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Einrichtung für Treibscheibenaufzüge mit auf dem Seil verschiebbaren
Förderkörben o. dgl. Treibscheibenaufzüge haben sich in der Hauptsache aus zwei
Gründen weniger eingeführt, als man nach ihren sonstigen Vorzügen erwarten sollte,
nämlich erstens wegen der Gefahr des Seilrutschens und zweitens wegen der Schwierigkeit
des Versteckens. Diese beiden Nachteile hängen bis zu einem gewissen Grad zusammen;
man kann nämlich unter Umständen bei der Anordnung nach der Abb. i, in der i und
2 die Förderkörbe, 3 die Treibscheibe und 4. das endlose Förderseil darstellen,
das in (lern unterhalb der Körbe liegenden Teil als Unterseil wirkt, dadurch verstecken,
daß man einen der Körbe, z. B. den Korb i, vom Seil d löst, ihn festsetzt und den
Korb 2 bewegt. Nachdem man ihn dann um das erforderliche ZTaß gehoben hat, befestigt
man den Korb i wieder am Seil und kann so z. B. von einer anderen Sohle aus doppeltrümig
fördern. Diese Möglichkeit besteht aber nur bei sehr großen Teufen, bei denen das
Seilgewicht so bedeutend ist, daß es verhältnismäßig wenig ausmacht, wenn an einem
Trurn ein Korb hängt, ain anderen aber keiner. Bei geringeren Teufen wird (las Seil
unverhältnismäßig viel leichter, weil es in diesem Fall weniger Eigengewicht zu
tragen hat und deshalb dünner gemacht werden kann. -Man kann sich leicht vorstellen,
daß man bei geringen Teufen den Korb des einen Trums nicht vorn Seil lösen kann,
ohne daß fler andere Korb (las freie Truin sofort in die Höhe zöge und in die Tiefe
stürzte.
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Es handelt sich also darum. 'Mittel zu finden, durch die die Gefahr
des Seilrutsches bei der durch (las Verstecken bedingten Gewichtsverteilung auch
bei geringen Teufen beseitigt wird. Die geschilderten günstigen Verhältnisse hei
großen Teufen können hei geringer Teufe durch die Anwendung stärkerer Seile ebenfalls
hergestellt werden. Damit sind aber wesentliche wirtschaftliche Nachteile verbunden,
die in erhöhten Anlage- und Betriebskosten bestehen.
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Der \Tachteil der durch An Ivendung eines stärkeren Seils bedingten
hohem Anschafttngstind Bankosten wird nach der Erfindung durch die Anordnung von
Zusatzgewichten beseitigt, die das Gewicht des während des -,Jersteckens abgekuppelten
Fördermittels ganz oder soweit wie nötig ausgleichen, z. B. in der Anordnung nach
der Abb. 2, in der i i und 12 die Gewichte sind, die unter Umständen auch als Fördergestell
für Mannschaft und Gerät ausgebildet werden können. Soll bei der Anordnung nach
diesem Beispiel versteckt werden, so wird der Korb i vom Seil gelöst und festgesetzt.
Wird nun der Korb 2 samt dem an seinem Trum befestigten Gewicht r2 gehoben - das
Gewicht kann z. B. der einfachen Befestigung und Führung wegen an diesem Korb selbst
befestigt sein -, so geht das Gewicht i r als Gegengewicht abwärts, so daß nach
dem Verstecken die Anordnung nach der Abb.3 entsteht. Bei dieser Anordnung wird
der Seilgewichtsausgleich während des folgenden Betriebes durch die Gewichte in
keiner Weise gestört, da das Gewicht i i nie auf die rechte Trumseite herumlaufen
kann; wenn das Gewicht i i unten ist, ist der Korb 2 oben, kann also nicht weiterlaufen.
Beim Verstecken freilich ist das Gewicht des Korbes :2 samt dein Gewicht 12 nicht
vollkommen ausgeglichen: macht man aber die Gewichte so schwer, daß das Übergewicht
des Trums, an dem der Korb hängt, ein bestimmtes Verhältnis zur Belastung am anderen
Trum nicht übersteigt, z. B. wie beim Förderbetrieb, so tritt beim Verstecken kein
Seilrutsch ein.
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Der Nachteil, daß die Zusatzgewichte i i und 12 beim Betrieb und beim
Verstecken immer mitbewegt und vor allen Dingen mitbeschleunigt und abgebremst werden
müssen, kann durch die Anordnung nach den Abb...1 bis r r beseitigt werden. Unter
Umständen genügt es nämlich. ein einziges Hilfsgewicht i r vorzusehen, das rin regelrechten
Betrieb unten im Schacht steht, ohne jedoch am Sea angekuppelt zu sein. Das Seil
kann z. B. frei durch das Gewicht hindurchlaufen. Dieser Zustand ist in der Abb.
4 dargestellt. Vor dein Verstecken muß nun der Korb i in @li; tiefste Stellung gebracht
werden, wenn er noch nicht dort steht. Dann wird (las Gewicht r i
am
Seil angekuppelt, und das Gewicht wird mit dem Korb i hochgezogen, wie dies aus
der Abb. 5 ersichtlich ist. Nunmehr wird der Korb i abgekuppelt und festgesetzt,
und der Korb :2 wird so weit wie nötig gehoben. Diesen Zustand zeigt die Abb.6.
Dann kann man gegebenenfalls mit dem Korb 2 fördern, um den Zug auszunutzen, wobei
die Last im Korb 2 ein Gegengewicht gegen das Gewicht i i bildet. Nach Beendigung
dieses Zuges steht das Gewicht i i wieder unten im Schacht und wird nun losgekuppelt,
so daß es auch bei der Förderung von einer höheren Sohle nicht mehr mitbewegt zu
werden braucht.
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Statt eines einzigen Gegengewichts kann man auch einen dritten Korb
benutzen, wie dies in den Abb.8 bis io dargestellt ist, in denen 21 einen beim gewöhnlichen
Betrieb auf die größte Teufe nach der Abb.8 abgekuppelten und über der Hängebank
festgesetzten Korb bedeutet. Soll nun versteckt werden, so wird der Korb i gesenkt
und der Korb 2 bis so viel unter die anzufahrende Teufe gehoben, wie der Korb 21
vorher über dem Korb i stand (Abb. g). Hierauf wird der Korb 21 angekuppelt. Beim
nächsten Förderzug, bei dem wiederum die Last im Korb 2 ein Gegengewicht gegen den
Korb 21 bilden kann, gelangt der Korb i bis auf die tiefste Sohle. Dort wird er
abgekuppelt und bleibt während des Betriebes so lange stehen (Abb. io), bis die
Versteckung wieder aufgehoben wird. Bei der Förderung auf die größte Teufe wird
also mit den Körben i und 2, bei versteckten Fördermitteln aber mit den Körben 21
und 2 gefördert. Die Zeit, in denen i oder 21 stillgesetzt sind, kann z. B. zu Ausbesserungen
an diesen Körben oder zu ihrer Reinigung benutzt werden, und die Einrichtung kann
so getroffen werden, daß die Körbe i oder 21 gegen 2 ausgewechselt werden können,
so daß auch dieser Korb zeitweise nicht benutzt wird und instand gesetzt oder gereinigtwerdenkann.
Selbstverständlich kann man auf jedem Seiltrum einen überzähligen Korb anordnen.
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Eine besonders vorteilhaft wirkende, jederzeit einen vollkommenen
Gewichtsausgleich herbeiführende Vorrichtung besteht darin, daß der abgekuppelte
Korb nur so lange durch ein Gegengewicht für den zweiten Korb ersetzt wird, wie
dieser allein am Seil hängt. Hierfür gibt die Abb. i i ein Beispiel: 31 ist ein
leichter Behälter zur Aufnahme eines Gewichts, z. B. einer Wassermenge, etwa gleich
dem Korbgewicht. Dieser Behälter ist fest am Seil angebracht. Soll nun versteckt
werden und wird hierzu der Korb i festgesetzt, so wird der Behälter 31 mit Wasser
gefüllt und gleicht nunmehr das Gewicht des Korbes .2 soweit wie nötig oder vollkommen
aus. Nach dem Verstecken befinden sich die Körbe in der Lage der Abb.6.und der Behälter
in der Lage des Gewichts i i derselben Abbildung. Nunmehr wird der Korb i wieder
angekuppelt und das Wasser aus dem Behälter 31 wird abgelassen.
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Beim folgenden Betrieb läuft der leere Behälter 31 mit, was aber in
anbetracht seines geringen Gewichts, das außerdem durch ein Gegengewicht am Korb
2 ausgeglichen werden kann, bedeutungslos ist. Man kann selbstverständlich auch
an beiden Trümern Ausgleichsbehälter anbringen.
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Sämtliche beschriebenen Versteckbewegungen können in umgekehrter Reihenfolge
rückgängig gemacht werden.
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Die Vorrichtungen und das Verfahren nach der Erfindung lösen die Aufgabe
des Versteckens bei Treibscheibenaufzügen auf eine sehr einfache Weise, ohne daß
man zur Doppeltreibscheibenmaschine mit ihren großen, die Anlage verwickelt und
teuer gestaltenden Seillaufwand greifen muß.