DE3904545C1 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Auszugsfilmen für die Druckreproduktion von Positiv- oder Negativvorlagen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Allgemein befaßt sich die Erfindung mit der optoelek­ tronischen Erstellung von Filmen für den Schwarzweißdruck und insbesondere für den Farbdruck.

Aus der US 47 19 506 ist ein optischer Vorbetrachter bekannt, der für die elektronische Herstellung von Druckplatten bzw. Farbauszugsfilmen einsetzbar ist. Dieser weist einen Lichtmischkopf auf, um es der Bedienungsperson einer Reproduktionsanlage zu ermöglichen, die Farb- bzw. Helligkeitsabstimmung unter visueller Beobachtung der Vorlage festzulegen. Hierfür bedarf es einer gesonderten Einstellung des Farbrechners einer derartigen Reproduk­ tionsanlage entsprechend der für jede Vorlage ermittelten Einstellung des Lichtmischkopfes, was mit einem erheb­ lichen Arbeitsaufwand einhergeht.

Aus der DE-A 30 49 349 ist eine Vorrichtung zur Herstel­ lung von Auszugsfilmen für die Druckreproduktion von Po­ sitiv- oder Negativvorlagen der eingangs genannten Art bekannt. Dem Farbrechner der bekannten Vorrichtung ist ein Monitor nachgeschaltet, auf dem ein Monitorbild wiedergegeben wird, das dem Ergebnis der Berechnung durch den Farbrechner entspricht. Wenn das auf dem Monitor dieser bekannten Vorrichtung wiedergegebene Bild dem Betrachter farbstichig erscheint, oder eine für den Betrachter nicht gewünschte Helligkeit hat, so versucht er, eine entsprechende Kompensation durch Veränderung der Grundeinstellung der Grundfarbwerte oder Helligkeit des Farbrechners herbeizuführen. Aufgrund der gegenseitigen Beeinflussung der Grundfarben führt dies jedoch zu einer vergleichsweise aufwendigen Bedienung.

Aus der DE-PS 35 29 036 der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung ist eine photographische Anlage zum Herstellen von photographischen Abzügen bekannt, die eine Belich­ tungseinrichtung mit einem ersten Farbmischkopf und einem ersten Sensor, ein Bildanalysegerät mit einem zweiten Farbmischkopf und einem zweiten Sensor und eine Auswerte­ schaltung für die Überprüfung der Übereinstimmung der Sensorsignale umfaßt. Diese photographische Anlage ist nicht zum Herstellen von Farbauszugsfilmen oder Druck­ filmen geeignet.

Im Hinblick auf diesen Stand der Technik liegt der vorlie­ genden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß Ver­ änderungen der Farbeinstellung und Dichteeinstellung für die Auszugsfilme bewerkstelligt werden können, ohne daß Probleme der gegenseitigen Beeinflussung der Farb- oder Helligkeitseinstellungen auftreten.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zum Erzeugen eines Druckfilmes oder Farbauszugsfilmes nach dem Ober­ begriff des Patentanspruchs 1 durch das im kennzeichnen­ den Teil des Patentanspruchs 1 angegebene Merkmal gelöst.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Einstell­ vorrichtung für die Helligkeit und/oder die Farbwerte des Lichtes, mit dem die Vorlage belichtbar ist, zwischen dieser und der Lichtquelle angeordnet. Diese Einstellvor­ richtung kann beispielsweise zusammen mit der Lichtquelle in Form eines Farbmischkopfes ausgebildet sein. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine Dichteveränderung und/oder Farbveränderung des Druckfilmes und/oder Farbaus­ zugsfilmes nicht durch eine Rechnerbedienung herbeige­ führt, sondern durch eine veränderte Einstellung der Ein­ stellvorrichtung, mittels der die Helligkeit und/oder die Farbtemperatur des Lichtes, mit dem die Vorlage belichtet wird, verändert wird.

Das analoge Videosignal wird von der Videovorrichtung einem Videomonitor zugeführt, auf dem das analoge Videobild der Vorlage wiedergegeben werden kann. Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung führt in Verbindung mit der Einstellvorrichtung für die Helligkeit und/oder Farbtemperatur des Lichtes für die Vorlagenbelichtung dazu, daß sämtliche Veränderungen der Farbe und/oder der Dichte durch Manipulation der Einstell­ vorrichtung in ihrer Wirkung verzugsfrei in Echtzeit auf dem Videomonitor nachvollzogen werden können, so daß es möglich ist, erst nach Optimieren des Videomonitorbildes einen Auslösebefehl für das Digitalisieren des Videosi­ gnales durch die Analog-Digital-Wandlervorrichtung zu geben. Die vergleichsweise lange Zeit für das Digitalisie­ ren des hochauflösenden Videosignales und das Erzeugen der digitalen Steuerbefehle für die Filmerzeugungsvorrichtung hat somit keinen negativen Einfluß auf die Arbeitsge­ schwindigkeit bei der Korrektur der Farbe und Dichte.

Besonders einfach läßt sich die Einstellvorrichtung gemäß den Ansprüchen 2 und 3 dadurch realisieren, daß diese durch einen Farbmischkopf gebildet wird, der einen ein­ stellbaren Farbfiltersatz und/oder eine einstellbare Blende oder Neutraldichtefilter umfaßt. Mit anderen Worten hat die Einstellvorrichtung vorzugsweise die Form eines additiven oder subtraktiven Farbmischkopfes.

Vorzugsweise wird die Videovorrichtung durch eine hochauf­ lösende CCD-Aufnahmevorrichtung gebildet, wie in Anspruch 4 ausgeführt wird. Bei dieser Ausgestaltung der Videovor­ richtung kann mit einer für eine Druckqualität ausreichen­ den Bildauflösung gearbeitet werden.

Gemäß den Ansprüchen 5 und 6 wird die Filmerzeugungsvor­ richtung durch ein Schwarzweiß-Belichtungsgerät gebildet, das vorzugsweise als Laserdrucker ausgestaltet sein kann, der für die Belichtung der Farbauszugsfilme bzw. Druck­ filme dient.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er­ findung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigt die einzige Figur, die Struktur der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Erzeugen eines Druckfilmes oder Farbauszugsfil­ mes.

Die in der Figur dargestellte Vorrichtung, die in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist, dient zur Herstellung von Auszugsfilmen 2, 3, 4, 5 für die Farben Gelb, Cyan, Magenta und Schwarz für die Druckreproduktion. Im Falle eines Schwarzweißdruckes dient die erfindungs­ gemäße Vorrichtung selbstverständlich nur zum Erzeugen eines einzigen Druckfilmes 5. Im Sinne der vorliegenden Anmeldung soll der Begriff Auszugsfilm nicht nur Farbaus­ zugsfilme oder Druckfilme, sondern auch Farbseparations­ druckplatten oder Druckplatten umfassen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 umfaßt eine Halogen­ lichtquelle 6, hinter der eine Blende 7 und ein Farbfil­ tersatz 8, 9, 10 angeordnet ist. Der Farbfiltersatz 8, 9, 10 besteht aus drei einzelnen Farbfiltern 8, 9, 10 für die drei Grundfarben, die von Hand einstellbar sind.

Oberhalb des Farbfiltersatzes 8, 9, 10 ist eine transpa­ rente Vorlagenbühne 11 angeordnet, auf der die eigentliche Vorlage 12 auflegbar ist. Die Vorlage kann eine positive oder eine negative Vorlage in Form eines jeglichen Bild­ materiales sein, und umfaßt somit Diapositive, Dianegati­ ve, Papierbilder, Transparente und dgl. Die Vorlage 12 wird über ein Objektiv 13 auf eine durch eine Video­ vorrichtung 14 gebildete Videoabtastvorrichtung für die Reproduktionsbildsignale abgebildet. Die drei Video­ farbsignale werden einem Videomonitor 15 zugeführt, auf dem ein dem Videosignal entsprechendes Videobild darstellbar ist. Ferner wird das Videosignal einer Analog-Digital-Wandlervorrichtung 16 zugeführt, die das Videosignal digitalisiert und einem Farbrechner 18 zuführt, der ausgangsseitig sowohl mit der Film­ erzeugungsvorrichtung 19 als auch mit einem Graphikmonitor verbunden ist. Der Rechner 18 nimmt eine rechnerische Umwandlung des digitalisierten Rot-Grün-Blau-Videosignales in Steuerwerte oder Steuersignale für die Farbwerte in Gelb, Magenta, Cyan sowie in die Schwarzauszugswerte vor. Diese Steuersignale werden einer Filmerzeugungsvorrichtung 19 zugeführt, die beispielsweise durch einen Laserdrucker gebildet sein kann, der in schwarzweiß eine Belichtung der Druckfilme für den Schwarzauszug sowie für die Farbauszüge für Gelb, Magenta und Cyan vornimmt.

Optional kann eine Datenausgabevorrichtung 20 vorgesehen sein, die zur Datenausgabe auf einem beliebigen Daten­ speichermedium der Steuerwerte dient, die von dem Rech­ ner 18 erzeugt werden. So kann beispielsweise eine (nicht dargestellte) Datenlesevorrichtung mit nachgeschaltetem Belichtungsgerät für Farbauszugsfilme oder Druckfilme vor­ gesehen sein, der die von der Datenausgabevorrichtung auf ein Datenspeichermedium abgespeicherten Helligkeitssteuer­ signale und/oder Farbauszugssteuersignale für das Belich­ tungsgerät zugeführt werden.

Zum Abgleichen der Vorrichtung 1 wird zunächst ein Test­ negativ oder Testpositiv auf die Vorlagenbühne 11 gelegt, woraufhin der Videomonitor 15 zum Erzielen eines farb­ richtigen und helligkeitsrichtigen Bildschirmbildes ein­ gestellt wird, in das ein Graukeil zum Zweck der Farb- und Helligkeitsüberprüfung einblendbar ist. Anschließend wird der Graphikmonitor 17 derart eingestellt, daß dessen Bildschirmbild dem des Videomonitors 15 identisch entspricht. Auch in die Bildschirmdarstellung des Graphikmonitors ist ein Graukeil einblendbar. Nunmehr wird die Einstellung des Rechners 18 so abgeglichen, daß sich aufgrund der Farbauszugsfilme 2 bis 5 ein Druck ergibt, der farbrichtig und helligkeitsrichtig mit den Bildschirm­ darstellungen auf den Monitoren 15, 17 übereinstimmt.

Ebenfalls ist es möglich, zunächst die Rechnereinstellung des Rechners 18 zu optimieren, bis aufgrund des Test­ negativs oder Testpositivs 12 ein optimales Druckergebnis erzielt ist, woraufhin der Videomonitor und der Graphik­ monitor an dieses Druckergebnis identisch angeglichen wer­ den.

Ein derartiger Abgleich des Systemes ist nur ein einziges Mal erforderlich und gewährleistet farbrichtige und hel­ ligkeitsrichtige Druckergebnisse aufgrund der hergestell­ ten Farbauszugsfilme 2 bis 5 für alle weiteren Negative bzw. Positive 12.

Wird nämlich nach einem anschließenden Einlegen eines weiteren Negativs oder Positivs 12 eine Farbstichigkeit auf dem Videomonitor 15 festgestellt oder eine Hellig­ keitsabweichung auf dem Videomonitor 15 ausgemacht, so be­ darf es allein einer geeigneten Einstellung der Blende 7 und/oder des Farbfiltersatzes 8, 9, 10 zur Optimierung des Videomonitorbildes 15, wobei diese Optimierung in Echtzeit und ohne Zeitverzögerung aufgrund der hochauflösenden Digitalisierung des Videosignales durchgeführt werden kann. Wenn diese Optimierung des Bildschirmbildes des Videomonitors 15 durchgeführt ist, ist sichergestellt, daß das aufgrund der bei dieser Gesamtsystemeinstellung er­ zeugten Farbauszugsfilme 2 bis 5 erzeugte Druckergebnis dem Bildschirmbild des Videomonitores 15 identisch ent­ spricht.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ermöglicht nicht nur eine sofortige Bildanalyse auf Farbrichtigkeit und rich­ tige Dichte, sondern gleichfalls eine verzögerungsfreie Festlegung des zu druckenden Ausschnittes mit Detail­ bestimmung und Maskierung sowie eine sofortige effektive Bildbestimmung.

Obwohl das beschriebene System gemäß dem bevorzugten Aus­ führungsbeispiel zum Erstellen von Farbauszugsfilmen dient, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch für den Schwarzweiß-Bereich eingesetzt werden. In diesem Fall be­ schränkt sich die Einstellvorrichtung auf die Blende 7, wobei der Farbfiltersatz 8, 9, 10 überflüssig wird.

Wie bereits erwähnt, können jegliche Vorlagen durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 verarbeitet werden, nämlich Negative, Positive in Form von Dias oder Papierbildern oder Textfolien und dgl.

Der in der vorliegenden Anmeldung verwendete Begriff des Druckfilmes oder Farbauszugsfilmes soll sämtliche Medien umfassen, die für die Erzeugung eines Farbdruckes oder Schwarzweißdruckes einsetzbar sind.

Der in der vorliegenden Anmeldung verwendete Begriff der hochauflösenden Videovorrichtung soll sämtliche bezüglich ihrer Auflösung für einen Druck geeignete Bildwandler­ systeme umfassen. Insbesondere erscheinen sequentiell ab­ tastende, insbesondere sequentiell verschiebbare CCD-Bild­ wandlervorrichtungen für die Zwecke der vorliegenden Er­ findung als vorteilhaft.

Claims (7)

1. Vorrichtung zur Herstellung von Auszugsfilmen für die Druckreproduktion von Positiv- oder Negativ-Vorlagen,

• - mit einer Vorlagen-Beleuchtungsvorrichtung (6),
• - mit einer Video-Abtastvorrichtung (14) für die Reproduktionsbildsignale,
• - mit einem digitalen Farbrechner (18),
• - mit einer Einheit zum Herstellen von Auszugsfilmen,

gekennzeichnet durch eine Einstellvorrichtung (7-10) für die Helligkeit und/oder Farbwerte der Vorlagenbeleuchtungsvorrichtung, wobei die Einstellwerte, die anhand der Betrachtung eines Videomonitors (15) gewonnen werden, bei der Auszugsfilm­ herstellung benutzt werden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung durch einen subtraktiven Farbmischkopf gebildet wird, der einen einstellbaren Farbfiltersatz (8, 9, 10) aufweist, oder durch einen additiven Farbmischkopf gebildet wird, der mindestens drei in ihrer Helligkeit einstellbare Lampen mit zugeordneten, festen Farbfiltern aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung eine Blende (7) oder ein Dichtefilter umfaßt.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Video-Abtastvorrichtung durch eine hochauflösende CCD-Aufnahmevorrichtung (14) gebildet wird.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Filmerzeugungsvorrichtung durch ein Schwarz­ weiß-Belichtungsgerät (19) gebildet wird.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Belichtungsgerät ein Laserdrucker (19) ist.