DE7023164U - Vorrichtung zur Messung der Form von Stahlbändern, die einer Zugbeanspruchung unterworfen sind - Google Patents
Vorrichtung zur Messung der Form von Stahlbändern, die einer Zugbeanspruchung unterworfen sindInfo
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Description
Nippon Steel Corporation, Tokyo/Japan
Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Formivon
Stahlbändern, die einer Zugbeanspruchung unterworfen
sind.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Messung der Form bzw. Verformung von Stahlbändern, die einer Zugbeanspruchung unterworfen sind oder unterworfen
worden sind.
Beim Walzen von Stahlbändern, beispielsweise auch kaltgewalzten Stahlplatten, sollen die Bänder auf ein ganz bestimmtes
D-ckenendmaß und einen bevorzugten Bandverlauf bzw.
eine vorteilhafte Form gebracht werden.
Obgleich viele die Formgebung überwachende Vorrichtungen entwickelt wurden, gibt es bis heute keine die Formgebung
abtastende Vorrichtung, die sich bei der industriellen Herstellung zur Gewinnung zuverlässiger Steuer- oder Regelsignale
verwenden ließe. Aus diesem Grund werden gegenwärtig keine die Form abtastenden Vorrichtungen beim Walzen mit
zufriedenstellenden Erfolg verwendet.
Y/ird ein Band auf einem Kaltwalzgerüst gewalzt, so wird auf
das Band im allgemeinen eine hohe Zugspannung ausgeübt. In diesem Pail jedoch ist es schwierig, die genaue Form des Bandes
während des YJalzens zu messen, da das Band im unter Spannung
befindlichen Zustand aufgrund der elastischen Längung flach,
d.h. eben und glatt, zu sein scheint, obgleich beim Band als Fertigprodukt, d.h. dann, wenn keine Zugspannung mehr auf
das Band ausgeübt wird, beträchtliche Y/ellen oder Verwerfungen
auftreten können.
Um diesem Übelstand zu begegnen, wurden bereits viele Versuche
unternommen, und es wurden einige Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen, um die Form solcher Stahlbänder zu messen.
Im folgenden sollen diese bekannten Verfahren und Vorrichtungen kurz erlüutert werden.
Bei einer der bekannten Vorrichtungen zur Abtastung der Form des Bandes wird die Formgebung der Bänder überwacht (japanische
Patentveröffentlichungen ITr. 19734/1965 und 4/1966), wobei eine Mehrzahl von (insbesondere drei) Dickenmeßvorrichtungen,
beispielsweise Heßlehren, über die Breite des Bandes verteilt sind, um die Dicke an zugeordneten Punkten über die Breite zu
messen. Dabei wird der Gesichtspunkt berücksichtigt, daß die Form eines Bandes von dessen Dickenunterschieden über seine
Breite abhängt. Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß insbesondere die Dickenmeßlehren teuer sind und sich unvermeidlich
große Meßfehler ergeben, da die Unterschiede über die Breite, die die Bandform beeinflußen können, so gering sind, daß
praktisch keine industriell einsetzbare Dickenmeßlehre so hoher Präzision auf dem Mark erhältlich ist, die derart kleine auftretende
Änderungen, die praktisch von Bedeutung sind, messen könnte. Für einen anderen, nach einem ähnlichen Gesichtspunkt
entwickelten Typ von Vorrichtungen lassen sich beispielsweise
• · · I
die in der japanischen Patentveröffentlichung 1009/1968 und im "Journal of the Institute of Materials", Februar 1965,
S. 169 bis 177, beschriebenen Vörriehtüiigeü angeben. Sie erstgenannte
Veröffentlichung bezieht sich auf eine Vorrichtung, bei der das Band, während es über einer Rolle umgelenkt wird,
verschoben wird, ohne daß dabei Dickenmeßlehren verwendet werden.
Dabei sind unterteilte Meßrollen an entsprechenden Punkten über die Breite des Bandes im Bereich der Umlenkung angeordnet,
und Differenzen in den Drehgeschwindigkeiten der Meßrollen werden zur Bestimmung der Dickendifferenzen des Bandes über dessen
Breite ermittelt. Bei der in der zweitgenannten Veröffentlichung offenbarten Vorrichtung wird das Band nicht umgelenkt, jedoch
geradlinig verschoben, wobei an bestimmten Punkten ebenfalls unterteilte Meßrollen über die Breite des Bandes verteilt vorgesehen
sind, und wiederum die ünter-schiede in den Drehgeschwindigkeiten
der Meßrollen zur Bestimmung der Form des Bandes ermittelt werden. Diese bekannten Vorrichtungen, die sich
hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten durch die Verwendung von Meßrollen zur Bestimmung der Dickendifferenzen des Bandes über
dessen Breite charakterisieren lassen, haben den Nachteil, daß die Drehzahlen der Meßrollen bei hoher Geschwindigkeit den
Bandverschiebungen nicht immer sicher zu folgen vermögen, so daß leicht Meßfehler, auch durch Abnützung und Dehnungserseheinungen
der Hollen auftreten können.
Andere Verfahren und Vorrichtungen zur Messung der Form eines Stahlbandes beruhen auf der Idee, daß die Spannungsverteilung
sich auch unter dem Gesichtspunkt ermitteln läßt, daß die schlechte Form eines Bandes,durch Längedifferenzen an verschiedenen
Punkten über die Breite des Bandes gemessen, verursacht
wird, so daß im Falle einer Zugbelastung eines solchen Bandes mit Längendifferenzen an jedem Punkt über die Breite gesehen,
sich selbstverständlich eine unterschiedliche Spannungsverteilung Über die Breite ergibt. In anderen Worten, die Form des
Bandes und die zugeordnete Zugspannungsverteilung entsprechen einander unmittelbar.
- 4
Pur praktisch angewendete, bekannte Verfahren zur Messung der
Form eines Bandes durch Ermittlung der Spannungsverteilung läßt sich folgendes aussagen:
Ein Verfahren, "bei dem magnetische Betektoren über die Breite'ürichtung
des Bandes angeordnet sind, nutztdie Erkenntnis aus, daß magnetische Eigenschaften, wie die magnetische Permeabilität.
oder die Eisenverluete sich mit der Beanspruchung (Zugspannung)
auf eine Stahlplatte verändern, und die Spannungsverteilung wird durch Vergleich der Ausgangsgrößen der jeweiligen Detektoren ermittelt.
Ein derartiges Verfahren ist in der japanischen Patentveröffentlichung
ITr. 17429/1967 beschrieben. Gemäß dieser Veröffentlichung ist eine Vielzahl von Öffnungen über die Breite des Bandes angeordnet,
um Luft so austreten zu lassen, daß jeweils gleiche Abstände von der Oberfläche des Bandes eingehalten werden, und die
Spannungsverteilung wird dadurch bestimmt, daß von einer gemeinsamen
Preßluftquelle stammende Luft durch diese Öffnungen gepreßt wird, wobei gleichzeitig die Rückstoßdrücke auf der Rückseite
dieser Öffnungen gemessen werden.
Bei dem in der japanischen Patentveröffentlict.ung Nr, 20181/1967
offenbarten Verfahren, bei dem zwei etwa in der Mitte der Breite des Bandes unterteilte Spannungsmeßwalzen vorgesehen sind, wobei
jede Walze an zwei Punkten abgestützt ist, werden die Belastungen an den Stützpunkten gemessen, und die Lage der Spannungskomponenten in Breitenrichtung des Bandes wird aus dem von
den beiden gemessenen Belastungen über die Bandrichtung wirkenden Moment bestimmt, woraus sich die Spannungsverteilung abschätzen
läßt.
Diese erwähnten Verfahren zur Bestimmung der Spannungsverteilung lassen sich aufgrund der folgenden Nachteile nicht oder nur
schwer industriell anwenden.. Bei dem zuerst beschriebenen Verfahren
werden magnetische Eigenschaften, wie die magnetische Per-
neabilität oder die Eisenverluste als Meßgröße für die Spannung verwendet. Dies hat [jedoch den Nachteil, daß zur Messung
salbst nicht nur komplizierte Korrekturen, erforderlich sind,
da die magnetischen Eigenschaften und die zugeordnete Spannung nicht in einem unmittelbaren funktionellen Verhältnis zueinander
stehen, vielmehr ist auch die Messung solcher magnetischen Eigenschaften selbst im allgemeinen leicht mit Fehlern verbunden.
Weiterhin ist es schwierig, die zur Messung vorgesehenen Meßfühler hinsichtlich ihrer Größe so klein zu machen, daß zahlreiche
Meßpunkte vorgesehen werden können.
Bei der zweitgenannten Methode ist die Empfindlichkeit der
Spannungsmessung so gering, daß sich die Meßgenauigkeit nur begrenzt
erhöhen läßt, obgleich dieses Verfahren- das am besten anwendbare unter den "bekannten Verfahren ist. Darüberhinp.'is ist
bei dem Luftstrahl· :eßverfahren, bei dem der Rückdruck gemessen wird, der Meßbereich im allgemeinen so eng begrenzt, daß die
Messung mehr oder weniger unmöglich wird, selbst wenn nur kleine Änderungen oder Schwingungen des Stahlbandes auftreten, da das
Band aus dem Meßbereich heraustritt.
Bei dem dritten der genannten Verfahren wird das von einer auf die Abstützpunkte der Spannungsmeßwalzen über die Bandbreite
ausgeübte Moment als Meßgröße unter der Annahme herangezogen, daß das Band in festgelegter Lage über die Spannungsmeßwalzen
läuft. (Datsächlich jedoch läuft das Band auch dann, wenn es einer Zugspannung unterliegt, nicht ganz gleichmäßig, vielmehr
treten Schwingungen auf, insbesondere, wenn es mit hoher Geschwindigkeit läuft, so daß dann Fehler bei der genauen Spurführung
bzw. Zentrierung auftreten. Obgleich sich also eine sehr genaue Belastungsmessung erreichen läßt, ist die Meßgenauigkeit
für die Spannung, die das eigentliche Meßziel ist, nicht gewährleistet. Weiterhin muß angemerkt werden, daß dieses
Meßverfahren sich lediglich an zwei Punkten über die Breite des Bandes durchführen läßt, während die Spannungsverteilung über
die gesamte Breite mehr oder weniger unzutreffend aus den Er-
gebnissen, die für zwei Keiipun1: ce bestimmt wurden, extrapoliert t
wird. :
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung \
zur Messung der Form eines Stahlbandes anzugeben, durch die die »
oben erwähnten ITachteile vermieden sind und die sich industriell f
in Verbindung mit Walzgerüsten und Walzstraßen wesentlich besser
verwenden lassen als dies nach dem Stand der Technik möglich ist. ;
Zur Messung der Form eines Stahlbandes durch Ermittlung der Span- ;
nungsverteilung über die Breite des Bandes wird die Erkenntnis ;
ausgenützt, daß zwischen der Spannungsverteilung und der Form
des Bandes eine enge Beziehung besteht. Die Erfindung besteht in :
kurzer Zusammenfassung darin, daß zur Messung der Form des Bandes ■
über die Spannungsverteilungein Magnet im Weg des Bandverlaufs
angeordnet wird, daß das Band durch den Magneten ausgelenkt wird, f
und daß die Auslenkung an bestimmten Punkten über die Breite des j
Bandes gemessen wird.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend
anhand von Zeichnungen beispielsweise erläutert.
anhand von Zeichnungen beispielsweise erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht die Anordnung von Walzen
und eines Magnets gemäß der Erfindung;
und eines Magnets gemäß der Erfindung;
Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des Vorrichtungsaufbaus gemäß
Fig. 1;
Fig. 1;
Fig. 5 dient zur Erläuterung des Prinzipgs der Erfindung;
Fjg. 4 verdeutlicht in einem Kurvendiagramm die Beziehung
zwischen Zugspannung und Ablenkung;
zwischen Zugspannung und Ablenkung;
Fjg. 5a,b,c dienen zur Erläuterung der Form und Spannungsverteilung
in einem Stahlband;
Fig. 6 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 7 zeigt die Vorrichtung gemäß Fig. 6 von der Seite;
Fig. 8a.b.c. d und e zeigen die Wiedergabe photographischer
Aufnahmen, die die Form eines Bandes verdeutlichen, wobei die
Anzeige durch ein Snychronoskop erfolgt; und
9 zeigt in Seitenansicht eine andere Ausführungsform der
Erfindung.
In den Pig. 1 und 2 läuft ein Band S in Berührungskontakt über
zwei Walzen 1 und 2, wobei das Band aufgrund seines Eigengewichts einer bestimmten, nach unten gerichteten Kraft unterliegt,
so daß zwischen den Walzen 1 und 2 eine gewisse Ablenkung auftritt. Diese aufgrund des Eigengewichts nach unten gerichtete
Kraft ist jedoch im Vergleich zur Stärke der auf das Band S in Laufrichtung ausgeübten Zugspannung T so klein, daß eich daraus
keine brauchbare Meßgröße gewinnen läßt, und darüberhinaus ist das Band S, wie in Pig. 2 durch Bezugszeichen 3 veranschaulicht
ist, zwischen den Walzen 1 und 2 praktisch geradlinig, d.h. eine Verbindungsgerade.
Ist das Band S eine Stahlplatte, so wird diese gemäß der Erfindung
durch eine Anzugskraft rechtwinklig zur Bandrichtung durch einen Magneten 5 angezogen, der etwa in der Mitte zwischen den
beiden Weizen 1 und 2 angeordnet ist, wobei als Vorteil ausgenützt
wird, daß Stahl ein stark magnetisches Material ist.
-j
Das Prinzip der Erfindung beruht darauf, daß die erwähnte Ablenkung
zur Messung der Porm des Bandes S herangezogen wird, wobei mit hoher Empfindlichkeit die Spannungsverteilung in Breitenrichtung
des Bandes S bestimmt wird.
Pig. 3 zeigt die Kräfteverhältnisse für den Pail, daß das Band S
beispielsweise einer nach unten gerichteten Kraft S unterworfen wird, wobei durch den unter dem Band S angeordneten Magneten 5
■ is,, uiin i;_.;, eine Auslenkung bewirkt wird. Wird die Zugspannung mit T, die
nach unten gerichtete Kraft als P, der Abstand zwischen den beiden Walzen als L, die Auslenkung mit S und der Ablenkwinkel mit
0 bezeichnet, so gilt die folgende Beziehung:
2 T sin θ = Έ (1)
."'•wuvoh Umformung ergibt sich
I = F . (2)
2 sin Q
Sin 0 = (3)
,2 . r 2
Y &
Γ 2
Da T ^F, ergibt sich |f ^ σ ,so daß sich aus Gleichung
(3) folgendes ergibt:
Sin O = —
(4)
L
2
2
Wird die Gleichung (4) in Gleichung (2) eingesetzt, so folgt:
rp _ F
In Gleichung (5) lassen sich die Größen P und L auf der rechten
Seite konstant machen. Damit ergibt sich, daß sich die Spannung T als Punktion der Ablenkung (Γ darstellen läßt.
Wird daher die Anzugskraft des Magneten 5 über die gesamte Breite des Bandes S konstant gehalten, so ist die Ablenkung cf an
jedem Punkt über die Breite des Bandes S nur durch die Spannung in diesem Punkt bestimmt. Damit ist es möglich, die Spannungsverteilung
durch Bestimmung der Ablenkung an jedem Punkt zu ermitteln.
Ist in diesem Fall das Band S dünn, so kann der Einfluß der Ablenksteifigkeit
des Bandes S vernachlässigt werden. Ist das Band dagegen dick, beispielsweise dicker als 1 mm, so kann die Glei-
chung 5 unter Berücksichtigung der Ablenksteifigkeit dos Bandes
S bei uer Berechnung der Spannung aus den gemessenen Werten ergänzt
werden.
Pig. 4 zeigt als Beispiel ein Bezugsdiagramm von Ablenkung ■'
und Spannung T. wenn der Magnet 5 konstant erregt wird. Diese Relation ist bestimmt durch die Banddicke, den Abstand zwischen
den Walzen und die Anzugskraft des Magneten und ist konstant, solange die jeweiligen Bedingungen nicht geändert werden.
Ist die Spannung T groß, so wird die Ablenkung cfklein sein. Ist
andererseits die Spannung T klein, so ergibt sich eine große
Ablenkung S . Werden die Spannungen an zwei verschiedenen Punkten
über die Breite des Bandes auf <in& .ine Ge samt spannung T0
ausgeübt wird, wie in Fig. 1 anger!*:,,^et, als T& te«. T^ (1&>Τ^)
(diese Spannungen entsprechen fieni in Fig. 5a gezeigten Fall
eines Bandes, das in der Mitte gedehnt ist)/T^o"ergeben sich
die Spannungen an den erwähnten beiden Punkten T « und T-, ,
(T&! > 1^t), so daß die Beziehung Τ&, -^ T-b, beibehalten wird,
wenn die Gesamtspannung des Bandes von T auf T1 vermindert
wird. In Übereinstimmung mit dieser Veränderung der Gesamtspannung ändert sich auch die Ablenkung & , so daß sich aus
cfa der Wert cf&l und aus f^ der Wert (T^1 ergibt.
In jedem solcher Bänder von verschiedener Form, wie sie etwa in Fig. 5 angedeutet sind, läßt sich, wenn die Spannungen an
den Punkten a,b und c jeweils T . T, und 1Sn sind, und die Ablenkungen
den Werten σ&, ς} ^ bzw. cT c entsprechen, die Form des
Bandes als Größe der Spannungen T_ , T, und T an den jeweiligen
el D C
Punkten messen oder die relativen Größen lassen sich bestimmen
durch Messung dieser Werte cf&, <f. und <f .
Im Falle der oben erwähnten japanischen Patentveröffentlichung 17429/1967, gemäß der die Spannungsverteilung und die Form des
Bandes nicht dadurch gemer,en werden, daß das Band unmittelbar,
wie durch dio Erfindung offenbart,ausgelenkt wird, wobei vielmehr
die Verschiebung des Bandquerschnitts direkt als Abweichung von einem bestimmten Standardwert P unter dem Gesichtspunkt ermittelt
wird, daß sich die Form jedes Bandes als Verschiebung des jeweiligen Quersohnittsstücks darstellen läßt, wie Fig. 5
zeigt, ist die Meßempfindlichkeit ganz offensichtlich geringer,
da die Verschiebung aufgrund der elastischen Dehnung des Bandes sehr klein ist.
Es läßt sich auch ein anderes Verfahren denken, bei dem das Band anders als durch einen Magneten, beispielsweise durch einen Luftstrahl,
ausgelenkt wird. Dieses Verfahren hat jedoch verschiedene Nachteile, nicht nur dadurch, daß die Auslenkkraft über die
gesamte Breite des Bandes nur schwer gleichmäßig einzustellen ist, vielmehr muß eine Druckluftquelle für beträchtliche Drücke
bereitgestellt werden, um ein Band auszulenken, das einer ziemlich hohen Spannung unterliegt, und dabei kann es leicht auftreten,
daß der auf das Band auftreffende Luftstrahl dieses zum
Vibrieren bringt, so daß - abgesehen von dem entstehenden Lärm die Ilefcgenauigkeit und die Betriebsbedingungen wesentlich
schlechter sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren dagegen, bei dem das Band durch
einen Magneten ausgelenkt wird läßt sich die Stärke des Magneten beliebig durch Änderung der Erregerstromstärke verändern,
und es ist unter der Voraussetzung, daß der Magnet lang genug ist, leicht, eine Ablenkkraft gleichmäßiger Stärke über die gesamte
Breite des Bandes aufzubringen, und zwar so, daß das Band nicht in Schwingungen gerät und keinerlei Geräuschentwieklung
auftritt.
Zur Bestimmung der Auslenkung des Bandes können verschiedene Methoden verwendet werden. Jedoch in Anbetracht der Tatsache,
daß das Band mit hoher Geschwindigkeit läuft, wird eine berührungskontaktfreie
Methode bevorzugt. Es lassen sich einige be-
··*·· t φ · »it
- 11 -
rührungskontaktfreie Meßvorrichtungen vorstellen, beispielsweise
solche, die elektromagnetischo Eigenschaften, die elektrostatische
Kapazität, ck-n Rückdruck eines Gasstrahls ,Röntgenstrahlen
oder die Veränderung einer Lichtreflexion und dergl. ausnützen. Im Hinblick auf die Meßgenauigkeit jedoch hat sich
eine Vorrichtung, bei der die änderungen im Rückdruck eines ausgepreßten
Gases gemessen werden, als besonders vorteilhaft erwiesen.
Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung in Anwendung bei einem normalisierenden Walzgerüst unter Bezug auf die
Pig. 6 und 7 beschrieben. Bei dieser Ausführungsform wird ein System mit verschiebbaren Köpfen zur Bestimmung der Bandauslenkung
verwendet. Die Meßköpfe weisen .jeweils eine ebene Endfläche auf, die mit einer mittig angeordneten Strahlöffnung versehen
sind, die an eine Druckgasquelle angeschlossen ist, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Endflächen unmittelbar
auf das Band gerichtet sind und hin und her verschoben werden können.
In den genannten Figuren ist das Band mit S bezeichnet, 10 und
101 bezeichnen Arbeitswalzen, 11 und 11' sind Stützwalzen, 12
ist eine Aufwickelhaspel, 13 bezeichnet eine Umlenkwalze. Das
Band S wird bei Vorlauf in Richtung des angegebenen Pfeils gewalzt.
Zwischen den Arbeitswalzen 10, 10* und der Umlenkwalze 13 sind
zwei Walzen 14 und 15 vorgesehen, so daß das Band S im wesentlichen
horizontal abgestützt wird, " und. sich eine Bandauslenkung zweckentsprechender Größe gewinnen läßt. Etwa in der
Mitte zwischen diesen beiden Walzen 14 und 15 ist ein Elektromagnet 16 angeordnet. Die Länge des Elektromagneten 16 sollte
größer sein als die maximale Breite des Bandes, so daß die von dem Magneten auf das Band ausgeübte Kraft über die gesamte Breite
möglichst gleichmäßig ist.
7Θ2316416.5.74
- 12 -
Auf der dem Elektromagneten abgekehrten Seite des Bandes S sind Meßköpfe 17a bis 17e zur Ermittlung der Auslenkung angeordnet.
Wie\Fig. 7 zeigt, weist jeder dieser Meßköpfe einen Flanschteil 19 mit verhältnismäßig großer ebener Endfläche auf, in dessen
Mittelbereich eine Öffnung 18 und ein angesetztes Spindel- oder Achsteil 22 vorgesehen ist, das einen hohlen Durchgang 21 aufweist,
der die Öffnung 18 mit einem Druckgaseinlaß 20 am anderen
Ende verbindet. Die Anordnung ist so getroffen, daß sich die Endfläche des Flanschteils 19 und die Oberfläche des Bandes S
genau parallel und nahe genug gegenüberstehen, Bezugszeichen 23 kennzeichnet ein lager, durch das der Kopf 17 gleitbar geführt
wird.
Wird der Kopf 17 nahe genug an die Oberfläche des Bandes S herangebracht, während Gas unter fest vorgegebenem Druck ,
beispielsweise Druckluft, am Einlaß 20 eingeleitet wird, so wird erreicht, daß ein ganz bestimmter fester Abstand h zwischen
der Endfläche des Planschteils und der Oberfläche des Bandes S beibehalten wird.
Das heißt, durch das über die Öffnung 18 in der Mitte der Endfläche
des Kopfes 17 ausströmende Gas wird zwischen der Bndfläche
des Kopfes 17 und der Oberfläche des Bandes S ein statischer Druck eingestellt, der im Gleichgewicht mit dem atmosphärischen
Druck steht, so daß der erwähnte feste Abstand h beibehalten wird.
Wird nun die Ablenkung des Bandes so groß, daß der Abstand zwischen dem Kopf 17 und dem Band S größer wird als der feste
Abstandswert h, so verkleinert sich der Strömungswiderstand im Durchflußweg der durch die Oberfläche des Planschteils 19 und
das Band S gebildet ist, so daß plötzlich ein Anstieg im Gasdurchströmvolumen auftritt, das durch die Öffnung 18 an der Endfläche
des Kopfes herausgeblasen wird und am Hand des Abstandes entweicht, so daß im Endaffekt die Ausströmgeschwindigkeit gemäß
782316416.5.74
dem Bernoulli'scher Theorem, so groß wird, daß der Druck im Abstandsstück
geringer wird als der atmosphärische Druck, so daß der Kopf 17 gegen die Oberfläche des Bandes S hin angezogen
wird. Wird andererseits die Auslenkung so klein, daß der Abstand zwischen dem Kopf 17 und dem Band S kleiner wird als der
festgelegte Wert h, so steigt der Strömungswiderstand im Durchflußweg an, der durch die Oberfläche des dem Band S gegenüberstehenden
Flansches 19 uncl dem Band S gebildet ist, so daß plötzlich eine Verminderung des Gasdurchströmvolumens durch die
Öffnung 18 auftritt mit dem Effekt, daß die Strömungsgeschwindigkeit so gering wird, daß der Druck im Abstand ansteigt und
der Kopf von der Oberfläche des Bandes S abgerückt wird. Auf diese Weise bewegt sich dor Kopf im Verlauf der Oberfläche des
Bandes S auf und nieder derart, daß der Abstandswert h beibehalten bleibt.
XIm diece Verschiebung des Kopfes 17 als elektrisches Signal abgreifen
zu können, sind Differentialubortracer 24 vorgesehen,
die jeweils eine Primärwicklung 25, eine Sekundärwicklung 26 und einen verschiebbaren Eisenkern 27 aufweisen. 1st der verschiebbare
Eisenkern 27 mit dem Kopf 7 über ein Verbindungsstück 28 verbunden, so kann die Verschiebung des verschieblichen Eisenkerns
27 als elektrisches Signal abgegriffen werden, da sich die Verschiebung des Eisenkerns als Änderung im Aus gangs signal
an der Sekundärwicklung 26 bemerkbar macht.
Bezugszeichen 29a bis 29e bezeichnen mit den zugeordneten Differentialübertragern
24a bis 24e verbundene Verstärker. Mit 30 ist ein Anzeigegerät bezeichnet, an dem die durch die Verstärker
29a "bis 29e verstärkten elektrischen Signale abgelesen werden können. 31 bezeichnet eine Zähl- oder Rechenschaltung, durch die
eine die Form des Stahlbandes überwachende Vorrichtung betätigt wird, wobei die errechneten Ergebnisse an Ausgangsklemmen 32
abgegriffen werden.
Wird nun das Band S unter Zugspannung mittels der Arbeitsvalzen
10 und i0* gewalzt und auf der Aufwickelhar.pel 12 aufgerollt,
so wird das Band im Bereich zwischen den Walzen 14 · "Ί 15 duTch
den Elektromagneten 16 angesogen, der so erregt ist, daß eine Auslenkung als Antwortgröße auf die Spannungsverteilung über
die Breite des Bandes erhalten werden kann. Werden die Meßköpfe 17a bis 17e, die auf der dem Elektromagneten 16 abgekehrten Seite
des Stahlbandes angeordnet sind, nahe genug an die Oberfläche
des Bandes S herangerückt, jedoch ohne dieses zu berühren, wäh rend Druckluft am Einlaß 20 eingespeist wird, so daß diese an
der Öffnung 18 austritt, so "bewegen sich die Meßköpfe 17a "bis
17e in vertikaler Richtung, so daß der Abstand vom Stahlband S an den jeweiligen Punkten genau auf dem.festgelegten Wert h verbleibt. Die jeweiligen Höhen der Meßköpfe 17a bis 17e geben
dann die Auslenkung des Bandes S wieder. Die jeweiligen Signale
der Auslenkung werden mittels der Differentialübertrager 24a
bis 24e in elektrische Signale umgesetzt, dann durch die Verstärker 29a bis 29e verstärkt und schließlich durch die Anzeigevorrichtung 30 wiedergegeben oder gegebenenfalls auch gespeichert.
Pig. 8 verdeutlicht photographische Aufnahmen, die Bandformen wiedergeben, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mittels
eines Synchronoskops erhalten wurden. Bild A zeigt die Uullpunktslage für den noch unerregten Magneten 5, B zeigt die Form eines
flachen Bandes, C zeigt die Form eines Bandes mit Mitteldehnung, D zeigt die Form bei Kantendehnung und E gibt genau die Form bei
Vorliegen einer zweiten Dehnungsstelle wieder.
Der Außendurchmesser des Flanschteils 19 eines erfindungsgemäßen
Meßkopfes ist etwa 5 "bis 10 mm. Obgleich die Meßköpfe etwa in Abständen von 20 mm angeordnet sind, um gegenseitige Einflüsse
des ausströmenden Gases zwischen den Köpfen auszuschließen, läßt sich ein Band von 100 mm Breite an vier Punkten messen, d.h. die
Form eines solchen Bandes läßt sich genau bestimmen.
15 -
Jede "bekannte überwachungsvorrichtung zur Kontrolle der Porxn
Dzw. Linienführung oder des Verlaufs des Bandes kann an den
Ausgangsklemmen 32 der Rechenschaltung 31 angeschlossen werden.
Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, den die Auslenkung des
Stahlbandes bewirkenden Magneten und die Meßköpfe gemeinsam nur auf einer Seite des Bandes anzuordnen. In diesem Pail sind
der Spindelteil 22 und der Planschteil 19 jedes Meßkopfs 17 aus
nicb-t-magnetischem Material hergestellt, und - wie Fig. 9
zeigt - ist der Magnet 5 um den Planschteil 19 herum angeordnet,
so daß das durchlaufende Stahlband vom Magneten angezogen wird und eine Auslenkung erfährt, wobei gleichzeitig die Größe dieser
Auslenkung durch die Meßköpfe abgetastet wird. Die ganze erfindungsgemäße
Vorrichtung läßt sich sehr kompakt herstellen und auf sehr kleinem Raum im Zuge der Walzstraße anordnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich also dadurch aus. daß die Porm eines Bandes mit hoher Empfindlichkeit gemessen
werden kann dadurch, daß dem unter Zugspannung stehenden Band durch den Elektromagneten eine frei einstellbare Auslenkung aufgedrückt
wird, und daß diese Auslenkung zur Messung der Spannungsverteilung und damit zur Bestimmung der Porm des Bandes
abgetastet wird. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen aufgrund der verschiebbaren Meßköpfe zur Bestimmung
der Auslenkung nicht nur darin, daß die Porm eines mit hoher Durchzugsgeschwindigkeit vorbeilaufenden Bandes mit hoher Präzision
ohne Schwierigkeiten gemessen werden kann, vielmehr werden auch gegenseitige Beeinflußungen der Meß- oder Abtastteile
vermieden. Da die Vorrichtung außerdem einfach und sehr kompakt aufgebaut ist, lassen sich eine Anzahl Meßköpfe über die Breite
des Bandes verteilt vorsehen, so daß sich für das Gesamtergebnis eine erhöhte Meßgenauigkdt ergibt. Als weiterer Vorteil der Erfindung
ist besonders zu nennen, daß Vibrationen des Bandes sicher verhindert sind, da zum Anziehen des Bandes ein Magnet verwendet
wird, so daß aus diesem Umstand entstehende Meßfehler beseitigt sind.
702316*16.5.7*
• Le Erfindung wurde unter Bezug auf ein spezielles Ausführungsceispiel
erläutert. Es soll jedoch betont v/erden, daß die Erfindung keineswegs auf dieses spezielle Ausführungsbeispiel beschränkt
ist, daß vielmehr etwa andere Wandler anstelle der Differentialübertrager zur Umsetzung des Bewegungsabstandes
der Meßköpfe in elektrische Signale verwendet werden können, und weiter kann anstelle von zwei besonderen Walzen auch nur eine
Arbeitswalze und eine Umlenkwalze vorgesehen sein.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Messung der Form eines Stahlbandes, d a durch gekennzeichnet, daß zwei Walzen
(1,2,14,15) parallel zueinander in einer horizontalen Ebene, die in Berührungskontakt mit dem längs der Bahn (S)
unter Zug geführten Bandes stehen, ein Magnet (5»16) etvra in der Mitte zwischen den Walzen und eine Reihe von Meßköpfen
(17a bis e), die sich auf der dem Magneten (5»16) abgekehrten Seite der Bahn (S) befinden, wobei dia Achsen
des Magneten und der Meßköpfe eine Ebene bilden, die etwa senkrecht auf der Bahn (S) steht, angebracht sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe (17a bis e) der Bahn (S) gegenüberstehende
Flanschteile (18) und Spindelteile (17) aus nicht magnetischem Material aufweisen, um die ein Magnet (16) angeordnet
ist.
702316Ί16.5.74
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4901769A JPS4818868B1 (de) | 1969-06-21 | 1969-06-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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