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Handpreßformmaschine. Gegenstand der Erfindung ist eine Handpreßformmaschine
zur Herstellung kastenloser Formen, mittels welcher alle in Betracht kommenden Arbeiten
schnell und leicht ohne erheblichen Kraftaufwand ausgeführt werden können. Bisher
fehlte es gegenüber den komplizierten und schweren hydraulischen Formmaschinen an
einer geeigneten Vorrichtung für Handbetrieb, welche die Durchführung aller erforderlichen
Arbeiten hintereinander bei leichter Bedienungsmöglichkeit ermöglicht.
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Bekannt sind bereits von Hand zu betätigende Formmaschinen zur .Herstellung
kastenloser Formen, bei denen ein Handhebel zum Pressen
des Formrahmens
von unten her gegen eine ausschwenkbare Modellplatte und ein zweiter Handhebel zum
Abheben der fertigen Form vorgesehen sind (englische Patentschrift 6297
vom
Jahre z893). Demgegenüber ist beim Gegenstand der Erfindung besonders auf die Erzielung
eines gleichmäßigen Pressens des Formsandes im Ober- und Unterkasten Bedacht genommen.
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Ferner sind Einrichtungen bei hydraulischen Formmaschinen bekannt,
bei denen eine Begrenzung der Pressung durch einstellbare. Anschläge vorgesehen
ist.
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Gemäß der Erfindung hebt der Haupthandhebel durch Vermittlung eines
Hebelübersetzungsgestänges den Preßstempel an und durch zwischengeschaltete, den
Unterkasten unterstützende Federn auch den letztgenannten gegen die untere Modellplatte,
worauf der sich anhebende Unterkasten weiteren Preßwiderstand findet, indem der
Preßstempel so weit in den Unter- und Oberkasten eindringt, wie die für Anschlagsbegrenzung
dienenden Stellschrauben es zulassen. Nach :Maßgabe des Ab-Standes zwischen den
Stellschrauben und der Unterfläche des Unterkastens findet ein Zusammenpressen der
zwischengeschalteten Federn statt. Der Druck gegen die an sich bekannte Modellplatte
und gegen den gesondert anhebbaren Oberkasten wird durch einen sich gegen das Querhaupt
cier :@lachine abstützenden Holm aufgenommen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
zeigt Abb. 1 eine Vorderansicht und die Abb. 2 und 3 senkrechte Schnitte.
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Mit dem feststehenden hohlen Unterkörper 1 ist durch die beiderseitigen
Ständer 2 das ebenfalls feststehende Oberhaupt 3 starr verbunden. Parallel mit dem
einen Ständer 2 verläuft auf der einen Seite eine den Unterkörper 1 mit dem Oberhaupt
3 verbindende senkrechte Führung 4. An den beiden parallelen Ständern 2 führen sich
der Unterkasten 5 und der Oberkasten 6. Zwischen beiden ist die Modellplatte 7 um
die senkrechte Achse 4. in wagerechter Ebene ausschwenkbar angeordnet. Oben und
unten auf der Modellplatte ist je ein Modell 8 (Abb. 2 und 3) befestigt.
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Der Oberkasten 6 hängt mit seinen beiderseitigen Führungen durch Ketten
oder Seilzüge 9 mit einer über dem Oberhaupt 3 angeordneten Hebe- und Senkvorrichtung
zusammen. Diese wird gebildet durch die Achse To mit Handkurbel 11 und den beiden
starr auf der Welle To befestigten Ketten- oder Seilscheiben 12, an deren Umfang
die Aufhängeketten oder Seile für den Oberkasten befestigt sind. Zum Ausgleich dient
ein Gegengewicht 13, dessen Aufhängekette oder -seil über eine Leitrolle 15 und
um eine außen auf der Welle To starr befestigte Scheibe 16 geführt ist. 17 ist ein
gewichtsbelasteter Brems- oder Sperrhebel (Abb.3).
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Das obere Widerlager des Oberkastens 6 bildet einen um die seitliche
Achse q. ausschwenkbaren Holm 18, der in der Arbeitslage mittels eines einstellbaren
Zapfens x9 gegen einen unteren Vorsprung des Oberhauptes in der 'Vlitte anliegt.
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Der Unterkasten 5 ruht mit seinen beiderseitigen Führungsansätzen
auf Schraubenfedern 2o, die durch Stifte geführt sind und sich auf den Preßstempel21
stützen. Dieser Preßstempel trägt eine Anzahl von Stellschrauben 22, deren obere
Enden etwas unterhalb des Unterflansches des Unterkastens 5 stehen. Im Unterkalten
5 befindet sich, genau dessen lichte Weite ausfüllend, die Ausstoßunterlagsplatte
2; (Abb. 2 und 3). Diese Ausstoßplatte ruht auf dem Preßstempel ,i auf. Der letztgenannte
steht durch seine mittlere hülsenförmige Führung, die durch eine entsprechende Bohrung
des Unterkörpers i senkrecht auf und ab beweglich hindurchgeht, mit dem seitlich
angeordneten Haupthandhebel24 in Verbindung, und zwar durch die Gelenkstücke 25,
den Gabelhebel 26, das Gelenkstück 27, welches als Kugelgelenk ausgebildet ist,
den kurbelartigen Hebel 28, die Achse 29, den Schlitzhebel 3o, den Zapfenhebel 31
und die Achse 32. In diese Übertragungsvorrichtung ist noch ein Schaltbzcv. Sperrwerk
eingeschaltet, das auf der Achse 29 angeordnet ist und aus dem Schalthebel 33 mit
daran befestigter Schaltklinke, dem Schalt- bzw. Sperrad 34. und dem mit der Sperrklinke
verbundenen Sperrhebel 35 besteht.
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Durch die mittlere Führungshülse des Preßstempels 21 geht noch eine
senkrecht auf und ab bewegliche Stange 36 hindurch, die nach einem gewissen Spielraum
unter die Ausstoßunterlagsplatte 23 stoßen kann. Diese Stange 36 ist nach unten
hin verlängert. In ihrem unteren Teil ist dieselbe als Zahnstange ausgebildet, mit
der ein Ritzel 37 kämmt. Dieser Ritzel steht durch eine im Untergestell gelagerte
Achse mit dem Stirnradgctriebe 38, 39 sowie die Achse 4o mit dem Handhebel 4.1 in
-Verbindung.
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Die Wirkungsweise und Handhabung der Maschine ist folgende Damit alle
in Betracht kommenden Teile leicht zugänglich sind, werden die Modellplatte 7 und
der Holm 18 um die senkrechte Achse 4. zur Seite geschwenkt. Man legt in den Unterkasten
5 eine Holz- oder Eisenunterlage ein. Der Unterkasten wird dann mit Formsand gefüllt
und nach dem Füllen abgestrichen. Alsdann schwenkt man die Modellplatte in die Arbeitsstellung
ein.
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Der vorher mittels der oberen Hebevorrichtung angehobene Oberkasten
wird alsdann auf 12 die Modellplatte herabgesenkt und ebenfalls mit Formsand gefüllt
und abgestrichen. Nunmehr
schwenkt man den Holm =8 über den Oberkasten
herein in die Arbeitsstellung.
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Es stehen jetzt alle Teile für den Preßvorgang bereit. Der Haupthandhebel
24 wird betätigt. Dieser wirkt zunächst durch Vermittlung der beschriebenen Übertragungsmittel
auf den Preßstempel2r derart ein, daß der Unterkasten 5 sich anhebt und mit seinem
oberen Rande schließend gegen die Unterkante der unteren Modellplatte 8 schiebt.
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Durch weiteres Betätigen des Haupthandhebels 24 findet der sich anhebende
Unterkasten 5 Widerstand, so daß der Hohn =8 sowie der Preßstempel 21 so weit in
den Ober-und Unterkasten eindringen, wie die Stellschrauben 1811 und 22 zulassen;
hierdurch wird ein gleichmäßiges Pressen des Formsandes im Ober- und Unterkasten
erreicht.
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Das Zusammenpressen der Federn 2o erfolgt nach Maßgabe des Abstandes
zwischen den Stellschrauben 112 am Preßstempel und der Unterfläche des Unterkastens,
d. h. die Federn: 2o werden so weit zusammengedrückt, bis die Stellschrauben 22
gegen den Unterkasten anstoßen. Der Gegendruck wird durch Holm 18, durch Zapfen
=g und Oberhaupt 3 aufgenommen.
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Ist die Pressung bis zu einem gewünschten Grade erfolgt, so bedient
man sich des Schalthebels 33 für das Niederlassen des Preßstempels 2i, indem man
zunächst die Schaltklinke aus dem Schalt- oder Sperrad 34. aushebt und dadurch den
Haupthandhebel 24 freigibt, der in die Anfangsstellung zurückgelegt wird. Hierauf
hebt man die mit dem Hebel 35 verbundene Sperrklinke aus und läßt den Preßstempel
mittels des Hilfshebels 33 in-die tiefste Stellung zurücksinken. Durch Ausschwenken
des Holmes 18, Emporheben des oberen Formkastens mittels der Kurbel =i und Zurseiteschwenken
der Modellplatte 7 legt man den Unterkasten frei, auf den nunmehr der Oberkasten
herabgelassen werden kann. Liegen die beiden Formleasten schließend übereinander,
so stößt man mittels des Handhebels 44 der durch das Getriebe 39. 38, 37 die mittlere
Stange 36 und di Ausstoßunterlagsplatte 23 emporhebt, die fertige Form aus dem Formk-isten
heraus.