DE3919661C2 - Verschluß für Skischuhe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Verschluß für Skischuhe, ins­ besondere für solche mit Oben- oder Heckeinstieg, bei denen der Schaft von einer Vorderschale und einer Hinterschale ge­ bildet ist, die an einer Oberschale des Skischuhs schwenkbar so angelenkt sind, daß der Fuß in der auseinandergeschwenkten Lage eingeführt werden kann, wobei der Verschluß einen an der Hinterschale des Schaftes befestigten Spannhebel für ein Zug­ band umfaßt, das zur Vorderschale geführt ist.

Zum Verschließen von Skischuhen besteht in der Praxis be­ kanntlich die Notwendigkeit, den Knöchel und den Unterschen­ kel des Skifahrers möglichst steif und unbeweglich in den In­ nenschuh des Skistiefels einzubetten. Hierzu dient in erster Linie der Verschluß des Skischuhs, dessen konstruktive und funktionale Merkmale den erheblichen Kräften standhalten müs­ sen, die beim Skisport auftreten und der gleichzeitig eine bequeme und schnelle Handhabung durch den Skifahrer gewähr­ leisten muß.

Ein Verschluß der eingangs genannten Art ist aus der DE 35 32 455 A1 bekannt. Dort ist ein Skistiefel gezeigt, in den von hinten eingestiegen werden kann. An der Oberschale des Ski­ schuhes ist eine Manschette und eine hintere Kappe gegenein­ ander schwenkbar angeordnet, die zusammen einen Schaft für den Fuß und den unteren Teil des Beines bilden, der um eine Achse am Schuh angelenkt ist. Diese beiden, den Schaft bil­ denden Schalenteile werden in ihrem oberen auseinanderklapp­ baren Bereich durch ein Kabel miteinander verbunden, das an der Manschette mit seinen freien Enden befestigt ist und mit seinem geschlossenen Ende mit einem eine Art Kniehebel bil­ denden Verschlußhebel in Verbindung steht, der auf der Rück­ seite der hinteren Schale angeordnet ist.

Aus der DE 23 17 408 C2 ist weiter ein Skistiefel bekannt, bei dem ebenfalls der Schaft durch einen Strammerverschluß in seinem oberen Bereich geschlossen oder geöffnet werden kann, wobei der hintere Außenschaftteil um eine Achse im hinteren Bereich der Oberschale des Schuhs kippbar angelenkt ist. Die Schuhoberseite und auch der Vorderteil des Schaftes sind um eine Achse im vorderen Schuhbereich schwenkbar angeordnet. Der den vorderen Bereich des Ristes des Fußes abdeckende Au­ ßenschaftteil ist mit Umlenkrollen versehen, denen jeweils Umlenkrollen an der Oberschale des Schuhs zugeordnet sind. Ein Kabel läuft um alle Umlenkrollen, wobei eine der Um­ lenkrollen als Spannrolle dient, die das Kabel im geschlosse­ nen Zustand, also dann, wenn der Strammerverschluß am Schaft geschlossen wird, nach unten drückt und spannt. Das Kabel ist dabei über eine Zugfeder gespannt, die im hinteren Bereich der Schaftschale befestigt ist. Für dieses Kabel ist kein ge­ sonderter Spannhebel vorgesehen.

Verschlüsse dieser Art können zwar den Fuß im Schuh festhal­ ten, aber auf den Schaft eine asymmetrische Beanspruchung ausüben, die unter Umständen hoch sein kann und die sich als unerwünschte Torsionsbelastung auf den Knöchel des Skifahrers auswirkt.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verschluß für Skischuhe der eingangs genannten Art vorzu­ schlagen, der aufgrund von symmetrisch wirkenden Verschluß­ kräften möglichst gleichmäßig geschlossen werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verschluß für einen Skischuh der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß eine Vielzahl von Umlenkrollen für das Zugband symmetrisch zu bei­ den Seiten der Vorder- und Hinterschale des Schaftes angeord­ net sind, wobei mindestens ein Paar Umlenkteile an den einan­ der gegenüberliegenden Seiten der Oberschale des Skischuhs symmetrisch zwischen zwei an der Vorderschale angebrachten Umlenkrollen angeordnet ist, und daß das in allen Umlenkrol­ len beweglich geführte Zugband mit seinen Enden an einander gegenüberliegenden Seiten der Oberschale symmetrisch befe­ stigt ist. Durch diese Ausgestaltung kann ein Verschluß er­ reicht werden, der dem eines Schnürstiefels sehr ähnlich ist. Es kann eine besonders gute Anpassung an den Fuß und den un­ teren Beinabschnitt bewirkt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die perspektivische und schematische Darstellung ei­ nes Skischuhs vom Typ eines Heckeinsteigers mit einem erfindungsgemäßen Verschluß in geschlossener Stel­ lung, und

Fig. 2 die perspektivische Darstellung des Skischuhs nach Fig. 1 in der geöffneten Einstiegsstellung, in der das Zugband aus Gründen der klareren Darstellung nicht abgebildet ist.

Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Skischuh besteht aus einer Oberschale (1) und einem Schaft (2), der im wesentlichen durch eine Vorderschale (3) und eine Hinterschale (4) definiert ist, die in bekannter Art und Weise an der Oberschale (1) des Skischuhs angelenkt sind, um beim Anziehen des Schuhs vonein­ ander getrennt zu werden und um in geschlossenem Zustand den Fuß des Skifahrers im Innenschuh fest umschließen zu können.

Der neuerungsgemäße Verschluß besteht aus einem Spannhebel (5), der an einen Bolzen (6) in einer Klemmvorrichtung (7) angelenkt ist, die mittig an der Hinterschale (4) des Schafts (2) befestigt ist.

Mit dem Spannhebel (5) wirkt über ein Spannglied (8) ein Zug­ band (9) zusammen, dessen Enden (9a) an den gegenüberliegen­ den Seiten der Oberschale symmetrisch an den Punkten (10, 11) befestigt sind.

Der neuerungsgemäße Verschluß umfaßt ferner eine Vielzahl von Um­ lenkrollen (12, 13), die an den Seiten der Vorderschale (3) des Schafts (2) symmetrisch zueinander angeordnet sind.

Die Umlenkrollenpaare (12, 13) an der Vorderschale (3) sind vorzugs­ weise an den Enden von mit (14) bezeichneten Verstärkungsrippen angebracht, die in die Vorderschale (3) des Schaftes 2 in Quer­ richtung eingearbeitet sind.

Auch die Hinterschale (4) des Schaftes (2) ist mit einem Paar Um­ lenkrollen (15, 16) versehen, die symmetrisch zueinander angeordnet sind. Im Bereich der Klemmvorrichtung (7) und des in ihr befind­ lichen Bolzens (6) ist die Hinterschale (4) mit zwei Ösen (17, 18) versehen, in denen das Zugband (9) geführt wird.

In einer zwischen zwei Umlenkrollen (12, 12) und (13, 13) der Vorder­ schale (3) liegenden Position sind auf der Oberschale (1) zwei halb­ runde Umlenkteile (19, 20) vorgesehen.

Das Zugband (9) ist, wie in Fig. 1 dargestellt, in den Umlenkrollen (12, 13, 15, 16, 19, 20) geführt.

Beim Schließen des Schaftes (2) wirkt sich die vom Spannhebel (5) auf das Zugband (9) ausgeübte Kraft als auf die beiden einander gegenüberliegenden Seiten der Vorderschale (3) und der Hinterschale (4) des Schaftes (2) symmetrisch gleichmäßig verteilte Spannkraft aus und vermeidet dadurch die Torsionsbelastung des Knöchels und des Unterschenkels des Skifahrers.

Außerdem ist die Schließstellung des Schaftes (2) trotz der erheb­ lichen Spannkräfte des neuerungsgemäßen Verschlusses durch den Ski­ fahrer ohne besonderen Kraftaufwand herbeizuführen, da das Zugband (9) in einer Vielzahl von Umlenkrollen geführt ist.

Claims (3)

1. Verschluß für Skischuhe, insbesondere für solche mit Oben- oder Heckeinstieg, bei denen der Schaft (2) von ei­ ner Vorderschale (3) und einer Hinterschale (4) gebildet ist, die an einer Oberschale (1) des Skischuhs schwenkbar so angelenkt sind, daß der Fuß in der auseinanderge­ schwenkten Lage eingeführt werden kann, wobei der Ver­ schluß einen an der Hinterschale (4) des Schaftes (2) be­ festigten Spannhebel (5) für ein Zugband (9) umfaßt, das zur Vorderschale (3) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Umlenkrollen (12, 13, 15, 16) für das Zugband (9) symmetrisch zu beiden Seiten der Vorder- und Hinterschale (3, 4) des Schaftes (2) angeordnet sind, wo­ bei mindestens ein Paar Umlenkteile (19, 20) an den ein­ ander gegenüberliegenden Seiten der Oberschale (1) des Skischuhs symmetrisch zwischen zwei an der Vorderschale (3) angebrachten Umlenkrollen (12, 13) angeordnet ist, und dadurch, daß das in allen Umlenkrollen beweglich ge­ führte Zugband (9) mit seinen Enden an einander ge­ genüberliegenden Seiten der Oberschale (1) symmetrisch befestigt ist.

2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander entsprechenden Umlenkrollenpaare (12, 13) der Vorderschale (3) des Schaftes (2) an den Enden von Verstärkungsrippen (14) angebracht sind, die in Querrich­ tung in die Vorderschale (3) eingearbeitet sind.

3. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei Ösen (17, 18) umfaßt, die an der Hinterschale (4) des Schaftes (2) im Bereich eines Bolzens (6) angebracht sind, an dem der Spannhebel (5) angelenkt ist.