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Selbsttätige Verschluß- und Freigabevorrichtung für die Ausgabe und
Einlösung von Arbeitsverteilungszetteln (Akkord- und Lohnzetteln). Gegenstand der
Erfindung ist eine selbsttätig wirkende VerschluB- und Freigabevorrichtung für die
Ausgabe und Einlösung von Arbeitsverteilungszetteln, von Akkord- und Lohnzetteln.
Zweck der Erfindung ist die Ermöglichung einer genauen Kontrolle der aufgewendeten
Arbeitszeit für ein Arbeitsstück, die Verhinderung unrichtiger Zeiteintragungen
und die Vermeidung unnützer Zeitverluste durch Warten auf neue Arbeit bzw. deren
Arbeitszettel.
Die Vorrichtung ist überall dort vorteilhaft verwendbar,
wo in Fabrikbetrieben Akkord- und Lohnarbeit ausgeführt wird. Bislang erhielten
die Arbeiter für die auszuführenden Arbeiten die erforderlichen Arbeitszettel vom
Meister oder Werkstattschreiber ausgehändigt. Hierbei kommt es vor, daß -sei es
aus Bequemlichkeit, sei es, um den Arbeiter im Falle der Abwesenheit des Kleisters
nicht warten zu lassen - dem Arbeiter oft mehrere Arbeitszettel zugleich übergeben
werden. Dadurch ist aber dem Arbeiter die 'Möglichkeit gegeben, die Zeiteintragungen
beliebig zu verteilen. Die statistischen Aufzeichnungen der Akkordverdienste ergeben
hierdurch ein falsches Bild und führen bei Umrechnung der Akkorde, bei Aufstellung
eines neuen Tarifes stets zu Auseinandersetzungen. Werden dann zti allem Überfluß
Akkordzeiten als Lohnzeiten eingetragen, so wird der Unternehmer dadurch nicht unerheblich
geschädigt.
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Diese Mißstände können zum Teil vermieden werden, wenn Meister und
Werkstattschreiber bzw. einer dieser beiden streng darauf achten, daß jeder Arbeiter
nur einen Arbeitszettel in Händen hat und einen neuen Zettel nur gegen Rückgabe
des alten Zettels erhält. Notwendig ist hierbei, daß stets ein Beamter zur Stelle
ist, tun ein Wartenlassen des Arbeiters zu vermeiden. Verlangen aber mehrere Arbeiter
zugleich Arbeitsanweisungen. so muß trotzdem einer auf den anderen vor vier Meisterstube
warten, und es geht hierbei von der ohnehin kurzen Arbeitszeit kostbare Zeit durch
Warten verloren. Alle diese Mängel werden durch vorliegende Erfindung behoben.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Anzahl von Arretierkasten, die in
bestimmten Abständen nebeneinander angeordnet sind und durch einen Rahmen zusammengehalten
werden. Die durch die Abstände gebildeten durchgehenden Zwischenräume dienen zur
Aufnahme der Taschen, welche ihrerseits zur Aufnahme der Lohn- bzw. Akkordzettel
dienen. Durch Einbau der Vorrichtung in eine Wand der Meisterstube ist es dem 'Meister
ermöglicht, den Apparat von seiner Stube aus bedienen zu. können, während der Arbeiter
an der Außenseite der 'Meisterstube die jeweiligen Arbeitszettel vom Apparat in
Empfang nimmt. Für jeden Arbeiter ist eine bestimmte Anzahl von Arretierkästen bzw.
Zwischenräume vorgesehen, welche einzeln numeriert sind und nls Gruppe die Kontrollnummer
des betreffenden Arbeiters tragen. Hierdurch kann der Meister die von dem einzelnen
Arbeiter nacheinander auszuführenden Arbeiten dem Apparat übergeben, welcher sie
dann einzeln an den Arbeiter abgibt, und zwar nur gegen Rückgabe des in dessen Händen
befindlichen Arbeitszettels.
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Die Erfindung ist im einzelnen in den Zeichnungen veranschaulicht,
und es zeigt: Abb. i eine perspektivische Teilansicht des Zwischenratunkastensystems,
und zwar von der Entnahmeseite aus, Abb.2 einen senkrechten Schnitt durch einen
den Hebelmechanismus enthaltenden Kasten (Arretierkasten-), Abb.3 c irren wagerechten
Schnitt und Abb. .l eine Stirnansicht zu Abb. 2, Abb. 5 einen Schnitt Lurch -zwei
nebeneinanderstehende Hebelabsperrungen und Abb.6 und 7 eine Tasche zur Aufnahme
der Arbeitszettel; Abb.8 veranschauliclit in perspektivischer Darstellung die Ausführungsform
einer Arretierfeder, Abb. 9 eine ebensolche Darstellung eines schwenkbar
federnden Anschlagbügels und Abb. io in gleicher Weise eine zweite Arretierfeder.
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Die in Abb. i dargestellte Teilansicht der Entnahmeseite zeigt die
parallel nebeneinander angeordneten und senkrecht stehen-ien, unter sich gleichen
Arretierkästen A (1, 11, 111, IV. V) mit den Zwischenräumen i, 2, 3, .I,
5. Der Rahmen C hält die Arretierkästen zusammen. Die Taschen B, welche zur Aufnahme
der Arbeitszettel dienen, können passend in die Zwischenräume eingeschoben bzw.
herausgezogen werden. Die Arretierkästen enthalten den in. Abb. 2 dargestellten
Hebelmechanismus mit Arretier- und Auslösevorrichtung. Der Hebel D stellt einen
um den Stift h drehbaren Doppelhebel dar mit den Hebelarmen p, p' und
i, i'. Der Stift K ist in den Lagern o gelagert. Die Hebelarme p' und i'
sind an ihrem Ende mit je zwei zueinander versetzten Lappen d. d'
versehen,
wie Abb. 5 zeigt. Die Lappen d. d' treten durch entsprechende öffnungen f der Kastenwände
des Arretierkastens .d wechselweise in die Zwischenräume i. 2 bzw. 2,3 usw,
und bewirken die Verriegelung bzw. -. Entriegelung dieser Zwischenräume nach der
Entnahmeseite. Der Hebelarm i des Doppelliebels D tritt nach der Meisterseite
hin bei h aus dem Arretierkasten heraus, um ein Verstellen des Doppelhebels D von
Hand zu gestatten. Vor Austritt aus dein Arretierkasten trägt der Hebelarm i auf
der rechten Seite vorn Meisterstand aus gesehen einen :K ocken w, welcher sich nach
der Entnahmeseite als schiefe Ebene darstellt (Abb. 3 und 1o). 'Eine entsprechende
öffnung :r in der rechten Kastenwand läßt den N ocken w bei Rechtsstellung des Hebelarmes
i. vom 'Meisterstande aus in den rechten Zwischenraum treten. Die Verstellbarkeit
des Hebelarmes i ist durch die innere Kastenbreite begrenzt.
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Die Arretiervorrichtungen, dargestellt in den Abb. 8 und io, bezwecken
die Arretierung der Hebelarme p und i. Die den Hebel i arretierende Vorrichtung
besteht nach Abb. io aus der Arretierfeder J sowie Arretierhaken v mit Nase s. Die
Arertierfeder J ist mit ihrem einen
Ende an der linken Wand des
Kastens A befestigt, und das andere Ende tritt über dem Hebelarm i. durch die öffnung
h aus dem Kasten heraus (Abb. 2). Der Haken v ist an ,ler Feder J befestigt
und so breit wie die innere Kastenbreite. Bei Rechtsstellung des Hebelarmes i, liegt
die am Haken v befindliche Nase s auf dem Hebelarm i, während bei Linksstellung
des Hebelarmes i. die Nase s rechts vom Hebelarm i. herunterspringt, bis der Haken
z, auf dem Hebelarm i aufliegt. Im letzteren Falle ist der Hebelarm i gegen Rechtsverschiebung
gesichert.
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Die den Hebel p arretierende Vorrichtung besteht nach Abb. 8 aus der
Arretierfeder F sowie Arretierhaken in mit Nase t. Die - Arretierfeder F
ist mit ihrem einen Ende an der linken Wand des Kastens A befestigt, und das andere
Ende tritt über dem Hebelarm p durch die öffnung g (Abb. 2) aus dem Kasten heraus.
Der Haken m ist an der Arretierfeder F befestigt und so breit wie die innere Kastenbreite.
Bei Linksstellung des Hebelarmes p bzw. i liegt die am Haken m befindliche Nase
t auf dem Hebelarm p, während bei Rechststellung des Hebelarmes p bzw.
i die Nase t links vom Hebelarm p herunterspringt, bis der Haken na
auf dem Hebelarm p aufliegt. Im letzteren Falle ist der Hebelarm p, mithin auch
der Hebelarm i, gegen eine Linksverschiebung gesichert.
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Die Verlängerung k, n des Arretierhakens in bildet zusammen mit der
in Abb. g dargestellten Feder H und dem schwenkbarem Bügel G die Auslösevorrichtung
für die Arretiervorrichtung des Hebels p. Die Feder H ist mit ihrem einen
Ende an der linken Wand des Arretierkastens A befestigt, und das andere Ende tritt
durch den Bügel G, diesen in federnder Spannung haltend. Der Bügel G ist im Lager
r, welches an der linken Kastenwand befestigt ist, drehbar. Der Ansatz j des Bügels
G lehnt sich bei senkrechter Stellung des Bügels zur Kastenwand (s. Abb. 3) an die
Schräge ia der Verlängerung k, ia des Arretierhakens m (Abb. 2). In dieser
Stellung greift der Bügel G durch eine in der rechten Kastenwand vorgesehene Öffnung
q in den jeweils rechts vom Arretierkasten befindlichen Zwischenraum (Abb. 3 und
q.).
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Die Benutzungsart und die Wirkungsweise ist folgende: Um dem Apparat
die für die Arbeiten bestimmten Taschen, gefüllt mit Arbeitszetteln, zuzuführen,
müssen die Hebelarme i der einzelnen Arretierkasten von der Meisterseite aus gesehen
nach links stehen. Hierdurch sind alle rechts von den einzelnen Arretierkästen befindlichen
Zwischenräume nach der Arbeitnehmerseite durch die Lappen d verschlossen. Zur Füllung
der für einen Arbeiter bestimmten Zwischenraumgruppe mit Taschen wird die mit der
zuerst auszuführenden Arbeitsanweisung versehene Tasche in den Zwischenraum i von
der Meisterseite aus so w--it eingeschoben, .bis die Tasche gegen die Lappen
d des Hebels D vom Arretierkasten I s;ößt, nachdem sie zuvor den Bügel
G nach der Entnahmeseite zu umgeschwenkt hat, ohne laß der Bügel G irgendeine Tätigkeit
ausübt. Hiernach schiebt der Meister den Hehelarm i. vom Arretierkasten I unter
Aufheben der Feder f nach rechts. Wie schon vorher beschrieben., arretiert in dieser
Rechtsstellung die Feder F den Hebelarm p des Hebels D.
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Durch das Herumschwenken des Hebelarmes i haben die Lappen
d den Zwischenraum i nach der Arbeitnehmerseite hin freigegeben, während
die Lappen d' den Zwischenraum 2 verschließen. Außer dieser Arretierung ist aber
der Zwischenraum 2 noch durch die Lappen d des Hebel D vom Arretierkasten II, wie
schon Ober beschrieben, verschlossen. In weiterer Folge wird nun eine Tasche mit
der nächstfolgenden Arbeitsanweisung,-in den Zwischenraum 2 so weit eingeschoben,
bis sie auf die Lappen d' des Hebels D vom Arretierkasten I und die
Lappen d des Hebels D vom Arretierkasten II stößt. Alsdann erfolgt
Schwenkung des Hebelarmes i vom Arretierkasten II in derselben Weise wie bei Arretierkasten
I. Durch diese Rechtsschwenkung des Hebelarmes i geben die Lappen
d des Hebels D
vom Kasten II den Zwischenraum :2 frei, während die
Lappen d' des Hebels D vom Kasten I ihn noch verschließen. Beim Füllen
der Zwischenräume 3, 4, 5 ist der Vorgang derselbe wie bei Zwischenraum 2.
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Soll nun der Arbeiter erstmalig seine Arbeit durch den Apparat angewiesen
bekommen, so nimmt er die Tasche aus dem Zwischenraum i. welcher, wie eben beschrieben,
nach der Entnahmeseite offen ist. Nach dem Herausnehmen der Tasche wird der Bügel
G durch die Feder H wieder in die senkrechte Lage zur Kastenwand gestellt. Nach
Fertigstellung der auf dem Arbeitszettel angewiesenen Arbeit und Eintragung der
aufgewendeten Zeit (von Hand oder durch Kontrolluhr) wird der Arbeitszettel in die
Tasche gesteckt und diese selbst in den leeren Zwischenraum i geschoben. Durch das
Hineinschieben der Tasche stößt diese zuerst auf den schwenkbaren Bügel G und schwenkt
ihn nach der Meisterseite zu um. Hierbei drückt der Ansatz j gegen die Schräge v
der Verlängerung k, iz des Arretierhakens m, t und hebt diesen aus seiner
Arretierstellung, den Hebelarm p freigebend. Im weiteren Vorschieben der Tasche
stößt diese auf den Nocken w des Hebelarmes i und drückt hierbei den Hebelarm
i und damit den Hebel D
nach links herum (von der Meisterseite gesehen).
In dieser Stellung wird der Hebelarm
i durch die Feder J arretiert.
Durch das soeben beschriebene Umschwenken des Hebels D sind die Lappen
d in den Zwischenraum i getreten und haben diesen verschlossen und ein Wiederherausziehen
der Tasche unmöglich gemacht. Anderseits haben die Lappen d' den Zwischenraum 2
freigemacht bzw. entriegelt, so daß der Arbeiter nach beendigter Einschiebung der
ersten Tasche ohne weiteres die zweite Tasche aus dem Zwischenraum 2 herausnehmen
kann. Dieser Vorgang wiederholt sich nach jedem Arbeitswechsel.
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Aus Vorstehendem ist ersichtlich, daß nach der Entnahme der ersten
Arbeitsanweisun immer ein Zwischenraum frei und offen sein muß für die in Händen
des Arbeiters befindliche Arbeitsanweisung, worauf der Meister bei Füllung des Apparates
mit neuen Arbeitsanweisungen zu achten hat. Bei Neufüllung wäre also immer Zwischenraum
i freizulassen. Um zu verhindern, daß der letzte Hebel D der einzelnen Gruppen bei
Rechtsstellung desselben mit dem Lappen d' in den ersten Zwischenraum der nächsten
Gruppe greift, ist bei diesen Hebeln der Lappen d' fortgelassen, so daß also diese
Hebel nur mit den Lappen d versehen sind.
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Es sei noch erwähnt, daß es dem Meister durch das Herausstehen der
Arretierungsfedern F und J sowie des Hebelarmes i jederzeit möglich ist, jede beliebige
Kontrolle und eventuelle Umstellung auszuführen.