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Verfahren und Vorrichtung zur Naßbehandlung von Textilgut
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Naßbehandlung von Textilgut,
bei dem man in einer ersten Verfahrensstufe auf das Textilgut eine wässrige Flüssigkeit
aufbringt und anschließend in einer zweiten Verfahrensstufe mindestens einen Teil
dieser wässrigen Flüssigkeit durch eine Behandlung des Textilgutes mit einem organischen
Lösungsmittel mechanisch aus dem Textilgut verdrängt, gemäß P 24 09 488.0-26. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Das Verfahren gemäß der Hauptanmeldung befaßt sich insbesondere mit
dem Entfernen von Verunreinigungen aus Textilgut, bei dem man auf das Textilgut
zunächst eine erste Flüssigkeit (z.B. Wasser) aufbringt, in der die Verunreinigungen
löslich sind, und bei dem man anschließend das Textilgut zwecks Entfernung der ersten
Flüssigkeit mit einer zweiten Flüssigkeit behandelt.
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Die Aufgabe der Hauptanmeldung ist es, ein Reinigungsverfahren zu
entwickeln, das es gestattet, die im Textilgut enthaltenen Verunreinigungen mit
einem besonders geringen Energieaufwand und einer möglichst kurzen Waschflotte zu
entfernen.
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Dies wird gemäß der Hauptanmeldung dadurch erreicht, daß man zwei
miteinander nicht mischbare Flüssiqkeiten von unterschiedlichem spezifischen Gewicht
verwendet und die erste Flüssiqkeit durch Aufdüsen der zweiten Elüssiqkeit mechanisch
aus dem Textilgut verdrängt. Dies Verdrängungsprinzip führt einerscits zu einer
beträchtlichen Energieersparnis und gestattet es andererseits, mit einer ganz kurzen
Waschflotte zu arbeiten, was zu gerin(Jen Betriebskosten führt. Bei diesem Verfahren
werden also zunächst die Verunreinigungen mit Ililfe der ersten Flüssiqkeit gelöst,
worauf dann diese mit Verunreinigungen beladene erste Flüssigkeit mit hilfe der
damit nicht mischbaren zweiten Flüssigkeit mechanisch aus dem Textilgut verdrängt
wird. Die erste und die zweite Flüssigkeit lassen sich dann ohne besondere Schwierigkeiten
voneinander trennen, wobei beide Elüssigkeiten nach der Trennung und nach Entfernen
der gelösten Verunreinigungen wieder aufbereitet oder verworfen werden können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art dahin weiterzuentwickeln, daß es sich auf besonders wirtschaftliche
Weise auch im Zusammenhang mit anderen Vorbehandlungsprozessen als nur dem Reinigen
von Textilgut verwenden läßt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die erste
Verfahrensstufe in einer einem Ausrüstprozeß vorgeschalteten Naßbehandlung, wie
Walken, des wollhaltigen Textilgutes besteht.
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Es sind zwar bereits verschiedene Naßbehandlungsverfahren, in denen
wollhaltiges Textilgut gewalkt, verfilzt oder nur schwach angestoßen wird, bekannt.
Hierbei kann man je nach dem gewünschten mechanischen Einwirken auf das Textilgut
dieses
Textilgut z.B. in Walkmaschinen, Düsenwäschern, Breitwaschmaschinen usw. behandeln,
worauf das Textilgut dann in denselben oder in ähnlichen anderen Maschinen ausgewaschen
wird, wobei etwa ein Drittel der Zeit für clie Erzielung des Walkeffektes und etwa
zwei Drittel der Zeit zum Auswaschen von Schmelzen, Walkhilfsmitteln, Schlichten
und dgl. verwendet wird.
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Bei all diesen und ähnlichen aus der Praxis bekannten Verfahren hat
es sich als nachteilig herausgestellt, daß die Naßbehandlung entweder bei einem
einigermaßen vertretbaren Anlagenaufwand diskontinuierlich, dann aber sehr zeitaufwendig,
oder mit entsprechend hohem anlagentechnischen Aufwand kontinuierlich durchgeführt
wird, was in jedem Falle die Wirtschaftlichkeit eines solchen Verfahrens erheblich
beeinträchtigt.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann dagegen die erste Behandlungsstufe,
beispielsweise das Walken, in der bisher üblichen Weise vor<Jenommen werden,
wobei das Textilgut in einem sehr kurzen Flottenverhältnis zur Entwicklung seiner
Oberflächenstruktur behandelt wird. Danach kann dann das tropfnasse, ausgequetschte
oder zentrifugierte Textil-<jtit in der zweiten Verfahrensstufe behandelt werden,
in der dann wenigstens ein Teil der in der ersten Verfahrensstufe aufgebrachten
wässrigen Flüssigkeit mit Hilfe des organischen Lösungsmittels mechanisch aus dem
Textilgut verdrängt wird.
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Mit dem Verdrängen der wässrigen Flüssigkeit aus dem Textilgut folgt
gleichzeitig ein Entfernen der in dieser wässrigen Flüssigkeit gelösten Walkhilfsmittel,
der noch nicht abgelösten Schmelzen und öle aus dem Textilgut. Das Entfernen der
in der ersten Verfahrensstufe benutzten wässrigen Flüssigkeit sowie der darin gelösten
Mittel bzw. Verunreinigungen kann dabei auf einfache Weise sehr wirkungsvoll
erfolgen,
so daß bei kontinuierlicher Behandlungsweise des Textilgutes eine besonders große
Wirtschaftlichkeit gegeben ist.
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Es sei in diesem Zusammenhang noch erwähnt, daß die wässrige Flüssigkeit
zweckmäßigerweise nicht vollkommen aus dem Textilgut verdrängt wird, sondern daß
noch ein gewisser Anteil der wässrigen Flüssigkeit (z.B. bis zu 3():) in dem Textilgut
verbleibt, wobei das wollhaltige Textilgut noch einen bestimmten Restfettgehalt
behält (z.B. zwischen 0,5 und 0,72), um eine als ungünstig an<;esehene Oberentfettung
des Textilgutes zu vermeiden.
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Es wird ferner darauf hingewiesen, daß als wollhaltigcs Textilgut
sowohl solches Textilgut in Frage kommt, das hundertI>rozentig aus Wolle besteht,
als auch Textilgut, das nur einen bestimmten Anteil Wolle enthält (entsprechende
Wollgemische mit anderen Fasern).
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Das Textilgut kann durch das erfindungsgemäße Verfahren sowohl in
ausgebreiteter Form als auch in Strangform naßhehandelt werden. Wenn jedoch eine
Naßbehandlung in Strangform erfolgt, dann ist es in vielen Fällen, beisl)ielsweise
wenn das Textilgut nach dieser Naßbehandlung gefärbt werden soll, notwendig, daß
sich gebildete Längsfalten beseitigt werden. Dies wird erfindungsgemäß durch eine
an entsprechender Stelle eingeschaltete Glättbehandlung, einem sog. Krabben, erreicht.
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Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
dabei zwischen der ersten und zweiten Verfahrensstufe eine Zwischenbehandlungsstufe
eingeschaltet werden, in der das Textilgut geglättet wird.
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Gemäß einem anderen Vorschlag der Erfindung kann das Textilgut während
seines Trocknens in der zweiten Verfahrensstufe nach dem mechanischen Verdrängen
der wässrigen Flüssigkeit geglättet werden.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist so ausgeführt, daß für die erste Verfahrensstufe eine an sich bekannte Maschine
zum Walken, Verfilzen oder dgl. vorgesehen ist, der für die zweite Verfahrensstufe
eine Lösungsmitteleinrichtung nachgeordnet ist. Dies kann anlagentechnisch auf äußerst
einfache Weise erfolgen.
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Im folgenden sei die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung veranschaulichter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine weitgehend schematisch
gehaltene Gesamtansicht einer ersten Ausführungsform einer zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung mit einer angeschlossenen Destillationseinrichtung;
Fig. 2 eine schematisch gehaltene Gesamtansicht einer anderen Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der zwischen einer Walkmaschine und der Lösungsmitteleinrichtung
eine Maschine zum Krabben eingeschaltet ist; Fig. 3 eine ebenfalls schematisch gehaltene
Ansicht einer dritten Ausführungsform der Erfindung, bei der ein Trocknerabteil
der Lösungsmitteleinrichtung gleichzeitig eine Maschine zum Krabben des Textilgutes
enthält.
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Bei der in Fig. 1 veranschaulichten ersten Ausführungsform einer
zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Naßbehandlungsvorrichtung
ist eine nur angedeutete Walkmaschine 1 vorgesehen, der eine Lösungsmitteleinrichtung
2 im wesentlichen unmittelbar nachgeordnet ist, die ein hier als Reinigungsabteil
2a bezeichnetes erstes Abteil und ein als Trocknerabteil 2b bezeichnetes zweites
Abteil umfaßt.
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Der Walkmaschine 1 wird die erste Stufe des erfindungsgemäßen Naßbehandlungsverfahrens
für das Textilgut 3 durchgeführt. Bei dieser Walkmaschine 1 kann es sich um jede
passende Walkmaschinenausführung, z.B. Zylinderwalkmaschine, handeln. Am Ausgang
der Walkmaschine 1 ist in diesem Falle ein Quetschwalzenpaar 4 vorgesehen.
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Das sich an die Walkmaschine 1 anschließende Reinigungsabteil 2a
der Lösungsmitteleinrichtung 2 enthält eine Anzahl oberer und unterer Umlenkwalzen
5 bzw. 6, über die das Textilgut nacheinander geführt und transportiert wird. Ferner
sind zwischen den oberen und unteren Umlenkwalzen 5, 6 mehrere Düsen 7 jeweils zu
beiden Seiten des Textilgutes 3 (oder ggf. auch ringförmig um das Textilgut) angeordnet.
Mit Hilfe dieser Düsen wird - wie später noch näher erläutert wird -organisches
Lösungsmittel auf das Textilgut 3 aufgedüst.
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Während das über die Düsen 7 zugeführte organische Lösungsmittel im
Kreislauf mehrfach wiederverwendet werden kann, wird frisches Lösungsmittel über
wenigstens eine weitere Düse 8 zugeführt, die - in Transportrichtung des Textilgutes
3 - am Ende des Reinigungsabteiles 2a Lösungsmittel auf das Textilgut sprüht.
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Im Trocknerabteil 2b der Lösungsmitteleinrichtung 2 ist wiederum
eine Anzahl oberer und unterer Umlenkwalzen 9 bzw. 10 vorgesehen, über die das Textilgut
3 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise durch das Trocknerabteil 2b hindurchgeführt
bzw. -gefördert wird.
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Wie ganz vereinfacht unter dem Reinigungsabteil 2a angedeutet ist,
wird die in den unteren Trichtern 11 des Reinigungsabteiles 2a gesammelte Gesamtflüssigkeit
zunächst einer Trennvorrichtung 12 zugeführt, in der die wassrige Flüssigkeit und
das organische Lösungsmittel, bei denen es sich um nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten
handelt, voneinander getrennt werden. Diese Trenneinrichtung kann ebenfalls in mehrere
Abteile 12a, 12b unterteilt sein, die je mit einem Satz Düsen 7 in Verbindung stehen,
und zwar über eine Pumpe 13a bzw. 13b und eine Leitung 15a bzw. 15b.
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Ferner steht die Trennvorrichtung 12 mit einer zweistufigen Destilliereinrichtung
16 in Verbindung, und zwar in der Weise, daß eine Leitung 17 für abgetrenntes Lösungsmittel
mit der ersten Destillierstufe 16a verbunden ist, die ihrerseits eine Verbindung
17a zur zweiten Destillierstufe 16b aufweist, und daß eine Leitung 18 für abgetrennte
wässrige Flüssigkeit mit Hilfsmitteln bzw. Verunreinigungen ebenfalls an die zweite
Destillierstufe 16b herangeführt ist.
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Die in Fig. 1 veranschaulichte Vorrichtung zur Naßbehandlung von
Textilgut arbeitet in folgender Weise: Auf das wollhaltige Textilgut 3 wird in der
ersten Verfahrensstufe, die in der Walkmaschine 1 durchgeführt wird, eine wässrige
Flüssigkeit aufgebracht, die die erforderlichen Walkzusätze enthält; hierbei kann
jede für einen Walkprozeß geeignete wässrige Flüssigkeit verwendet werden. Beim
Verlassen der Walkmaschine 1 wird dem Textilgut 3 zweckmäßig
ein
Teil der wässrigen Flüssigkeit durch die Quetschwalzen 4 abgequetscht. Das Textilgut
3 gelangt dann unmittelbar in die zweite Verfahrensstufe, d.h. in die Lösungsmitteleinrichtung
2. Während das Textilgut 3 über die oberen und unteren Umlenkwalzen 5 und 6 durch
das Reinigungsabteil 2a gefördert wird, wird ihm aus den Düsen 7 das organische
Lösungsmittel aufgedüst, bei dem es sich vorzugsweise um Perchloräthylen/Methylenchlorid
oder einen Fluorkohlenwasserstoff handelt. Hierdurch wird die in der Walkmaschine
1 aufgebrachte wässrige Flüssigkeit und die darin gelösten Mittel (Walkhilfsmittel,
abgelöste Schmelzen und Öle usw.) zum größten Teil mechanisch aus dem Textilgut
3 verdrängt; es bleibt lediglich noch ein Flüssigkeitsanteil im Textilgut 3, der
ausreichende Restfettwerte gewährleistet. Die über die unteren Trichter 11 des Reinigungsabteiles
2a der Trennvorrichtung 12 zugeführte Gesamtflüssigkeit wird hier zunächst vorgetrennt,
wobei der als genügend rein angesehene Anteil des organischen Lösungsmittels durch
die Pumpen 13a, 13b über die Leitungen 15a, 15b erneut zu den Düsen 7 zurückgeführt
wird, während der andere Teil des organischen Lösungsmittels und die abgetrennte
wässrige Flüssigkeit plus enthaltende Hilfsmittel bzw. Verunreinigungen der Destillationseinrichtung
16 zugeleitet werden. Hierbei gelangt der entsprechende Anteil (z.B. 80%) des organischen
Lösungsmittels über die Leitung 17 in die erste Destillierstufe 16a und von dort
in die zweite Destillierstufe 16b, in die auch die wässrige Flüssigkeit mit den
enthaltenen Mitteln eingeführt wird. In dieser zweiten Destillierstufe 16b werden
dann einerseits das destillierte Lösungsmittel und das destillierte Wasser und andererseits
die abgeschiedenen Rückstände (Walkhifslmittel, abgelöste Schmelzen, ole usw.) abgezogen.
Das destillierte Lösungsmittel und/oder das destillierte Wasser kann dann ggf. erneut
den entsprechenden Behandlungsstufen zugeführt werden. Um stets
eine
ausreichende Konzentration des organischen Lösungsmittels gewährleisten zu können,
wird am Ausgang des Reinigungsabteiles 2a über die Düse (bzw. Düsen) frisches organisches
Lösungsmittel zugeführt. Das in dem Reinigungsabteil 2a fertig behandelte Textilgut
3 durchlauft dann das Trocknerabteil 2b (über die oberen und unteren Umlenkwalzen
9 und 10), in dem es mit Hilfe von gesättigtem Dampf getrocknet wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 wird angenommen, daß das Textilgut
3' in Strangform behandelt wird, wobei die erste Verfahrensstufe der Naßbehandlung
wiederum in der Walkmaschine 1 (beliebige Ausführung) und die zweite Verfahrensstufe
wiederum in einer Lösungsmitteleinrichtung 2' mit einem Reinigungsabteil 2a' und
einem Trocknerabteil 2'b erfolgt; da die Walkmaschine 1 und die Lösungsmitteleinrichtung
2' im Prinzip genauso ausgeführt sein können, wie im Beispiel der Fig. 1, wird im
wesentlichen auf eine genauere Beschreibung von deren Einzelteilen verzichtet (die
Teile der Lösungsmitteleinrichtung 2', die in ihrer Funktion denen der Einrichtung
2 gemäß Fig. 1 entsprechen, sind daher mit denselben Bezugszeichen unter Beifügung
eines Striches bezeichnet).
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Der wesentliche Unterschied zwischen den Ausführungsformen gemäß
den Fig. 1 und 2 ist darin zu sehen, daß zwischen der ersten Verfahrensstufe (Walkmaschine
1) und der zweiten Verfahrensstufe (Lösungsmitteleinrichtung 2') eine Zwischenstufe
in Form einer Maschine 20 zum Krabben vorgesehen ist, in der das aus der Walkmaschine
1 kommende Textilgut 3' geglättet wird, bevor es in der zweiten Verfahrensstufe
der Lösungsmitteleinrichtung 2' behandelt wird.
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Auch bei dieser Maschine 20 kann es sich um eine solche Ausführung
handeln, wie sie allgemein aus der Praxis bekannt ist.
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Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 kann insbesondere in solchen Fällen
vorteilhaft eingesetzt werden, in denen das Textilgut 3' im Strang in der ersten
Verfahrensstufe (Walkmaschine 1) nachbehandelt wird und in denen das fertig behandelte
Textilgut (nach der zweiten Verfahrensstufe) völlig ausgebreitet und ohne irgendwelche
Längsfalten gefärbt werden soll. Das aus der Walkmaschine 1 kommende Textilgut 3'
wird dann in an sich bekannter und hier nicht näher veranschaulichter Weise ausgebreitet
und in die Maschine 20 eingeführt, in der es geglättet und von evtl.
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Längsfalten befreit wird, worauf sich dann die zweite Verfahrensstufe
in der Lösungsmitteleinrichtung 2' anschließt, in der die gleiche Behandlung wie
beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 durchgeführt wird (mechanisches Verdrängen
der wässrigen Flüssigkeit und der darin gelösten Mittel aus der ersten Verfahrensstufe
durch Aufdüsen des organischen Lösungsmittels sowie anschließendes Trocknen, insbesondere
mit Hilfe von gesättigtem Dampf). Das Trennen der nicht miteinander mischbaren Behandlungsflüssiqkeiten
kann ebenfalls in gleicher Weise wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 mit Hilfe
einer Trennvorrichtung und einer Destillationseinrichtung erfolgen.
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Auch bei dem dritten in der Zeichnung (Fig. 3) veranschaulichten
Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt die erste Verfahrensstufe der Naßbehandlung
in der Walkmaschine 1, die in gleicher Weise wie bei den vorhergehenden Beispielen
in üblicher Weise ausgeführt sein kann.
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Die zweite Verfahrensstufe, die - genau wie beii ersten Ausführungsbeispiel
- unmittelbar an die erste Verfahrensstufe anschließt, erfolt in diesem Falle in
einer Lösungsmitteleinrichtung 30, deren erstes Abteil bzw. Reinigungsabteil
30a
konstruktiv und funktionell der Ausführungsform gemäß Fig. 1 entspricht, weshalb
die darin vorgesehenen Einrichtungsteile (wie obere und untere Umlenkwalzen und
Düsen) mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 unter Beifügung eines Doppelstriches
bezeichnet sind.
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Im Gegensatz;zu den beiden vorhergehenden Ausftihrungsbeispielen
weist die in Fig. 3 veranschaulichte Vorrichtung in der Lösungsmitteleinrichtung
30 ein dem Reinigungsabteil 30a nachgeschaltetes zweites Abteil bzw. Trocknerabteil
30b auf, das in seinem - in Transportrichtung des Textilgutes 3" gesehen - vorderen
Abteil 30b' gleichzeitig eine Maschine 31 zum Krabben des Textilgutes 3" enthält,
während das eigentliche Trocknen des Textilgutes 3" (z.B. mit Ililfe von gesättigtem
Dampf) im hinteren Abschnitt 30b" des Trocknerabteiles 30b erfolgt, indem es wiederum
über obere und untere Umlenkrollen 32 bzw. 33 geführt und transportiert wird. Die
Maschine 31 umfaßt dabei einen Zylinder 34, um dessen größten Umfangsbereich ein
endlos umlaufendes Band (über Rollen oder Walzen 36 geführt) vorgesehen ist, wobei
das Textilgut 3" zwischen Außenumfang der Walze 34 und dem endlos umlaufenden Band
35 während des Krabbens bzw. der Glättbehandlung hindurchgeführt wird. Diese an
sich bekannte Ausführungsform einer Krabbmaschine kann im übrigen auch beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 zur Anwendung kommen.
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Wenn also in der Vorrichtung gemäß Fig. 3 Textilgut (z.B. einzelne
Stücke von Oberbekleidungsware) naßbehandelt werden soll, dann wird dieses Textilgut
3" in gleicher Weise, wie anhand der Fig. 1 beschrieben worden ist, zunächst in
der ersten Verfahrensstufe in der Walkmaschine 1 behandelt, in der eine wässrige
Flüssigkeit mit entsprechenden Walkhilfsmitteln auf das Textilgut 3" aufgebracht
wird. In der zweiten Verfahrensstufe der Lösungsmitteleinrichtung 30 wird
dann
das immer noch strangförmige Textilgut 3" - während es über die Umlenkwalzen 5"
und 6" geführt und transportiert wird - mit Hilfe der Düsen 7", 8" einer kräftigen
Aufdüsung von organischen Lösungsmitteln ausgesetzt, so daß dadurch die Flüssigkeit
(mit darin gelösten Teilen) der ersten Verfahrensstufe mechanisch aus dem Textilgut
3" verdrängt wird.
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Anschließend wird dann das Textilgut 3" in nicht näher veranschaulichter
Weise breitgelegt und in das zweite Abteil bzw. Trocknerabteil 30b der Lösemitteleinrichtung
30 geführt, in dem es mit Hilfe der Maschine 31 zunächst geglättet und von evtl.
Falten befreit und dann - im hinteren Abschnitt 30b" - getrocknet wird. Die Trennung
und evtl.
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Wiederaufbereitung der aus dem Reinigungsabteil 30a abgezogenen Flüssigkeiten
kann wiederum in genau der gleichen Weise wie beim Ausführungsbeispiel der Fig.
1 mit Hilfe einer Trennvorrichtung und einer anschließenden Destillationseinrichtung
erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sei im folgenden noch anhand zweier
praktischer Durchführungsbeispiele kurz beschrieben: Beispiel 1 Ein Wollflanell
mit etwa 350 g/m2 wird in einer Walkmaschine gewalkt. In dieser Walkmaschine werden
70% Wasser eingesetzt, das einen geeigneten Anteil Walkhilfsmittel enthält, wobei
der PH-Wert der Walkflotte etwa 7 beträgt. Das Wollgewebe läuft beim Walken in der
Länge etwa 7% und in der Breite etwa 10% ein. Das in der Walkmaschine im Strang
behandelte Textilgut wird - gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 - nach dem
Walken zunächst breitgelegt und dann in einer Zwischenstufe in einer Krabbmaschine
geglättet, worauf sie dann kontinuierlich in einer zweiten Verfahrensstufe weiterbehandelt
wird, wie sie in Fig. 2 durch die Lösungsmitteleinrichtung 2' veranschaulicht ist.
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Beispiel 2 Es werden beispielsweise 8 Stücke einer Herrenoberbekleidungsware
(wollhaltiges Textilgut) in einem die erste Verfahrensstufe darstellenden Düsenwäscher
etwa 40 Minuten lang behandelt. Diese Ware wird dabei in einem Flottenverhältnis
von 1 : 3 unter Zusatz von 1 g/l Netzmittcl angestoßen. Nach dieser Behandlungszeit
wird die Ware ohne Nachspülung entnommen und beispielsweise breitgelegt und auf
einem Wagen abgetafelt. Vor der weiteren Behandlung kann die Ware nochmals durch
einen Foulard geführt und auf einen Wassergehalt von 80% abgequetscht werden, worauf
die Ware dann in der zweiten Naßbehandlungsstufe, nämlich einer Lösungsmitteleinrichtung
(wie oben beschrieben), behandelt wird. Hierbei kann die Lösungsmitteleinrichtung
beispielsweise in der Form ausgeführt sein, wie sie anhand der Fig. 3 beschrieben
worden ist, wo also im Trocknerabteil gleichzeitig noch ein Glätten der Ware erfolgt.