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Lüstriermaschine für Garne in Strängen. Gegenstand der Erfindung ist
eine Verbesserung und weitere Ausbildung der durch Patent 358007 geschützten Lüstriermaschine,
bei welcher die Lüstriertrommel auch beim Auswechseln der Garnstränge ununterbrochen
in Drehung bleibt, indem die Oberwalze und die Unter- oder Spannwalze zur gegebenen
Zeit so weit verschoben werden, daß das Aus- und I Einhängen dieser Walzen ohne
Gefährdung der Garnstränge durch die Bürsten der laufenden Trommel möglich ist.
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eben den Vorteilen, welche Lüstrierinaschinen dieser Art mit dauernder
Inbetriebhaltung der Bürstentrommel aufweisen, zeigt sich der Übelstand, daß durch
das Auswechseln der Garnstränge bei ständig umlaufender Lüstriertrommel infolge
des durch die schnelle Umdrehung erzeugten starken Luftstromes das fertige Garn
nach dem Lüstrieren beim Abschieben der Garnwalzen von der Garntrommel durcheinandergewirbelt
wird, was ein späteres Auf- I spulen feinerer Garne unmöglich macht. Die ,len Gegenstand
der vorliegenden Erfindung bildende Verbesserung besteht darin, den durch das dauernde
Umlaufen der Bürstentrommel auf das fertig lüstrierte Garn beim Auswechseln desselben
nachteilig einwirkenden Windstrom aufzufangen. Zu diesem Zwecke ist geinäß vorliegender
Neuerung um die Bürstentrommel ein dem Umfang derselben zur Hälfte umschließendes
und so die eine Trommelhälfte überdeckendes halbkreisförmig gewölbtes Schutzblech
angeordnet, das durch einen Schnurzug in Verbindung mit dem das Abrücken der Garnwalzen
bewirkenden Handhebel in Verbindung gebracht ist und während des Lüstrierens der
Garnstränge die der Arbeitsstelle abgekehrte Seite der Trommel umschlossen hält
und bei dem Andrücken des Handliebels, welcher unter Vermittlung entsprechen- I
der Einrichtungen das Abrücken der Garnwalzen veranlaßt, nach vorn fällt und dann
den dein Arbeitsgut zugekehrten Teil der Bürstentrommel von den abgerückten, fertig
lüstrierten Garnsträngen abschließt. Dadurch wird von letzterem der durch die schnell
umlaufende Bürstentrommel erzeugte ZVindstroin abgehalten, und die fertig lüstrierten
Stränge können urbenachteiligt von den Garnwalzen entfernt und durch neues Garn
ersetzt werden.
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Das um den Trommelumfang bewegliche Schutzblech erhält mit seinen
äußeren Rändern Führung an innerhalb der Gestellwände angebrachten kreisbogenförmigen
Bügeln und steht unter Wirkung von Zugfedern, die bestrebt sind, es in einer die
Arbeitsseite abschließenden Lage zu halten. Die Zurückführung des Schutzbleches
in die rückwärtige Lage wird bewirkt durch einen an demselben angebrachten Schnurzug,
welcher an einer Seilscheibe befestigt ist, die mit einem mit Sperrnase versehenen
Hebelarm in Verbindung steht und sich mit diesem oben am Querhaupt der Maschine
drehen kann und dadurch in gesicherter Lage gehalten wird, daß eine unter Federwirkung
stehende Sperrklinke unter die Nase des mit der Seilscheibenachse verbundenen Umstellhebels
greift und diesen entgegen der Wirkung der an dem Schutzblech sitzenden gespannten
Zugfedern in der eingestellten Lage festhält. Die Sperrklinke ist durch einen Schnurzug
unter Vermittlung eines Winkelhebels mit dem das Ein- und Ausrücken der Kupplung
bewirkenden Handhebel in Verbindung gebracht, so daß beim Andrücken desselben, das
das Einrücken der Kupplung, das Verschieben der Garnwalzen und das Entspannen der
Garnstränge zur Folge hat, gleichzeitig die Klinke angezogen wird, so daß das Schutzblech
durch die Wirkung der Zugfedern plötzlich nach vorn vorfällt und dabei die Bürstentrommel
von vorn überdeckt. Hierbei wird nicht allein der bei der Entfernung der Garnstränge
nachteilige Luftstrom aufgehalten, sondern gleichzeitig die durch den ständigen
Umlauf der Bürstentrommel innerhalb der Maschine erzeugte warme Luft aufgespeichert,
«-elche dann dem neu aufgelegten Garn zugute kommt. Letzteres braucht also nur eine
kurze Behandlungsdauer, wodurch die Leistung der Maschine wesentlich erhöht wird.
Gleichzeitig erweist sich die neue Einrichtung als ein zuverlässiger
Schutz
gegen Betriebsunfälle, da die die Maschine bedienende Person mit der rotierenden
Bürstentrommel nicht in Berührung kommen kann.
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Auf der Zeichnung ist die Neuerung in einer beispielsweisen Ausführung
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i die Lüstriermaschine in Vorderansicht in Arbeitsstellung,
Abb. 2 eine Seitenansicht dazu, teilweise im i Schnitt nach Linie A-A der Abb. i,
und Abb. 3 einen gleichen Schnitt des in Betracht kommenden oberen Teils der Maschine,
jedoch mit ausgerückter Walze.
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Es ist i die in den .das Maschinengestell bildenden Ständern 2 gelagerte
Bürstentrommel, die in ständige Drehung versetzt wird. .
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und 6 sind die von der Bürstentrommel aushebbaren Garnwalzen, von
denen die obere 5 in den oben offenen und verschiebbaren La-. gern 7 ruht, während
die untere 6 in an sich bekannter Weise durch auf den Stangen 12 verschiebbar angebrachte
Deckellager 8 infolge der Wirkung der Druckfedern 9 belastet wird. .
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Die selbsttätige Annäherung der Unterwalze 6 an die Bürstentrommel
bei den durch .' das Arbeiten eintretenden Längen der Garnstränge wird dabei bewirkt
durch die mit den Hebeln 12 verbundenen Teile i i bis 19, während zum Zwecke des
Einsetzens neuer Garnstränge das Entlasten der Walzen nach der bei dem Hauptpatent
näher dargelegten Ausführung durch das Einrücken der Kupplung 23, i 2.4 erfolgt,
was durch Andrücken des Handhebels 25 bewirkt wird, bei dessen Betätigung durch
Auslösen des Anschlaghebels 4.4 die unter Wirkung der Federn 49 stehenden Zugstangen
46 die oberen Lager 7 zurückschieben, wenn nach Beendigung des Arbeitsganges das
Ausheben und Wiedereinlegen der Walzen 5 und 6 i vorgenommen werden soll. Gleichzeitig
werden aber dabei auch die auf die untere Walze 6 wirkenden Lager 8 angehoben und
durch die Wirkung des Hebels 29, welcher im gegebenen Beispiel mit einem an seinem
hinteren Ende sitzenden Röllchen beim Abwärtslaufen der Mutter 28 auf den Anschlag
32 der Kulisse 31
i einwirkt, angehoben und durch die Wirkung i der Hebelgelenke
16, 18, i9 verschoben bei i gleichzeitiger Entlastung -der Stange io von ; dem auf
sie wirkenden Federdruck, so daß sich die aus dem Bereich der Brüstentrommel gebrachten
Walzen 5, 6 bei stetig umlaufender Trommel abnehmen und mit neuer Ware wieder einhängen
lassen. Die die Entlastung der Garnwalzen bewirkende Regelvorrichtung könnte aber
auch anders beschaffen sein und an Stelle der Mutter 28 und Schraubenspindel 22
ein Kegelradantrieb Verwendung finden, welcher die Entlastung der Garnwalzen unter
Vermittlung einer Seilrolle bewirkt. Wie sich nun in der Praxis gezeigt hat, macht
sich bei der durch das Hauptpatent geschützten und soweit beschriebenen Einrichtung
der Übelstand bemerkbar, daß infolge des durch die schnell umlaufende Bürstentrommel
erzeugten Luftstromes auf das zur Abnahme von den Walzen vorgeschobene, fertig lüstrierte
Garn ein Durcheinanderwirbeln desselben stattfindet, welches das spätere Spulen
der Ware fast unmöglich macht. Um diese Übelstände zu beseitigen, ist nun gemäß
vorliegender Erfindung die Einrichtung getroffen, die Bürstentrommel während des
Abnehmens und Bürstentrommel der Ware auf die vorgeschobenen Garnwalzen von vorn
völlig abzuschließen, um so einerseits den auf das Garn nachteilig wirkenden Luftstrom
aufzufangen und anderseits dabei gleichzeitig die bei dem Lüstrieren erzeugte warme
Luft festzuhalten und aufzuspeichern, um sie für das neu aufgelegte Garn nutzbar
zu machen.
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Zu diesem Zweck ist um die Bürstentrommel ein den halben. Umfang derselben
umschließendes Schutzblech 5o angeordnet, das mittels an den Rändern angebrachter
Laschen 51 um zu beiden Seiten der Gestellwände 2 angebrachte, kreisförmig gebogene
Führungsbügel 52 verschiebbar ist, so daß sie das Blech im Kreisbogen vor- und rückwärts
verschieben läßt, und je nach seiner Stellung einmal den hinteren, das andere Mal
den vorderen Trommelrauni abdecken kann. Um nun das Schutzblech in der einen oder
der anderen Lage zu halten, sind an den Rändern desselben und am Maschinengestell
angebrachten Armen 53a Zugfedern 53 befestigt, die bei einer Verschiebung des Bleches
aus der Vorder- in die Rücklage der Bürstentrommel so gespannt werden, daß sie das
Blech selbsttätig wieder in die den vorderen Trommelabschluß bewirkende Lage zurückwerfen,
wenn es in seiner rückwärtigen Stellung nicht gesichert gehalten wird.
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Um diesen Halt zu bewirken und gleichzeitig die Rückwärtsdrehung des
Bleches zu ermöglichen, ist dasselbe mit einem Seil 54 verbunden, das über ein Röllchen
55 laufend mit einer Seilscheibe 56 bzw. denn Abschnitt einer solchen in Verbindung
gebracht ist. Dieses Seilscheibensegment 56, um welches das Seil 54 läuft, ist an
einem an dem Querhaupt 3 des Maschinengestells drehbar angebrachten Bolzen 57 befestigt,
der vorn einen mit -Nase 58 versehenen Arm 59 besitzt. Eine an dem Querhaupt 3 um
einen Bolzen 6o bewegliehe Sperrklinke 61, die mit einer Feder 62 gegen die Nase
58 des Umstellhebels 59 angedrückt wird, sichert dabei das 56 und damit das durch
das Seil 54 in Zusammenhang gebrachte Schutzblech 50 in der rückwärtigen
Stellung, aus welcher es durch Betätigung des das Verschieben der
Garnwalzen
5, 6 veranlassenden Handhebels 25 (#eliist «-erden kann. Zu diesem Zweck ist die
Sperrklinke durch ein Seil 63 unter Zwischenschaltung eines am 'Maschinengestell
oben gehrachten kleinen Winkelhebels 64 mit (lern Handhebel :25 in Verbindung gebracht.
Dadurch erfolgt nach jedesmadigem Fertigstellen einer Reihe von Garnsträngen die
Umstellung des Schutzbleches gleichzeitig bei Betätigung dieses die Kupplung einrückenden
Handhebes z;, wodurch eine besondere Arbeitsleistung les Lüstrierens unnötig wird.
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Uni die beim Lüstrieren erzeugte Wärine Luft innerhalb der Maschine
aufzuspeichern. ist letztere auf der Rückseite durch ein zwischen beide Maschinenständer
greifendes kastenartiges Blechgehäuse 66 abgedeckt, während die vorn offene Bürstentrommel
beim Garnwechsel durch das selbsttätig wirkende Schutzblech unter Verschluß gehalten
wird.
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Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist nun wie folgt: Während
des L üstrierens befindet sich das Schutzblech 5o in der in Abb. i und 2 ersichtlichen
rückwärts gedrehten Lage, so daß die Bürsten der Trommel i ,las davor gespannte,
in der Querschnittsfigur strichpunktiert angedeutete Arbeitsgut betreichen können.
Der Halt des Schutzbleches in dieser Lage wird dabei bewirkt durch die Sperrklinke
6i, die infolge der Feder 62 mit dem hakenförmigen Ende unter die Nase 58 des mit
der halben Seilscheibe 56 auf einer gemeinsamen Achse 57 sitzenden Umstellhebels
59 greift und so das Seilscheibensegment 56 mit dem das Schutzblech 58 haltenden
Seil, entgegen der Wirkung der gespannten Zugfedern 53 des Schutzbleches in der
eingestellten Lage gesichert hält.
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Nach vollendetem Arbeitsgang wird nun der durch den Schnurzug 63 unter
Vermittlung des Winkelhebels 64 mit der Sperrklinke 61 verbundene Handhebel25 nach
unten gedrückt, wobei die Nase 58 des Umstellhebels 59 und damit auch das Seilscheibensegment
56 ihren Halt verlieren. Dabei wird das die Bürstentrommel hinten überdeckende Blech
(bei gleichzeitiger Entlastung und Wegschiebung der Garnwalzen 5, 6) durch die vorher
angespannten Zugfedern 53 in die in Abb. 3 gezeichnete Lage herumgeworfen und die
Seilscheibe 56 in der in Abb. i gezeichneten Pfeilrichtung gedreht, so daß die bei
ständigem Trommelumlauf zur Abnahme fertigen Garnstränge von dem durch die Trommeldrehung
hervorgerufenen Luftstrom geschützt sind und kein Verwirren der Fäden mehr eintreten
kann. Das so nach vorn geworfene Schutzblech erfüllt dabei gleichzeitig noch den
Zweck, die durch das Lüstrieren erzeugte warme Luft innerhalb der i\laschine in
dem durch das Gehäuse 66 geschaffenen Raum festzuhalten, welche dann für die neu
aufzulegenden nassen Garnstränge nutzbar wird, so (laß diese nur einer kürzeren
Behandlung ausgesetzt zu «erden brauchen. Gleichzeitig wird durch die selbsttätige
Abrleckung der Bürstentrommel beim Abrücken der Garnstränge ein weitgehender Schutz
gegen Betriebsunfälle geschaffen.
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Nach Neuauflage des nassen Garnes wird der mit dem Seilträger 56 auf
dein Bolzen ;7 sitzende Umstellhebel 59 wieder nach rechts in die in Abb.
i gezeichnete Lage gedreht, wobei die Halbscheibe 56 mittels des Seiles das Schutzblech
unter Anspannung der Federn 53 wieder in die ursprüngliche Lage (Abb. -2
)
bringt, in der es durch die Sperrklinke 6i und Nade 58 gesichert gehalten
wird.