DE38419C - Neuerung im Verfahren zum Verkohlen der Melassenschlempe - Google Patents

Neuerung im Verfahren zum Verkohlen der Melassenschlempe

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DE38419C
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retort
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Application number
DENDAT38419D
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Original Assignee
A. ZWILLINGER in Wien II, Treustr. 4
Publication of DE38419C publication Critical patent/DE38419C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/08Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances
    • C01C1/083Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances from molasses

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bisher ist es üblich, die Melassenschlempe erst zur Trockne einzudampfen und dann den Verdampfungsrückstand in eisernen Retorten der trockenen Destillation zu unterwerfen. Diesem Verfahren haften nun zwei wesentliche Uebelstände an: Erstens ist dort, wo continuirlich gearbeitet werden soll, das neuerliche Beschicken der direct beheizten, glühenden Retorte sehr schwierig und zweitens haftet die gebildete Kohle sehr fest an den Retortenwänden, so dafs sie durch Stofsen mit eisernen Stangen mühsam losgelöst werden mufs, wobei der entstehende, sehr kalireiche Staub derart belästigend auf die Athmungswerkzeuge und die Augen wirkt, dafs er -diese Arbeit nahezu undurchführbar macht.
Vorliegende Erfindung bezweckt nun, dieses Verfahren so abzuändern, dafs diese Uebelstände vermieden werden.
Der Erfindung gemäfs wird die zu verarbeitende Schlempe nicht bis zur Trockne abgedampft, sondern nur eingedickt, dann in eingedicktem Zustande in eine Retorte gepumpt und in derselben mittelst überhitzten Dampfes verkohlt, worauf man schliefslich die gebildete Kohle durch Einblasen von nassem Dampf zerbröckelt.
Ein zur Durchführung dieses abgeänderten Verfahrens gut geeignetes Apparatsystem, bestehend aus Retorte, Dampfüberhitzungsvorrichtung und Vorlagen zum Sammeln der Destillationsproducte ist in beiliegender Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 das ganze System in theilweise geschnittenem Aufrifs, während Fig. 2 ein Horizontalschnitt der Dampfüberhitzungsvorrichtung und Fig. 3 ein Verticalquerschnitt dieser Vorrichtung ist.
Die auf 38 bis 400 B. eingedickte Melassenschlempe wird mittelst der Saug- und Druckpumpe α aus dem Reservoir b in die schmiedeiserne, cylindrische Retorte c gepumpt, welche das Dampfausstreuungsrohr d enthält und so eingemauert ist, dafs die von der Feuerung des Dampfüberhitzungsapparates abziehenden heifsen Rauchgase einen die Retorte umschliefsenden Ringraum e durchziehen müssen, diese Retorte also beständig erhitzen. Sobald die Retorte, welche vorher mittelst ihres Deckels c} gasdicht verschlossen worden, bis auf 2/3 gefüllt ist, stellt man das Pumpen ein und läfst den vom Dampfgenerator durch Rohr^" zuströmenden Dampf von etwa 4 Atmosphären Spannung in den Ueberhitzungsapparat treten.
Dieser Dampf gelangt zunächst durch Rohr g und Hahn gx in den Dampfentwässerer h, aus welchem das Condensationswasser in den Topf h j abfliefsen gelassen wird. Der vollkommen trockene Dampf durchströmt dann das Druckreductionsventil j, durch welches seine Spannung auf etwa 0,8 Atmosphären herabgemindert wird, und gelangt endlich in die gufseisernen Ueberhitzungsrohre k. Es sind das U - förmige Rohre, welche mit Anbringung von Asbestabdichtungen so verbunden sind, dafs sie zusammen, ein Schlangenrohr bilden.
Dieses Schlangenrohr ist in drei parallele Chamottemauern m W1 m.2 eingemauert, welche
selbst in eine aus 80 mm starken Chamottewänden gebildete, geschlossene Kammer m3 eingeschlossen sind. Es können also die Rohre k, welche vorzugsweise 26 mm starke Wände und 30 mm lichten Durchmesser besitzen und ihrer ganzen Länge nach mit Asbestschnüren umwickelt sind, gar nie mit der Flamme der Feuerungen η η, welche unterhalb der geschlossenen Kammern angebracht sind, in Berührung kommen. Diese Anordnung, sowie auch der Umstand, dafs der Dampfentwässerer h sammt Condensationswassertopf Zj1 das Eindringen von Feuchtigkeit in die Röhren k gänzlich verhindert, sichert der Ueberhitzungsvorrichtung jahrelange Dauer. Durch den Zug Ji1 gelangen die heifsen Verbrennungsproducte in den die Retorte c umschliefsenden Ringraum e, um endlich aus diesem in die Esse zu entweichen.
In die Rohrleitung 0 mit Hahn ο,, durch welche der überhitzte Dampf nach dem Ausstreuungsrohr d in der Retorte c strömt, ist ein Graphitpyrometer ρ eingeschaltet, welches bei richtigem Gang der Operation auf 650 bis 700 ° C. zeigen mufs. Rohr 0, welches vorzugsweise 26 mm Wandstärke und 25 mm lichten Durchmesser erhält, wird dort, wo es von der Flamme getroffen werden könnte, mit Chamottemauerwerk verkleidet. Nach dem Oeffnen des Hahnes O1 strömt der überhitzte Dampf in das Rohr d, um durch dessen OefF-nungen, welche vorzugsweise in der oberen Rohrhälfte 1 mm, in der unteren Rohrhälfte 2 mm Durchmesser und überall 20 mm wechselseitigen Abstand besitzen, in die Schlempe von 38 bis 400B. zu treten. Diese beginnt sofort zu sieden, wird jedoch von dem auf ihr lastenden Druck am Uebersteigen verhindert, und nach wenigen Minuten tritt anfängliche Verkohlung und Destillation ein; nach einigen Stunden (bei einer Füllung von 1 000 kg Schlempe in 5 bis 5Y2 Stunden) ist die Verkohlung beendet.
Die sich entwickelnden Gase und Dämpfe gelangen zunächst durch die mit.einem Hahn q1 versehene Rohrleitung q in eine Vorlage /, wo das Rohr q unter Wasser ausmündet. Was hier nicht condensirt wird, gelangt in den mit einer Kühlschlange versehenen Condensator r, in welchem die Condensation beendet wird. Das Condensat sammelt sich in den hölzernen Reservoiren s s, . ., welche durch Heberohre tt. . . verbunden sind und von welchen das letzte mit einem Gasometer communicirt.
Die in der Retorte c gebildete Kohle bildet eine zusammengebackene, poröse Masse, welche in dieser Form schwer zu entfernen wäre. Um sie zu zerkleinern, wird durch das Rohr ν mit Hahn V1 , welches das Dampfzuleitungsrohr g mit dem nach dem Ausstreuungsrohr d führenden Rohr ο verbindet, nasser Kesseldampf zutreten gelassen. Vorher schliefst man den Hahn qx, durch welchen das Destillat abzieht, und den Hahn O1 , durch welchen der überhitzte Dampf in die Retorte tritt, und öffnet den Hahn W1 in dem vom Rohr q abgezweigten Rohr w, um den überschüssigen nassen Dampf in die Luft entweichen zu lassen. Oeffnet man hierauf den unteren Deckel C2 der Retorte c, so fällt die zerstückelte Kohle heraus.
In die leere Retorte kann sofort wieder Schlempe gepumpt werden, welche man wieder in der beschriebenen W7eise verkohlt, und so wird forgearbeitet, bis die ganze vorhandene Schlempe aufgearbeitet ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Bei der Verkohlung von Melassenschlempe das Zerbröckeln der in der Retorte gebildeten, zusammengebackenen Kohle durch Einblasen von nassem Dampf in die Retorte.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT38419D Neuerung im Verfahren zum Verkohlen der Melassenschlempe Expired - Lifetime DE38419C (de)

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