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Vorrichtung zum fortlaufenden Behandeln einer oberflächen-
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empfindlichen Textilbahn, insbesondere zum Fixieren von der Textilbahn
aufgenommenen Farbstoffes.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum fortlaufenden
Behandeln einer oberflächenempfindlichen Textilbahn, insbesondere zum Fixieren von
der Textilbahn aufgenommenen Farbstoffes, mit zwei in Bewegungsrichtung der Textilbahn
hintereinander gelegenen Behandlungskammern, zwischen denen eine dritte Kammer angeordnet
ist, die mit einem Ventil verbunden ist.
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Durch die DE-OS 22 33 308 ist eine Verweilkammer für kontinuierlich
zu bearbeitende Warenbahnen mit einer einzigen Behandlungsatmosphäre, insbesondere
zum Dämpfen für Textilbahnen bekannt, die an mindestens einer Stelle des Durchgangsweges
der Warenbahn mittels einer Zwischenwand mit einem Durchlaß für die Bahn in Teilkammern
unterteilt ist, wobei der Durchlaß als Schleuse ausgebildet ist, die wahlweise abgedichtet
werden kann oder die Bahn ohne Abdichtung durchläßt.
Vorzugsweise
ist diese Schleuse als entleerbares Wasserschloß ausgebildet.- Diese bekannte Behandlungsvorrichtung
dient dem Zwecke, die Textilbahn unterschiedlichen Behandlungszeiten in wirtschaftlicher
Weise zu unterwerfen und setzt voraus, daß.
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die Textilbahn beim Ubergang von der einen Teilkammer in die zweite
Teilkammer entweder mit einer Flüssigkeit des leerbaren Wasserschlosses benetzt
werden kann, was nur bei unempfindlichen Textilbahnen möglich ist und zusätzliche
Mittel zum Entfernen der Flüssigkeit aus der Warenbahn bedingt, oder aber die Schleuse
mit auf der Textilbahn aufliegenden Dichtungsmittel zu versehen ist. Insbesondere
bei Plüschware und Teppichen sind jedoch derartige Abdichtungsmittel unerwünscht,
weil sie beispielsweise den Flor des Teppichs flachdrücken.- Durch die US-PS 2.142.910
ist eine Vorrichtung zur Behandlung einer Textilbahn bekannt, die mehrere hintereinander
gelegene Dampfkammern aufweist, in denen die Textilbahn gestreckt werden soll.
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Die einzelnen Kammern weisen hierzu Druckmesser und Dampfzuführungs-
und Abführungsventile auf. - Ferner ist durch die US-PS 3.067.602 eine Vorrichtung
zur fortlaufenden Behandlung einer Warenbahn nach dem Gattungsbegriff der Erfindung
bekannt.
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Bei ihr läßt sich nicht vermeiden, daß nicht doch noch Behandlungsmittel
aus der ersten in de zweite Behandlungskammer gelangt, insbesondere wenn die Textilbahn
von der Behandlungskammer mit höherem Druck in die Behandlungskammer mit niedrigerem
Druck geführt wird und im Gegensatz zu der Ausführung nach der US-PS 2.142.910 oberflächenempfindliche
Textilbahnen behandelt werden sollen.-
Letztlich ist durch die AT-PS
266.753 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Fixieren von in Textilmaterialien
eingebrachten Farbstoffen od.dgl. unter gleichzeitiger Stabilisierung der Textilbahnabmessungen
bekannt, bei denen die Textilbahn mehrere hintereinander gelegene Behandlungskammern
durchläuft, in denen unterschiedliche Behandlungsatmosphären geschaffen werden können,
wobei alle Kammern gemeinsam an eine Absaugvorrichtung angeschlossen werden können.
Diesen Behandlungskammern ist eine letzte Durchlaufkammer mit Infrarotstrahlern
angeschlossen, die mit einer Steuerklappe und einer Absaugvorrichtung verbunden
ist, um in dieser letzten Behandlungskammer einen kleinstmöglichen Feuchtigkeitsgrad
zu erreichen.- Dieser bekannten Ausführung liegt nicht die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe zugrunde, wie auch die Erfindungsaufgabe mit ihr nicht lösbar ist,
die darin besteht, eine oberflächenempfindliche Textilbahn aus bzw. in zwei benachbarte
Behandlungsräume mit unterschiedlich temperierten oder druckunterschiedlichen Behandlungsmedien,
die vorzugsweise gasförmige Medien sind, zu führen, ohne daß auch nur das geringste
Vermischen der beiden unterschiedlichen Behandlungsmedien oder das Eindringen eines
dritten Mediums in eine der Behandlungskammern erfolgt. Mit anderen Worten, es soll
eine Behandlungsvorrichtung der eingangs genannten Art geschaffen werden, bei der
bei Behandlung der Tedilbahn mit unterschiedlichen Behandlungsmitteln das Einhalten
einer reinen Behandlungsmittel-Atmosphäre in den Kammern auch dann gegeben sein,
wenn die Einlaß- und die Auslaßöffnung der Textilbahn in die Kammern die Oberflächenempfindlichkeit
der
Textilbahn zu berücksichtigen hat, wie dies z.B.
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bei gefärbter Plüschware oder gefärbten Teppichen der Fall ist, durch
die mit ihrem Flor im allgemeinen zusätzlich Behandlungsmedium in eine Kammer mitgerissen
wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die im kennzeichnenden
Teil des Hauptanspruches dargelegten Merkmale vor.-Die Merkmale der Unteransprüche
dienen der weiteren Ausgestaltung und Verbesserung der im Hauptanspruch gekennzeichneten
Vorrichtung.
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Der Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung ergibt sich abgesehen
davon, daß bei gleichen Medien in beiden Behandlungskammern die oberflächenempfindliche
Textilbahn durch eine einheitliche Atmosphäre in allen drei Kammern geführt werden
kann, was durch Schließen des Ventils der dritten Kammer möglich ist, stets ein
Saugzug oder ein Druckgleichgewicht zwischen den Behandlungskammern und der Zwischenkammer
erzeugt wird, so daß in den Behandlungskammern stets eine absolute reine Behandlungsatmosphäre
geschaffen wird und vor allem die Textilbahn in der Zwischenkammer bereits weitgehend
von dem Behandlungsmedium der ersten Kammer befreit wird und dieses nicht in die
zweite Behandlungskammer geschleppt wird.-Die Begriffe erste und zweite Behandlungskammer
sind nicht an die Textilbahnlaufrichtung gebunden und dienen nur zur Unterscheidung
der beiden Behandlungskammern, zwischen denen die dritte Kammer angeordnet ist.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt und zwar zeigt Fig. 1 eine Vorrichtung mit Je einem Druckmesser
in der zweiten und dritten Kammer, wobei der Druck in der zweiten Behandlungskammer
niedriger als in der ersten Behandlungskammer ist und Fig. 2 eine Vorrichtung mit
zwei Temperaturmessern, wobei beide Temperaturmesser in der zweiten Behandlungskammer
angeordnet sind.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Dämpfers erläutern,
dessen Gehäuse 1 durch eine Trennwand 2 in seinem Inneren in eine erste Behandlungskammer
3 und eine zweite Behandlungskammer 4 unterteilt ist. Die Behandlungskammer 3 besitzt
eine Textilbahneinlaßöffnung 5; die zweite Behandlungskammer 4 besitzt eine Textilbahnauslaßöffnung
6. In den beiden Kammern 3, 4 wird die Textilbahn T in Schleifen geführt, wozu die
Umlenkrollen 7, 8 und 9, 10 vorgesehen sind.- Die Zuführungsvorrichtungen für die
Behandlungsmittel in die Kammern 3 und 4 sind bekannter Ausführung und daher nicht
im einzelnen dargestellt.
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Vorzugsweise symmetrisch zu der Trennwand 2 ist zwischen den beiden
Kammern 3, 4 eine dritte Kammer 11 angeordnet, deren
Volumen erheblich
geringer ist als die Volumina der beiden Behandlungskammern 3, 4. Vorzugsweise beträgt,
wie die Zeichnung wiedergibt, das Volumen der dritten Kammer 11 das1/30-1/60-fache
des Volumens der beiden Kammern 3, 4.- Die dritte Kammer 11 besitzt eine Textilbahneinlauföffnung
12 und eine Auslauföffnung 13, die derart gestaltet sind, daß die Textilbahn T mindestens
mit einer Seite, d.h. entweder mit ihrer Ober- oder ihrer Unterseite, vorzugsweise
jedoch mit beiden Seiten berührungsfrei durch die Öffnungen 12, 13 aus der Kammer
3 in die Kammer 4 geführt werden kann. Hierzu können weitere Umlenkrollen 14, 15
vorgesehen sein.
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Die dritte Kammer 11 steht über eine Leitung 16 mit einem Ventil 17
in Verbindung, das seinerseits über einen weiteren Leitungsabschnitt 18 mit einer
Saugvorrichtung 19 verbunden ist. -In der Kammer 11 der Ausführungsform nach Fig.
1 ist ein Druckmesser 20 angeordnet; ein weiterer Druckmesser 21 ist in der Kammer
4 vorzugsweise in deren Mitte vorgesehen. Beide Druckmesser sind über Leitungen
22, 23 mit einem Differenzdruckmesser 24 verbunden, der einerseits mit dem Ventil
17, andererseits mit der Saugvorrichtung 19 in Verbindung steht. Die Verbindung
des Druckdifferenzmessers 24 mit dem Steuerventil 17 kann auch entfallen.
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Herrscht in der Behandlungskammer 3 ein Druck P1, während in der Kammer
4 ein Druck P2 herrscht, der geringer ist als der
Druck P1, so
besteht zunächst ohne die Benutzung der erfindungsgemäßen Saugvorrichtung 19 die
Gefahr, daß selbst bei geöffnetem Ventil 17 Behandlungsmittel aus der Kammer 3 in
die Kammer 4 gelangt. (Ist das Ventil 17 geschlossen, so tritt noch mehr Behandlungsmittel
aus der Kammer 3 in die Kammer 4 über). Das Ubertreten von Behandlungsmittel aus
der Kammer 3 in die Kammer 4 ist nicht nur durch die verhältnismäßig großen Durchtrittsöffnungen
12, 13 der dritten Kammer 11, durch die die Textilbahn berührungslos hindurchgeführt
wird, bedingt, vielmehr rest insbesondere bei Plüsch- und Florware der Textilbahnbesatz
Behandlungsmittel aus der Kammer 3 in die Kammer 4 mit.-Wird dagegen erfindungsgemäß
durch die Saugvorrichtung 19 ein Druck P3 in der dritten Kammer 11 erzeugt, der
niedriger als der Druck in der Kammer 4 ist, so kann kein Behandlungsmittel aus
der Kammer 3 in die Kammer 4 gelangen und es herrscht in den beiden Kammern 3 und
4 ungemischte reine Atmosphäre.
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Wird die Textilbahn T in der Behandlungskammer 3 und der Behandlungskammer
4 mit unter demselben Druck stehenden Behandlungsmitteln behandelt, so genügt es,
das Ventil 17, das bei Betätigung der Saugeinrichtung 19 geöffnet ist, nunmehr zu
schließen.
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Durch die Druckmesser 20, 21 in der zweiten Kammer 4 und der dritten
Kammer 11 wird dafür gesorgt, daß in der Kammer 11
stets der notwendige,
gegenüber der Kammer 4 niedrige Druck vorhanden ist, was durch den Druckdifferenzmesser
24 erfaßt wird, durch den die Saugvorrichtung 19 gesteuert wird.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind wiederum die beiden Kammern
3, 4 sowie die dritte Kammer 11 vorgesehen, die die gleiche Ausbildung haben, wie
die Kammern der Fig. 1. An der Einlaßöffnung 5 der Kammer 3 kann in bekannter Weise
eine dieser Öffnung vorgeschaltete weitere Saugkammer 25 vorgesehen sein, durch
die das Eintreten von Außenluft in die Behandlungskammer 3 dadurch verhindert wird,
das mit der in die Saugkammer zu mündenden Leitung 26 eine Saugvorrichtung verbunden
ist. Die Öffnung 27 der kleinen Saugkammer 25 kann ebenfalls so gestaltet sein,
daß die Textilbahn T berUhrungsfrei durch diese Öffnung hindurch gelangen kann.
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Der Auslaßöffnung 6 der Kammer 4 ist ebenfalls eine kleine Saugkammer
28 mit einer Austrittsöffnung 29 zugeordnet.- Im Gegensatz zur Ausführungsform nach
Fig. 1 weist die Kammer 4 vorzugsweise in ihrer Mitte einen Temperaturfühler 30
auf. Ein gleicher Temperaturfühler 31 ist unmittelbar in Textilbahnlaufrichtung
hinter der Öffnung 13 angeordnet, so daß dieser Temperaturfühler die Temperatur
eines unerwünschten durch die Öffnung 13 eintretenden Mediums aus der Kammer 4,
das unterschiedliche Temperatur zu dem Medium in der Kammer 3 besitzt, erfassen
kann.
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Die Temperaturfühler 30, 31 sind über Leitungen 32, 33 mit einem Temperaturdifferenzmesser
34 verbunden, durch den festgestellt wird, ob die Temperatur an der Einlaßöffnung
12 der Kammer 4 abweicht von der Temperatur innerhalb dieser Kammer, die durch den
Temperaturmesser 30 erfaßt wird. Dementsprechend steuert der Temperaturdifferenzmesser
34 die Saugeinrichtung 19, wodurch dafür gesorgt wird, daß wiederum in der dritten
Kammer 11 ein geringerer Druck herrscht als in der Kammer 4.
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Wenn in Vorstehendem von erster, zweiter und-dritter Kammer gesprochen
wird, so können entsprechend den Druck- und Temperaturverhältnissen in den Kammern
3 und 4 die Meßeinrichtungen auch in der Kammer 3 oder wahlweise in beiden Kammern
3 und 4 angeordnet werden.
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Als Äquivalent zu der Anordnung des Ventils 17 und der Saugeinrichtung
19 ist es anzusehen, wenn die Saugeinrichtung 19 bei Stillstand die Leitung 18 derart
verschließt, daß kein nennenswerter Verlust an Behandlungsmittel aus den Kammern
3, 4 eintritt.
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