DE3834598C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Naßbehandeln
einer Textilware nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Bei bekannten Vorrichtungen zum Bleichen, Waschen, Färben,
Abkochen, Entschlichten, Mercerisieren oder dgl. einer
Textilware wird diese durch in dem Behälter ausgebildete
Bäder geführt, in denen die Textilware mit der Flotte ge
tränkt wird. Um eine ausreichende Reaktionszeit der Flotte
zu ermöglichen, ist - in Durchlaufrichtung gesehen - hinter
den Bädern eine Vielzahl von oberen und unteren Walzen
vorgesehen, über welche die Textilware geführt wird, bevor
sie den Behälter verläßt.
Eine kürzere Verweildauer der Textilware in dem Behälter
ergibt sich, wenn, wie dies bei der gattungsgemäßen Vorrich
tung (ES-PS 5 45 681) der Fall ist, die Textilware in dem
Behälter mit einem Aerosol der Flotte beaufschlagt und
alsdann einer Dampfbehandlung bekannter Art unterworfen
wird, welche die aufgebrachte Flotte auf die Textilware
einwirken läßt. Dabei wird das als "Flotte" bezeichnete
Behandlungsmedium (regelmäßig wäßrige Lösungen oder Disper
sionen geeigneter Chemikalien) als Aerosol unter hohem Druck
auf die zu behandelnde Textilware aufgebracht, wobei die
Bildung des Aerosols, welches unter hohem (Dampf-)Druck auf
die Textilware aufgebracht wird, durch die Zuführung ther
mischer Energie bewirkt wird.
Bei der gattungsgemäßen Vorrichtung ist der Dämpfer in den
die Applikatoren aufnehmenden Behälter integriert, wobei
notwendigerweise das Volumen des Behälters verhältnismäßig
groß ist. Da der Siedepunkt z. B. einer Wasserstoffperoxid
lösung oberhalb des Siedepunkts von reinem Wasser liegt und
beheizte Deckenplatten oder dgl., die heißer als 100°C
sind, zu einem Verdunsten des Wassers und somit zu einer
Aufkonzentration z. B. des Peroxids in dem Behälter führen,
besteht bei der bekannten Vorrichtung Verpuffungsgefahr,
weil oberhalb einer bestimmten Grenzkonzentration und Grenz
temperatur das Peroxid dazu neigt, sich spontan zu zerset
zen. Dies kann insbesondere bei dem Vorhandensein von als
Katalysatoren wirkenden, in der Warenbahn befindlichen
Metallionen geschehen. Bei der Zersetzung des Wasserstoff
peroxids entstehen Sauerstoff, Wasser und Wärme. Die Wärme
führt dazu, daß das Wasser verdampft. Die Volumenvergröße
rung durch die Zersetzung beträgt dabei bis zu einem Vier
tausendfachen des ursprünglichen Volumens. Die Verpuffungs
gefahr ist somit erheblich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der eine derartige
Verpuffungsgefahr nicht gegeben ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen
des Hauptanspruches aufgeführten Merkmale gelöst. Besonders
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es gelingt,
der bei der gattungsgemäßen Vorrichtung vorhandenen Verpuf
fungsgefahr durch Aufkonzentration z. B. von Peroxiden bei
einer Naßbehandlung, die ein Bleichen umfaßt, dadurch
entgegenzuwirken, daß der Behälter, in welchem die Applika
toren angeordnet sind, von dem eigentlichen Dämpfer
räumlich getrennt ist, so daß das Volumen des Raumes, der
die Applikatoren aufnimmt, relativ gering sein kann. Ferner
wird erfindungsgemäß der die Applikatoren aufnehmende Be
hälter ständig dampfgespült, so daß die Chemikalien, ins
besondere das Peroxid, welche nicht auf das Gewebe gelangt
sind bzw. welches nicht auf das Gewebe gelangt ist und
deren/dessen Aufkonzentration droht, ständig abgeführt
werden bzw. wird. Eine Verpuffung ist somit zuverlässig
ausgeschlossen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der aus einer einzigen
Figur bestehenden Zeichnung im einzelnen erläutert. Diese
zeigt eine schematische Darstellung des Behälters einer
Vorrichtung nach der Erfindung mit Applikatoren und einer
Einrichtung zum Dampfspülen.
Wie die Zeichnung zeigt, weist das dort gezeigte
Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung
eine Reihe von Applikatoren 10 für die Naßbehandlungsflotte
auf. Hiermit kann die in der Zeichnung unten links in die
Vorrichtung eintretende Textilware mit Flotte beaufschlagt
werden. Die zu behandelnde Warenbahn wird über eine erste
Walze 46 in einen die Applikatoren 10 aufnehmenden Behälter
40 eingeführt.
Nach Passieren von Umlenkwalzen 48, 50 wird die Warenbahn
über eine obere Umlenkwalze 52 geführt. Beidseits dieser
oberen Umlenkwalze 52 sind erfindungsgemäß ausgebildete
Applikatoren 10 angeordnet, durch die die Warenbahn mit der
Flotte, insbesondere also einer Peroxid enthaltenden Lösung
beaufschlagt wird. Die Warenbahn wird sodann über weitere
Walzen 54, 56 um eine untere Umlenkwalze 58 geführt, in
deren Bereich die Warenbahn erneut über weitere Applikatoren
10 mit der Flotte beaufschlagt wird. Nach Führung über
Walzen 60, 62 wird die Warenbahn sodann durch eine Schleuse
64 aus dem Behälter 40 herausgeführt und einem -
herkömmlichen - Dämpfer zur weiteren Behandlung zugeführt.
Zum permanenten Spülen des Innenraumes des Behälter 40 ist
dieser mit einer Mehrzahl von Dampfeintrittsrohren 66 aus
gebildet, die bevorzugt oberhalb der Applikatoren 10 an
geordnet sind. Im unteren Bereich des Behälters 40 ist ein
Gebläse 68 angeordnet, das den in den Behälter 40 über die
Dampfeintrittsrohre 66 eingeführten Dampf aus diesem wieder
abführt.
Dabei ist zu erkennen, daß bei der Vorrichtung nach der
Erfindung der Behälter 40, in dem die das Peroxid bzw. eine
ähnliche Substanz beinhaltende Flotte über die Applikatoren
10 auf die Warenbahn aufgebracht wird, von dem eigentlichen
Dämpfer getrennt ist. Durch diese räumliche Trennung wird
erreicht, daß das Volumen des Raumes, der die Applikatoren
aufnimmt, relativ gering sein kann. Bei Betrieb wird der die
Applikatoren 10 aufnehmende Behälter 40 somit ständig dampf
gespült, so daß das Peroxid, das nicht auf das Gewebe ge
langt ist und dessen Aufkonzentration droht, ständig ab
geführt wird. Eine Verpuffung ist somit zuverlässig aus
geschlossen.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Naßbehandeln, insbesondere Bleichen,
einer Textilware, mit einem Behälter, in dem die zu behan
delnde Ware über eine Mehrzahl von Walzen geführt und der
Einwirkung einer Flotte ausgesetzt wird, wenigstens einem in
dem Behälter benachbart der Bahn der Ware angeordneten
Applikator, der einen Einlaß für die auf die Ware
aufzubringende Flotte, eine Einrichtung zum Zuführen ther
mischer Energie zur Bildung eines Aerosols der Flotte und
eine Auslaßeinrichtung zum Aufbringen des Aerosols unter
hohem Druck auf die an dem Applikator vorbeigeführte Textil
ware aufweist, und einer Einrichtung zur Dampfbehandlung der
mit der Flotte beaufschlagten Textilware, dadurch gekenn
zeichnet, daß der den/die Applikator(en) (10) auf
nehmende Behälter (40) mit einer Einrichtung zum Dampf
spülen versehen ist; und daß die Einrichtung zur Dampfbe
handlung aus einem Dämpfer besteht, der im Anschluß an eine
Schleuse (64) räumlich getrennt von dem Behälter (40)
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Dampfspülen des Behälters (40) aus einer
Mehrzahl von Dampfeintrittsrohren (66) und einem Absaug
gebläse (68) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Volumen des Behälters (40) im Verhältnis
zu demjenigen des Dämpfers klein ist.
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