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Einrichtung zur Ermittlung des Scheinverbrauches eines Wechselstromkreises.
Nach einer bekannten Methode wird der Scheinverbrauch eines Wechselstromkreises
für eine bestimmte Meßperiode, z. B. eine bestimmte Viertelstunde, ermittelt durch
Abmessen der Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks, des Verbrauchsdreiecks, dessen
Katheten im gleichen Maßstab den Wirkverbrauch und den Blindverbrauch derselben
Meßperiode darstellen.
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Nach dieser Methode kann der maximale Scheinverbrauch eines Wechselstromkreises,
der während einer längeren Ableseperiode, z. B. während eines Monats, in einer solchen
Meßperiode aufgetreten ist, ermittelt werden durch Auswertung der Aufzeichnungen
von zwei Schreibmaximumzählern, eines Zählers für den Wirkverbrauch und eines Zählers
für den Blindverbrauch, die hintereinander in den Wechselstromkreis eingeschaltet
sind. Enthalten diese Aufzeichnungen die Verbrauchswerte der einzelnen Meßperioden
als gerade Strecken, so
können bei gleichem Maßstab der Aufzeichnungen
gleich zeitlich zusammengehörige Paare dieser Strecken zur Konstruktion der Verbrauchsdreiecke
als Katheten auf die Schenkel eines rechten Winkels übertragen werden.
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Die Erfindung bezweckt eine solche Übertragung entbehrlich und doch
gewisse, durch schiefe Lage der Schreibzeugführungen bedingte Unbequemlichkeiten
im Bau der Doppelschreibwerke vermeidbar zu machen, die die zusammengehörigen Verbrauchswerte
gleich als Schenkel eines rechten Winkels auf einem Schreibstreifen aufzeichnen.
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Die Einrichtung, die den Gegenstand der Erfindung bildet, enthält
neben zwei Schreibmaximumzählern mit lotrechter Schreibzeugführung als Hauptbestandteil
eine Aufspannplatte für die Schreibstreifen dieser Zähler mit reihenweise angeordneten
Stiften, die in die Löcherreihen der Schreibstreifen passen und so gesetzt sind,
daß die Aufzeichnungsnullinien der aufgesteckten Schreibstreifen einander parallellaufen
oder sich decken. Ferner gehört zur Einrichtung ein Längenmeßwerkzeug.
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Die Schreibmaximumzähler brauchen nicht von der gewöhnlichen Bauart
zu sein, bei der der Schreibstreifen wagerecht geführt, der Winkel zwischen der
Führung des Schreibzeuges und der Führung des Schreibstreifens, der Führungswinkel,
ein rechter ist. Um die Verwendung eines einfachen Längenmeßwerkzeuges, eines Maßstabes
oder eincr Schublehre für die Auswertung der aufgespannten Schreibstreifen zu ermöglichen,
können zwei Schreibmaximumzähler verwendet werden, deren Führungswinkel sich zu
go° ergänzen, beispielsweise je gleich 45° sind. Die Rufspannplatte muß dann so
eingerichtet sein, daß die Aufzeichnungsnullinien der aufgespannten Schreibstreifen
sich abszissengleich decken, d. h. daß auch die Punkte mit gleichen Zeitabszissen
sich decken. Für die Aufzeichnungen von Schreibwerken mit go° Führungswinkel besteht
diese Einschränkung nicht, es ist aber vorteilhaft, auch solche Schreibstreifen
abszissengleich aufzuspannen. Für parallellaufende Nullinien bedeutet das, daß Punkte
mit gleichen Zeitabszissen auf derselben Normalen zu den Nulllinien liegen.
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Die Einrichtung soll an Hand der Zeichnung näher beschrieben werden.
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Abb. r zeigt schematisch das Schreibwerk eines normalen Schreibmaximumzählers.
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Abb. 2 stellt schematisch die Schreibwerke zweier Schreibmaximumzähler
für Wirk- und Blindverbrauch dar, bei denen die Führungswinkel je 45° betragen.
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Abb. 3 zeigt in Draufsicht, Abb. 4 im Schnitt nach der Ebene
DE der Abb. 3 eine Rufspannplatte mit aufgesteckten Streifen zweier normaler
Schreibmaximumzähler mit go ° Führungswinkel und ein Meßwerkzeug zur Auswertung
dieser Streifen.
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Abb. 5 zeigt in Draufsicht eine Aufspannplatte mit aufgesteckten Streifen,
die von zm°ei Schreibwerken gemäß Abb.2 stammen.
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Bei dem normalen Schreibmaximumzähler, Abb. i, wird der Schreibstreifen
S durch eine mit ihren Stiften z in die Löcher 3 des Streifens eingreifende Walze
4 bewegt. Das Schreibzeug 5 wird durch ein mit dem Zähleranker gekuppeltes Windwerk
6 gehoben und dabei durch die Drähte 7 und 8 geführt. Die Kupplung zwischen Windwerk
und Zähleranker wird durch eine Uhr periodisch gelöst, so daß das Schreibzeugs in
die durch den festenAnschlag 9 bestimmte Nullstellung zurücksinkt. Es zeichnet dabei
jeweils eine Strecke A-B auf, die der Verbrauchsgröße in der vorangegangenen Meßperiode
proportional ist. Die Aufzeichnungsnullinie NN verläuft parallel zur Löcherreihe
des Streifens. Der Führungswinkel ra beträgt go °.
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Die in Abb. 2 dargestellten Schreibwerke arbeiten ähnlich. Hier ergänzen
sich jedoch die Führungswinkel u und ß zu go° und sind je gleich 45'. Die Nullinie
N, Ni fällt mit der Löcherreihe des Streifens Si, die Nullinie N2 N, mit der Löcherreihe
des Streifens S2 zusammen.
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In Abb. 3 und 4 bedeutet i die Rufspannplatte, in die eine Reihe Stifte
2,:z... so eingesetzt ist, daß sie genau in die Lochreihen der Streifen paßt. Auf
die Stifte sind zwei Streifen S1 und S2 aufgesteckt, deren Aufzeichnungen gemäß
Abb. i entstanden sind. S1 ist der vom Wirkverbrauchzähler, S2 der vom Blindverbrauchzähler
beschriebene Streifen. Die Nullinien N, N1 und N2 N2 liegen parallel und abszissengleich
nebeneinander.
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Die sich längs der Stiftenreihe überlappenden Schreibstreifen S1 und
S2 werden durch das gelochte Drucklineal 3, in dessen Löcher die Stifte genau passen,
festgehalten. Das Drucklineal dient zugleich als Führung für den Schlitten 4 des
Meßwerkzeuges.An dem Schlitten ist ein Lineal 5 befestigt. Das Lineal ist unter
45° gegen die Längsachse des Schlittens geneigt. An den Schlitten ist ferner ein
Lineal 7 angelenkt. Die geometrische Achse C2 des Gelenkes schneidet die Verlängerung
der Arbeitskante B2 C2 dieses Lineals und die Nullinie i'V2 N2 und licgt mit dem
Schnittpunkt Cl der Nullinie Ni NI und der Arbeitskante Bz Cr des
festen Lineals 5 auf der Senkrechten C2 C, zur Längsachse des Schlittens.
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Zur Messung der Neigung des schwenkbaren Lineals 7 gegen die Längsachse
des Schlittens ist an dem Lineal ein Zeiger 8 und an dem Schlitten 4 ein Gradbogen
6 angebracht.
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Ferner ist auf dem Drucklineal 3 verschiebbar ein zum Drucklineal
senkrecht stehendes Hilfslineal 9 angeordnet.
Die Auswertung der
Aufzeichnungen geschieht auf folgende Weise Man stellt das Hilfslineal g auf die
Strecke A, B1 des Streifens S1 ein und findet dadurch die zeitlich zugeordnete
Strecke AZ B2 auf dem Streifen S2. Hierauf wird der Schlitten 4. so lange verschoben,
bis der Punkt B1 unter die Arbeitskante des festen Lineals 5 fällt. Dann ist A1
BI - A1 Cl = A2 C2. Hierauf wird die Arbeitskante des schwenkbaren
Lineals 7 auf den Punkt B2 eingestellt. Das Dreieck AZ B2 C2 ist dann mit dem Verbrauchsdreieck
identisch.
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Die Länge der Hypotenuse B2 C2 ist dem Scheinverbrauch proportional
und kann auf der Skala des schwenkbaren Lineals 7 abgelesen werden. Der Winkel AZ
C2 B2, der auch auf dem Gradbogen 6 abgelesen werden kann, ist gleich dem Phasenverschiebungs;vinkel
cp.
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In dieser Weise schreitet die Auswertung der Aufzeichnungen von Meßperiode
zu Meßperiode fort. ' Um nach dem Auswerten der Aufzeichnungen die Streifen leicht
von der Platte abheben zu können, ist längs der Stiftenreihe 2, 2. . . ein Hublineal
io in die Platte r lose eingelassen.
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In der Abbildung 5 sind zwei gemäß Abb. 2 beschriebene Streifen S,
und S2 auf die Platte i aufgespannt. Die beiden Nullinien N, Ni und N2 N2 decken
sich abszissengleich, so daß die Anfangspunkte zeitlich zusammengehöriger Strecken,
z. B. A1 und A2, aufeinanderfallen. Die Strecken selbst, z. B. A1 Bi und A2 B2,
bilden gleich die Katheten des Verbrauchsdreiecks Al B, B2. Die Hypotenuse B, B2
kann mit einer einfachen Schublehre ix gemessen werden.