DE3920284C2 - Vorrichtung zum Abbremsen eines Fallkörpers am unteren Ende einer Freifall-Versuchsstrecke - Google Patents
Vorrichtung zum Abbremsen eines Fallkörpers am unteren Ende einer Freifall-VersuchsstreckeInfo
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- B66—HOISTING; LIFTING; HAULING
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbremsen eines
Fallkörpers am unteren Ende einer Freifall-Versuchsstrecke,
insbesondere einer Versuchsstrecke mit einer Führung für den
Fallkörper und einem zu der Führung parallelen, die auf den
Fallkörper wirkenden Reibungskräfte ausgleichenden Linearmotor,
insbesondere in einem Bergwerks-Schacht.
Es ist bekannt, für Untersuchungen im Zustand der Schwerelosig
keit Freifall-Versuche durchzuführen.
In jüngerer Zeit ist durch die Tagespresse, Bonner General-Anzeiger,
25./26. 3. 89, Forschung + Technik, S. XII, Weltraumforschung in
einem Bergwerksschacht, auch der Vorschlag bekannt geworden, dafür
einen stillgelegten Schacht eines Bergwerkes zu benutzen. In
einem solchen Schacht steht nicht nur eine große Fallhöhe be
reits zur Verfügung; auch alle in Ergänzung der eigentlichen
Versuchsanlage benötigten Einrichtungen sind schon vorhanden.
Um bei solchen Versuchen vor allem die Luftreibung auszuglei
chen, kann man parallel zu einer Führung einen Linearmotor ein
bauen, der entsprechend gesteuert wird.
Keine befriedigende Lösung steht bisher für das Problem zur
Verfügung, den Fallkörper nach dem freien Fall aus der in Be
tracht stehenden großen Höhe abzubremsen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine geeignete Vor
richtung für diesen Zweck zu schaffen.
Gemäß der Erfindung wird eine Bremsstrecke vorgeschlagen, auf
der entlang der Bahn des Fallkörpers eine Vielzahl von Druck
luft- und/oder Wasser-Düsen schräg nach oben in diese Bahn ge
richtet sind.
Die hier erfolgende Bremsung durch Einsatz der kinetischen
Energie einer in Gegenrichtung auftreffenden Masse ist so wir
kungsvoll, daß von der insgesamt zur Verfügung stehenden Höhe
nur ein vergleichsweise kleiner Teil als Bremsweg benötigt wird
und für den Fallversuch verloren geht. Es entstehen kaum Rei
bungsverschleiß und Reibungshitze. Die durch die Umwandlung der
kinetischen Energie erzeugte Wärme wird von der Druckluft bzw.
dem Wasser abgeführt. Druckluft wird man sogar wegen ihrer Ab
kühlung bei der Entspannung vorher erhitzen müssen.
Die Alternative des Wassers erscheint besonders vorteilhaft.
Das Wasser stellt nicht nur unvergleichlich mehr Masse dar als
die Luft. Es erlaubt zugleich, die in der Anlage vorhandene
große Höhendifferenz zur Druckerzeugung zu nutzen:
Die Düsen können aus einem am oberen Ende der Freifall-Ver suchsstrecke angeordneten Wasserbehälter gespeist werden.
Die Düsen können aus einem am oberen Ende der Freifall-Ver suchsstrecke angeordneten Wasserbehälter gespeist werden.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind an
der Seitenwandung des Fallkörpers gegenüber den Düsen eine
Vielzahl von Fangschaufeln übereinander angeordnet.
Durch eine solche Gestaltung kann erreicht werden, daß das Me
dium seine Strömungsbewegung unter einer weitgehend nach oben
gegen die Fangschaufeln gerichteten Kraftabgabe verliert. Pri
mär dürfte freilich eine möglichst steile Anstellung der Düsen
sein, um dem ausgestoßenen Medium von vornherein eine möglichst
große Bewegungskomponente nach oben zu geben.
Es kommt aber auch in Betracht, zusätzlich oder auch allein die
Unterseite des Fallkörpers als Prallfläche zu benutzen und
ggf. dafür mit Taschen oder in anderer Weise besonders auszu
bilden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind die Fangschaufeln in seitlich vorspringende Leisten des
Fallkörpers integriert, mit denen der Fallkörper jeweils zwi
schen zwei Schienen der Führung greift.
So entstehen Taschen, die die Fangwirkung noch verbessern kön
nen. Außerdem bleibt der Fallkörper verhältnismäßig kompakt,
da die Fangschaufeln einen Platz einnehmen, an dem ohnehin
irgendeine Art Vorsprung sein muß.
Die Vorrichtung kann derart gesteuert werden, daß jeweils nur
die den Fallkörper gerade erfassenden Düsen das Druckmedium
ausstoßen und somit kein Verlust entsteht.
Schließlich ermöglicht es die erfindungsgemäße Vorrichtung,
sie in besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung
nicht nur zum Bremsen zu benutzen, sondern mit ihr am Anfang
des Freifall-Versuchs den Fallkörper "hochzuschießen", ggf.
unter Mithilfe anderer Mittel.
Ist die Beschleunigung abgeschlossen und wird die Reibung auch
beim Aufsteigen durch den, nun auf umgekehrte Beschleunigung
eingestellten, Linearmotor wieder ausgeglichen, so ist der
Fallkörper dann beim freien Aufsteigen ebenfalls schwerelos.
Um mit freiem Aufsteigen, Umkehren und freiem Fallen eine län
gere Zeit der Schwerelosigkeit zu erreichen als im freien Fal
len allein, braucht der Fallkörper nicht einmal bis zur Hälfte
der Freifallstrecke aufzusteigen. Denn wegen der stetigen Ge
schwindigkeitszunahme im freien Fall ist die Zeitausbeute umso
günstiger, je näher sich der Fallkörper seinem höchsten Punkt
befindet. Mit Aufsteigen, Umkehren und Fallen wird ein günsti
gerer Bereich doppelt durchlaufen.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Fig. 1 zeigt schematisch einen senkrechten Schnitt durch einen
Bergwerks-Schacht,
Fig. 2 zeigt konkreter in größerer Darstellung eine Einzelheit aus
Fig. 1 und
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die in Fig. 2 gezeigte Einzel
heit.
Der mit 1 bezeichnete Schacht ist mit üblichem Ausbau zu den
ken. Lediglich ist von den zwei normalerweise vorhandenen För
derkörben der eine entfernt und in dem dadurch gewonnenen Raum
eine Führung 2 für einen Fallkörper 3 eingebaut worden.
Die Führung 2 besteht, wie Fig. 3 erkennen läßt, im wesentli
chen aus zwei Schienenpaaren 4, zwischen denen der Fallkörper 3
als ganzes angeordnet und in der einen Richtung gehalten ist
und zwischen deren Einzelschienen 5 der Fallkörper mit zwei
vorspringenden Leisten 6 greift, womit er in der anderen Rich
tung gehalten ist.
In den Schienen 5 sind zur Bildung eines Linearmotors Elektro
magnete 7 angeordnet, die mit gegenüber in den äußeren Berei
chen der Leisten 6 angeordneten Permanentmagneten 8 zusammen
wirken.
Im übrigen sind die Leisten 6 hohl und nach außen offen und
dabei in ihrem Hohlraum mit einer Reihe gewölbter Fangschau
feln 9 versehen.
Von zwei neben den beiden Schienenpaaren 4 verlaufenden Druck
wasserrohren 10 aus ist eine Vielzahl von Düsen 11 schräg nach
oben in den Zwischenraum zwischen den Schienen 5 gerichtet und
damit in die Bahn des Fallkörpers 3, speziell seiner Fangschau
feln 9.
Die Druckwasserrohre 10 sind über eine Leitung 12 von einem
über Tage angeordneten Wasserbehälter 13 aus beaufschlagt.
Am unteren Ende des Schachtes 1 befindet sich ein Wassersammel
becken 14 ("Sumpf"). Eine Pumpe 15 ist vorgesehen, Wasser aus
dem Sammelbecken 14 zurück in den Wasserbehälter 13 zu pumpen.
Der vom oberen Ende des Schachtes 1 aus fallengelassene Fall
körper 3 wird auf der mit 16 bezeichneten Bremsstrecke, auf
der die Düsen 11 angeordnet sind, durch die unter die Fang
schaufeln 9 prallenden Strahlen 17 der Düsen 11 gebremst, wie
oben näher erläutert.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Abbremsen eines Fallkörpers (3) am unteren
Ende einer Freifall-Versuchsstrecke, insbesondere einer Ver
suchsstrecke mit einer Führung (2) für den Fallkörper (3)
und einem zu der Führung (2) parallelen, die auf den Fall
körper (3) wirkenden Reibungskräfte ausgleichenden Linear
motor (7, 8), insbesondere in einem Bergwerks-Schacht (1),
gekennzeichnet durch eine Bremsstrecke (16), auf der entlang
der Bahn des Fallkörpers (3) eine Vielzahl von Druckluft-
und/oder Wasser-Düsen (11) schräg nach oben in diese Bahn ge
richtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Seitenwandung des Fallkörpers (3) gegenüber den
Düsen (11) eine Vielzahl von Fangschaufeln (9) übereinander
angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fangschaufeln (9) in seitlich vorspringende Leisten
(6) des Fallkörpers (3) integriert sind, mit denen der Fall
körper (3) jeweils zwischen zwei Schienen (5) der Führung
(2) greift.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch eine Steuerung derart, daß jeweils nur
die den Fallkörper (3) gerade erfassenden Düsen (11) das
Druckmedium ausstoßen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit Wasser-
Düsen (11),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsen (11) aus einem am oberen Ende der Freifall-
Versuchsstrecke angeordneten Wasserbehälter (13) gespeist sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, insbesondere mit dem
Linearmotor (7, 8) in umkehrbarer Ausführung,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zugleich Beschleunigungsvorrichtung nach oben für den Anfang des Freifall-
Versuchs ist.
Priority Applications (1)
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DE19893920284 DE3920284C2 (de) | 1989-06-21 | 1989-06-21 | Vorrichtung zum Abbremsen eines Fallkörpers am unteren Ende einer Freifall-Versuchsstrecke |
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Publications (2)
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DE3920284A1 DE3920284A1 (de) | 1991-01-03 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893920284 Expired - Fee Related DE3920284C2 (de) | 1989-06-21 | 1989-06-21 | Vorrichtung zum Abbremsen eines Fallkörpers am unteren Ende einer Freifall-Versuchsstrecke |
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- 1989-06-21 DE DE19893920284 patent/DE3920284C2/de not_active Expired - Fee Related
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