DE2233308B2 - Verweilkammer fuer kontinuierlich vorlaufende bahnen - Google Patents
Verweilkammer fuer kontinuierlich vorlaufende bahnenInfo
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- D06B19/0029—Fixing of chemicals, e.g. dyestuffs, on textile materials by steam
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- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
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Description
20
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verweilkammer für kontinuierlich vorlaufende Bahnen mit einer
Behandlungsatmosphare, insbesondere einen Dämpfer für Textilbahnen, die an einer Stelle des Durchlaufweges
der Bahn mittels einer Zwischenwand mit einem Durchlaß für die Bahn in Teilkammern unterteilt ist.
Eine solche Verweilkammer ist aus der OE-PS 2 66 753 bekannt. Die Bahn ist in der üblichen Weise
über Rollen in im wesentlichen vertikalen Schleifen geführt. Die Zwischenwand erstreckt sich zwischen
zwei benachbarten Schleifenschenkeln. Sie wird über eine an einem Durchlaß im unteren Bereich der
Zwischenwand in deren Ebene angeordnete Rolle von der einen Teilkammer in die nächste überführt.
Aus der CH-PS 4 11762 ist ein Apparat zur
Behandlung einer Stoffbahn in einer Druckkammer bekannt, die in eine Vorkammer und eine Hauptkammer
unterteilt ist, zwischen denen eine Dichtungseinrichtung angeordnet ist, die geöffnet ist, wenn der Druck in
beiden Kammern gleich ist, und die bei Druckdifferenzen geschlossen ist. Die Dichtungseinrichtung besteht
aus einer gegen die Hauptkammer gerichteten Lippe, die sich an die Stoffbahn dichtend anlegt, wenn der
Druck in der Hauptkammer größer als in der Vorkammer ist. Eine ähnliche Dichtungseinrichtung ist
an dem Durchlaß der Vorkammer nach außen vorgesehen. In der Haupt- und in der Vorkammer sind
Behalter zur vorübergehenden Speicherung der Stoffbahn angeordnet. Der Zweck dieser Ausführungsform
besteht darin, die Stoffbahn kontinuierlich in die Druckkammer ein- oder aus dieser ausführen zu können,
ohne den luftdichten Abschluß der Druckkammer zu Stören, und ohne daß die Stoffbahn an der Dichtungseinrichtung
eine wesentliche Reibung erzeugt.
Dämpfer der in Rede stehenden Art weisen einen im Wesentlichen unveränderlichen Wareninhalt auf. Der
Wareninhalt eines Dämpfers ist der Längenabschnitt finer kontinuierlich verlaufenden Bahn, der sich jeweils
in dem Dämpfer befindet und der Dampfatmosphäre ausgesetzt ist. Er entspricht dem Weg einer bestimmten
Stelle einer Bahn in dem Dämpfer vom Eintritt in denselben bis zum Verlassen desselben. Bei großem
Wareninhalt und einer bestimmten Vorlaufgeschwindigkeit braucht die bestimmte Stelle eine längere Zeit
zum Passieren des Dämpfers, bei geringerem Wareninhalt eine kürzere Zeit.
Bestimmt ist der Wareninhalt durch die Führung der Bahn in dem Dämpfergehäuse, d. h. durch die Anordnung
der Rollen oder Tragwalzen, und demnach ohne konstruktive Änderungen im Dämpfergehäuse und
andere Führung der Bahn nicht veränderbar. Wenn also bei einer anderen Bahn eine bestimmte Stelle der
Dampfutmosphäre eine andere Zeit ausgesetzt werden muß. kann dies nur durch entsprechende Änderung der
Vcrlaufgeschwindigkeit der Bahn bewerkstelligt werden.
Häufig werden nun in einem Unternehmen Waren verschiedener Art und verschiedener Färbungsweise
verarbeitet, die dementsprechend von Fall zu Fall verschiedene Verweilzeiten im Dämpfer erfordert. Zur
Geringhaltung der Investitionskosten wäre es erwünscht, alle diese Waren in ein und demselben
Dämpfer verarbeiten zu können.
Wenn nun ein kleiner Dämpfer mit geringem Wareninhalt vorhanden ist und z. B. Waren aus einer
Mischung von Acryl und Baumwolle verarbeitet werden sollten, die eine Dämpfzeit von 8 bis 15 Minuten
benötigen, so muß in dem kleinen Dämpfer außerordentlich langsam gefahren werden, um einer bestimmten
Stelle der Bahn die nötige Verweilzeit zu sichern. Eine derartige langsame Arbeitsweise ist unwirtschaftlich.
Zweckmäßiger ist in einem solchen Fall ein Dämpfer mit großem Wareninhalt, weil dieser die längeren
Dämpfzeiten mit noch akzeptablen Arbeitsgeschwindigkeiten erreicht. Wenn aber aus einem solchen
Dämpfer indanthrengefärbte Ware gefahren werden soll, die nur eine Dämpfzeit von etwa 1 Minute verträgt,
weil sich sonst der Farbstoff zersetzt, so ist dies nur mit einer außerordentlich hohen Vorlaufgeschwindigkeit zu
realisieren. Dabei treten jedoch neue Probleme mit den dem Dämpfer vor- und nachgeschalteten Aggregaten
auf. Beispielsweise muß die Zahl der nachgeschalteten Wascheinheiten bei einer Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit
in dem in Frage kommenden Verhältnis etwa von 3 auf 10 erhöht werden, um bei dem raschen
Durchlauf der Bahn noch eine einwandfreie Wäsche zu gewährleisten. Die Verarbeitung von Waren mit kurzer
Dämpfzeit auf einem Dämpfer mit großem Wareninhalt ist unter diesem Aspekt ebenfalls unwirtschaftlich.
Die Erfindung soll nun in einer bestimmten Verweilkammer die Verarbeitung von Waren mit den
unterschiedlichsten Behandlungszeiten in wirtschaftlicher Weise ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Durchlaß als Schleuse ausgebildet ist, der
wahlweise abdichtet oder die Bahn ohne Abdichtung durchläßt.
Hierdurch ist erreicht, daß mit einer einzigen Verweilkammer, die dann in ihrer Bemessung auf die
Ware mit der längsten Behandlungszeit und eine dabei noch akzeptable Arbeitsgeschwindigkeit abzustellen
wäre, auch Waren mit kurzer Behandlungszeit ohne unmäßige Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit und
der Kapazität der vor- und nachgeschalteten Aggregate gefahren werden können, in dem innerhalb der
Verweilkammer eine Teilkammer gebildet wird, die die Behandlungsaimosphäre enthält und eine verringerte
Durchlaufzeit aufweist, die von den normalerweise vor- und nachgeschalteten Aggregaten ohne weiteres
verarbeitet werden kann.
Eine Möglichkeit besteht darin, die zweite Teilkammer bei der Verarbeitung von Bahnen mit kurzen
Behandiungszeiten zu inaktivieren und die Bahn ohne weitere Behandlung einfach »leer« hindurchlaufen zu
lassen.
22 33 3i
Es können jedoch in der zweiten Teilkammer Behandlungsvorrichtungen enthalten sein, die wahlweise
die durchlaufende Bahn behandeln oder ohne Behandlung durchlaufen lassen können.
Auf diese Weise kann die zweite Teilkammer
entweder mit der ersten zusammen als einheitliche Verweilkammer, insbesondere Dämpfer eingesetzt
werden, wobei die darin vorhandenen Behandlungsvorrichtungen hinsichtlich ihrem eigenem Zweck inaktiv
bleiben. Es kann aber auch die weiteie Beh?ndlungskammer für von der ersten Teilkammer abweichende
Behandlungen verwendet werden, z. Q. Wasch- oder Spüleinheiten enthalten.
Die Ausdrücke »erste« und »zweite« Teilkammer entsprechen nicht notwendig einer Reihenfolge im
Sinne der Warenlaufrichtung; es kann gewünschtenfalls auch die in Warenlaufrichtung erste Teilkammer durch
die Zwischenwand inaktiviert bzw. mit zusätzlichen Behandlungsvorrichtungen versehen sein, während die
Behandlungsatmosphäre von der ganzen Verweilkamrner auf deren in Warenlaufrichtung zweite Teilkammer
beschränkt wird.
Die Verweilkammer kann in diesem Sinne auch mehrfach unterteilt werden, so daß sie z. B. einmal als
Dämpfer mit großem Wareninhalt, das andere Mal zur Durchführung einer dreistufigen Behandlung, etwa
Dämpfen- Spülen/Oxydieren- waschen vollendet werden kann.
Schließlich kann in der zweiten Teilkammer auch eine von der der ersten Teilkammer verschiedene Behändlungsatmosphäre
aufrechterhalten werden, wobei es von großem Vorteil ist, daß die erfindungsgeinäße
Unterteilung in Gestalt der zweiten Teilkammer ohne weitere Maßnahmen sogleich eine der ersten Teilkammer
zugeordnete geschlossene Kammer darstellt. 35,
Die Erfindung führt zu einer Erhöhung der Wirtschaftlichkeit,
da mit den Investitionen für nur eine Verweilkammer ein wesentlich breiteres Programm an
Waren gefahren werden kann, was insbesondere auf dem Gebiet der modisch beeinflußten Textilien von
großer praktischer Bedeutung ist, wo häufig nicht allzu große Metragen verschiedener Qualität und Musterungen
zu verarbeiten sind.
Sie hat den gerade im Hinblick hierauf wichtigen Vorteil, daß die Umstellung ohne Neueinfädeln der
Bahn vor sich gehen kann. Der anders zu behandelnde Bahnteil wird an den vorigen Bahnteil angenäht und
kann ohne Unterbrechung der kontinuierlichen Arbeitsweise der ihm gemäßen Behandlungsdauer unterworfen
werden.
Die in der Zwischenwand vorzusehenden Schleusen sind an sich bekannt. In Betracht kommen praktisch alle
Ausführungsformen, die zum Abdichten des Einlaufs und des Auslaufs von Dämpfern verwendet werden. Es
kann sich beispielsweise um quer über die Warenbahn reichende Labyrinthgebilde mit Absaugung übertretenden
Dampfes oder auch um an der Warenbahn unmittelbar angreifende Vorrichtungen, beispielsweise
in Gestalt abgedichteter Walzenpaare, zwischen denen die Bahn in den Dämpfer einläuft oder aus ihm ausläuft.
In der bevorzugten Ausführungsform ist die Schleuse jedoch als sogenanntes Wasserschloß ausgebildet.
Der Übergang von dem abgedichteten Zustand der Schleuse in den inaktiven Zustand geschieht durch
Abschalten der Absaugung der Labyrinthabdichtung, bzw. durch Abheben der Walzen voneinander und in der
bevorzugten Ausführungsform durch Entleerung des Wasserschlosses. Die Atmosphären in den beiden
Teilkammern können dann miteinander in Verbindung treten, so daß die Verweilkammer in ihrer ganzen
Ausdehnung für eine einheitliche Behandlung eingesetzt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt.
Sie zeigt einen vertikalen Längsschnitt durch einen Schlaufendämpfer für Textilien.
Der die Verweilkammer bildende als Ganzes mit 1 bezeichnete Dämpfer besitzt tin langgestrecktes, im
wesentlichen geschlossenes Gehäuse, das auf Stützen 2 auf dem Boden 3 abgestützt ist. Die Bahn 4 läuft an
einem Einlauf 5 in den Dämpfer 1 ein. Der Einlauf 5 besitzt ein quer über die Breite der Bahn 4 reichendes
Absaugrohr 6, durch welches aus dem Einlaßschlitz 7 ausgetretener Dampf abgesaugt und am Verlassen des
Dämpfers 1 gehindert wird.
Die Bahn 4 läuft in vertikalen Schlaufen über Führungsrollen 8 und Kompensatoren 9, die für einen
faltenfreien Lauf und eine gleichmäßige Spannung sorgen.
Am Ende des Dämpfers 1 ist ein dem Einlaß 5 entsprechender Auslaß 10 vorgesehen, wobei in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel sich an den Auslaß 10 eine Spüleinheit 11 und ein Quetschwerk 12 anschließen.
Die Bahn 4 kommt, bevor sie in den Einlauf 5 eintritt, von einem Färbe- oder Druckvorgang, durchläuft die in
dem Dämpfer 1 bestehende Dampfatmosphäre und wird nach dem Verlassen des Dämpfers 1 am Auslaß 10
weiteren Behandlungsschritten zugeführt.
Die Beh.-jndlungsatmosphäre ist eine Sattdampfatmosphäre,
die dadurch erzeugt wird, daß am Boden des Dämpfers 1 sich Wasser 13 befindet, das durch
Heizrohre 14 auf Temperatur gehalten wird.
Im Innern des Dämpfers 1 befindet sich an einer bestimmten Stelle des Durchlaufweges, in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel etwa in der Mitte, eine Zwischenwand 15 mit einer als Wasserschloß ausgebildeten
Schleuse 16 mittels der der Innenraum des Dämpfers 1 in eine erste Teilkammer 17 und eine zweite
Teilkammer 18 dampfdicht unterteilt werden kann.
Das Wasser 13' in dem Bereich der Teilkammer 18 kann unabhängig von dem Wasser 13 in der Teilkammer
17 abgelassen und die Beheizung der Heizrohre 14' abgestellt werden.
Im Bereich der Teilkammer 18 sind Wasch- oder Spüleinheiten 19 vorgesehen, durch die die Bahn 4
hindurchläuft und deren Wasch- oder Spülflüssigkeit nach Bedarf abgelassen werden kann.
Der Dämpfer 1 kann in einer ersten Betriebsweise in seiner ganzen Ausdehnung als Dämpfer eingesetzt
werden. Hierzu wird das Wasserschloß entleert, so daß die Dampfatmosphäre in der Teilkammer 17 mit der in
der Teilkammer 18 in Verbindung steht. Außerdem sind beide Wassermengen 13, 13' vorhanden und beide
Anordnungen von Heizrohren 14, 14' in Betrieb. Die Wasch- oder Spüleinheiten 19 in der zweiten Teilkammer
18 hingegen sind entleert, so daß die Bahn 4 ohne entsprechende Behandlung diese Einheiten durchläuft.
In diesem Zustand wirkt sowohl in der Teilkammer 17 ils auch in der Teilkammer 18 nur die Dampfatmosphäreauf
die Bahn 4 ein.
In einer zweiten Betriebsweise wird das Wasserschloß gefüllt, so daß die Teilkammer 17 von der
Teilkammer 18 dampfdicht abgeschlossen ist. Die Wassermenge 13' wird abgelassen, die Heizrohre 14'
sind außer Betrieb. Die Wasch- oder Spüleinheiten 19 werden mit einer entsDrechenden Flüssigkeit trefiillt In
Claims (2)
1. Verweilkammer für kontinuierlich verlaufende Bahnen mit einer Behandlungsatmosphäre, insbe- s
sondere Dämpfer für Textilbahnen, die an mindestens einer Stelle des Durchlaufwesens der Hahn
mittels einer Zwischenwand mit einem Durchlaß für die Bahn in Teilkammern unterteilt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchlaß als Schleuse (16) ausgebildet ist, der wahlweise abdichtet oder
die Bahn (4) ohne Abdichtung durchläßt.
2. Verweilkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleuse (16) als entleerbares
Wasserschloß ausgebildet ist.
Priority Applications (4)
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Family Applications (1)
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