DE38653C

DE38653C - Maschine zur Erzeugung von Holzwolle

Info

Publication number: DE38653C
Application number: DENDAT38653D
Authority: DE
Original assignee: ANTHON & SOEHNE in Flensburg
Anticipated expiration: 1906-01-17
Also published as: DE35166C

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Fig. i, 2 und 3 in beiliegender Zeichnung stellen eine Holzwollmaschine dar; A ist die Kurbelwelle, D der Schlitten. Der letztere trägt aufser den beiden Hobelmessern K und K₁ die drei hinter einander angeordneten, unter sich seitwärts etwas versetzten Reihen Ritzelmesser Af, deren Zweck im Haupt - Patente erklärt ist.

Das zu zerlegende Holz wird den Messern in verticaler Richtung durch zwei Schaltwalzen FF zugeführt, die ihre Drehung durch Vermittelung der Schneckentriebe G, der Wechselräder W und des Schneckenrades S von der auf der Kurbelwelle A sitzenden Vorschubschnecke B aus erhalten. Diese Schnecke ist so eingerichtet, dafs bei einfach wirkenden Maschinen mit einem Hobelmesser bei jedem Hin- und Hergang des Schlittens das Schneckenrad 5 einmal um einen Zahn ruckweise gedreht wird, während bei doppelt wirkenden Maschinen mit zwei Hobelmessern die Schnecke so eingerichtet sein mufs, dafs das Schneckenrad sowohl beim Hin- wie beim Hergang um je einen.Zahn gedreht wird. Bisher wurden aber die Maschinen entweder nur einfach wirkend oder nur doppelt wirkend gebaut und dementsprechend entweder mit einfach wirkenden oder aber mit doppelt wirkenden Schnecken versehen. Bei unseren Maschinen, die aufser dicken und breiten Fasern auch zugleich haarfeine Holzwolle herstellen, ist es zweckmäfsig, für ersteres Product die Maschine doppelt wirkend anzuwenden, um grofse Quantitäten zu erzeugen, bei letzterem Product (hauptsächlich für Verbandzwecke) dagegen, wo es sich mehr um grofse Regelmäfsigkeit und Feinheit der Fasern, als wie um grofse Mengen handelt, die Maschine nur einfach schalten zu lassen.

Um diese Veränderungen im Vorschub schnell und bequem vornehmen zu können, bringen wir als Neuerung eine combinirte Schnecke B₁, Fig. 4, mit zwei Gängen an, einem einfachen Gang H und einem doppelten Gang H₁, und bringen je nach Bedürfnifs durch Verschieben der Schnecke auf der Kurbelwelle entweder den einen oder den anderen Schneckengang zum Eingriff in das Schneckenrad S, können somit die Maschine ohne grofse Umstände sowohl einfach wie doppelt schalten lassen. Um eine Abnutzung der Schnecke' möglichst zu verhüten, lassen wir dieselbe in einem mit OeI gefüllten Behälter X laufen.

Eine weitere Neuerung besteht darin, dafs das eine Hobelmesser K₁ auf einem besonderen, an den Schlitten angeschraubten Messerhalter Af₁, Fig. ι und 5, sitzt. Dieser Messerhalter sammt Messer ist in dem Schlitz O und um die Schneide des Messers als Mittelachse drehbar, und gestattet, das Messer in verschiedenen Winkeln zur Schlittenoberfläche einzustellen, wodurch erreicht wird, dafs bei Herstellung von dickeren Spänen dieselben entweder gerade oder gerollt durch den Messerschlitz den. Schlitten verlassen. Wird das Messer

in sehr spitzem Winkel, wie in Fig. 5, eingestellt, so verläfst der Span die Maschine gerade, während der mit mehr in stumpfem Winkel, wie bei Fig. 1, gestellten Messer erzeugte Span gerollt austritt, wie es bei den verschiedenen Arten von Spänen zum Klären von Flüssigkeiten, als Bier, Essig etc., verlangt wird. Bei Herstellung solcher Späne wirkt übrigens die Maschine nur einfach und ist das zweite Messer K ausgerückt.

Bei Anwendung von Schaltwalzen als Vorschubmechanismus kann das Holz nie ganz aufgearbeitet werden und bleibt stets ein Holzstab von entsprechender Dicke übrig. Wenn es sich darum handelt, ein Stück Holz ganz aufzuschneiden, wie es namentlich bei der Herstellung von Klärspä'nen aus rundem Haselholz verlangt wird, so mufs statt der Schaltwalzen ein besonderer Zuführapparat, zwischen welchen das Holz geklemmt wird, auf die Maschine aufgesetzt werden. Derselbe, in Fig. 5 im Längenschnitt, in Fig. 6 im Grundrifs und in Fig. 7 im Querschnitt dargestellt, besteht aus einem rechteckigen länglichen Rahmen R.

Das eine schmale Kopfende P desselben hat eine Oeffnung J, welche durch einen um die Welle N frei drehbaren und auf dem Rahmen R durch sein eigenes Gewicht aufliegenden Schieber Z geschlossen ist. Das andere Kopfende des Rahmens R trägt den in einem Auge verschiebbaren und mittelst Stellschraube festzustellenden Bolzen C, an dessen Ende die Druckplatte E sitzt. Diese kann durch Verschieben des Bolzens C auf jede Länge der zu. verarbeitenden Hölzer eingestellt werden, und ist aufserdem, um kleine Längenunterschiede auszugleichen, auf dem Bolzen C nach Mafsgabe des Spielraumes einer Spiralfeder etwas verschiebbar, wodurch ein zwischen Druckplatte E und Schieberplatte Z eingelegtes Holzstück stets genau und sicher gehalten ist.

Auf der drehbaren Welle N sitzen, mit Stellschrauben festgestellt und in der Längsrichtung des Rahmens ebenfalls mehr oder weniger zusammenrückbar, die beiden Druckhebel Y Y₁ mit Handgriffen. Durch Druck auf letztere wird das eingeklemmte Holz stets auf den Schlitten hinuntergedrückt, während das Hobelmesser die Späne abschneidet. Ist nun das. Holzstück so weit abgehobelt, dafs nur noch ein dünner Splitter übrig ist, der nicht mehr durch den Messerspalt im Schlitten entweichen kann, ohne Störungen zu verursachen, so wird sich derselbe unter den sich leicht hebenden Schieber Z keilen, denselben etwas lüften und dann durch das nachdrängende Messer unter jenem hin durch die Oeffnung J ins Freie geschoben, um einem anderen, von oben eingelegten HolzstUck Platz zu machen, während der Schieber Z durch sein Gewicht die Oeffnung J wieder schliefst. Der Zwischenraum zwischen Rahmen R und Schlitten D wird, um ein möglichst vollständiges Aufarbeiten des eingelegten Holzstückes zu ermöglichen, nur so grofs genommen, dafs das um die gröfste Spandicke über den Schlitten vorgestellte Hobelmesser, ohne zu streifen, sich unter dem Rahmen hindurch bewegen kann.

Claims

Patent-Anspruch: Die Abänderung der Maschine des Haupt-Patentes derart, dafs die Späne aufser in der Breite auch in der Dicke und der Form nach beliebig regulirt werden können und ein vollkommenes Aufschneiden des Holzes erzielt wird:

1. durch Anordnung einer auf der Welle A verschiebbaren Doppelschnecke B, durch deren Verschiebung der Vorschub des Holzes einfach oder doppelt bewirkt werden kann;

2. durch Befestigung des Messers K₁ auf einem um die Schnittkante desselben drehbaren Messerhalter M₁ zum Einstellen des Messers in beliebigen Winkeln zur Schnittoberfläche behufs Erzeugung gerader oder gerollter Späne;

3. durch Einspannen des aufzuschneidenden Holzes unter die einstellbare Druckplatte E und die beiden Druckhebel YY₁, während der letzte Holzsplitter durch die Schieberplatte Z selbsttätig entfernt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.