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Vorrichtung zum Messen der Spannung in einer über eine gekrümmte,
mit Bohrungen versehene Fläche zu führende Bahn Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum Messen der Spannung in einer über eine gekrümmte, mit Bohrungen
versehene Fläche zu führende Bahn, gegen deren Unterseite Druckluft aus den Bohrungen
der gekrümmten Fläche bläst, die über eine Druckluftleitung zugeführt wird, wobei
mehrere Druckmeßvorrichtungen, z. B. Manometer, zum Bestimmen des Druckes vorgesehen
sind.
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Bei einer derartigen bekannten Vorrichtung läuft die Materialbahn
um eine gekrümmte Fläche, die zwischen dem Druckluftzuführungsrohr und der Unterseite
der Materialbahn liegt. Durch die Öffnungen dieser Fläche tritt Luft konstanten
Druckes zu der Bahnunterseite und bildet hier ein Luftkissen.
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Wenn die Bahnspannung sich ändert, dann erfolgt auch eine Änderung
des Bahnabstandes von der gekrümmten Fläche. Dadurch ändert sich die durch die Öffnungen
der gekrümmten Fläche austretende Luftmenge und damit der Luftdruck in dem Luftzuführungsrohr,
der gemessen wird und als Maß für die Bahnspannung dient. Der Luftdruck in dem Luftzuführungsrohr
steht also in Beziehung zu der Bahnspannung.
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Diese Vorrichtung hat verschiedene Nachteile. So muß z.B. der Luftdruck
in dem Luftzuführungsrohr konstant gehalten werden. Die Bahngeschwindigkeit und
der Bahnkrümmungswinkel müssen gleichbleiben, und die Bahn muß immer alle Öffnungen
der Führung bedecken, da sonst die von der Meßvorrichtung angezeigten Meßwerte des
in dem Druckluftzuführungsrohr herrschenden Luftdruckes mit Bezug auf die Bahnspannung
falsch sind. Eine individuelle Bestimmung der Druckmeßwerte und damit der Bahnspannung
an einzelnen Stellen der Materialbahn ist nicht möglich.
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Die Erfindung vermeidet die Nachteile der bekannten Ausführung. Ihr
liegt die Aufgabe zugrunde, die Meßvorrichtung so auszubilden, daß eine individuelle
Bestimmung des von der Druckluft an einzelnen Stellen auf die Materialbahn, z. B.
Folienbahn, ausgeübten Druckes und damit der Bahnspannung an diesen Stellen erfolgen
kann.
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Diese Aufgabe wird vor allen Dingen dadurch gelöst, daß zum Messen
des Druckes in dem Druckluftkissen zwischen der gekrümmten Führung und der Bahn
außer den Luftaustrittsbohrungen noch eine oder mehrere Prüf- oder Meßbohrungen
in der Führung vorgesehen und mit je einer Druckmeßvorrichtung verbunden sind.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Bahnführung gleichzeitig
als Druckluftaustrittsrohr ausgebildet sein, in dem die Luftaustritts-
bohrungen
und die Prüf- und Meßbohrungen sitzen.
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Jetzt kann mühelos festgestellt werden, ob der Luftdruck auf die
Materialbahn an allen Stellen gleich groß ist und damit eine gleichmäßige Bahnspannung
in allen Bahnteilen vorhanden ist oder nicht. Ist sie nicht vorhanden, dann besteht
die Gefahr des Durchhängens, Faltenschlagens, der Bildung von Längsstreifen usw.
in der Materialbahn an den Stellen geringer Spannung, wodurch Schwierigkeiten bei
der Verarbeitung oder Bearbeitung, z. B. in Druckmaschinen, Verpackungsmaschinen,
Beutelherstellungsmaschinen u. dgl. auftreten können. Derartige Falten oder Längsstreifen
erscheinen z. B. in einer Folie während des Trocknens nach einer Naßbehandlung,
wenn die Trocknungsvorrichtung nicht wirksam genug arbeitet.
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Durch Vergleich der Meßwerte der einzelnen Druckmeßvorrichtungen an
den einzelnen Stellen der Folie können die Mängel festgestellt und durch entsprechendes
Einstellen der Trockenvorrichtung behoben werden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß im Gegensatz
zu der bekannten Ausführung keine regelbare Druckluftzuführung nötig ist. Der Luftdruck
kann jeden geeigneten Wert haben, der ausreicht, um ein Luftkissen unter der Materialbahn
zu
bilden. Der Druck der Luft dieses Kissens wird direkt gemessen. Die Materialbahn
braucht nicht alle Luftaustrittsöffnungen der Führung zu bedecken.
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Eine Beeinflussung der Meßergebnisse erfolgt dadurch nicht. Bahngeschwindigkeit
und Biegungswinkel der Materialbahn haben wenig oder gar keinen Einfluß auf die
Meßwerte. Der Luftdruck in dem zwischen der Materialbahn und der Führung vorhandenen
Luftkissen ist unabhängig von den genannten Faktoren.
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Die gekrümmte Führung hat eine ausreichende Flächengröße, damit eine
Richtungsänderung der Materialbahn über einen Winkel von mindestens 40 bis zu 1800
möglich ist. Die Luftaustritts- und gegebenenfalls auch die Meßöffnungen sind vorzugsweise
in zwei oder mehr Reihen in Querrichtung zur Laufrichtung der Materialbahn angeordnet.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht der einen Ausführung, F i g. 2 einen Schnitt
durch F i g. 1 in Richtung 2-2 gesehen und F i g. 3 schaubildlich eine Ansicht der
zweiten Ausführung.
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In den F i g. 1 und 2 ist 1 ein Stahlrohr mit glatter Oberfläche,
das eine Länge von etwa 36 cm und einen Durchmesser von annähernd 13 cm hat. An
beiden Enden ist das Rohr 1 verschlossen. Es weist am Umfang drei Reihen 2, 3, 4
von Luftauslaßöffnungen 5 auf, die jeweils einen Durchmesser von einem Millimeter
haben. Der Abstand der Öffnungen 5 in den einzelnen Reihen 2, 3, 4 beträgt etwa
25 mm. Die Reihen selbst liegen in einer Entfernung von etwa 38 mm voneinander.
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Durch eine Pumpe 6 wird über die Anschlußleitung 7, die in der einen
Stirnseite des Rohres 1 sitzt, Druckluft mit einem Druck von etwa 0,2 atü in das
Rohr 1 geleitet. Diese Luft tritt durch die Öffnungen 5 aus dem Rohr 1 aus und trifft
gegen die Unterseite der Materialbahn 8, z. B. Zellulosefolienbahn, die eine Breite
von etwa 122 cm hat. Dadurch wird ein Luftkissen 9 gebildet, durch das die Materialbahn
8 außer Berührung mit dem Rohr 1 gehalten wird. Die Materialbahn 8 läuft unter einem
Winkel von 900 über das Rohr 1 hinweg.
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In der Längsmittelebene des Rohres 1 ist zwischen den Öffnungen 5
der Reihe 3 in der Rohrwand eine Meßbohrung 10 mit einem Durchmesser von etwa 3
mm vorgesehen, die über eine Leitung 11 mit einem Manometer 12 verbunden ist, das
den Druck der Luft in dem Luftkissen mißt, welches sich im Bereich der Meßbohrung
10 unter der Materialbahn befindet. Dieser Wert steht in Beziehung zu der Spannung
in der Materialbahn 8. Vorteilhaft ist das
Manometer in Spannungseinheiten geeicht,
so daß unmittelbar die Bahnspannung abgelesen werden kann.
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Die in F i g. 3 dargestellte Vorrichtung gleicht der in Fig. 1 und
2, nur daß jetzt sechs Meßbohrungen 10' in Abständen von etwa 15 cm vorgesehen sind.
Jede Meßbohrung 10' ist unabhängig von der anderen und hat ein Manometer 12'. Diese
Manometer sind nebeneinander an einer Tafel 13 angebracht. Der Meßwert jedes Manometers
12' ist ein Maß für die Spannung in der Bahn 8' an der betreffenden Stelle. Auf
diese Weise kann die Existenz und Lage eines schlaffen Längsstreifens 14 oder einer
Falte in der Materialbahn 8' festgestellt werden, da das betreffende Manometer 12'
einen niedrigeren Meßwert anzeigt als die anderen Manometer. In ähnlicher Weise
wird ein sehr straffer Längsstreifen in der Bahn 8' durch einen Meßwert an dem zugehörigen
Manometer 12' angezeigt, der höher ist als die Meßwerte an den übrigen Manometern.
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Die Vorrichtung kann ohne weiteres in irgendeine Bahnführungs- und
Bahnbehandlungsvorrichtung eingebaut werden. Zum Betrieb ist lediglich Druckluft
erforderlich, deren Druck so groß ist, daß die Materialbahn dadurch getragen und
außer Berührung mit der Führung bzw. dem Rohr 1 gehalten wird.