DE3920566C2 - - Google Patents
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- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J49/00—Particle spectrometers or separator tubes
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- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
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- H01J49/34—Dynamic spectrometers
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Description
Die Erfindung betrifft ein Flugzeit-Flugzeit-
Massenspektrometer nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Ein solches Massenspektrometer ist bekannt aus "Analytical Chemistry" 56 (1984), Seiten 2291 bis 2295.
MS-MS-Techniken in der Massenspektrometrie erlauben eine
sekundäre Massenselektion, nachdem mit einem primären Massen
selektor bereits eine bevorzugte Masse aus der Vielfalt von
Ionen, die in der Ionenquelle entsteht, ausgewählt wurde. Er
fahren diese primär selektierten Ionen eine Wechselwirkung
verschiedenster Art (z. B. Anregung durch Stöße, Licht etc.),
die zu einer Fragmentierung führt, so können die sekundären
Fragmente durch eine weitere Massenanalyse untersucht werden.
Solche MS-MS-Techniken können zu Untersuchungen molekularer
Zerfallskinetik, zur Aufklärung von molekularen Strukturen und
zur Analyse unbekannter Moleküle eingesetzt werden; sie stellen
auf diesen Gebieten eine der komplexesten, aber auch informa
tionsreichsten Methoden dar.
Üblicherweise setzt man für die MS-MS-Massenspektrometrie sogenannte
doppelfokussierende Geräte ein, die aus einer Kombination von
magnetischen und elektrostatischen Massenanalysatoren bestehen.
Diese konventionellen MS-MS-Geräte, wie auch ihre Steigerung,
MS-MS-MS-Geräte, haben sowohl in bezug auf ihr Preis/Leistungs
verhältnis wie auch auf ihre technischen Möglichkeiten eine
gewisse Grenze ihrer Entwicklungsfähigkeit erreicht.
Die sogenannten Reflektron-Flugzeitspektrometer (siehe z. B.
"Soviet Physics-Technical Physics" 16 (1972), 1177-1179) überwinden
einen der größten Nachteile konventioneller Flugzeitmassen
spektrometer: die geringe Massenauflösung. Mit Reflektrons ist
eine Auflösung (50% - Tal) von 5000 standardmäßig (ohne Nach
justage) und von 10 000 ohne gravierende Probleme zu erreichen.
Der
hervorragende Vorteil von Flugzeitmassenanalysatoren, ihre
außerordentlich hohe Transmission und damit Nachweisempfindlich
keit wird dadurch jedoch fast unbeeinflußt gelassen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Gerät
bereitzustellen, bei dem
die Massenauflösung verbessert wird, und die Trans
mission und die Nachweisempfindlichkeit denen bekannter Geräte
nicht nachstehen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
die Ionenquelle entlang einer Achse mindestens
drei auf unterschiedlichen Potentialen liegende
Elektroden aufweist, wobei die Abstände der
Elektroden und die Potentiale so gewählt werden,
daß die zwischen der ersten und der zweiten Elektrode
erzeugten primären Ionen gleicher Masse, die zur selben
Zeit, aber an verschiedenen Stellen erzeugt wurden, an
einem Ortsfokus von 2. Ordnung gleichzeitig
eintreffen, daß die Wechselwirkungszone an dem Ortsfokus
von 2. Ordnung angeordnet ist, und daß die
Nachweisvorrichtung Mittel zum Ausgleich von Flugzeitdifferenzen
der sekundären Ionen gleicher Masse aufweist.
Aus "Rev. of Sci. Instrum." 26 (1955), Seiten 1150 bis 1157, ist ein Flugzeit-Massenspektrometer bekannt,
mit dessen mehrstufiger Ionenquelle ebenfalls ein Ortsfokus erzeugt werden kann. Jedoch wird in der
Druckschrift lediglich ein Ortsfokus von 1. Ordnung beschrieben, der zudem so gewählt ist, daß er mit
dem Detektor zum Nachweis der Ionen zusammenfällt. Ein Hinweis auf eine wesentlich verbesserte Massenauflösung
durch einen Ortsfokus von 2. Ordnung sowie die vorteilhafte Erzeugung eines sekundären Ionenspektrums
in einem solchen Ortsfokus von 2. Ordnung ist nicht in der Druckschrift enthalten.
Mit der exakten Definition des Ortsfokus
steht ein Raumpunkt optimaler Energiekorrektur
zur Verfügung, in dem eine sehr hohe primäre Massenauflösung
möglich wird. Durch einen sekundären Zugriff genau in diesem
Ortsfokus wird daher ein sekundäres Massenspektrum mit den
günstigsten Startbedingungen ausgestattet. Dabei spielt die
Art der sekundären Wechselwirkung zunächst keine Rolle; es
besteht in dieser Hinsicht freie Auswahl.
Das Flugzeit-Flugzeit-Massenspektrometer nach der vorliegenden
Erfindung hat gegenüber konventionellen MS-MS-Geräten die
Vorteile sehr hoher Transmission und damit großer Nachweis
empfindlichkeit sowie sehr großer Schnelligkeit. Kommerzielle
Reflektron-Flugzeitspektrometer können mit kleineren Umbauten
zu einem MS-MS-Gerät umgerüstet werden; die wesentlichen Zusatz
kosten entstehen nur durch die gewählte sekundäre Zugriffs
methode und liegen weit unter dem Anschaffungspreis des Aus
gangsgerätes. Hohe Transmission und Nachweisempfindlichkeit
sind wie bei einfachen Flugzeitmassenspektrometern auch
intrinsische Eigenschaften der Methode, ebenso wie die Schnel
ligkeit: Sekundäre Massenspektren können im Submillisekunden
bereich ohne Verluste an Transmission oder Massenauflösung
erhalten werden. Eine Kombination mit nahezu beliebigen Zu
griffsmethoden wie Laseranregung, Elektronen-, Ionen-,
Molekular- und Atomstrahl oder Gaszellen zur Stoßaktivierung
ist möglich.
Die exakte Definition des Ortsfokus, also des Punktes optimaler
Energiekorrektur der die Ionenquelle verlassenden primären
Ionen, ist eine wesentliche Vorausetzung für das erfindungs
gemäße Flugzeit-Massenspektrometer. Während bisher im Ortsfokus
höchstenfalls Energiekorrekturen erster Ordnung realisiert
wurden, wird durch die Einhaltung der Abstandsbeziehungen
zwischen den Elektroden und der entsprechenden Potentialverhält
nisse in Anspruch 2 eine Ionenquelle vorgestellt, die eine
Energiekorrektur zweiter Ordnung ermöglicht.
Die Pulscharakteristik
des Ionenstrahles kann durch gepulste Spannungen an den Elektroden der
Ionenquelle erzeugt werden, so daß eine kontinuierliche Zufuhr der zu
untersuchenden Teilchen sowie kontinuierliche Ionisierung
möglich ist. Alternativ können die Potentiale
statisch an den Elektroden anliegen, was eine erheblich einfachere
Elektronik für die Spannungsversorgung der Elektroden ermöglicht,
aber einen gepulsten ionisierenden Strahl voraussetzt. Um den
Ionenstrahl sowohl räumlich als auch energetisch justieren zu
können, sind bei Ausführungsformen der Erfindung die an den
Elektroden der Ionenquelle anliegenden Potentiale separat ein
stellbar.
Die exakte Justage des Ortsfokus erfolgt durch Verschieben des
die Ionisation bewirkenden Strahles und/oder des Atom- oder
Molekularstrahles sowie durch die Variation der an den Blenden
der Ionenquelle anliegenden Potentiale. Bei Ausführungsformen
der Erfindung ist eine Steuerungseinrichtung vorgesehen, die
bei gegebenen Abständen und gegebenem Potential
der ersten Elektrode das Potential der zweiten Elektrode auto
matisch nachführt.
Bei weiteren Ausführungsformen
ist am Ortsfokus
auf der Flugbahn der
Ionen ein Ionendetektor mit ebener Auftrefffläche vorgesehen,
mit dem die Lage des Ortsfokus genau bestimmt werden kann.
Mittels einer mechanischen Verschiebevorrichtung ist bei einer
Ausführungsform der Ionendetektor aus der Flugbahn der Ionen
herausfahrbar angeordnet, so daß die Eigenschaften des Ortsfokus
entweder durch Aufnahme eines Massenspektrums im Ortsfokus
ausgenutzt werden können oder, nach Beendigung der Justage
des Ortsfokus, der Ionendetektor aus dem Ionenstrahl herausge
fahren wird und am Ortsfokus eine sekundäre Wechselwirkung
stattfinden kann.
Bei einer Ausführungsform erfolgt die Beeinflussung der Ionen
durch Aufbau eines gepulsten, zur Ionenstrahlrichtung trans
versalen elektrischen Feldes, das eine selektive Ablenkung von
Ionen in einem bestimmten Laufzeitfenster aus der primären
Ionenstrahlrichtung bewirkt. Über die Auswahl der Ionenlaufzeit
kann damit auch die Masse der Ionen ausgewählt werden, auf die
der sekundäre Zugriff erfolgt.
Die Ablenkung der Ionen wird durch eine Ablenkvorrichtung
aus zwei kammartigen Strukturen bewirkt, deren Zähne aus sehr feinen
Drähten bestehen, wobei die Zähne der einander
gegenüberliegenden kammartigen Strukturen mittig ineinander
greifen ohne sich zu berühren und alle zu jeweils einer kamm
artigen Struktur gehörenden Zähne elektrisch leitend miteinander
verbunden sind. In dieser Anordnung heben sich die von den
beiden kammartigen Strukturen erzeugten elektrischen Felder
bereits in sehr geringem Abstand vor und hinter dem Maschennetz
auf, so daß keine ungewollte Beeinflussung des Ionenstrahles
durch weit in den Raum hinausgreifende Felder, wie sie für
herkömmliche Gitternetze typisch sind, unkontrollierbare Stö
rungen verursachen.
Bei weiteren Ausführungsformen der Erfindung erfolgt die
sekundäre Wechselwirkung im Ortsfokus in Form einer Ionen-Stoß
anregung. Die stoßenden Teilchen stammen dabei entweder aus
einem Elektronen- oder einem weiteren Ionenstrahl, der senkrecht
zur Strahlachse der primären Ionen den Ortsfokus kreuzt. Die
Erzeugung eines Elektronenstrahles ist besonders einfach und
preiswert und erfordert keine aufwendige Optik. Mit Hilfe eines
zweiten Ionenstrahles können andererseits physikalische Streu
experimente im Ortsfokus durchgeführt werden. Wie bei der Photo
nenanregung können bei der Stoßanregung die primären Ionen
entweder in einen angeregten Zustand gebracht werden, oder bei
genügender Stoßenergiezufuhr in kleinere molekulare Bruchstücke
zerschlagen werden.
Bei einer anderen Ausführungsform erfolgt in der Gegend des
Ortsfokus eine zusätzliche Beeinflussung des physikalischen
Zustandes der Ionen, die entweder durch optische Anregung der
Ionen mittels eines Laserstrahles oder durch Stoßanregung mit
tels eines Elektronenstrahles, eines zusätzlichen Ionenstrahles
oder eines Atom- oder Molekülstrahles erfolgen kann. Dadurch
wird die Aufnahme von sekundären Massenspektren ganz spezieller
Ionenmassen ermöglicht, die vorher im Ortsfokus durch einen
ersten Zugriff selektiert worden sind. Umgekehrt kann aber
auch bei einer anderen Ausführungsform vor dem Zugriff im Orts
fokus die Wechselwirkung des primären Ionenstrahles in einer
Stoß-Gaszelle vorgesehen sein. Durch sukzessives Versetzen des
im Ortsfokus ausgewählten Zeitfensters relativ zur Entstehungs
zeit eines primären Ionenpulses in der Ionenquelle kann dann
ein sekundäres Massenspektrum der die Stoßzelle verlassenden
Ionen aufgenommen werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Nach
beschleunigung der Ionen nach dem Ortsfokus vorgesehen. Dadurch
kann der drastische Rückgang der kinetischen Energie der Ionen
bruchstücke nach einer Fragmentierung, der das Massenauflösungs
vermögen des Spektrometers negativ beeinflussen würde, teilweise
wieder wettgemacht werden. In einer speziellen Ausführungsform
ist entlang der Ionenstrahlachse eine vierte Elektrode nach dem Ortsfokus vor
gesehen, die mit der dritten Elektrode in der Ionenquelle über
eine rohrförmige Abschirmung elektrisch verbunden ist, welche
einen feldfreien Raum einschließt. Die Nachbeschleunigung wird
dann durch eine fünfte Elektrode bewirkt, die in Flugrichtung der
Ionen gesehen nach der vierten Elektrode auf der Ionenstrahlachse
sitzt und auf Massepotential
liegt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist nach der
sekundären Wechselwirkungszone ein Ionenreflektor vorgesehen,
der eine Reflektorendplatte und mehrere
Bremselektroden enthält, wobei die Reflektorend
platte längs der Symmetrieachse des Ionenreflektors verschiebbar
angeordnet ist und bei Verschiebung der Reflektorendplatte das
an ihr anliegende elektrische Potential so nachgeführt wird,
daß die elektrische Feldstärke zwischen der Reflektorendplatte
und der ihr zunächst liegenden Bremselektrode nicht verändert
wird. Ein solcher Ionenreflektor dient zunächst dem Ausgleich
der Flugzeitdifferenzen von Ionen gleicher Masse, aber unter
schiedlicher Anfangsenergien, und damit der Verbesserung der
Massenauflösung. Durch die verschiebbare Endplatte ist es
möglich, die Ionen des Primärstrahles auszublenden: Diese haben
nämlich eine höhere kinetische Energie als alle Fragmentionen,
die sekundär aus den primären Ionen entstanden sind, so daß diese
primären Ionen die höchste Eindringtiefe in den Ionenreflektor
aufweisen. Verschiebt man also die Reflektorendplatte so weit
dem ankommenden Ionenstrahl entgegen, daß gerade die primären
Ionen auf der Platte auftreffen, und damit aus dem Ionenstrahl
entfernt werden, verlassen den Ionenreflektor nur noch die
niederenergetischen, aufgrund des sekundären Zugriffs ent
standenen sekundären Ionen. Diese können nun ungestört von der
relativ hohen Intensität des Primärstrahles mit hoher Auflösung
detektiert werden. Durch weiteres Heranschieben der Reflektor
endplatte an die letzte Bremselektrode werden auch Ionen mit
geringerer kinetischer Energie ausgeblendet. Der Ionenreflektor
kann in dieser Betriebsart also als Energieselektor zur Aufnahme
sekundärer Massenspektren eingesetzt werden.
Die Nachführung des elektrischen Potentials der Reflektorend
platte bei der Verschiebung derselben wird am einfachsten durch
einen Schleifkontakt realisiert.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine elek
tronische Schaltung vorgesehen, die bei Veränderung eines an
einer der Bremselektroden anliegenden elektrischen Potentiale
die Potentiale der übrigen Bremselektroden sowie der Reflektor
endplatte in der Weise nachführt, daß die ursprünglichen Ver
hältnisse der Potentiale zueinander vor der Veränderung erhalten
bleiben. Dadurch wird die einmal gefundene optimale Einstellung
des Ionenreflektors auch bei Veränderung der Position der
Reflektorendplatte automatisch beibehalten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und er
läutert.
Es zeigt
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Flugzeit-
Massenspektrometers nach der Erfindung mit
einer Ionenquelle, einer sekundären Wechsel
wirkungszone, einem Ionenreflektor und
einer feldfreien Ionenflugstrecke mit
Detektor,
Fig. 2a die schematische Darstellung einer Aus
führungsform der sekundären Wechselwirkungs
zone mit Laser- oder Teilchenstrahlzugriff,
Fig. 2b die schematische Darstellung einer Aus
führungsform der sekundären Wechselwirkungs
zone mit zwei ein Maschennetz bildenden
kammartigen Strukturen am Ortsfokus,
Fig. 2c das Pulsschema der an die kammartigen Struk
turen angelegten Spannungspulse zum Elimi
nieren einer primären Masse,
Fig. 2d das Pulsschema der an die kammartigen Struk
turen angelegten Spannungspulse zur Trans
mission einer primären Masse,
Fig. 2e die schematische Darstellung einer Aus
führungsform der Erfindung mit abgeschirmter
sekundärer Wechselwirkungszone, doppeltem
sekundärem Zugriff und Vorrichtung zur
Nachbeschleunigung des sekundären Ionen
strahls,
Fig. 3a ein primäres Massenspektrum aus
Laserionisation von C6H6,
Fig. 3b ein sekundäres Massenspektrum aus sekundärer
Laseranregung des primären Ions C6H6 mit
Masse 78,
Fig. 3c ein sekundäres Massenspektrum aus sekundärer
Laseranregung des primären Ions C4H4 mit
Masse 52,
Fig. 3d ein sekundäres Massensprektrum aus
sekundärer Laseranregung des primären Ions
C4H2 mit Masse 50,
Fig. 4a ein primäres Massenspektrum aus
Laserionisation von OCS ohne sekundärer
Wechselwirkung im Ortsfokus,
Fig. 4b ein 15fach gegenüber Fig. 4a vergrößertes
primäres Massenspektrum von OCS mit
sekundärer Eliminierung von OCS mit Masse
60 durch Puls am Maschennetz im Ortsfokus.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Flugzeit-Massen
spektrometer umfaßt eine Ionenquelle A, eine sekundäre Wechsel
wirkungszone B, einen Ionenreflektor C, in welchem der ein
fallende Ionenstrahl um einen Winkel von mehr als 90°
reflektiert wird, sowie eine feldfreie Ionenflugstrecke D mit
einem Ionendetektor 10 zum Nachweis der Ionen. Sämtliche Bau
elemente befinden sich innerhalb eines nicht dargestellten
evakuierbaren Gehäuses.
Die Ionenquelle A weist mindestens zwei beschleunigende gepulste
oder ungepulste elektrische Felder auf, die mit mindestens drei
Blenden erzeugt werden: einer Ionen-abstoßenden ersten Blende
1, einer Ionen-anziehenden zweiten Blende 2 und einer nachbe
schleunigenden dritten Blende 3. Die Blenden 2 und 3 besitzen
eine Öffnung zum Durchtritt der beschleunigten Ionen. An alle
drei Blenden können separat einstellbare Potentiale angelegt
werden, nämlich das Potential U1 an die erste Blende 1, das
Potential Ub + U0 an die zweite Blende 2 und das Potential U0
an die dritte Blende 3. In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungs
beispiel ist U0 identisch mit dem Massepotential der Apparatur.
Zwischen Blende 1 und 2 befindet sich ein Atom- oder Molekular
strahl 4, der entweder, wie in Fig. 1 und Fig. 2e gezeigt,
senkrecht zur Symmetrieachse 20 der Blendenanordnung oder
kollinear mit ihr verläuft. Im letzteren Falle muß die erste
Blende 1 ebenfalls eine Öffnung zum Durchtritt der neutralen
Moleküle besitzen. Bei anderen Ausführungsformen erfolgt die
Bereitstellung der zu ionisierenden Teilchen durch Gaseinlaß
in die Ionenquelle oder durch Verdampfen der Teilchen innerhalb
der Ionenquelle.
Die Ionisierung der zu untersuchenden Teilchen in der Ionen
quelle erfolgt in den in Fig. 1 und Fig. 2e gezeigten
Ausführungsformen durch einen senkrecht zur Symmetrieachse 20
der Blendenanordnung zwischen der ersten Blende 1 und der
zweiten Blende 2 im Abstand a von der zweiten Blende 2 einge
strahlten Strahl 5. Der Strahl 5 kann entweder ein Laserstrahl,
ein Elektronenstrahl oder ein Ionenstrahl sein. Entsprechend
erfolgt die Ionisation der zu untersuchenden Teilchen dann
entweder durch Absorption von Photonenenergie in der Elektronen
hülle oder durch Teilchenstoß. Bei anderen Ausführungsformen
wird statt des Laserstrahls ein Strahl inkohärenten Lichtes,
insbesondere aus einer UV-Quelle, eingesetzt. In der gezeigten
Ausführungsform kreuzt der ionisierende Strahl 5 den Strahl 4
der zu ionisierenden Teilchen auf der Symmetrieachse 20 senk
recht und ist auf den Kreuzungspunkt fokussiert. Das Pulsver
halten des in der Ionenquelle erzeugten primären Ionenstrahles
25 wird durch einen entsprechend gepulsten ionisierenden Strahl
5 hervorgerufen. Bei anderen Ausführungsformen, kann aber der
ionisierende Strahl 5 auch zeitlich kontinuierlich eingestrahlt
werden, wobei das Pulsverhalten des primären Ionenstrahles 25
dann durch gepulste elektrische Felder die durch Anlegen ent
sprechender Potentiale an die Blenden 1, 2, 3 erzeugt werden,
aufgeprägt wird. Bei weiteren Ausführungsformen wird die
Ionisation der zu untersuchenden Teilchen durch starke elek
trische Felder bewirkt.
Der Entstehungsort der primären Ionen, der sich im gezeigten
Ausführungsbeispiel auf der Symmetrieachse 20 zwischen der
ersten Blende 1 und der zweiten Blende 2 im Abstand a von der
zweiten Blende 2 befindet, kann durch entsprechendes paralleles
Verschieben der Strahlen 4 und 5 verändert werden. Der Abstand
b zwischen Blende 2 und 3 liegt im gezeigten Ausführungsbeispiel
fest, kann aber bei anderen Ausführungsformen variabel gehalten
sein, z. B. durch eine parallel verschiebbare zweite Blende 2,
wobei sich dann aber auch der Abstand a des Entstehungsortes der
primären Ionen von der zweiten Blende 2 entsprechend ändert.
Ein entscheidendes Merkmal sämtlicher Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung ist die Ausnutzung der an sich bekannten
Tatsache, daß Ionenquellen mit gepulster Ionenerzeugung einen
sogenannten Ortsfokus besitzen, der sich im gezeigten
Ausführungsbeispiel auf der Symmetrieachse 20 der Blendenan
ordnung im Abstand c in Richtung des primären Ionenstrahles 25
gesehen nach der dritten Blende 3 befindet.
Im Ortsfokus 30 treffen alle Ionen gleicher Masse zur selben
Zeit ein, auch wenn sie zwar gleichzeitig, aber an verschiedenen
Stellen in der Ionenquelle A und damit mit verschiedenen
potentiellen Energien entstanden sind. Der Ortsfokus 30 ist
also ein Raumpunkt optimaler Energiekorrektur. Die Ordnung und
damit die Güte dieser Korrektur hängt von der Art der Ionen
quelle ab. Mit einer einstufigen Ionenquelle (nur Blenden 1
und 2) kann man eine Korrektur 1. Ordnung erreichen, mit einer
zweistufigen Ionenquelle (wie die oben beschriebene) eine
Korrektur 2. Ordnung. Bisher wurde selbst für mehrstufige Ionen
quellen immer nur der Ortsfokus 1. Ordnung beachtet. Hier wird
erstmals der Ortsfokus zweiter Ordnung eingesetzt, der im
folgenden abgeleitet wird.
Die Gesamtflugzeit tges der Ionen vom Ionenentstehungsort bis
zum Ortsfokus 30 beträgt:
tges = ta + tb + tc mit
ta = 2a/va, tb = 2b/(va+vb), tc = c/vb und mit
va = (2qUa/m)1/2, vb = (2q(Ua+Ub)/m)1/2,
ta = 2a/va, tb = 2b/(va+vb), tc = c/vb und mit
va = (2qUa/m)1/2, vb = (2q(Ua+Ub)/m)1/2,
wobei mit q die elektrische Ladung der Ionen und mit m ihre
Masse bezeichnet ist.
Eine Energieunschärfe am Ionenentstehungsort führt zu einer
Unschärfe der Flugzeiten, die durch eine Energiekorrektur im
Ortsfokus 30 weitmöglichst vermieden werden kann. Um die Be
dingung für eine solche Korrektur zu bestimmen, wird die Flug
zeit tges nach dieser anfänglichen Energieunschärfe entwickelt.
Diese läßt sich durch eine Entwicklung des Potentials
Ua = Ua (exakt) · (1+x) mit x«1 darstellen.
Die Unschärfe x = x0 + xk beinhaltet sowohl die Unscharfe x0 auf
grund von Ortsunschärfe bei der Ionenentstehung, als auch der
anfänglichen kinetischen Energie der Ionen. Letzterer Term
(xk) trägt neben einer Energieunschärfe auch zu einer Zeit
unschärfe ("Turn-around-time") bei, die extra berücksichtigt
werden muß. Eine Entwicklung nach x ergibt schließlich
t = A (2a+2b · C(B-1/2-1) + c · B1/2) ± 2A · x · xk 1/2 +
A · x/2 (2a+2b · C(B1/2-1) - c · B3/2) + 1.0.
-A · x²/8 (2a+2b · C(B3/2-1) - 3c · B5/2) + 2.0.
+A · x³/16 (2a+2b · C(B5/2-1) - 5c · B7/2) + höhere 0.
A · x/2 (2a+2b · C(B1/2-1) - c · B3/2) + 1.0.
-A · x²/8 (2a+2b · C(B3/2-1) - 3c · B5/2) + 2.0.
+A · x³/16 (2a+2b · C(B5/2-1) - 5c · B7/2) + höhere 0.
mit den Größen A = (m/(2qUa)) 1/2, B = Ua/(Ua + Ub), C = Ua/Ub.
Für eine Korrektur 2. Ordnung muß in obiger Gleichung sowohl
der Term 1. Ordnung als auch der Term 2. Ordnung verschwinden.
Aus dieser Bedingung ergeben sich für die Größen a, b, und c
(siehe Fig. 1) und die Potentiale am Ionenentstehungsort (Ua + Ub)
und an der zweiten Blende 2 (Ub) die Zusammenhänge:
a = {c · [(c-2b)/3c]3/2+b} · (c-2b)/(c+2b) (I.)
Ub/(Ua+Ub) = (2c+2b)/3c (II.)
Während bei einer einstufigen Ionenquelle der Abstand Ionen
entstehungsort-Ortsfokus festgelegt ist (in Fig. 1 entspräche
dies b=0, c=2a), kann er bei einer zweistufigen Ionenquelle in
sehr weiten Grenzen verändert werden. Sehr vorteilhaft ist es,
den Ortsfokus 30 so weit wie möglich von der Ionenquelle A weg
zu schieben, beziehungsweise die Strecke c so groß wie möglich
zu machen. Eine möglichst lange Flugstrecke c (z. B. 10 bis 20
cm) führt bereits zu deutlichen Flugzeitenunterschieden der
einzelnen Massen. In Verbindung mit einer Ortsfokussierung
zweiter Ordnung läßt sich somit in einem solchen Ortsfokus 30
bereits eine Massenauflösung von 500 bis 1000 erreichen.
Für a = 1,5 cm, b = 1 cm, c = 10 cm, kinetische Energie der Ionen
400 eV, Ionenmasse 100 amu, ergibt sich eine Flugzeit tges von
ca. 5 µsec. Mit einer Pulsbreite des anregenden Strahles 5 von
Dt = 5 nsec ergibt sich für Auflösung der Wert R = 1/2.t/Dt = 500,
mit Dt = 2 nsec der Wert R = 1250. Die Energiekorrektur 2. Ordnung
führt auch im letzteren Fall noch zu Ionenpulsbreiten kleiner
Dt und begrenzt damit die Auflösung nicht.
Bei allen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Flugzeit-
Massenspektrometers wird durch geeignete Wahl der Blendenab
stände in der Ionenquelle A und durch Anlegen geeigneter Poten
tiale U1, Ub und U0 an die Blenden 1, 2, 3 ein solcher Ortsfokus
2. Ordnung erzeugt. Zur exakten Justierung des Ortsfokus 30
auf einen defenierten Abstand c, die durch Variation des Ab-
standes a des Entstehungsortes der Ionen von der zweiten Blende
2 und der Spannungen an den Blenden 1 und 2 erreicht werden
kann, dient ein geeigneter Ionendetektor 11 mit ebener Auftreff
fläche; dieser Detektor kann mittels einer mechanischen Ver
schiebevorrichtung in die Ionenflugbahn des primären Ionen
strahles 25 gebracht und für MS-MS-Messungen wieder daraus
entfernt werden.
Zur automatischen Nachführung des Potentials Ub gemäß Gleichung
(II.) bei gegebenem Potential U1 und gegebenen Abständen a, b,
c ist eine nicht dargestellte elektronische Steuerungseinrich
tung vorgesehen.
Der in Fig. 1 gezeigte Ionenreflektor C besteht aus einer zwei
stufigen Anordnung, nämlich den ein Bremsfeld definierenden
Bremselektroden 6 und 7 und der Reflektorendplatte 8, die zu
sammen mit der in Richtung des einfallenden Ionenstrahles ge
sehen zweiten Bremselektrode 7 ein Reflektorfeld definiert.
Bei der hier dargestellten Ausführungsform sind die Bremselek
troden 6, 7 als Lochblenden ausgebildet. Die Reflektorendplatte
8 ist so angebracht, daß sie in den Reflektor hinein oder aus
ihm herausgeschoben werden kann. Dabei wird die Spannung an
dieser Endplatte so nachgeführt, daß die Feldstärke zwischen
Bremselektrode 7 und Reflektorendplatte 8 nicht verändert wird.
Die Bremselektroden 6 und 7 besitzen eine mehrere Zentimeter
große Öffnung, die entweder mit einem Netz zur Erzeugung
paralleler Äquipotentialflächen versehen ist; oder sie werden
ohne Netze betrieben, dann aber mit einer Vorblende 9, die auf
der Apparatemasse des Flugzeit-Massenspektrometers liegt. Die
für solche Reflektoren benötigten Spannungen entsprechen den
aus der Literatur bekannten Werten. Die Symmetrieachse 40 des
Ionenreflektors C kann sowohl, wie in Fig. 1 dargestellt, einen
Winkel zur Ionenflugrichtung haben, als auch kollinear mit ihr
verlaufen. Im letzteren Fall wird jedoch ein spezieller Ionen
detektor benötigt (siehe unten) .
Die feldfreie Ionenlaufstrecke D wird einfach durch ein ge
nügend langes, leeres Vakuumrohr zwischen einer sekundären
Wechselwirkungszone B und dem Ionenreflektor C gebildet, ent
sprechend bekannten Anordnungen. Nur ein geeigneter Ionende
tektor 10 (z. B. Vielkanalplattendetektor) befindet sich am
Ende der Ionenflugbahnen, möglichst nahe bei der sekundären
Wechselwirkungszone B. Im Falle eines in sich zurückreflektier
enden Ionenreflektors C befindet sich der Ionendetektor 10 auf
der einfallenden Ionenflugrichtung mit einer konzentrischen
Öffnung in der Mitte für den Durchtritt der von der Ionenquelle
A und der sekundären Wechselwirkungszone B kommenden Ionen.
Die sekundäre Wechselwirkungszone B enthält den Ortsfokus 30
und ist das Herzstück des Flugzeit-Massenspektrometers.
Bei der in Fig. 2a gezeigten Ausführungsform wird der Fokus 12
eines zweiten Laserpulses mit ausgewählter Wellenlänge und
Intensität genau in den Ortsfokus 30 plaziert. Wahlweise kann
dieser Laserpuls durch andere gepulste, örtlich scharfe Zugrif
fsmethoden (z. B. Elektronenstrahl) ersetzt werden. Variiert
man die zeitliche Verzögerung zwischen der primären Ionener
zeugung in der Ionenquelle A und dem sekundären Zugriff im
Ortsfokus 30, so werden der Reihe nach die einzelnen, verschied
en schweren Ionen entsprechend ihrer verschiedenen Flugzeiten
tges selektiv angeregt und können somit auch selektiv durch
Photodissoziation fragmentieren. Ist die Pulslänge nur kurz
genug und der Fokus 12 nur klein genug (z. B. 0,1 mm), so kann
die im Ortsfokus 30 mögliche, maximale Massenauflösung erhalten
werden. Der sekundäre Zugriff ist somit sowohl für die sekundäre
Massenselektion, wie auch für die sekundäre Fragmentierung
verantwortlich.
Ist der Ionenreflektor C optimal auf die kinetische Energie
der primären Ionen im Ionenstrahl 25 korrigiert und der zweite
Laser nicht eingeschaltet, so erhält man ein übliches primäres
Massenspektrum. Um ein sekundäres Massenspektrum der mit dem
sekundären Zugriff ausgewählten Ionen zu erhalten, muß nun die
Spannung am Ionenreflektor C kontinuierlich erniedrigt werden,
wobei das Verhältnis der Spannungen an den Bremselektroden 6,
7 und der Reflektorendplatte 8 (sowie evtl. der Vorblende 9)
erhalten bleibt. Der gesamte Ionenreflektor C ist damit für
abnehmende Ionenenergien optimal korrigiert. Bei einer Fragment
ierung im feldfreien Raum wird die kinetische Energie eines
Molekülions im Verhältnis zu den Massen der Fragmente auf diese
verteilt; sekundäre Fragmente mit kleinerer Masse haben somit
auch kleinere kinetische Energien. Man stimmt damit also die
Energiekorrektur des Ionenspiegels über abnehmende Massen der
sekundären Fragmentionen ab. Dies bedeutet aber, daß nachein
ander sekundäre Fragmentionen mit abnehmender Masse innerhalb
eines festen Zeitfensters am Ionendetektor 10 ankommen.
Registriert man nur innerhalb dieses Zeitfensters Signale des
Ionendetektors 10, so erhält man ein sekundäres Massenspektrum
und zwar mit linearer Massenskala. Alle primaren Molekül- und
Fragmentionen haben eine maximale kinetische Energie, dringen
somit am weitesten in den Ionenreflektor C ein und können durch
Anstoßenlassen an der Reflektorendplatte 8 des Ionenreflektors
C aus dem Massenspektrum eliminiert werden. Mit anderen Worten,
der Ionenreflektor C mit verschiebbarer Reflektorendplatte 8
und Zeitfenster arbeitet als abstimmbarer Energieanalysator
und somit, nach dem oben über die Fragmentenergien gesagten,
als Analysator für die Massen der sekundären Fragmentionen.
In den Fig. 3b-d sind solche sekundären Massenspektren
dargestellt, wobei als Ordinate jeweils die am Ionendetektor
10 gemessene Intensität der einfallenden Ionen und als Abszisse
die in Ionenmassen m geeichte Spannung der Reflektorendplatte
8 aufgetragen ist. Fig. 3a zeigt ein primäres Laser-Flugzeit
spektrum von Benzol, bei dem die Intensität des ersten Lasers
so gewählt wurde, daß neben der Ionisation zusätzlich eine
teilweise Fragmentierung der Benzolionen stattfand. In Fig. 3b
wurden durch geeignete Verzögerung des zweiten Lasers nur die
Molekülionen von C₆H₆⁺ im Ortsfokus erfaßt, angeregt und fragmentiert;
das sekundäre Massenspektrum ist hier zu sehen. In Fig. 3c wurden
im Ortsfokus 30 nur die Fragmentionen C4H4⁺ selektiv fragmen
tiert, in Fig. 3d nur die Fragmentionen C4H2⁺. Die sekundären
Massenspektren dieser beiden Fragmentionen unterscheiden sich
gravierend, was auf verschiedene Zerfallswege in Übereinstimmung
mit theoretischen Überlegungen zurückzuführen ist. In diesen
Spektren wurde bereits eine Auflösung der sekundären
Massenspektren von R=600 erreicht, obwohl diese hier durch
nicht optimale Reflektorkorrektur und durch zu große Schritte
bei der Variation der Spannungen am Ionenreflektor C begrenzt
war.
Um optimale Korrektur des Ionenreflektor C mit einer Eli
minierung der primären Ionen erreichen zu können, ist die be
wegliche Reflektorendplatte 8 vorgesehen. Damit können die
Spannungen am Ionenreflektor C auf optimale Energiekorrektur
eingestellt werden; dann wird die Reflektorendplatte 8 so weit
in das Reflektorfeld hineingeschoben, daß der Umkehrpunkt der
primären Ionen genau auf ihr liegt. Um das Reflektorfeld und
damit die Energiekorrektur unbeeinflußt zu lassen muß die
Reflektorendplatte 8 immer auf einer Spannung liegen, die der
Äquipotentialfläche ihrer jeweiligen Position genau entspricht;
dies kann in Ausführungsformen durch einen nicht dargestellten
Schleifkontakt oder eine elektronische Spannungsnachführung
geschehen.
Damit läßt sich auch für sekundäre Massenspektren eine
Auflösung von 5000 und darüber erreichen, ähnlich der primärer
Massenspektren.
Bei der Fig. 2b-d gezeigten Ausführungsform besteht der
sekundäre Eingriff in einem besonderen Maschennetz 23, das
sich wiederum genau im Ortsfokus 30 befindet. Dieses Maschennetz
23 besteht aus zwei kammartigen Strukturen 13 und 14, deren
"Zähne" mittig ineinandergreifen ohne sich zu berühren. Die
"Zähne" bestehen aus möglichst feinen Drähten; alle zu einem
Kamm gehörenden "Zähne" sind elektrisch miteinander verbunden;
ihre Abstände sind 0,3 mm und kleiner, beziehungsweise 0,15 mm
oder kleiner zu den "Zähnen" des anderen Kammes. An die beiden
Kämme werden am günstigsten komplementäre Spannungspulse ± U
angelegt (gleiche Amplitude, gleiche Länge, entgegengesetztes
Vorzeichen), so daß einerseits Ionen, die im richtigen Zeitpunkt
zwischen den Zähnen hindurchfliegen, ein transversales elek
trisches Feld spüren und seitlich abgelenkt werden, so daß
aber andererseits in sehr geringem Abstand vom Maschennetz 23
die gepulsten Felder sich bereits wieder aufheben.
Spannungspulse vom 5 nsec Länge und einigen 100 V reichen
bereits aus, um die entsprechenden Ionen soweit abzulenken,
daß sie nicht mehr den Ionendektor 10 treffen und damit aus
dem Massenspektrum eliminiert werden (Fig. 2c). Werden anderer
seits durch einen Spannungspuls die beiden, auf verschiedenem
Potential +U und -U liegenden "Kämme" kurzzeitig auf dasselbe
Potential gebracht (Fig. 2d), dann werden nur die Ionen, die
genau zum Zeitpunkt des Pulses das Maschennetz 23 durchfliegen,
nicht abgelenkt und erscheinen als einzige im Massenspektrum.
Damit können einerseits bei Analysen von Gemischen (z. B. wegen
zu hoher Intensitäten) unerwünschte Ionen eliminiert werden,
aber andererseits auch gezielt Ionen für weitere, sekundäre
Fragmentierung selektiert werden. In Fig. 4a und b sind
Ergebnisse mit einem Prototyp des Maschennetzes 23 (Abstand
benachbarter "Zähne" 1 mm, bzw. 0,5 mm, Pulslänge 10 nsec,
Pulshöhe 100 V) an OCS + und seinen 13C, 33S und 34S Isotopen
zu sehen. Die mit 93,5% bei weitem häufigste Masse 60 (Fig.
4a) wurde bis auf einen Rest von 6% eliminiert (Fig. 4b). Für
die Experimente, bei denen diese Messung durchgeführt wurde,
war eine völlige Unterdrückung der Masse 60 unerwünscht, so
daß diese Abbildung nur als Demonstration des Effekts zu be
trachten ist.
Die in Fig. 2e gezeigte Ausführungsform stellt in gewisser
Weise eine Kombination der Ausführungsformen aus Fig. 2a und
2b dar. In der Ausführungsform von Fig. 2a kann ein sekundäres
Massenspektrum nur sequentiell und nicht mit einem einzigen
Laserpuls erhalten werden. In der in Fig. 2e gezeigten Aus
führungsform wird die Tatsache ausgenutzt, daß ein zweistufiger
Ionenreflektor 20% Energieunschärfe noch so korrigieren kann,
daß eine Massenauflösung von 5000 ohne weiteres erreicht wird.
Um den Verlust kinetischer Energie, der bei der Ionenfragmen
tierung auftritt, noch in diesem Rahmen zu halten, werden die
Fragmentionen nach dem Ortsfokus 30 nachbeschleunigt. Die
kinetische Energie der Ionen am Ortsfokus 30 darf dabei nur
einen Bruchteil der endgültigen kinetischen Ionenenergie be
tragen. Dazu wird die Ionenquelle A mit den Blenden 1, 2 und
3, das Maschennetz 23 im Ortsfokus 30 und eine zusätzliche,
abschließende vierte Blende 15 auf ein erhöhtes Potential U0
gelegt. Zwischen der vierten Blende 15 und einer auf Masse
potential liegenden fünften Blende 16 findet dann die Nachbe
schleunigung statt. Zwischen den Blenden 3 und 15 befindet
sich ein feldfreier Raum mit dem Ortsfokus 30, abgeschirmt
durch ein Rohr 17, das auf demselben Potential liegt, wie die
Blenden 3 und 15 und dem Bezugspotential des Maschennetzes 23
entspricht.
Entstehen zum Beispiel Ionen auf dem Potential 2000 V, und
liegt Blende 3 und 15 auf 1600 V (kinetische Energie im Orts
fokus 400 eV), dann ist bereits die obige Bedingung für gute
Massenauflösung gegeben. Das Maschennetz 23 ist wie bei der in
Fig. 2b gezeigten Ausführungsform im Ortsfokus 30 angebracht;
damit werden mit hoher Massenauflösung ausgesuchte primäre
Ionen selektiert. Kurz dahinter (z. B. 1 mm) wird der Fokus 18
eines zweiten Lasers oder eines anderen gepulsten Zugriffs,
z. B. Elektronenstrahl oder Ionenstrahl, auf den das Maschennetz
auf der Symmetrieachse 20 verlassenden Ionenstrahl justiert.
Sind der Spannungspuls am Maschennetz 23 und der zweite Laser
puls 18 oder bei Ausführungsformen ein andersartiger Zugriffs
puls genau mit der Flugzeit der zu untersuchenden primären
Ionen definierter Masse synchronisiert, so erhält man ein sekun
däres Massenspektrum dieser Ionen.
Somit kann nun ein komplettes sekundäres Massenspektrum
mit einem einzigen Ionisations- und Fragmentierungspuls erhalten
werden. Mit Hilfe der verschiebbaren Reflektorendplatte 8 können
zusätzlich alle primären Ionen ausgeblendet werden.
Des weiteren kann bei Ausführungsformen auch das Maschen
netz 23 durch den Laserfokus 18 (oder andere gepulste Zugriffs
methoden) ersetzt werden; dann aber können metastabile Ionen
zerfälle, die vor dem Ortsfokus 30 stattfinden, das sekundäre
Massenspektrum des ausgewählten Ions stören. Mit dem Maschennetz
23 kann schließlich der sekundäre Zugriff auch aus einer konti
nuierlichen Wechselwirkung bestehen, wie z. B. einem kontinu
ierlichen Elektronenstrahl, Molekular- oder Atomstrahl oder
einer Stoßgaszelle. Letztere muß aber dann vor dem Maschengitter
und die Nachbeschleunigung so nahe wie möglich hinter dem
Maschengitter angebracht werden.
Zur Erhöhung der Massenauflösung kann bei Ausführungsformen
das sekundäre Massenspektrum auch in zwei oder mehrere Massen
bereiche aufgeteilt werden, wobei die Energiekorrektur des
Reflektors nur auf einen dieser Bereiche und damit nur auf 10%,
5% etc. Energieabweichung optimiert werden muß. Für die
Nachbeschleunigung zwischen den Blenden 15 und 16 reichen dann
wesentlich geringere Spannungen im Vergleich zur primären Ionen
energie Ua + Ub aus.
Claims (12)
1. Flugzeit-Flugzeit-Massenspektrometer mit einer Ionenquelle
(A) zur Erzeugung eines gepulsten primären Ionenstrahles
(25), der nach einer ersten Flugstrecke in einer Wechselwirkungszone
beeinflußt wird, und mit einer eine zweite
Flugstrecke umfassenden Nachweisvorrichtung für den aus
der Wechselwirkungszone austretenden sekundären Ionenstrahl,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ionenquelle (A) entlang einer Achse (20) mindestens
drei auf unterschiedlichen Potentialen liegende
Elektroden (1, 2, 3) aufweist, wobei die Abstände der
Elektroden (1, 2, 3) und die Potentiale so gewählt werden,
daß die zwischen der ersten und der zweiten Elektrode (1,
2) erzeugten primären Ionen gleicher Masse, die zur selben
Zeit, aber an verschiedenen Stellen erzeugt wurden, an
einem Ortsfokus (30) von 2. Ordnung gleichzeitig
eintreffen, daß die Wechselwirkungszone an dem Ortsfokus
(30) von 2. Ordnung angeordnet ist und daß die
Nachweisvorrichtung Mittel zum Ausgleich von Flugzeitdifferenzen
der sekundären Ionen gleicher Masse aufweist.
2. Massenspektrometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand a zwischen dem Entstehungsort der Ionen
und der zweiten Elektrode (2), der Abstand b zwischen der
zweiten (2) und der dritten, Ionen-nachbeschleunigenden
Elektrode (3), der Abstand c zwischen der dritten Elektrode
(3) und dem Ortsfokus (30) sowie das Verhältnis der Potentialdifferenz
Ub zwischen der dritten (3) und der zweiten
Elektrode (2) zur Potentialdifferenz Ua+Ub zwischen der
dritten Elektrode und dem Entstehungsort der Ionen so
gewählt sind, daß die Beziehungen
a = {c · [(c - 2b)/3c]²/² + b} · (c - 2b)/2(c + 2b)undUb/(Ua + Ub) = (2c + 2b)/3cerfüllt sind.
3. Massenspektrometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Elektroden (1, 2, 3, 15, 16) anliegenden
Potentiale separat einstellbar sind und
daß der Abstand a durch Verschieben eines die Ionisation
bewirkenden Photonenstrahles (5) und/oder eines Atom- oder
Molekülstrahles (4) einstellbar ist.
4. Massenspektrometer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist,
die bei gegebenen Abständen a, b, c und gegebenem Potential
U₁ an der ersten Elektrode (1) das Potential Ub an der
zweiten Elektrode (2) automatisch nachführt.
5. Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am Ortsfokus (30) auf der
Flugbahn der Ionen ein Ionendetektor (11) mit ebener Auftrefffläche
vorgesehen ist, der mittels einer mechanischen
Verschiebevorrichtung aus der Flugbahn der Ionen herausgefahren
werden kann.
6. Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am Ortsfokus (30) eine gepulste
Ablenkvorrichtung (23) vorgesehen ist, an der durch Aufbau
eines zur Ionenstrahlrichtung transversalen elektrischen
Feldes eine Ablenkung der Ionen erfolgen kann, und daß
die Ablenkvorrichtung (23) zwei kammartige Strukturen
(13, 14) aufweist, deren Zähne aus sehr feinen Drähten
bestehen, wobei die Zähne der einander gegenüberliegenden
kammartigen Strukturen (13, 14) mittig ineinandergreifen,
ohne sich zu berühren, und alle zu jeweils einer kammartigen
Struktur (13, 14) gehörenden Zähne elektrisch leitend
miteinander verbunden sind.
7. Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein gepulster Laserstrahl zur
optischen Anregung der Primärionen mittels Photonen
und/oder ein Teilchenstrahl zur Stoßanregung der primären
Ionen zum Zweck der Fragmentierung vorgesehen ist, wobei
der die Anregung der Ionen bewirkende Strahl den primären
Ionenstrahl (25) am Ortsfokus (30) rechtwinklig kreuzt
und/oder auf den Ortsfokus (30) fokussiert ist.
8. Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zur weiteren
Beeinflussung der Ionen durch optische Anregung mittels
eines Laserstrahles oder durch Stoßanregung mittels eines
Elektronenstrahles, eines weiteren Ionenstrahles, eines
Atomstrahles oder Molekülstrahles in Flugrichtung der
Ionen gesehen nach dem Ortsfokus (30) vorgesehen ist.
9. Massenspektrometer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß in Flugrichtung der Ionen
gesehen vor oder nach dem Ortsfokus (30) eine Stoß-Gaszelle
vorgesehen ist.
10. Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine vierte Elektrode (15)
koaxial mit der dritten Elektrode (3) in Flugrichtung der
Ionen gesehen nach dem Ortsfokus (30) vorgesehen ist, daß
die vierte Elektrode (15) mit der dritten Elektrode (3)
über ein als Abschirmung wirkendes Rohr (17) elektrisch
verbunden ist, daß eine fünfte Elektrode (16) in Flugrichtung
der Ionen gesehen nach der vierten Elektrode (15)
vorgesehen ist und daß die fünfte Elektrode (16) auf
Massepotential liegt.
11. Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Ausgleich der
Flugzeitdifferenzen einen Ionenreflektor (C) mit Bremselektroden
(6, 7) und einer Reflektorendplatte (8) umfassen,
wobei die Reflektorendplatte (8) längs einer Symmetrieachse
(40) des Ionenreflektors (C) verschiebbar angeordnet ist
und daß bei Verschiebung der Reflektorendplatte (8) das
an ihr anliegende elektrische Potential so nachgeführt
wird, daß die elektrische Feldstärke zwischen der Reflektorendplatte
(8) und der ihr zunächst liegenden Bremselektrode
(7) nicht verändert wird.
12. Massenspektrometer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine elektronische Schaltung vorgesehen ist, die
bei Veränderung eines an einer der Bremselektroden (6, 7)
anliegenden elektrischen Potentials die Potentiale der
übrigen Bremselektroden (6, 7) sowie der Reflektorendplatte
(8) in der Weise nachführt, daß die ursprünglichen Verhältnisse
der Potentiale zueinander vor Eintritt der Veränderung
erhalten bleiben.
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