DE389404C - Verfahren zur Herstellung eines Abbauproduktes der Huminsaeuren des Torfes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Abbauproduktes der Huminsaeuren des Torfes

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DE389404C
DE389404C DED39429D DED0039429D DE389404C DE 389404 C DE389404 C DE 389404C DE D39429 D DED39429 D DE D39429D DE D0039429 D DED0039429 D DE D0039429D DE 389404 C DE389404 C DE 389404C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Abbauproduktes der Huminsäuren des Torfes. Die chemische Natur der im Torf enthaltenen sogenannten Huminsäuren ist noch immer unbekannt. Charakteristisch für sie ist aber die Schwerlöslichkeit der freien Säuren sowie ihrer Salze mit Ausnahme derjenigen der Alkalien (vgl. Sven Oden, Die Huminsäuren, igi9, S. io2). In neuster Zeit ist als erstes Abbauprodukt der Huminsäuren die Humalsäure bekannt geworden (vgl. P o p p , Brennstoffchemie, I., S. 58), die sich durch Löslichkeit der freien Säure wie ihrer sämtlichen Salze, Reduktionsfähigkeit gegen Fehlingsche Lösung und ammoniakalische Silbernitratlösung, teilweise Vergärbarkeit sowie durch eine für sie besonders charakteristische Eisenchloridreaktion (Eisenchlorid ergibt in einer wässerigen Lösung der Säure auch nach Zusatz von Natronlauge keinen Niederschlag, sondern nur Rotfärbung) auszeichnet.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein weiteres Abbauprodukt der Huminsäuren, das sich chemisch sowie technologisch in verschiedener Hinsicht ganz wesentlich von der Humalsäure unterscheidet.- Das neue Produkt besitzt ausgesprochenen Säurecharakter mit Neigung zur Bildung von komplexen Salzen, insbesondere wird Eisenhydroxyd von ihr unter Bildung eines durch Natronlauge nicht fällbaren komplexen Salzes gelöst. Aber nicht nur die freie Säure, sondern auch das Kalksalz löst Eisenhydroxyd unter Bildung eines in Wasser leicht löslichen Doppelsalzes mit 5 Prozent Ca und 5,5 Prozent Fe. Im Gegensatz zur Humalsäure bildet die neue Säure jedoch unlösliche Silber-, Kupfer- und Quecksilbersalze, auch zeigt sie nicht die für die Humalsäure charakteristische Eisenchloridreaktion. Des weiteren besitzt sie keinen Aldehydcharakter, gibt mit Hydroxylamin, Semikarbazid und Phenylhydrazin keine Verbindungen und hat keinerlei reduzierende Eigenschaften.
  • Das neue Produkt wird ge-,,vonnen, indem man Torf (hellen Moos- oder Schwarztorf in Form von Rohmoor oder auch nach erfolgter teilweiser oder vollständiger Entwässerung) einige Stunden mit Wasserdampf auf Temperaturen von 125 bis 165' C in einem Druckbehälter erhitzt.
  • In manchen Fällen hat es sich hierbei als zweckmäßig erwiesen, diese Behandlung bei Gegenwart von Oxyden bzw. Hydroxy den der Erdalkalimetalle oder der leichten Metalle der Erdmetalle in einer Menge von etwa io bis 30 Prozent vom Gewichte der Torftrockensubstanz vorzunehmen, wobei sich die entsprechenden wasserlöslichen Salze des neuen Produktes bilden, die durch Abpressen sowie gegebenenfalls durch Auswaschen von der Torfmasse getrennt und dann durch Eindampfen der wässerigen Lösung gewonnen werden können.
  • Das Verfahren wird an folgenden Beispielen näher erläutert. Beispiel i. 3 ooo g Rohmoor (heller Moostorf) mit etwa 9o bis 93 Prozent Wassergehalt werden in einem Autoklaven 3 bis 5 Stunden auf 15o° erhitzt. Die so behandelte Torfmasse wird durch Abpressen und Auswaschen mit Wasser von der wässerigen Lösung des entstandenen Reaktionsproduktes .befreit, -welche nach erfolgtem Entfärben mit Tierkohle im Vakuum zur Trockene eingedampft wird, wobei kleine Mengen von Essigsäure und größere von Ameisensäure entweichen und eine gelbliche harzige Masse zurückbleibt, -welche die neue Säure darstellt. Ihre wässerige Lösung rötet blaues Lackmuspapier und wird durch Silber-, Kupfer- und Quecksilbersalze gefällt. In Petroläther und Benzol ist sie unlöslich, dagegen löslich in Alkohol sowie in Wasser, ebenso sind ihre meisten Salze wasserlöslich. Sie besitzt nach den bisherigen Untersuchungen mindestens eine COOH- und mehrere OH-Gruppen und ist deshalb auch leicht acetvlierbar. Die Ausbeute beträgt 2.4,5 g. Beispiel e. 3 ooo g Rohmoor (Schwarztorf) finit etwa 90 bis 93 Prozent Wassergehalt werden mit 9o g gebranntem Kalk innig gemischt und im Autoklav en 3 bis 5 Stunden lang auf 16o' erhitzt. Die so behandelte Masse wird abgepreßt und mit Wasser ausgelaugt, die abgeschiedene Flüssigkeit nach Entfärben mit Tierkohle im Vakuum eingedampft, wobei das Kalksalz der neuen Säure als hellgelbe, lackartige 1lasse zurückbleibt. Dasselhe kann in bekannter Weise mit Hilfe von Säuren in die freie Säure übergeführt werden. Ausbeute 27179.
  • Beispiel 3.
  • 300 g Torfstreu von etwa 30 Prozent Wassergehalt werden mit 40 g Bariumoxyd und 3 000 g Wasser firn Autoklaven auf i50° erhitzt und von dem Reaktionsprodukt durch Abpressen und Auslaugen getrennt. Die so gewonnene Lösung wird mit der berechneten Menge Schwefelsäure versetzt, das ausgeschiedene schwefelsaure Barium abfiltriert, mit Tierkohle entfärbt und im Vakuum bis zur Trockene eingedampft. Ausbeute 2o g.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Abbauproduktes der Huminsäuren des Torfes, dadurch gekennzeichnet, daß man Torf in Form von Rohmoor oder in mehr oder weniger entwässertem Zustande während einiger Stunden der Einwirkung überhitzten Wasserdampfes unter Druck bei Temperaturen von 125 bis i65° aussetzt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i. dalurch gekennzeichnet, daß man den zu behandelnden Torf mit Oxyden oder Hydroxvden der Erdalkalimetalle oder der leichten Metalle der Erdmetalle vermischt.
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