente,
welche sich ansonsten nur schwer zuverlässig reproduzieren
lassen, in bester Qualität wieder. Beim Drucken auf einem Offsetdruckwerk
mit Offsetdruckfarben vom Typ "Öl-in-Wasser" nehmen die druckenden
Bereiche (c₂) ihrer druckenden Oberfläche (C) die öligen Farben hervorragend
an, wogegen ihre nichtdruckenden Bereiche (c₁) hervorragend wasserführend
sind. Hierdurch resultiert ein ausgezeichneter Kontrast und ein
äußerst präziser Druck, was insgesamt zu exzellenten Druckerzeugnissen
führt. Da die Offsetdruckplatte unter den Druckbedingungen eine vorteilhaft
lange Lebensdauer hat, wird überdies eine hohe Auflage erzielt.
Für die nachfolgenden Beispiele wurden drei elektrophotographische Aufzeichnungselemente
nach der folgenden allgemeinen Vorschrift hergestellt:
In einem ausgeheizten 500 ml-Dreihalskolben wurden 200 ml einer Lösung von
9-Borabicyclo[3.3.1.]nonan (9-BBN) in Tetrahydrofuran (0,5 mol/l) vorgelegt.
Nach Zutropfen einer Lösung von 100 mmol N-5-Hexenylcarbazol in
100 ml trockenem Tetrahydrofuran wurde die resultierende Reaktionsmischung
3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden nacheinander
60 ml Ethanol, 20 ml 6-normale Natronlauge und 40 ml Wasserstoffperoxid
(30%ig) zu der Reaktionsmischung hinzugegeben. Nach einstündigem Erhitzen
am Rückfluß wurden zur Aufarbeitung der Reaktionsmischung 200 ml Wasser
zugesetzt und anschließend wurde das Tetrahydrofuran abgezogen. Das entstandene
N-(6-Hydroxyhexyl)carbazol wurde mit Ether extrahiert, und die
Etherlösung wurde getrocknet und verdampft. Hiernach wurde das resultierende
Rohprodukt noch aus Hexan/Aceton (9 : 1) umkristallisiert. Das in
61%iger Ausbeute erhaltene reine N-(6-Hydroxyhexyl)carbazol lag in Form
weißer Kristalle vor.
Zu einer Lösung von 25 mmol N(6-Hydroxyhexyl)carbazol und 30 mmol Triethylamin
in 100 ml trockenem Dichlormethan wurde eine Lösung von 30 mmol
Methacrylsäurechlorid in 10 ml Dichlormethan zugetropft. Anschließend
wurde das Reaktionsgemisch 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und danach
zur Aufarbeitung mit 2-normaler Natronlauge und Wasser gewaschen. Das
gebildete 6-(N-Carbazolyl)hexylmethacrylat wurde nach Einengen des Reaktionsgemisches
durch Säulenchromatographie an Kieselgel (Eluent: Dichlormethan)
isoliert. Das so in einer Ausbeute von 70% erhaltene 6-(N-Carbazolyl)
hexylmethacrylat lag als farbloses Öl vor und zeigte folgende Kenndaten:
IR (Film): 1715 cm-1 (Ester), 1635 cm-1 (C=C)
1625, 1595, 750, 720 cm-1 (Carbazol)
¹H-NMR (CDCl₃): δ=1,3-1,9 (m), 4,02 (t), 4,23 (t), 5,46 (m), 6,00 (m), 7,1-7,2 (m), 7,3-7,5 (m), 8,0-8,1 (m) Intensitätsverhältnis: 11 : 2 : 2 : 1 : 1 : 2 : 4 : 2
¹H-NMR (CDCl₃): δ=1,3-1,9 (m), 4,02 (t), 4,23 (t), 5,46 (m), 6,00 (m), 7,1-7,2 (m), 7,3-7,5 (m), 8,0-8,1 (m) Intensitätsverhältnis: 11 : 2 : 2 : 1 : 1 : 2 : 4 : 2
17,6 mmol 6-(N-Carbazolyl)hexylmethacrylat und 0,18 mmol Azobisisobutyronitril
wurden in 50 ml trockenem Toluol gelöst. Die Lösung wurde entgast
und dann für 48 Stunden unter Rühren auf 60°C erhitzt. Nach Abkühlen wurde
das erhaltene Polymer aus der Lösung durch Zugabe von Methanol ausgefällt
und zur weiteren Reinigung zweimal aus Chloroform/Methanol umgefällt. Auf
diese Weise wurde Poly(6-N-carbazolylhexyl-methacrylat) in einer Ausbeute
von 88% erhalten. Das Polymere wurde durch IR-Spektroskopie und GPC
charakterisiert. Die Kenndaten sind nachfolgend wiedergegeben.
IR (Film): 1720 cm-1 (Ester), 1625, 1595, 750, 720 cm-1 (Carbazol)
Gelpermeationschromatographie, GPC: Das mittels GPC (Polystyrolstandard) bestimmte Molekulargewicht lag bei 66 000 (w: 84 000, n: 28 000, w/n=3,1)
Gelpermeationschromatographie, GPC: Das mittels GPC (Polystyrolstandard) bestimmte Molekulargewicht lag bei 66 000 (w: 84 000, n: 28 000, w/n=3,1)
In dieser Weise wurde soviel an Poly(6-N-carbazolyl-methacrylat) hergestellt,
daß die Menge für die Herstellung der elektrophotographischen
Aufzeichnungselemente ausreichte.
Aus dem gemäß Ziffer I.1 hergestellten seitenständige Carbazolyl-Gruppen
enthaltenden Polymethacrylat wurden drei 14%ige Lösungen in Tetrahydrofuran
hergestellt. Diese Lösungen wurden nach einer Filtration auf drei
selenbedampfte Trägerfolien gegossen und das Tetrahydrofuran abgedampft.
Die resultierenden drei Photoleiterschichten hatten nach dem Trocknen eine
Dicke von 10 µm. Bei der selenbedampften Trägerfolie handelte es sich um
eine ca. 10 µm dicke Polyethylenterephthalat-Folie, die mit einer dünnen
Aluminiumschicht bedampft war. Die auf dem Aluminium aufgedampfte Selen-
Schicht hatte eine Stärke von ca. 1 µm.
Es resultieren drei identische elektrophotographische Aufzeichnungselemente,
bei denen die Photoleiterschichten aus dem seitenständige
Carbazolyl-Gruppen enthaltenden Polymethacrylat fest auf den selenbedampften
Trägerfolien hafteten und auch beim Biegen der Aufzeichnungselemente
nicht brachen oder abblätterten. Die elektrophotographischen
Aufzeichnungselemente wiesen die folgenden, in üblicher und bekannter
Weise nach dem Carlson-Prozeß gemessenen anwendungstechnischen
Eigenschaften auf:
⚫ maximale Potentialakzeptanz Emax: 229 kV/m
⚫ Dunkelabfall während 20 Sekunden nach der elektrostatischen Aufladung: 8%
⚫ Photoabfall, hervorgerufen durch die 5 Sekunden währende vollflächige Belichtung mit sichtbarem Licht: 80%
⚫ Dunkelabfall während 20 Sekunden nach der elektrostatischen Aufladung: 8%
⚫ Photoabfall, hervorgerufen durch die 5 Sekunden währende vollflächige Belichtung mit sichtbarem Licht: 80%
Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Offsetdruckplatte nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung eines flüssigen Toners,
welcher photochemisch hydrophiliert werden kann; Versuchsvorschrift:
Zunächst wurde aus
1400 g Benzin (Isopar H der Firma Exxon),
283 g eines üblichen und bekannten Rosins (Kollophoniumharz),
557 g des Diazoharzes der Formel
283 g eines üblichen und bekannten Rosins (Kollophoniumharz),
557 g des Diazoharzes der Formel
welches durch partielle Veresterung eines p-Kresols-Novolaks mit
1,2-Naphthochinon-2-diazid-4-sulfonylchlorid hergestellt worden
war und einen 1,2-Naphthochinondiazid-Gehalt von 65 Gew.-% aufwies
(RP2 der Firma PCAS),
168 g eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (AC 400 der Firma Allied Corp.),
168 g eines Ethylen-Acrylsäure-Copolymeren (AC 500 der Firma Allied),
200 g eines Aluminiumoxid-Pigments mit einer mittleren Teilchengröße von <1 µm und
83 g eines Phthalocyaninpigments,
168 g eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (AC 400 der Firma Allied Corp.),
168 g eines Ethylen-Acrylsäure-Copolymeren (AC 500 der Firma Allied),
200 g eines Aluminiumoxid-Pigments mit einer mittleren Teilchengröße von <1 µm und
83 g eines Phthalocyaninpigments,
durch 10minütiges Rühren in einem Impeller-Rührer mit einer Umdrehungszahl
von 8000 Umdrehungen pro Minute (Upm) bei einer Temperatur von 70 bis 80°C
eine Mischung hergestellt.
Diese Mischung wurde in dem Impeller-Rührer mit einer Umdrehungszahl von
8000 Upm bei 70 bis 80°C während 10 Minuten mit 2000 g eines Latex aus
1000 g eines Benzins (Isopar H der Firma Exxon),
50 g eines Stabilisators (Polymerisat aus, bezogen auf das Polymerisat, 40 Gew.-% o-Nitrobenzylacrylat, 56 Gew.-% Laurylmethacrylat und 3 Gew.-% Glycidylmethacrylat, welches mit 1 Gew.-% Methacrylsäure verestert worden war) und
950 g Latexteilchen (0,4 bis 1 µm große Teilchen aus einem Polymerisat aus, bezogen auf das Polymerisat, 45 Gew.-% o-Nitrobenzylacrylat, 52 Gew.-% Methylmethacrylat und 3 Gew.-% Methacrylsäure)
50 g eines Stabilisators (Polymerisat aus, bezogen auf das Polymerisat, 40 Gew.-% o-Nitrobenzylacrylat, 56 Gew.-% Laurylmethacrylat und 3 Gew.-% Glycidylmethacrylat, welches mit 1 Gew.-% Methacrylsäure verestert worden war) und
950 g Latexteilchen (0,4 bis 1 µm große Teilchen aus einem Polymerisat aus, bezogen auf das Polymerisat, 45 Gew.-% o-Nitrobenzylacrylat, 52 Gew.-% Methylmethacrylat und 3 Gew.-% Methacrylsäure)
sowie 670 g einer Stabilisatorlösung aus
450 g Isopar H und
220 g des vorstehend genannten Stabilisators
220 g des vorstehend genannten Stabilisators
vermischt.
Die hierbei resultierende Mischung wurde noch mit 3700 g Isopar H versetzt
und hiernach während 30 Minuten im Impeller-Rührer mit 1500 Upm bei einer
Temperatur von 50 bis 55°C nachgerührt. Hiernach lagen 9061 g einer sogenannten
Prädispersion vor, welche zur Herstellung der eigentlichen Tonerdispersion,
d. h. des flüssigen Toners, verwendet wurden.
Hierzu wurden
920 g der Prädispersion,
56 g Carbaubawachs,
60 g der Polymerdispersion Neocryl EX 550 der Firma Polyvinyl Chemical Industries, Division of Beatrice, und
822 g Isopar H
56 g Carbaubawachs,
60 g der Polymerdispersion Neocryl EX 550 der Firma Polyvinyl Chemical Industries, Division of Beatrice, und
822 g Isopar H
in einer Kugelmühle mit einer Umdrehungszahl von 300 Upm bei Raumtemperatur
vermischt. Nach dem Vermischen wurden weitere 1000 g Isopar H
hinzugegeben.
Der so erhaltenee flüssige Toner wurde noch 30 Minuten lang auf 60°C
erhitzt, wonach er gebrauchsfertig war.
Eines der drei elektrophotographischen Aufzeichnungselemente wurde in
üblicher und bekannter Weise mit einer Gleichspannungscorona aus einem
Abstand von 1 cm binnen 20 Sekunden aufgeladen und hiernach in einer
reprographischen Kamera mit sichtbarem Licht bildmäßig belichtet. Das
hierbei resultierende Ladungsbild wurde in an sich bekannter Weise in dem
Flüssigtonergerät Performer® der Firma Chemco Engineering elektrophoretisch
betonert.
Das betonerte elektrophotographische Aufzeichnungselement wurde getrocknet
und hiernach kurz auf 130°C erhitzt, so daß die Tonerteilchen miteinander
und mit der Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungselements
verschmolzen bzw. verklebten.
Im Anschluß daran wurde das betonerte elektrophotographische Aufzeichnungselement
in einem Röhrenflachbelichter (Emissionsmaximum im Wellenlängenbereich
von λ=350 bis 420 nm) während 2 Minuten vollflächig mit
UV-Licht bestrahlt. Hierbei wurden sowohl die o-Nitrobenzylacrylatgruppen
als auch die 1,2-Naphthochinondiazidgruppen in den betonerten Bereichen
des elektrophotographischen Aufzeichnungselements unter Bildung von
chemisch gebundenen Carbonsäuregruppen (polare funktionelle Gruppen)
gespalten, wodurch die betonerten Bereiche hydrophiliert wurden und die
erfindungsgemäße Offsetdruckplatte resultierte.
Die erfindungsgemäße Offsetdruckplatte wurde auf einen Druckzylinder
aufgespannt und in einem Offsetdruckwerk unter Verwendung üblicher und
bekannter Offsetdruckfarben vom Typ "Öl-in-Wasser" zur Herstellung von
Druckerzeugnissen verwendet.
Hierbei nahmen die oleophilen oder hydrophoben farbführenden druckenden
unbetonerten Bereiche (c₂) der druckenden Oberfläche (C) der erfindungsgemäßen
Offsetdruckplatte die Ölfarben hervorragend an, wogegen die hydrophilen
wasserführenden nichtdruckenden Bereiche (c₁) völlig farbfrei
blieben. Dadurch resultierten in hoher Auflage ganz vorzügliche Druckerzeugnisse,
welche das Motiv der zur bildmäßigen Belichtung verwendeten
Vorlage auch in den allerfeinsten Bildelementen detailgetreu wiedergab.
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, nur daß zur Herstellung des flüssigen
Toners anstelle des Diazoharzes gemäß Beispiel 1 ein Polymerisat aus,
bezogen auf das Polymerisat, 50 Gew.-% o-Nitrobenzylacrylat, 45 Gew.-%
Methylmethacrylat und 5 Gew.-% Methacrylsäure verwendet wurde.
Die erhaltene erfindungsgemäße Offsetdruckplatte wies die gleichen hervorragenden
anwendungstechnischen Eigenschaften wie die des Beispiels 1 auf.
In einem Mixer werden 80 Gew.-Teile eines Polymerisats aus, bezogen auf
das Polymerisat, 50 Gew.-% o-Nitrobenzylacrylat, 30 Gew.-% Styrol und
20 Gew.-% Butylmethacrylat, 15 Gew.-Teile feinstgemahlenes Al₂O₃ (mittlere
Teilchengröße<1 µm), 4 Gew.-Teile Ruß und 1 Gew.-Teil Stearylpyrrolidino
[1,2-α-benzimidazolium]bromid (vgl. die DE-A 38 21 199)
intensiv gemischt, bei 120°C geknetet, extrudiert und vorgemahlen.
Durch eine Mahlung in einer Fließbettgegenstrahlmühle mit Sichtrad und
anschließender Sichtung wurden Tonerteilchen zwischen 5 und 25 µm mit
einer mittleren Teilchengröße von 15 µm erzeugt.
Zur Herstellung des sogenannten Developers wurden 1 Gew.-Teil der Tonerteilchen
mit 99 Gew.-Teilen eines Eisenpulvers mit Teilchengrößen zwischen
75 und 175 µm, einer mittleren Teilchengröße von 120 µm und sphärischer
Form genau eingewogen und während 10 Minuten auf einem Rollenbock
aktiviert.
Das dritte elektrophotographische Aufzeichnungselement wurde, wie bei
Beispiel 1, Ziffer 1.2 beschrieben, aufgeladen und bildmäßig belichtet.
Das resultierende elektrostatische Ladungsbild wurde in dem handelsüblichen
Trockentonergerät "Elfasolautomat® EA 692" der Firma Hoechst
unter Verwendung des gemäß Ziffer 3.1 hergestellten aktivierten Developers
betonert. Danach wurde das betonerte elektrophotographische Aufzeichnungselement,
wie bei Beispiel 1, Ziffer 1.2 beschrieben, zu der erfindungsgemäßen
Offsetdruckplatte weiterverarbeitet. Diese wies die gleichen
hervorragenden anwendungstechnischen Eigenschaften wie die erfindungsgemäßen
Offsetdruckplatten der Beispiele 1 und 2 auf.
Claims (28)
1. Auf elektrophotographischem Wege hergestellte Offsetdruckplatte mit
- A) einem elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger,
- B) mindestens einer photoleitenden Schicht und
- C) einer druckenden Oberfläche, welche aus
- c₁) hydrophilen wasserführenden nichtdruckenden betonerten Bereichen und aus
- c₂) oleophilen farbführenden unbetonerten Bereichen
zusammengesetzt ist.
2. Die Offsetdruckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die photoleitende Schicht (B) von einer 0,1 bis 5 µm dicken,
elektrisch isolierenden, oleophilen Schicht (D) bedeckt ist, deren
unbetonerten Oberflächenbereiche die oleophilen farbführenden
druckenden unbetonerten Bereiche (c₂) der druckenden Oberfläche (C)
bilden.
3. Die Offsetdruckplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die betonerten Bereiche (c₁) mit der Oberfläche (C) verklebt oder
verschmolzen und/oder chemisch verbunden sind.
4. Die Offsetdruckplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die chemische Verknüpfung der betonerten Bereiche (c₁) mit der
Oberfläche (C) durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch,
durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch Belichten mit elektromagnetischer
Strahlung oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch
bewerkstelligt worden ist.
5. Die Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tonerteilchen in den betonerten Bereichen
(c₁) miteinander verklebt oder verschmolzen und/oder chemisch
miteinander verbunden sind.
6. Die Offsetdruckplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die chemische Verknüpfung der Tonerteilchen untereinander durch
Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch
und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung
oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch bewerkstelligt
worden ist.
7. Die Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die betonerten Bildbereiche (c₁) chemisch
gebundene unpolare funktionelle Gruppen enthalten, welche sich durch
Umsetzung mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch
und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung
oder Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch in chemisch
gebundene polare funktionelle Gruppen umwandeln lassen.
8. Die Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die betonerten Bildbereiche (c₁) chemisch
gebundene polare funktionelle Gruppen enthalten, welche aus chemisch
gebundenen unpolaren funktionellen Gruppen durch Umsetzung mit
geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch
und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder
Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch erzeugt worden sind.
9. Die Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest die unbetonerten Bereiche (c₂) der
Oberfläche (C) mattiert sind.
10. Verfahren zur Herstellung einer Offsetdruckplatte durch
- i) bildmäßiges Belichten eines elektrisch negativ oder elektrisch positiv aufgeladenen elektrophotographischen Aufzeichnungselements, welches einen elektrisch leitenden dimensionsstabilen Träger (A) und mindestens eine photoleitende Schicht (B) aufweist, mit aktinischem Licht, wodurch auf der Oberfläche (C) des elektrophotographischen Aufzeichnungselements ein latentes elektrostatisches Ladungsbild erzeugt wird,
- ii) Entwickeln des latenten elektrostatischen Ladungsbildes mittels eines Toners, wodurch auf der Oberfläche (C) ein betonertes Bild resultiert,
- iii) Fixieren des betonerten Bildes, wodurch die Offsetdruckplatte erhalten wird, sowie gegebenenfalls
- iv) Nachbehandeln der Offsetdruckplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß man hierbei einen hydrophilen Toner oder
einen Toner verwendet, welcher während des Verfahrensschritts iii)
und/oder während des Nachbehandlungsschritts iv) auf der Oberfläche
(C) hydrophiliert wird.
11. Das Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man
hierbei zum Zwecke des Fixierens im Verfahrensschritt iii) das
betonerte Bild erhitzt, mit geeigneten chemischen Reagentien umsetzt
und/oder mit elektromagnetischer Strahlung oder mit Partikelstrahlung
bestrahlt.
12. Das Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man beim
Nachbehandeln iv) die Offsetdruckplatte erhitzt, mit geeigneten
Reagentien umsetzt und/oder mit elektromagnetischer Strahlung oder
mit Partikelstrahlung bestrahlt.
13. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die photoleitende Schicht (B) von einer 0,1 bis 5 µm
dicken, elektrisch isolierenden, oleophilen Schicht (D) bedeckt ist,
deren unbetonerten Oberflächenbereiche nach dem Verfahrensschritt
iii) oder dem Nachbehandlungsschritt iv) die oleophilen
farbführenden druckenden Bereiche (c₂) der Oberfläche (C) bilden.
14. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man im Verfahrensschritt iii) und/oder im Nachbehandlungsschritt
iv) die Tonerteilchen durch Umsetzen mit geeigneten
Reagentien chemisch, durch Erhitzen thermochemisch und/oder durch
Bestrahlen mit elektromagnetischer Strahlung oder mit Partikelstrahlung
photo- oder radiochemisch hydrophiliert.
15. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß man im Verfahrensschritt iii) oder im Nachbehandlungsschritt
iv) die Tonerteilchen miteinander verklebt oder verschmilzt
und/oder durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch
Erhitzen thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer
Strahlung oder mit Partikelstrahlung photo- oder
radiochemisch miteinander verbindet.
16. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß man hierbei feste oder flüssige Toner verwendet, deren
Tonerteilchen chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen
enthalten.
17. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß man hierbei feste oder flüssige Toner mit Tonerteilchen
verwendet, welche chemisch gebundene unpolare Gruppen enthalten, die
im Verfahrensschritt iii) und/oder im Nachbehandlungsschritt iv)
durch Umsetzen mit geeigneten Reagentien chemisch, durch Erhitzen
thermochemisch und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer
Strahlung oder mit Partikelstrahlung photo- oder radiochemisch
chemisch gebundene polare funktionelle Gruppen liefern.
18. Das Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
bei den chemisch gebundenen unpolaren Gruppen um Carbon-, Sulfon- und
Phosphonsäureanhydridgruppen; um Anhydridgruppen saurer Sulfat- oder
Phosphatester; um Carbon-, Sulfon-, Phosphon-, Schwefel- und Phosphorsäureestergruppen;
um Silylether- und Silylestergruppen; um
Aryl-, Alkyl- oder Arylalkyloxycarbonylaminogruppen; um N-Cyclohexylcarbodiimidgruppen;
um o-Nitrobenzylacrylatgruppen; o-Chinondiazidgruppen;
Epoxygruppen; um cyclische Acetalgruppen oder um andere
Gruppen mit mindestens zwei sterisch nahe beieinander liegenden
Hydroxylgruppen, welche mit einer einzigen, mindestens zweifach
funktionellen Schutzgruppe verbunden sind; und um ethylenisch
ungesättigte Gruppen handelt.
19. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den chemisch gebundenen polaren funktionellen
Gruppen um Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäuregruppen; um saure
Schwefelsäure- und Phosphorsäureestergruppen; um Amino- und Hydroxylgruppen;
und um Alkylenoxidgruppen handelt.
20. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den geeigneten chemischen Reagentien um
wäßrige oder organische Lösungen von sauren oder basischen,
oxidierend oder reduzierend wirkenden, komplexierenden oder nicht
komplexierenden, organischen, anorganischen und metallorganischen
Stoffen oder um die betreffenden reinen Stoffe selbst oder um deren
Gemisch handelt.
21. Das Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
bei den Stoffen um Alkancarbon- und Mineralsäuren sowie deren Salze;
um Alkali- und Erdalkalihydroxide und -alkoholate; um organische
Amine und Ammoniak; um Verbindungen mit zwei oder mehr chelatisierenden
funktionellen Gruppen; um Epoxide und um Radikale liefernde
Stoffe handelt.
22. Das Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die betreffenden Stoffe in den Tonerteilchen enthalten sind.
23. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tonerteilchen große Mengen an feinverteilten
hydrophilen anorganischen Oxiden und/oder Chalkogeniden enthalten.
24. Das Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tonerteilchen pyrogene Kieselsäure und/oder Aluminiumoxid enthalten.
25. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche (C) zum mindesten in ihren unbetonerten
Bereichen (c₂) mattiert ist.
26. Offsetdruckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man sie gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 10
bis 25 hergestellt hat.
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