DE3827847A1 - Fotografisches material - Google Patents
Fotografisches materialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein fotografisches Material,
dessen auf den Träger aufgebrachten Schichten einen
niedrigen Eisengehalt aufweisen.
Fotografische Materialien enthalten bisher immer einen
beträchtlichen Anteil Eisenionen oder -verbindungen in
den silberhalogenidhaltigen Schichten, die eine Reihe
von unvorteilhaften Einflüssen auf die fotografischen
Eigenschaften der Materialien haben. Die Ursachen der
unerwünschten Eisenverunreinigungen in fotografischen
Materialien sind vielfältiger Natur. Zum einen können
Eisenverbindungen durch die zur Herstellung der Emul
sionen eingesetzten Ausgangsstoffe eingebracht werden,
zum anderen durch die technisch verwendeten Emulsions
herstellungs- und -verarbeitungsanlagen, die üblicher
weise aus Edelstählen bestehen (O. Lapp in Ullmanns
Enzyklopädie der technischen Chemie, Verlag Chemie
Weinheim [1979], Band 18, Seite 428; V. C. Zelikman, S. M.
Levi, Making and Coating Photographic Emulsions, Focal
Press London/New York [1964], S. 19).
Silberhalogenidemulsionen führen, besonders wenn, wie
bei der Emulsionsherstellung üblich, ein Überschuß an
löslichem Halogenidsalz vorhanden ist, zur Korrosion
auch hochwertiger austenitischer Edelstähle, besonders
wenn das Silberhalogenid ganz oder teilweise aus
Silberchlorid besteht.
Die Eisenionen wirken sich in hohem Maße schädlich auf
die Emulsionen aus, denn die Silberionen oder Silber
halogenidteilchen können zu elementarem Silber reduziert
werden und führen zu fotografischem Schleier.
Eisenionen wurden bereits von Borginon et al.,
J. Photogr. Sci. 28, 111 (1980) als ein wahrscheinliches
System für viele unerwünschte Redoxreaktionen in foto
grafischen Emulsionen bezeichnet, da Eisenionen leicht
vom 2- in den 3wertigen Zustand und umgekehrt überge
hen. Dadurch ist es möglich, daß Empfindlichkeitskeime
und Latentbildkeime oxidiert werden. Im ersten Fall
sinkt die Empfindlichkeit der Emulsion allgemein ab, im
zweiten Fall wird das latente Bild in dem Zeitraum
zwischen Belichtung und Entwicklung des fotografischen
Materials ganz oder teilweise zerstört.
Es hat deswegen nicht an Versuchen gefehlt, fotografi
sche Emulsionen möglichst eisenfrei herzustellen. Eine
bedeutende mögliche Quelle für Eisenionen ist z. B. die
verwendete Gelatine, L. Xuan-Ya, J. Photogr. Sci., Vol 30,
Seite 20 (1982) bestimmten z. B. in verschiedenen Gelati
nen Eisengehalte zwischen 10 und 80 ppm. W. Rong-qin et
al., Phot-Gelatin Reports 1983, Seite 283, 4th IAG-
Conference Fribourg 1983, ed. by H. Ammann-Brass et
Pouradier (1985) zeigte, daß durch Eisenionen eine
starke Desensibilisierung fotografischer Emulsionen
auftreten kann. Bereits 5 ppm Eisenionen können die
Empfindlichkeit um ca. 15% erniedrigen. Es hat deswegen
nicht an Versuchen gefehlt, zumindest aus der Gelatine
Eisenionen weitgehend zu entfernen. Hochwertige Gelati
nen für fotografische Zwecke enthalten heute weniger als
5 ppm Eisen.
Eine weitere Möglichkeit, Eisenionen von den Redoxreak
tionen in der Emulsion zurückzuhalten sind Komplexbild
ner für Eisen. Solche Verbindungen sind jedoch nicht
spezifisch für Eisenionen, sondern komplexieren auch
andere mehrwertige Ionen wie z. B. Calciumionen. Manche
Gelatinen enthalten hohe Mengen von Calciumionen, bis
zu 4 500 ppm, so daß hohe Mengen von Komplexbildner
zugesetzt werden müssen, was wieder fotografische Nach
teile mit sich bringt.
Es ist bisher aber nicht gelungen, fotografische Mate
rialien herzustellen, deren auf den Träger aufgebrachten
Schichten einen besonders niedrigen Eisengehalt aufwei
sen, insbesondere wenn die Materialien Chloridemulsionen
enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein fotografisches
Material mit wenigstens einer Silberhalogenidemulsions
schicht mit mindestens 60 Mol-% AgCl, dessen auf den
Träger aufgebrachten Schichten zusammen einen Eisenge
halt von 50 ppm, vorzugsweise 20 ppm, insbesondere 10 ppm,
bezogen auf Silberhalogenid, berechnet als AgNO₃,
aufweisen.
Der Eisengehalt des Trägers ist in diesem Zusammenhang
ohne Bedeutung, insbesondere wenn der Träger ein poly
ethylenbeschichtetes Papier ist, jedoch kann selbstver
ständlich auch der Eisengehalt des gesamten Materials
bezogen auf Silberhalogenid innerhalb der angegebenen
Grenzen sein.
Das Silberhalogenid der wenigstens einen Silberhaloge
nidemulsionsschicht hat vorzugsweise einen Chloridanteil
von mindestens 80 Mol-%. Vorzugsweise haben die Silber
halogenide aller Silberhalogenidemulsionsschichten Chlo
ridanteile von mindestens 60 Mol-%, vorzugsweise minde
stens 80 Mol-%. Das Material enthält außerdem 0 bis 40 Mol-%,
vorzugsweise 0 bis 20 Mol-% Bromid und 0 bis 2 Mol-%
Iodid und ist insbesondere iodidfrei.
Erfindungsgemäß fotografische Materialien werden dadurch
hergestellt, daß man einerseits Ausgangsstoffe, insbe
sondere Gelatinen, mit niedrigstem Eisengehalt verwen
det, zum anderen Vorrichtungen und Anlagen verwendet,
die zu keiner Eisenkontamination führen.
Als besonders vorteilhaft für die Herstellung und Verar
beitung der erfindungsgemäßen Emulsionen hat es sich
herausgestellt, wenn alle Vorrichtungen, mit denen die
Emulsion in Berührung kommt, emaillierte oder kunst
stoffbeschichtete Oberflächen haben oder aus metalli
schen Werkstoffen mit einem nur geringen Eisengehalt
bestehen, zum Beispiel aus Legierungen mit Nickel, Titan
oder Tantal als Hauptbestandteil.
Die lichtempfindlichen Schichten des erfindungsgemäßen
Materials enthalten außer dem Silberhalogenid ein Binde
mittel.
Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet.
Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere
synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vor
kommende Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatine
ersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly-
N-vinylpyrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und
deren Derivate, insbesondere deren Mischpolymerisate.
Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind bei
spielsweise andere Proteine wie Albumin oder Casein,
Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate, Halbsynthe
tische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifi
zierte Naturprodukte. Cellulosederivate wie Hydroxy
alkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalyl
cellulose sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung
mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch
Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten
worden sind, sind Beispiele hierfür.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an
funktionellen Gruppen verfügen, so daß durch Umsetzung
mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstands
fähige Schichten erzeugt werden können. Solche funktio
nellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen, aber auch
Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylen
gruppen.
Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren
oder alkalischen Aufschluß erhalten sein. Die Herstel
lung solcher Gelatinen wird beispielsweise in The
Science and Technology of Gelatine, herausgegeben von
A. G. Ward und A. Courts, Academic Press 1977, Seite
295 ff. beschrieben. Die jeweils eingesetzte Gelatine
soll einen möglichst geringen Gehalt an fotografisch
aktiven Verunreinigungen enthalten (Inertgelatine).
Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger Quellung
sind besonders vorteilhaft. In Betracht kommen auch
oxidierte Gelatinen.
Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotogra
fischen Material befindliche Silberhalogenid kann als
Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen
davon enthalten. Wie bereits ausgeführt, sind chlorid
reiche Emulsionen bevorzugt. Es kann sich um überwiegend
kompakte Kristalle handeln, die z. B. regulär kubisch
oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen
können. Vorzugsweise können aber auch plättchenförmige
Kristalle vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke bevorzugt größer als 5 : 1 ist,
wobei der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der
Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt ent
sprechend der projizierten Fläche des Kornes.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach ge
schichteten Kornaufbau aufweisen, im einfachsten Fall
mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich
(core/shell), wobei die Halogenidzusammensetzung
und/oder sonstige Modifizierungen, wie z. B. Dotierungen
der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die
mittlere Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise
zwischen 0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung
kann sowohl homo- als auch heterodispers sein. Homo
disperse Korngrößenverteilung bedeutet, daß 95% der
Körner nicht mehr als ±30% von der mittleren Korngröße
abweichen. Die Emulsionen können außer dem Silberhalo
genid auch organische Silbersalze enthalten, z. B.
Silberbenztriazolat oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenid
emulsionen, die getrennt hergestellt werden, als
Mischung verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen
Methoden (z. B. P. Glafkides, Chimie et Physique
Photographique, Paul Montel, Paris [1967], G. F. Duffin,
Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London
[1966], V. L. Zelikman et. al., Making and Coating Photo
graphic Emulsion, The Focal Press, London [1966]) aus
löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden herge
stellt werden.
Die Fällung des Halogenidsilbers erfolgt bevorzugt in
Gegenwart des Bindemittels, z. B. der Gelatine und kann
im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durch
geführt werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkom
plexbildner zusätzlich verwendet werden. Zu letzteren
gehören, z. B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammonium
thiocyanat oder überschüssiges Halogenid. Die Zusammen
führung der wasserlöslichen Silbersalze und der Halo
genide erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-
jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren
oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Be
vorzugt wird die Dosierung mit steigenden Zuflußraten,
wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der
gerade noch keine Neukeime entstehen, nicht überschrit
ten werden sollte. Der pAg-Bereich kann während der
Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird
das sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem
ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten oder ein
definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren
wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halogenidüber
schuß ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei
Silberionenüberschuß möglich. Außer durch Fällung
können die Silberhalogenidkristalle auch durch physi
kalische Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von
überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkom
plexierungsmittel wachsen. Das Wachstum der Emulsions
körner kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung
erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, soge
nannte Lippmann-Emulsion, mit einer schwerer löslichen
Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung
der Silberhalogenidkörner können auch Salze oder
Komplexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh,
vorhanden sein.
Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibili
sierungsfarbstoffen erfolgen. Komplexierungsmittel
und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen
Zeitpunkt unwirksam machen, z. B. durch Änderung des pH-
Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu
einem früheren Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus
der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder
durch Ionenaustauscher.
Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer
chemischen Sensibilisierung unter definierten Bedin
gungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silberhaloge
nid- und Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen
des Empfindlichkeits- und Schleieroptimums unterworfen.
Die Verfahrensweise ist z. B. bei H. Frieser "Die Grund
lagen der Photographischen Prozesse mit Silberhalo
geniden" Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft
(1968) beschrieben.
Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz
von Verbindungen von Schwefel, Selen, Tellur und/oder
Verbindungen von Gold, Platin, Palladium, Iridium oder
Rhodium erfolgen, weiterhin können Thiocyanatverbindun
gen, oberflächenaktive Verbindungen, wie Thioether,
heterocyclische Stickstoffverbindungen (z. B. Imidazole,
Azaindene) oder auch spektrale Sensibilisatoren
(beschrieben z. B. bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and
Related Compounds", 1964, bzw. Ullmanns Enzyklopädie der
technischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und
Research Disclosure Nr. 17643, Abschnitt III) zugegeben
werden. Ersatzweise oder zusätzlich kann eine
Reduktionssensibilisierung unter Zugabe von Reduk
tionsmitteln (Zinn-II-Salze, Amine, Hydrazinderivate,
Aminoborane, Silane, Formamidinsulfinsäure) durch Was
serstoff, durch niedrigen pAg (z. B. kleiner 5) und/oder
hohen pH (z. B. über 8) durchgeführt werden.
Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur
Verhinderung der Schleierbildung oder zur Stabilisierung
der fotografischen Funktion während der Produktion, der
Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung ent
halten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-
und Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit
Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige
Verbindungen sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47
(1952), S. 2-58 beschrieben worden. Weiter können als
Antischleiermittel Salze von Metallen wie Quecksilber
oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen
wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, (subst.) Benztria
zole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Beson
ders geeignet sind Mercaptogruppen enthaltende Hetero
cyclen, z. B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimid
azole, Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercapto
pyrimidine, wobei diese Mercaptoazole auch eine wasser
löslichmachende Gruppe, z. B. eine Carboxylgruppe oder
Sulfogruppe, enthalten können. Weitere geeignete Ver
bindungen sind in Research Disclosure Nr. 17643 (1978),
Abschnitt VI, veröffentlicht.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen
vor, während oder nach deren Reifung zugesetzt werden.
Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch
anderen fotografischen Schichten, die einer Halogensil
berschicht zugeordnet sind, zusetzen.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der ge
nannten Verbindungen eingesetzt werden.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydro
phile Kolloidschichten des erfindungsgemäß hergestellten
lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugs
hilfen, zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur
Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Ver
besserung der fotografischen Charakteristika (z. B. Ent
wicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibili
sierung usw.).
Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung
von Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral
sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe
Merocyaninfarbstoffe.
Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für
einen bestimmten Spektralbereich die Eigenempfindlich
keit des Silberhalogenids ausreichend ist, beispiels
weise die Blauempfindlichkeit von Silberbromid.
Farbfotografische Materialien enthalten üblicherweise
mindestens je eine rotempfindliche, grünempfindliche und
blauempfindliche Emulsionsschicht. Diesen Emulsions
schichten werden nicht diffundierende monomere oder po
lymere Farbkuppler zugeordnet, die sich in der gleichen
Schicht oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden
können. Gewöhnlich werden den rotempfindlichen Schichten
Blaugrünkuppler, den grünempfindlichen Schichten Purpur
kuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler
zugeordnet.
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarben
bildes sind in der Regel Kuppler vom Phenol- oder α-
Naphtholtyp; geeignete Beispiele hierfür sind in der
Literatur bekannt.
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler mit einer offenkettigen Kato
methylengruppierung, insbesondere Kuppler von Typ des
α-Acylacetamids; geeignete Beispiele hierfür sind α-
Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilid
kuppler, die ebenfalls aus der Literatur bekannt sind.
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des
Indazolons oder des Pyrazoloazols; geeignete Beispiele
hierfür sind in der Literatur in großer Zahl beschrie
ben.
Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkupp
ler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere
leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß
sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthal
ten, der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-
Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos
sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe
aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw.
durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt
wird (Maskenkuppler), die Weißkuppler, die bei Reaktion
mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen
farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern
sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die in der
Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der
bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in
Freiheit gesetzt wird und dabei entweder direkt oder
nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder
mehrere weitere Gruppen abgespalten worden sind (z. B.
DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026, DE-A-
33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische
Wirksamkeit entfaltet, z. B. als Entwicklungsinhibitor
oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalent
kuppler sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw.
FAR-Kuppler.
Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich
die Wirksamkeit des bei der Kupplung freigesetzten
Restes erwünscht ist und es weniger auf die farb
bildenden Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind
auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die
bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte
ergeben (DE-A-15 47 640).
Der abgespaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein,
so daß bei der Reaktion mit Farbentwickleroxidations
produkten Kupplungsprodukte erhalten werden, die
diffusionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw.
eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-
44 20 556).
Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-
12 97 417, DE-A-24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-
32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-
33 31 743, DE-A-33 40 376, EP-A-27 284, US-A-40 80 211
beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in
der Regel durch Polymerisation von ethylenisch unge
sättigten monomeren Farbkupplern hergestellt. Sie können
aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation er
halten werden.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen
in Silberhalogindemulsionsschichten kann in der Weise
erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung
eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion herge
stellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten
Lösungs- oder Dispersionsmittel hängt von der jeweiligen
Löslichkeit der Verbindung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen
unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind
beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742
beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von
hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern,
in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende
Methoden sind beispielsweise in US-A-23 22 027, US-A-
28 01 170, US-A-28 01 171 und EP-A-00 43 037 be
schrieben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmittel können
Oligomere oder Polymere, sogenannte polymere Ölbildner
Verwendung finden.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices
in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird
beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-
28 35 856, EP-A-00 14 921, EP-A-00 69 671, EP-A-
01 30 115, US-A-42 91 113.
Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasser
löslicher Verbindungen (z. B. von Farbstoffen) kann auch
mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beiz
polymeren erfolgen.
Geeignete Ölbildner sind z. B. Phthalsäurealkylester,
Phosphorsäureester, Citronensäureester, Benzoesäure
ester, Alkylamide, Fettsäureester und Trimesinsäure
ester.
Farbfotografisches Material umfaßt typischerweise min
destens eine rotempfindliche Emulsionsschicht, min
destens eine grünempfindliche Emulsionsschicht und
mindestens eine blauempfindliche Emulsionschicht auf
Träger. Die Reihenfolge dieser Schichten kann je nach
Wunsch variiert werden. Gewöhnlich werden blaugrüne,
purpurfarbene und gelbe Farbstoffe bildende Kuppler in
die rot-, grün- bzw. blauempfindlichen Emulsions
schichten eingearbeitet. Es können jedoch auch unter
schiedliche Kombinationen verwendet werden.
Jede der lichtempfindlichen Schichten kann aus einer
einzigen Schicht bestehen oder auch zwei oder mehr Sil
berhalogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C-
11 21 470). Dabei sind rotempfindliche Silberhalogenid
emulsionsschichten dem Schichtträger häufig näher ange
ordnet als grünempfindliche Silberhalogenidemulsions
schichten und diese wiederum näher als blauempfindliche,
wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen
Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht
lichtempfindliche gelbe Filterschicht befindet.
Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün- bzw.
rotempfindlichen Schichten kann man unter Verzicht auf
die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen,
bei denen auf dem Träger z. B. die blauempfindlichen,
dann die rotempfindlichen und schließlich die grünem
pfindlichen Schichten folgen.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht licht
empfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickler
oxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine
andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensi
bilisierung vor, so können sich diese hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der Sil
berhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allge
meinen wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit
von Träger entfernter angeordnet sein als die Teil
schicht mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten
gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander
benachbart oder durch andere Schichten, z. B. durch
Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt
sein. So können z. B. alle hochempfindlichen und alle
niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schicht
paket zusammengefaßt sein (DE-A-19 58 709, DE-A-
25 30 645, DE-A-26 22 922).
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht ab
sorbierende Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter,
Filterfarbstoffe, Formalinfänger und anderes enthalten.
UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits
die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen durch UV-reiches
Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarb
stoffe das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung
absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films ver
bessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben
Verbindungen unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Bei
spiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A 35 33 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A
33 14 794 und 33 52 681), Benzophenonverbindungen (JP-A
2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A 37 05 805 und
37 07 375), Butadienverbindungen (US-A 40 45 229) oder
Benzoxazolverbindungen (US-A 37 00 455).
Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie
Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps) und ultraviolettab
sorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultravio
lettabsorbentien können durch Beizen in einer speziellen
Schicht fixiert sein.
Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen
Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe, Styrolfarb
stoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azo
farbstoffe. Von diesen Farbstoffen werden Oxonolfarb
stoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
Geeignete Weißtöner sind z. B. in Research Disclosure
Dezember 1978, Seite 22 ff., Referat 17 643, Kapitel V
beschrieben.
Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom
Träger am weitesten entfernte Schicht, aber auch ge
legentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie
während der Herstellung die vom Träger am weitesten
entfernte Schicht darstellen, können fotografisch inerte
Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten,
z. B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter (DE-
A-33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure
Dezember 1978, Seite 22 ff., Referat 17 643, Kapitel
XVI).
Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter
liegt insbesondere im Bereich von 0,2 bis 10 µm. Die Ab
standshalter sind wasserunlöslich und können alkaliun
löslich oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilös
lichen im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad aus
dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele
für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Co
polymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
Die Bindemittel des erfindungsgemäßen Materials, insbe
sondere wenn als Bindemittel Gelatine eingesetzt wird,
werden mit geeigneten Härtern gehärtet, beispielsweise
mit Härtern des Epoxidtyps, des Ethylenimintyps, des
Acryloyltyps oder des Vinylsulfontyps. Ebenso eignen
sich Härter der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochi
nolin-Reihe.
Vorzugsweise werden die Bindemittel des erfindungsge
mäßen Materials mit Soforthärtern gehärtet.
Unter Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die
geeignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar nach
Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise
spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abge
schlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungs
reaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der
Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung
wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trocken
schichtdicke bei der wäßrigen Verarbeitung des Films
verstanden (Photogr. Sci. Eng. 8 [1964], 275; Photogr.
Sci. Eng. [1972], 449).
Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Här
tungsmitteln handelt es sich z. B. um Carbamoxylpyri
diniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine
zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Amino
gruppen der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbin
dungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z. B. Verbin
dungen der allgemeinen Formeln
worin
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel
verknüpft ist, oder
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Pipe razin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z. B. durch C₁- C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR₄-COR₅, -(CH₂) m -NR₈R₉, -(CH₂) n -CONR₁₃R₁₄ oder
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Pipe razin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z. B. durch C₁- C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
R₃ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR₄-COR₅, -(CH₂) m -NR₈R₉, -(CH₂) n -CONR₁₃R₁₄ oder
oder ein Brückenglied oder eine direkte
Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈, und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀,
R₁₀ NR₁₁R₁₂,
R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson dere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson dere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3,
n eine Zahl 0 bis 3,
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten hetero cyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z. B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Ben zolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈, und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀,
R₁₀ NR₁₁R₁₂,
R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson dere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson dere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3,
n eine Zahl 0 bis 3,
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten hetero cyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z. B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Ben zolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;
worin
R₁, R₂, R₃ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
R₁, R₂, R₃ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
Selbstverständlich ist darauf zu achten, daß alle Kom
ponenten des fotografischen Materials eisenfrei oder
ausreichend eisenarm sind. Dies gilt insbesondere für
die Bindemittel.
Die erfindungsgemäßen Materialien, seien es Schwarzweiß-
oder Color-, Negativ-, Direktpositiv- oder Umkehr
materialien werden nach den dafür empfohlenen Prozessen
in üblicher Weise verarbeitet.
Es wird eine Silberchloridemulsion in einem Gefäß aus
V4A-Edelstahl (DIN-Werkstoffnummer 1.4571, AISI-Norm 316
L) nach folgendem Verfahren hergestellt:
In 4 l einer 9gew.-%igen Lösung einer eisenarmen iner
ten Knochengelatine (5 ppm Fe), die 25 g NaCl und 0,5 g
1,8-Dihydroxy-3,6-dithiaoctan enthält, wird unter kräf
tigem Rühren bei 45°C je 10 l einer 2,5 n AgNO₃- und
einer 2,5 n NaCl-Lösung nach dem double-jet-Verfahren
in 55 Minuten einlaufen gelassen, wobei die Einlaufge
schwindigkeit am Ende 10mal so groß ist wie zu Beginn.
Der pCl-Wert wird bei 0,95, der pH-Wert wird mit Sal
petersäure bei 4,0 gehalten. Die erhaltene Emulsion hat
eine durchschnittliche Korngröße (Durchmesser der volu
mengleichen Kugel) von 0,8 µm.
Die Emulsion wird nach dem Koagulationsverfahren von
überschüssigen Salzen befreit und unter Zugabe von
weiterer eisenarmer inerter Knochengelatine auf einen
Silbergehalt von 200 g (als AgNO₃)/kg bei einer Gela
tinekonzentration von 7,5 Gew.-% eingestellt.
Die Emulsion wurde optimal mit Thiosulfat und Goldsalzen
chemisch gereift und auf einem Schichtträger mit einem
Auftrag von 5 g Silber (als AgNO₃) vergossen. Nach
Belichtung für 5 sec mit einer Wolframlampe von 200 W
durch einen Stufenkeil und Entwicklung mit einem Ent
wickler der Zusammensetzung
N-Methyl-p-aminophenol|1,0 g | |
Natriumsulfit wasserfrei | 13,0 g |
Hydrochinon | 3,0 g |
Natriumcarbonat wasserfrei | 26,0 g |
Kaliumbromid | 1,0 g |
gelöst in 1 l Wasser | 44,0 g |
wird eine relative Empfindlichkeit von 100 bei einem
Schleier von 0,16 erhalten.
Gleichzeitig wurde der Eisengehalt mittels Atomabsorp
tionsspektroskopie gemessen. Es wurde ein Eisengehalt
von 150 ppm Fe, bezogen auf AgNO₃, in der Emulsion be
stimmt.
Es wurde eine Silberchloridemulsion in gleicher Weise
wie in Beispiel 1 hergestellt, jedoch wurden der Behäl
ter und alle Anlagenteile wie Rührer usw., mit denen die
Emulsion in Berührung kommt, aus Titan (DIN Werkstoff
nummer 3.7025, AISI-Norm Ti Grade 2) angefertigt.
Die Emulsion wurde in gleicher Weise wie die in Beispiel
1 chemisch gereift und fotografisch geprüft. Es wurde
eine relative Empfindlichkeit von 125 bei einem Schleier
von 0,11 gefunden.
In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurde eine Eisenbe
stimmung in der Emulsion durchgeführt. Der gefundene
Eisengehalt betrug 2 ppm, bezogen auf AgNO₃.
Ein Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen be
schichtetem Papier wurde mit folgenden Schichten ver
sehen. Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 m².
- 1. Eine Substratschicht aus 200 mg Gelatine mit KNO₃- und Chromalaunzusatz.
- 2. Eine Haftschicht aus 320 mg Gelatine.
- 3. Eine blauempfindliche Silberbromidchloridemulsions schicht (99 mol-% Chlorid) aus 600 mg AgNO₃ mit 1600 mg Gelatine, 1,0 mmol Gelbkuppler, 27,7 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 650 mg Trikresylphosphat.
- Die Emulsion wurde durch Doppeleinlauf mit einer Korngröße von 0,8 µm hergestellt, in der üblichen Weise geflockt, gewaschen und mit Gelatine redis pergiert. Das Gewichtsverhältnis Gelatine-Silber (als AgNO₃) betrug 0,5. Die Emulsion wurde anschließend mit 60 µmol Thiosulfat pro mol Ag zur optimalen Empfindlichkeit gereift, für den blauen Spektralbereich sensibilisiert und stabilisiert.
- 4. eine Zwischenschicht aus 1200 mg Gelatine, 80 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 100 mg Trikresylphos phat.
- 5. Eine grünempfindliche Silberbromidchloridemulsions schicht (99 mol-% Chlorid) aus 530 mg AgNO₃ mit 750 mg Gelatine, 0,625 mmol Purpurkuppler, 118 mg α-(3-t-Butyl-4-hydroxyphenoxy)-myristinsäureethyl ester, 43 mg 2,5-Dioctylhydrochinon, 343 mg Dibu tylphthalat und 43 mg Trikresylphosphat.
- 6. Eine Zwischenschicht aus 1550 mg Gelatine, 285 mg eines UV-Absorbers der Formel 80 mg Dioctylhydrochinon und 650 mg Trikresylphos phat.
- 7. Eine rotempfindliche Silberbromidchloridemulsions schicht (99 mol-% Chlorid) aus 400 mg AgNO₃ mit 1470 mg Gelatine, 0,780 mmol Blaugrünkuppler, 285 mg Dibutylphthalat und 122 mg Trikresylphos phat.
- 8. Eine Schutzschicht aus 1200 mg Gelatine, 134 mg eines UV-Absorbers gemäß 6. Schicht und 240 mg Tri kresylphosphat.
- 9. Eine Härtungsschicht aus 400 mg Gelatine und 400 mg Härtungsmittel der Formel
Als Farbkuppler wurden folgende Verbindungen verwendet:
Gelbkuppler:
Gelbkuppler:
Purpurkuppler:
Blaugrünkuppler:
Es wurde die in Beispiel 1 verwendete Gelatine einge
setzt; die Emulsionen waren in Stahlkesseln gemäß Bei
spiel 1 hergestellt worden. Der Eisengehalt des auf den
Träger aufgebrachten Schichtpaketes betrug 85 ppm
bezogen auf AgNO₃.
Es wurde ein Material gemäß Beispiel 3 hergestellt,
jedoch mit dem Unterschied, daß die Emulsionen in einer
Vorrichtung nach Beispiel 2 hergestellt wurden. Der
Eisengehalt des auf den Träger aufgebrachten Schicht
paketes betrug 12 ppm bezogen auf AgNO₃.
Die Materialien der Beispiele 3 und 4 wurden nach dem
Standardprozeß für Colornegativpapier RA 4/AP 94 ver
arbeitet.
Für die einzelnen Farbschichten wurden folgende
Ergebnisse erhalten (E=rel. Empfindlichkeit, S=
Schleier)
Claims (8)
1. Fotografisches Material mit wenigstens einer Sil
berhalogenidemulsionsschicht mit mindestens 60 Mol-%
AgCl, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den
Träger aufgebrachten Schichten zusammen einen
Eisengehalt von 50 ppm, bezogen auf Silberhaloge
nid, berechnet als AgNO₃, aufweisen.
2. Fotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Eisengehalt 20 ppm ist.
3. Fotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Eisengehalt 10 ppm ist.
4. Fotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Silberhalogenid der wenig
stens einen Silberhalogenidemulsionsschicht zu
mindestens 80 Mol-% aus Silberchlorid bestehen.
5. Fotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Silberhalogenide aller
Silberhalogenidemulsionsschichten zu mindestens
60 Mol-% aus Silberchlorid bestehen.
6. Fotografisches Material nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Silberhalogenide aller
Silberhalogenidemulsionsschichten zu mindestens
80 Mol-% aus Silberchlorid bestehen.
7. Fotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger polyethylenbeschich
tetes Papier ist.
8. Fotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein farbfotografisches Ma
terial mit mindestens einer rotempfindlichen, min
destens einen Blau-Grün-Kuppler enthaltenden, mit
mindestens einer grünempfindlichen, mindestens
einen Purpurkuppler enthaltenden und mit mindestens
einer blauempfindlichen, mindestens einen Gelbkupp
ler enthaltenden Silberhalogenidemulsionsschicht
ist.
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-
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- 1988-08-17 DE DE19883827847 patent/DE3827847A1/de not_active Withdrawn
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- 1988-11-04 JP JP27759488A patent/JPH01150128A/ja active Pending
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