DE3830308A1 - Verfahren und vorrichtung in einer papiermaschine zur messung des luftdurchlassvermoegens von luftdurchlaessigen tuechern, speziell sieben oder filzen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung in einer papiermaschine zur messung des luftdurchlassvermoegens von luftdurchlaessigen tuechern, speziell sieben oder filzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren in einer Papier
maschine zur Messung des Luftdurchlaßvermögens oder der
Permeabilität von luftdurchlässigen Tüchern, speziell Sieben
oder Filzen, wobei das luftdurchlässige Tuch, wie z. B. Sieb,
in dem Verfahren wenigstens über eine Walze gebracht wird,
wobei sich, während sich das Tuch fortbewegt, an der Einlauf
seite des Tuches, im Einlaufspalt zwischen dem sich bewegenden
Tuch und der Walzenoberfläche Überdruck sowie an der
Auslaufseite des sich bewegenden Tuches im Auslaufspalt
zwischen Tuch und Walzenfläche Unterdruck bildet, welcher Über-
und Unterdruck von der Permeabilität des luftdurchlässigen
Tuches abhängig sind.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung in
einer Papiermaschine zur Ausführung des Verfahrens zur
Messung des Luftdurchlaßvermögens oder der Permeabilität von
luftdurchlässigen Tüchern, speziell Sieben oder Filzen, wobei
das luftdurchlässige Tuch, wie z. B. Sieb, in der Papier
maschine ausgeführt ist, wenigstens über eine Walze zu laufen,
wobei die Bewegung des Tuches auf der Einlaufseite des Tuches
im Einlaufspalt zwischen Tuch und Walzenfläche Überdruck
sowie auf der Auslaufseite des Tuches im Auslaufspalt
zwischen Tuch und Walzenfläche Unterdruck verursacht, welcher
Über- und Unterdruck von der Permeabilität des luftdurchlässigen
Tuches abhängig sind.
Die Messung des Luftdurchlaßvermögens (im folgenden
Permeabilität) kommt z. B. an Trockensieben und Papiermaschinen
oder Filtern z. B. im Zusammenhang mit der Zustandsüber
wachung in Frage. Die betreffenden Permeabilitätsmessungen
müssen im Industrieumfeld vor Ort durchgeführt werden.
Permeabilitätsmeßgeräte gehören z. B. zur Standardausrüstung
jeder Papierfabrik und sie werden speziell zu Messungen der
Durchlässigkeit von Kunststoffsieben eingesetzt. Kunststoff
siebe neigen dazu, mit Staub oder wegen Maschenverengung des
Siebes durch Aufwalzeffekt zu verstopfen, was die Permeabilität
reduziert. Eine bestimmte Permeabilität ist jedoch für
die Funktion der betreffenden Tücher von größter Bedeutung,
z. B. seitens der Funktion der Taschenbelüftungsvorrichtungen
von Papiermaschinen-Trockensieben. Aufgrund von Permeabili
tätsmessungen wird entschieden, ob z. B. ein Papiermaschinen
sieb oder die Filterungsschicht einer Filtervorrichtung
ausgewechselt oder gereinigt werden muß.
Permeabilitätsmessung kann auch zur Überwachung oder
Steuerung der Funktion von Reinigungs- oder Waschvorrichtungen
verschiedener Tücher eingesetzt werden. Z. B. bei Sieben
kann aus Permeabilitätsmessungen der jeweilige Zustand des
Siebes bestimmt werden, aufgrunddessen das Sieb ausgewechselt
werden kann, bevor es schadhaft wird.
Bei der Permeabilitätsmessung von Sieben bestand bei
allen früheren Verfahren und Vorrichtungen ein Nachteil
darin, daß die Papiermaschine für die Dauer der Permeabilitäts
messung angehalten werden mußte. Aus diesem Grund verursachte
die Messung erhebliche Kosten, denn Papiermaschinenstill
stände sind sehr teuer.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren
und eine Vorrichtung in einer Papiermaschine zur Messung
des Luftdurchlaßvermögens von luftdurchlässigen Tüchern,
speziell Sieben oder Filzen, zu schaffen.
Im einzelnen besteht die Aufgabe der Erfindung darin,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die leichter
bedienbar, schneller und genauer sind als die bisher bekannten
Verfahren und Vorrichtungen zur Ausführung entsprechender
Messungen und die sich außerdem zur Permeabilitätsmessung von
in Betrieb befindlichen Tüchern, speziell Sieben, eignen,
ohne die Papiermaschine stillsetzen zu müssen.
Zur Erreichung der im vorstehenden genannten und weiter
unter deutlich werdenden Ziele ist für das erfindungsgemäße
Verfahren im wesentlichen charakteristisch, daß unter dem
luftdurchlässigen Tuch, wie z. B. Sieb, wenigstens eine Vor
richtung eingebaut wird, die zu der sich bewegenden Walze
bezüglich deren Fläche abgedichtet wird derart, daß zwischen
genannter Vorrichtung, Walzenfläche und Tuch ein wenigstens
teilweise geschlossener Druckraum entsteht, womit, während
sich das luftdurchlässige Tuch, z. B. Sieb, fortbewegt, aus
genanntem Druckraum der Druck gemessen und aus dem gemessenen
Druckwert die Permeabilität des luftdurchlässigen Tuches
berechnet wird.
Für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ihrerseits
charakteristisch, daß die Vorrichtung aus einer in der Nähe
des sich bewegenden Tuches eingebauten und sich im wesent
lichen über die Breite des Tuches erstreckenden Platte, eines
Balkens, Kastens oder dergleichen besteht, die/der bezüglich
der sich bewegenden Walzenfläche abgedichtet ist derart, daß
genannte Vorrichtung, Walzenfläche und das luftdurchlässige
Tuch gemeinsam einen wenigstens teilweise geschlossenen
Druckraum eingrenzen, der wenigstens mit einem Meßgeber zur
Druckmessung ausgerüstet ist sowie aus Vorrichtungen zur
Wahrnehmung der gemessenen Druckwerte besteht, um die
Permeabilität des sich bewegenden Tuches zu bestimmen.
Mit der Erfindung werden im Gegensatz zu bisher bekannten
Lösungen mehrere bedeutende Vorteile erzielt. Von diesen
Vorteilen sind u. a. folgende zu nennen. Mit dem Verfahren
und der Vorrichtung der Erfindung kann Permeabilitätsmessung
an in Betrieb befindlichen Tüchern, wie Sieben, durchgeführt
werden, ohne die Papiermaschine anzuhalten. Die Permeabilitäts
messung kann kontinuierlich durchgeführt werden, d. h. der
Zustand des Siebes kann stetig überwacht werden. Die Messung
kann als Segmentmessung durchgeführt werden derart, daß Meß
ergebnisse mehrerer verschiedener Stellen über die Siebbreite
erhältlich sind. Aufgrund der erhaltenen Meßergebnisse kann
ein Sieb unzureichenden Zustands gewechselt werden, bevor es
schadhaft ist, womit Maschinenstillstand lediglich durch
genannten Siebwechsel verursacht wird. Weitere Vorteile und
Merkmale der Erfindung gehen aus der weiter unter folgenden
ausführlichen Beschreibung der Erfindung hervor.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die
Abbildungen der beigefügten Zeichnung, auf deren Einzelheiten
die Erfindung jedoch nicht begrenzt ist, ausführlich
beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch ein über eine Umlenkwalze
geführtes Sieb von der Seite gesehen.
Fig. 2 entspricht Fig. 1, wobei an der Auslaufseite
des Siebes, im Spalt zwischen Sieb und
Umlenkwalze, eine Sperrlatte zum Zweck der
Messung angebracht ist.
Fig. 3 entspricht Fig. 1, wobei an der Auslaufseite
des Siebes, an entsprechender Stelle wie in
Fig. 2, ein spezieller Meßbalken angebracht
ist.
Fig. 4 entspricht Fig. 1, wobei an der Einlaufseite
des Siebes, im Spalt zwischen Sieb und
Umlenkwalze, ein Meßbalken oder -kasten
angebracht ist.
Fig. 5 ist eine schematische Seitenansicht, die das
erfindungsgemäße Messungsprinzip zeigt.
Fig. 6 entspricht Fig. 5 von links auf Fig. 5
gesehen.
Fig. 7 zeigt schematisch die Konstruktion eines bei
der Messung verwendeten Meßgebers.
In Fig. 1 ist somit ein Sieb W gezeigt, das über eine
Walze 10 geführt wird, die als Umlenkwalze dargestellt ist.
Während das Sieb W über die Walze 10 läuft, bildet sich an
der Einlaufseite des Siebes im "Spalt" N p zwischen Sieb W und
Walzenfläche 10′ Überdruck und dementsprechend an der Aus
laufseite des Siebes im Spalt N n zwischen Sieb W und Walzen
fläche 10′ Unterdruck. Im folgenden wird der Spalt N p der
Einlaufseite als positiver Spalt und der Spalt N n der Aus
laufseite als negativer Spalt bezeichnet. Bei der Berechnung
der Permeabilität des Siebes W, d. h. beim Verstopfen des
Siebes, wächst der im positiven Spalt N p herrschende Über
druck und dementsprechend wächst im negativen Spalt N n der
dort herrschende Unterdruck. Bei großer Permeabilität des
Siebes W, d. h. bei guter Luftdurchlässigkeit, ist der im
positiven Spalt N p herrschende Überdruck kleiner und
dementsprechend ist der im negativen Spalt N n herrschende
Unterdruck kleiner.
Die Permeabilität des Siebes W ließe sich somit im
Prinzip z. B. über die Eigenwerte der Druckdifferenzen messen.
In diesem Zusammenhang ist jedoch hervorzuheben, daß die
genannten Druckdifferenzen sehr stark von der Geschwindigkeit
des Siebes W abhängig sind. Bei der Bestimmung der Permeabilität
können die Geschwindigkeiten jedoch in den Berechnungs
formeln leicht berücksichtigt werden, so daß die Permeabilität
auf diesem Wege bestimmbar ist.
In durchgeführten Versuchen waren die erhaltenen Druck
differenzen als Funktion der Permeabilität jedoch so klein
und indifferent, daß aufgrund dieser die Beziehung zwischen
den Druckdifferenzen und der Permeabilität nicht mit genügender
Genauigkeit definiert werden konnte. Auf der Überdruck
seite, d. h. im positiven Spalt N p, schien sich der Effekt zu
realisieren, obwohl die Permeabilitätsdifferenzen der
getesteten Siebe äußerst klein (Permeabilität ω≅710-1370
m³/hm²) waren. Außerdem muß hervorgehoben werden, daß die
Durchführung der Druckmessung am Spalt selbst sehr schwierig
ist.
Bei der Fortsetzung der genannten Versuche in der Ver
suchanlage wurde der negative Spalt N n zwischen Sieb W und
Walzenfläche 10′ mit einer Sperrplatte 1 versehen, welche
Lösung schematisch in Fig. 2 dargestellt ist. Nach Fig. 2 ist
die Sperrplatte 1 sowohl zur Oberfläche 10′ der Umlenkwalze
als auch zum Sieb W hin abgedichtet. Nach Ingangsetzen des
Siebes W wurde im negativen Spalt N n ein deutlicher Anstieg
des Unterdruckniveaus festgestellt. Dem genau entsprechend
ist bereits aus UnoRun-Versuchen bekannt, daß die Spaltdrücke
steigen, wenn der Spalt mit UR-Rohr ausgerüstet und die Luft
zufuhr gleichzeitig gesperrt wird.
Bei der Weiterentwicklung der Erfindung kam man zu
folgenden Lösungen, von denen zuerst die in Fig. 3 gezeigte
Anordnung betrachtet wird, die für die Unterdruckmessung
vorgesehen ist. In Fig. 3 ist ein Sieb W gezeigt, das ange
ordnet ist, über die Walze 10 zu laufen. Die Walze 10 kann
eine beliebige Siebleitwalze, vorteilhaft stationäre Leit
walze, sein. Auf der Auslaufseite von Sieb W am negativen
Spalt N n ist nach Fig. 3 ein Meßbalken 2 oder Meßkasten
angebracht, der mit einer Dichtung 3 zur Walzenfläche 10′
abgedichtet ist. Der Meßbalken 2 ist bezüglich des Siebes W
derart angebracht, daß zwischen Meßbalken 2 und Sieben W ein
Spalt S verbleibt, der in Laufrichtung des Siebes W wächst
derart, daß genannter Spalt S "ejektorartig" ist. Die Unter
druckbildung unter dem Meßbalken 2 beruht somit auf der
Ejektionswirkung von Sieb W und Meßbalken 2. Der Meßbalken 2 ist
mit Druckmeßgebern ausgerüstet, die vorteilhaft aus gewöhnlichen
Pilot-Rohr-Meßgebern bestehen. Unterhalb des Meßbalkens
2, in der Mitte von Spalt S, die in Fig. 3 mit Bezugs
zeichen 4 bezeichnet ist, wird der durchschnittliche Unter
druck p stat gemessen und das Messungsprinzip ist in Verbindung
mit Fig. 5-7 genauer beschrieben.
Die Permeabilität des Siebes kann aufgrund der Meß
ergebnisse durch Untersuchung der Werte des dynamischen
Druckes p dyn ermittelt werden, denn es ist absolut sicher,
daß offenere Siebe größere Werte für den dynamischen Druck
p dyn liefern. Das Verstopfen des Siebes kann z. B. auf
folgende Weise bestimmt werden.
Ein einfaches Verfahren ist das Fahren der "Kennkurve"
des Siebes, d. h. der Charakteristika, d. h. Messen der Druck
werte am neuen Sieb. Das erhaltene Meßergebnis kann danach
als "Schlüssel" verwendet werden und zum Vergleich mit den
Meßergebnissen vom gebrauchten Sieb dienen. Auf diese Weise
kann das Verstopfen des Siebes als Funktion der Zeit unter
sucht werden. Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht jedoch
darin, daß die Drücke eindeutig abhängig sind von der Sieb
geschwindigkeit, womit bei diesem Verfahren kein absolut
zuverlässiges Bild über den Verstopfungsgrad des Siebes
erhältlich ist, wenn das Sieb in der Praxis mit mehreren
verschiedenen Geschwindigkeiten gefahren wird.
Die Siebpermeabilität kann nun auf folgende Weise
bestimmt werden. Bekannte Größen sind die Größe des Spaltes S
sowie die Breite L des Meßbalkens oder Meßbalkenteils. Wird
der dynamische Druck p dyn gemessen, läßt sich die durch das
Sieb ejektierte Luftmenge aus folgender Gleichung errechnen:
u = 1,414 · √ · (√)-1 · S · L (m³/s),
in der
u = ejektierte Luftmenge (m³/s)
Δ p dyn = dynamischer Druck (Pa)
ρ = Luftdichte (kg/m³)
S = Spalt (m)
L = Spaltbreite (m)
u = ejektierte Luftmenge (m³/s)
Δ p dyn = dynamischer Druck (Pa)
ρ = Luftdichte (kg/m³)
S = Spalt (m)
L = Spaltbreite (m)
Δ p dyn = 50 Pa
ρ = 0,96 kg/m³
S = 0,02 m
L = 0,5 m
ρ = 0,96 kg/m³
S = 0,02 m
L = 0,5 m
Durch Einsatz in obige Gleichung ergibt sich
u = 0,102 m³/s (= 367 m³/h)
Zum anderen kann unter Meßbalken 2 der Gesamtunterdruck gemessen
werden, der z. B. in der Größenordnung von 50 Pa liegen
kann. Dieser Wert entspricht nun also der "Saugströmung", den
errechneten 367 m³/h. Bei einer Meßbalkenhöhe von z. B.
H=0,8 m ist die Saugströmung durch eine Fläche von 0,8×0,5=
0,4 m² erfolgt. Die Saugströmung/Fläche beträgt damit:
u/A = 367/0,4 = 917,5 m³/hm²
Die Permeabilität kann nun auf normale Weise wie folgt
errechnet werden:
ω = 917,5 = 1297 m³/hm²
Läßt sich das im vorstehenden beschriebenen Verfahren
nicht zuverlässig zum funktionieren bringen, kann die Perme
abilität des Siebes W untersucht werden, indem die austretende
Luftmenge V out verfolgt wird. Z. B. nimmt die Luftmenge
beim Verstopfen des Trockensiebes, d. h. mit nachlassender
Permeabilität, ab.
An der Überdruckseite können die Messungen im Prinzip
in entsprechender Weise durchgeführt werden, was in Fig. 4
versucht ist darzustellen. Am positiven Spalt N p ist bei
dieser Ausführung somit ein Meßbalken 6 (oder Meßkasten)
gebildet, der mit Dichtung 7 gegen die Walzenfläche 10′
abgedichtet ist. Unterhalb des Meßbalkens 6 kann damit in
beschriebener Weise Überdruck, d. h. der statische Druck p stat
z. B. an der Meßstelle 8 in der Mitte von Meßbalken 6 gemessen
werden. Die erhaltenen Meßergebnisse können danach mit der
"Kennkurve" des Siebes W verglichen werden, die am neuen Sieb
erstellt wurde. Die Permeabilitätswerte lassen sich also an
der Überdruckseite in entsprechender Weise bestimmen wie dies
im Zusammenhang mit der vorherigen Ausführungsform beschrieben
wurde.
Um die Genauigkeit der Meßergebnisse zu verbessern,
können die Messungen naturgemäß sowohl an der Unterdruck-
als auch Überdruckseite durchgeführt werden und aufgrund der
erhaltenen Meßergebnisse die Schlußfolgerungen gezogen
werden. Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Meßergebnisse sind
bei dieser Gesamtmessung natürlich besser als bei einer
Messung auf nur einer von beiden Seiten. In der Trockenpartie
einer Papiermaschine sind sowohl Ober- als auch Untersieb
getrennt zu messen, weil sie in gewissem Maße unterschiedlich
voneinander verstopfen, weshalb die genannten Siebwechsel zu
verschiedenen Zeiten erfolgen. Die besten Siebe haben im
allgemeinen eine Lebensdauer von ca. anderthalb Jahren und
das Verstopfen des Siebes bis zum Wechselzustand dauert in
allen Fällen mehrere Monate. Das Prinzip der Messungsanordnung
und des Meßverfahrens wird in Verbindung mit Fig. 5-7
genauer beschrieben. Fig. 5 und 6 zeigen z. B. ein Trockensieb
W, das über eine Siebleitwalze 10 geführt wird. An der Aus
laufseite von Sieb W, am negativen Spalt N n ist ein Meßkasten
20 eingebaut, der auf beschriebene Art und Weise mit einer
Dichtung 21 gegen die Walzenfläche 10′ abgedichtet ist. Der
Meßkasten 20 ist in Richtung der Breite von Walze 10 in
mehrere Meßsegmente 20 a-20 d aufgeteilt, von denen in der Aus
führung nach Fig. 6 vier Stück gezeigt sind. Die Zahl der
Meßsegmente kann naturgemäß variieren je nachdem, an wieviel
Stellen über die Breite von Sieb W Messungen gewünscht werden.
Das Meßprinzip der Segmentmessung kann in allen im vor
stehenden beschriebenen Messungsanordnungen angewendet werden,
wobei sowohl die Sperrplatte nach Fig. 2 als auch die
Meßbalken 2 und 6 nach Fig. 3 und 4 auf gleiche Weise in
Segmente geteilt sein können. Zur Messung der Drücke ist der Meß
kasten 20 mit Meßgebern 20, 30 ausgerüstet, die vorteilhaft
aus Pitot-Rohren bestehen, wie sie für bekannte Standard
messungen verwendet werden. Die Ausführungsform nach Fig. 5 ist
mit zwei Meßgebern ausgerüstet, von denen der erste unterhalb
des Meßkastens 20 messende Meßgeber 22 den statischen Druck
p stat mißt und der an der Öffnung des Meßkastens 20
angebrachte zweite Meßgeber 30 den dynamischen Druck p dyn mißt.
Wird die Permeabilität nur aufgrund von Untersuchungen der
Werte des statischen Druckes bestimmt, ist der zweite Meß
geber 30 naturgemäß nicht erforderlich. Dementsprechend wird
der in der Abbildung eingetragene erste Meßgeber 22 nicht
gebraucht, wenn die Bestimmung der Permeabilität mit Hilfe
der dynamischen Drücke oder der Druckdifferenzen erfolgt,
weil der zweite Meßgeber 30 von der Konstruktion her derart
ausgeführt ist, daß mit seiner Hilfe sowohl der im Meßkasten
20 herrschende statische Druck p stat als auch der dynamische
Druck p dyn bestimmbar ist. Die Konstruktion des zweiten Meß
gebers 30 ist genauer in Fig. 7 dargestellt. Der zweite Meß
geber 30 wird demgemäß aus einem Geber vom Pitot-Rohrtyp
gebildet, in dem zwei ineinanderliegende Rohre verwendet
werden. Das Außenrohr 31 wird zum Messen des statischen
Druckes p stat verwendet und es ist zu diesem Zweck mit einem
Ausgang 35 für den statischen Druck p stat versehen, von dem
die Geberdaten durch Meßleitungen z. B. an ein Druckmeßgerät
oder dergleichen übertragen werden. Das Außenrohr 31 ist am
einen Ende geschlossen, wogegen in einem gewissen Abstand
vom Rohrende Löcher 33 ausgebildet sind, durch welche der im
Meßkasten 20 herrschende statische Druck meßbar ist. Das
Innenrohr 32 ist dagegen zur Messung des Gesamtdruckes vor
gesehen und es ist mit einem Ausgang 36 für den Gesamtdruck
p tot ausgerüstet. Das Innenrohr 32 öffnet sich in die am Ende
des Meßgebers 30 befindliche Öffnung 34. Der dynamische Druck
p dyn bildet sich somit aus der Differenz von Gesamtdruck p tot
und statischem Druck p stat, d. h. aus der Druckdifferenz derart,
daß
p dyn = p tot - p stat
In Fig. 6 ist eine Anordnung nach dem Segmentmeßprinzip
schematisch dargestellt. Nach Fig. 6 ist der Meßkasten 20
über die Breite von Bahn W in mehrer Meßsegmente 20 a-20 d
aufgeteilt, von denen gemäß der Ausführungsform der Abbildung
vier Stück vorhanden sind. Die Anzahl der Segmente kann
jedoch von der der abgebildeten Ausführung abweichen. Die
Breite der Segmente ist mit Bezugszeichen L und die Höhe des
Meßkastens mit Bezugszeichen H bezeichnet. Die Ausführung
nach Fig. 6 ist zur Messung des dynamischen Drucks ausgerüstet
und damit ist jedes Meßsegment 20 a-20 d mit Meßgebern zur
Messung sowohl des statischen Druckes als auch des Gesamt
druckes versehen. Die Meßgeber jedes Meßsegments sind somit
einerseits an erste Meßleitungen 31 a-31 d, die Meßleitungen
des statischen Druckes sind, und andererseits an zweite Meß
leitungen 32 a-32 d angeschlossen, die Meßleitungen des Gesamt
druckes sind. Genannte Meßleitungen sind über Wählerventile
37 a-37 d zum Druckmeßgerät 38 oder dergleichen geführt, an dem
je nach Stellung der Wählerventile 37 a-37 d entweder der
Gesamtdruck p tot, der statische Druck p stat oder die Druck
differenz zwischen Gesamtdruck und statischem Druck, d. h. der
dynamische Druck p dyn ablesbar sind. Die Messungsanordnung
kann naturgemäß auch von der Ausführungsform nach Fig. 6
abweichen. Eine mögliche Variante ist die, daß die Meß
leitungen jedes Segmentes 20 a-20 d an ein eigenes Druckmeßgerät
oder dergleichen angeschlossen sind, wobei die Werte jedes
Meßsegmentes gleichzeitig ablesbar sind. Die Meßleitungen können
außerdem anstelle eines Meßgerätes z. B. an einen Rechner,
wie Mikrocomputer oder dergleichen, angeschlossen sein, der
programmierbar ist derart, daß er anstelle der Druckwerte die
Permeabilitätswerte des Siebes W direkt ausgibt. Wenn der
Zustand des Siebes nur durch Untersuchung der Werte des
statischen Druckes bestimmt wird, wird in jedem Meßsegment 20 a-20 d
naturgemäß lediglich der Meßgeber 22 für statischen Druck
gebraucht, von dem in Abweichung zur Ausführungsform nach Fig. 6
nur eine Leitung zum Rechner, Druckmeßgerät oder dergleichen
geführt wird.
Claims (17)
1. Verfahren in einer Papiermaschine zur Messung des
Luftdurchlaßvermögens oder der Permeabilität von luftdurch
lässigen Tüchern, speziell Sieben oder Filzen, wobei das
luftdurchlässige Tuch, wie z. B. Sieb (W), in dem Verfahren
wenigstens über eine Walze (10) gebracht wird, wobei sich,
während sich das Tuch (W) fortbewegt, an der Einlaufseite des
Tuches (W), im Einlaufspalt (N p) zwischen dem sich bewegenden
Tuch (W) und der Walzenoberfläche (10′) Überdruck sowie an
der Auslaufseite des sich bewegenden Tuches (W) im Auslauf
spalt (N n) zwischen Tuch (W) und Walzenfläche (10′) Unter
druck bildet, welcher Über- und Unterdruck von der Permeabilität
des luftdurchlässigen Tuches (W) abhängig sind, dadurch
gekennzeichnet, daß unter dem luftdurchlässigen Tuch, wie
z. B. unter Sieb (W) wenigstens eine Vorrichtung (1, 2, 6, 20)
eingebaut wird, die zu der sich bewegenden Walze bezüglich
deren Fläche (10′) abgedichtet wird derart, daß zwischen
genannter Vorrichtung (1, 2, 6, 20), Walzenfläche (10′) und Tuch
(W) ein wenigstens teilweise geschlossener Druckraum ent
steht, womit, während sich das luftdurchlässige Tuch, z. B.
Sieb (W), fortbewegt, aus genanntem Druckraum der Druck
gemessen und aus dem gemessenen Druckwert die Permeabilität
des luftdurchlässigen Tuches (W) berechnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung während des Maschinenbetriebes kontinuierlich
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die genannte Vorrichtung (1, 2, 20) bezüglich der
Walze (10) an der Auslaufseite des sich bewegenden Tuches (W)
eingebaut wird, womit der Permeabilität des sich bewegenden
Tuches (W) aufgrund des gemessenen Unterdruckes bestimmt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die genannte Vorrichtung (6) bezüglich der
Walze (10) an der Einlaufseite des sich bewegenden Tuches (W)
eingebaut wird, womit die Permeabilität des sich bewegenden
Tuches (W) aufgrund des gemessenen Überdruckes bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sowohl an der Ein- als auch der Auslaufseite
des sich bewegenden Tuches (W) eine genannte Vorrichtung
(1, 2, 6, 20) eingebaut wird, womit die Permeabilität aufgrund
der gemessenen Über- und Unterdrücke bestimmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckmessungen an mehreren Stellen in
Richtung der Breite des sich bewegenden Tuches (W) durchgeführt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die genannte Meßvorrichtung (1) auch bezüglich
des sich bewegenden Tuches (W) abgedichtet wird und aus dem
gebildeten Druckraum der statische Druck gemessen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die genannte Meßvorrichtung (2, 6, 20) unter dem
sich bewegenden Tuch (W) eingebaut wird derart, daß zwischen
der Vorrichtung (2, 6, 20) und dem sich bewegenden Tuch ein
Spalt (S) verbleibt, wobei aus genannten Spalt (S) der dyna
mische Druck der im Spalt (S) in Bewegungsrichtung des Tuches
(W) strömenden Luft gemessen wird.
9. Vorrichtung in einer Papiermaschine zur Ausführung
des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 8 zur Messung des Luft
durchlaßvermögens oder der Permeabilität von luftdurchlässigen
Tüchern, speziell Sieben oder Filzen, wobei das luft
durchlässige Tuch, wie z. B. Sieb (W), in der Papiermaschine
ausgeführt ist, wenigstens über eine Walze (10) zu laufen,
wobei die Bewegung des Tuches (W) auf der Einlaufseite des
Tuches (W) im Einlaufspalt (N p) zwischen Tuch (W) und Walzen
fläche (10′) Überdruck sowie auf der Auslaufseite des Tuches
(W) im Auslaufspalt (N n) zwischen Tuch (W) und Walzenfläche
(10′) Unterdruck verursacht, welcher Über- und Unterdruck von
der Permeabilität des luftdurchlässigen Tuches (W) abhängig
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus einer
in der Nähe des sich bewegenden Tuches (W) eingebauten und
sich im wesentlichen über die Breite des Tuches (W) erstreckenden
Platte, eines Balkens, Kastens (1, 2, 6, 20) oder
dergleichen besteht, die/der bezüglich der sich bewegenden
Walzenflächen (10′) abgedichtet ist derart, daß genannte Vor
richtung, Walzenfläche (10′) und das luftdurchlässige Tuch
(W) gemeinsam einen wenigstens teilweise geschlossenen Druck
raum eingrenzen, der wenigstens mit einem Meßgeber (22, 30)
zur Druckmessung ausgerüstet ist sowie aus Vorrichtungen zur
Wahrnehmung der gemessenen Druckwerte besteht, und die Permea
bilität des sich bewegenden Tuches (W) zu bestimmen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die/der zur Vorrichtung gehörende Platte, Balken,
Kasten (1, 2, 6, 20) oder dergleichen bezüglich der Walze (10)
an der Auslaufseite des sich bewegenden Tuches (W) eingebaut
ist derart, daß der gebildete Druckraum aus einem Unterdruck
raum besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die/der zur Vorrichtung gehörende Platte, Balken,
Kasten (1, 2, 6, 20) oder dergleichen bezüglich der Walze (10)
an der Einlaufseite des sich bewegenden Tuches (W) eingebaut
ist derart, daß der gebildete Druckraum aus einem Überdruck
raum besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß bezüglich der Walze (10) sowohl an der Ein- als auch
Auslaufseite des sich bewegenden Tuches (W) eine/ein zur
Vorrichtung gehörende/r Platte, Balken, Kasten (1, 2, 6, 20)
oder dergleichen eingebaut ist, womit die Druckräume ent
sprechend aus Über- und Unterdruckraum bestehen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die/der Platte, Balken, Kasten (1, 2, 6, 20) oder
dergleichen in Richtung der Breite des sich bewegenden Tuches
(W) in mehrere Meßsegmente (20 a-20 d) aufgeteilt ist, von
denen jedes mit wenigstens einem Meßgeber ausgerüstet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die den Druckraum begrenzende Platte (1) auch
bezüglich des sich bewegenden Tuches (W) abgedichtet und mit
einem Meßgeber (22) für den im Druckraum herschenden statischen
Druck ausgerüstet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der den Druckraum begrenzende Balken oder
Kasten (2, 6, 20) unter dem sich bewegenden Tuch (W) eingebaut
ist derart, daß zwischen Balken oder Kasten (2, 6, 20) und dem
sich bewegenden Tuch (W) ein Spalt (S) verbleibt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Spalt (S) ein Meßgeber (22) zur Messung des
statischen Druckes des Druckraumes angebracht ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 und 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßgeber (30) an der Mundöffnung (5)
des Spaltes (S) eingebaut ist derart, daß genannter Meßgeber
(30) angebracht ist, den dynamischen Druck der im Spalt (S)
strömenden Luft zu messen.
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