DE2233308B2 - Verweilkammer fuer kontinuierlich vorlaufende bahnen - Google Patents

Verweilkammer fuer kontinuierlich vorlaufende bahnen

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DE2233308B2 DE19722233308 DE2233308A DE2233308B2 DE 2233308 B2 DE2233308 B2 DE 2233308B2 DE 19722233308 DE19722233308 DE 19722233308 DE 2233308 A DE2233308 A DE 2233308A DE 2233308 B2 DE2233308 B2 DE 2233308B2
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Description

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Die Erfindung bezieht sich auf eine Verweilkammer für kontinuierlich vorlaufende Bahnen mit einer Behandlungsatmosphare, insbesondere einen Dämpfer für Textilbahnen, die an einer Stelle des Durchlaufweges der Bahn mittels einer Zwischenwand mit einem Durchlaß für die Bahn in Teilkammern unterteilt ist.
Eine solche Verweilkammer ist aus der OE-PS 2 66 753 bekannt. Die Bahn ist in der üblichen Weise über Rollen in im wesentlichen vertikalen Schleifen geführt. Die Zwischenwand erstreckt sich zwischen zwei benachbarten Schleifenschenkeln. Sie wird über eine an einem Durchlaß im unteren Bereich der Zwischenwand in deren Ebene angeordnete Rolle von der einen Teilkammer in die nächste überführt.
Aus der CH-PS 4 11762 ist ein Apparat zur Behandlung einer Stoffbahn in einer Druckkammer bekannt, die in eine Vorkammer und eine Hauptkammer unterteilt ist, zwischen denen eine Dichtungseinrichtung angeordnet ist, die geöffnet ist, wenn der Druck in beiden Kammern gleich ist, und die bei Druckdifferenzen geschlossen ist. Die Dichtungseinrichtung besteht aus einer gegen die Hauptkammer gerichteten Lippe, die sich an die Stoffbahn dichtend anlegt, wenn der Druck in der Hauptkammer größer als in der Vorkammer ist. Eine ähnliche Dichtungseinrichtung ist an dem Durchlaß der Vorkammer nach außen vorgesehen. In der Haupt- und in der Vorkammer sind Behalter zur vorübergehenden Speicherung der Stoffbahn angeordnet. Der Zweck dieser Ausführungsform besteht darin, die Stoffbahn kontinuierlich in die Druckkammer ein- oder aus dieser ausführen zu können, ohne den luftdichten Abschluß der Druckkammer zu Stören, und ohne daß die Stoffbahn an der Dichtungseinrichtung eine wesentliche Reibung erzeugt.
Dämpfer der in Rede stehenden Art weisen einen im Wesentlichen unveränderlichen Wareninhalt auf. Der Wareninhalt eines Dämpfers ist der Längenabschnitt finer kontinuierlich verlaufenden Bahn, der sich jeweils in dem Dämpfer befindet und der Dampfatmosphäre ausgesetzt ist. Er entspricht dem Weg einer bestimmten Stelle einer Bahn in dem Dämpfer vom Eintritt in denselben bis zum Verlassen desselben. Bei großem Wareninhalt und einer bestimmten Vorlaufgeschwindigkeit braucht die bestimmte Stelle eine längere Zeit zum Passieren des Dämpfers, bei geringerem Wareninhalt eine kürzere Zeit.
Bestimmt ist der Wareninhalt durch die Führung der Bahn in dem Dämpfergehäuse, d. h. durch die Anordnung der Rollen oder Tragwalzen, und demnach ohne konstruktive Änderungen im Dämpfergehäuse und andere Führung der Bahn nicht veränderbar. Wenn also bei einer anderen Bahn eine bestimmte Stelle der Dampfutmosphäre eine andere Zeit ausgesetzt werden muß. kann dies nur durch entsprechende Änderung der Vcrlaufgeschwindigkeit der Bahn bewerkstelligt werden.
Häufig werden nun in einem Unternehmen Waren verschiedener Art und verschiedener Färbungsweise verarbeitet, die dementsprechend von Fall zu Fall verschiedene Verweilzeiten im Dämpfer erfordert. Zur Geringhaltung der Investitionskosten wäre es erwünscht, alle diese Waren in ein und demselben Dämpfer verarbeiten zu können.
Wenn nun ein kleiner Dämpfer mit geringem Wareninhalt vorhanden ist und z. B. Waren aus einer Mischung von Acryl und Baumwolle verarbeitet werden sollten, die eine Dämpfzeit von 8 bis 15 Minuten benötigen, so muß in dem kleinen Dämpfer außerordentlich langsam gefahren werden, um einer bestimmten Stelle der Bahn die nötige Verweilzeit zu sichern. Eine derartige langsame Arbeitsweise ist unwirtschaftlich.
Zweckmäßiger ist in einem solchen Fall ein Dämpfer mit großem Wareninhalt, weil dieser die längeren Dämpfzeiten mit noch akzeptablen Arbeitsgeschwindigkeiten erreicht. Wenn aber aus einem solchen Dämpfer indanthrengefärbte Ware gefahren werden soll, die nur eine Dämpfzeit von etwa 1 Minute verträgt, weil sich sonst der Farbstoff zersetzt, so ist dies nur mit einer außerordentlich hohen Vorlaufgeschwindigkeit zu realisieren. Dabei treten jedoch neue Probleme mit den dem Dämpfer vor- und nachgeschalteten Aggregaten auf. Beispielsweise muß die Zahl der nachgeschalteten Wascheinheiten bei einer Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit in dem in Frage kommenden Verhältnis etwa von 3 auf 10 erhöht werden, um bei dem raschen Durchlauf der Bahn noch eine einwandfreie Wäsche zu gewährleisten. Die Verarbeitung von Waren mit kurzer Dämpfzeit auf einem Dämpfer mit großem Wareninhalt ist unter diesem Aspekt ebenfalls unwirtschaftlich.
Die Erfindung soll nun in einer bestimmten Verweilkammer die Verarbeitung von Waren mit den unterschiedlichsten Behandlungszeiten in wirtschaftlicher Weise ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Durchlaß als Schleuse ausgebildet ist, der wahlweise abdichtet oder die Bahn ohne Abdichtung durchläßt.
Hierdurch ist erreicht, daß mit einer einzigen Verweilkammer, die dann in ihrer Bemessung auf die Ware mit der längsten Behandlungszeit und eine dabei noch akzeptable Arbeitsgeschwindigkeit abzustellen wäre, auch Waren mit kurzer Behandlungszeit ohne unmäßige Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit und der Kapazität der vor- und nachgeschalteten Aggregate gefahren werden können, in dem innerhalb der Verweilkammer eine Teilkammer gebildet wird, die die Behandlungsaimosphäre enthält und eine verringerte Durchlaufzeit aufweist, die von den normalerweise vor- und nachgeschalteten Aggregaten ohne weiteres verarbeitet werden kann.
Eine Möglichkeit besteht darin, die zweite Teilkammer bei der Verarbeitung von Bahnen mit kurzen Behandiungszeiten zu inaktivieren und die Bahn ohne weitere Behandlung einfach »leer« hindurchlaufen zu lassen.
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Es können jedoch in der zweiten Teilkammer Behandlungsvorrichtungen enthalten sein, die wahlweise die durchlaufende Bahn behandeln oder ohne Behandlung durchlaufen lassen können.
Auf diese Weise kann die zweite Teilkammer entweder mit der ersten zusammen als einheitliche Verweilkammer, insbesondere Dämpfer eingesetzt werden, wobei die darin vorhandenen Behandlungsvorrichtungen hinsichtlich ihrem eigenem Zweck inaktiv bleiben. Es kann aber auch die weiteie Beh?ndlungskammer für von der ersten Teilkammer abweichende Behandlungen verwendet werden, z. Q. Wasch- oder Spüleinheiten enthalten.
Die Ausdrücke »erste« und »zweite« Teilkammer entsprechen nicht notwendig einer Reihenfolge im Sinne der Warenlaufrichtung; es kann gewünschtenfalls auch die in Warenlaufrichtung erste Teilkammer durch die Zwischenwand inaktiviert bzw. mit zusätzlichen Behandlungsvorrichtungen versehen sein, während die Behandlungsatmosphäre von der ganzen Verweilkamrner auf deren in Warenlaufrichtung zweite Teilkammer beschränkt wird.
Die Verweilkammer kann in diesem Sinne auch mehrfach unterteilt werden, so daß sie z. B. einmal als Dämpfer mit großem Wareninhalt, das andere Mal zur Durchführung einer dreistufigen Behandlung, etwa Dämpfen- Spülen/Oxydieren- waschen vollendet werden kann.
Schließlich kann in der zweiten Teilkammer auch eine von der der ersten Teilkammer verschiedene Behändlungsatmosphäre aufrechterhalten werden, wobei es von großem Vorteil ist, daß die erfindungsgeinäße Unterteilung in Gestalt der zweiten Teilkammer ohne weitere Maßnahmen sogleich eine der ersten Teilkammer zugeordnete geschlossene Kammer darstellt. 35,
Die Erfindung führt zu einer Erhöhung der Wirtschaftlichkeit, da mit den Investitionen für nur eine Verweilkammer ein wesentlich breiteres Programm an Waren gefahren werden kann, was insbesondere auf dem Gebiet der modisch beeinflußten Textilien von großer praktischer Bedeutung ist, wo häufig nicht allzu große Metragen verschiedener Qualität und Musterungen zu verarbeiten sind.
Sie hat den gerade im Hinblick hierauf wichtigen Vorteil, daß die Umstellung ohne Neueinfädeln der Bahn vor sich gehen kann. Der anders zu behandelnde Bahnteil wird an den vorigen Bahnteil angenäht und kann ohne Unterbrechung der kontinuierlichen Arbeitsweise der ihm gemäßen Behandlungsdauer unterworfen werden.
Die in der Zwischenwand vorzusehenden Schleusen sind an sich bekannt. In Betracht kommen praktisch alle Ausführungsformen, die zum Abdichten des Einlaufs und des Auslaufs von Dämpfern verwendet werden. Es kann sich beispielsweise um quer über die Warenbahn reichende Labyrinthgebilde mit Absaugung übertretenden Dampfes oder auch um an der Warenbahn unmittelbar angreifende Vorrichtungen, beispielsweise in Gestalt abgedichteter Walzenpaare, zwischen denen die Bahn in den Dämpfer einläuft oder aus ihm ausläuft.
In der bevorzugten Ausführungsform ist die Schleuse jedoch als sogenanntes Wasserschloß ausgebildet.
Der Übergang von dem abgedichteten Zustand der Schleuse in den inaktiven Zustand geschieht durch Abschalten der Absaugung der Labyrinthabdichtung, bzw. durch Abheben der Walzen voneinander und in der bevorzugten Ausführungsform durch Entleerung des Wasserschlosses. Die Atmosphären in den beiden Teilkammern können dann miteinander in Verbindung treten, so daß die Verweilkammer in ihrer ganzen Ausdehnung für eine einheitliche Behandlung eingesetzt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Sie zeigt einen vertikalen Längsschnitt durch einen Schlaufendämpfer für Textilien.
Der die Verweilkammer bildende als Ganzes mit 1 bezeichnete Dämpfer besitzt tin langgestrecktes, im wesentlichen geschlossenes Gehäuse, das auf Stützen 2 auf dem Boden 3 abgestützt ist. Die Bahn 4 läuft an einem Einlauf 5 in den Dämpfer 1 ein. Der Einlauf 5 besitzt ein quer über die Breite der Bahn 4 reichendes Absaugrohr 6, durch welches aus dem Einlaßschlitz 7 ausgetretener Dampf abgesaugt und am Verlassen des Dämpfers 1 gehindert wird.
Die Bahn 4 läuft in vertikalen Schlaufen über Führungsrollen 8 und Kompensatoren 9, die für einen faltenfreien Lauf und eine gleichmäßige Spannung sorgen.
Am Ende des Dämpfers 1 ist ein dem Einlaß 5 entsprechender Auslaß 10 vorgesehen, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel sich an den Auslaß 10 eine Spüleinheit 11 und ein Quetschwerk 12 anschließen.
Die Bahn 4 kommt, bevor sie in den Einlauf 5 eintritt, von einem Färbe- oder Druckvorgang, durchläuft die in dem Dämpfer 1 bestehende Dampfatmosphäre und wird nach dem Verlassen des Dämpfers 1 am Auslaß 10 weiteren Behandlungsschritten zugeführt.
Die Beh.-jndlungsatmosphäre ist eine Sattdampfatmosphäre, die dadurch erzeugt wird, daß am Boden des Dämpfers 1 sich Wasser 13 befindet, das durch Heizrohre 14 auf Temperatur gehalten wird.
Im Innern des Dämpfers 1 befindet sich an einer bestimmten Stelle des Durchlaufweges, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa in der Mitte, eine Zwischenwand 15 mit einer als Wasserschloß ausgebildeten Schleuse 16 mittels der der Innenraum des Dämpfers 1 in eine erste Teilkammer 17 und eine zweite Teilkammer 18 dampfdicht unterteilt werden kann.
Das Wasser 13' in dem Bereich der Teilkammer 18 kann unabhängig von dem Wasser 13 in der Teilkammer 17 abgelassen und die Beheizung der Heizrohre 14' abgestellt werden.
Im Bereich der Teilkammer 18 sind Wasch- oder Spüleinheiten 19 vorgesehen, durch die die Bahn 4 hindurchläuft und deren Wasch- oder Spülflüssigkeit nach Bedarf abgelassen werden kann.
Der Dämpfer 1 kann in einer ersten Betriebsweise in seiner ganzen Ausdehnung als Dämpfer eingesetzt werden. Hierzu wird das Wasserschloß entleert, so daß die Dampfatmosphäre in der Teilkammer 17 mit der in der Teilkammer 18 in Verbindung steht. Außerdem sind beide Wassermengen 13, 13' vorhanden und beide Anordnungen von Heizrohren 14, 14' in Betrieb. Die Wasch- oder Spüleinheiten 19 in der zweiten Teilkammer 18 hingegen sind entleert, so daß die Bahn 4 ohne entsprechende Behandlung diese Einheiten durchläuft. In diesem Zustand wirkt sowohl in der Teilkammer 17 ils auch in der Teilkammer 18 nur die Dampfatmosphäreauf die Bahn 4 ein.
In einer zweiten Betriebsweise wird das Wasserschloß gefüllt, so daß die Teilkammer 17 von der Teilkammer 18 dampfdicht abgeschlossen ist. Die Wassermenge 13' wird abgelassen, die Heizrohre 14' sind außer Betrieb. Die Wasch- oder Spüleinheiten 19 werden mit einer entsDrechenden Flüssigkeit trefiillt In

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verweilkammer für kontinuierlich verlaufende Bahnen mit einer Behandlungsatmosphäre, insbe- s sondere Dämpfer für Textilbahnen, die an mindestens einer Stelle des Durchlaufwesens der Hahn mittels einer Zwischenwand mit einem Durchlaß für die Bahn in Teilkammern unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaß als Schleuse (16) ausgebildet ist, der wahlweise abdichtet oder die Bahn (4) ohne Abdichtung durchläßt.
2. Verweilkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleuse (16) als entleerbares Wasserschloß ausgebildet ist.
DE19722233308 1972-07-06 1972-07-06 Verweilkammer fuer kontinuierlich vorlaufende bahnen Withdrawn DE2233308B2 (de)

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