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Ivar Drolshammer in Drammen, Norwegen. Schnellbremsventil für Ein-
oder Mehrkammerdruckluftbremsen. Die Erfindung betrifft Ein- oder Mehrkammerdruckluftbremsen,
bei denen die Hauptzuleitung bei einer in ihr vorgenommenen Druckverminderung in
eine Übertragungskammer, die in demSteuerschieber desSchnell-13remsventils angeordnet
ist, teilweise entlüftet wird.
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Die Anordnung einer Übertragungskammer in dem Steuerkolben des Schnellbremsventils
ist bekannt. Bei dieser bekannten Bremse wird bei Einleitung einer Bremsung durch
eine Druckverminderung in der Hauptzuleitung die Übertragungskammer des Steuerkolbens,
der eine fortschreitende Bewegung besitzt, sofort selbsttätig eingeschaltet und
bleibt bei weiterer Druckverminderung bzw. Erhöhung des Bremsdruckes stets eingeschaltet.
Sie kommt daher nicht mehr zur Wirkung, weil sie schon mit Druckluft von derselben
Spannung wie in der Hauptzuleitung gefüllt ist.
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Bei der neuen Vorrichtung wird der angeführte Übelstand dadurch vermieden,
daß - und darin besteht die Erfindung - die L'bertragungskammer # in dem Steuerschieber
des Schnellbremsventils angeordnet oder von diesem gesteuert wird. Bei dieser Anordnung
wird bei Einleitung einer Bremsung durch eine Druckverminderung in der Hauptzuleitung
die Übertragungskammer selbsttätig zugeschaltet und mit Luft von- derselben Spannung
wie in der Hauptzuleitung gefüllt. Ohne eine weitereDruckverminderung in derHauptzuleitung
entlüftet sich die 1.bertragUngskamirrer,
indem der Steuerschieber
selbsttätig in seine Abschlußstellung zurückgeführt wird. Bei weiteren Druckverminderungen
in -der Hauptzuleitung wird die GTbertragungskaniiner stets selbsttätig wieder ein-
und ausgeschaltet, wodurch stets ein außerordentlich schnelles gleichmäßiges Bremsen
des ganzen Zuges erreicht wird.
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Die Abb. i zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung im Querschnitt.
Das Schnellbrenisventii besteht aus einem Steuerkolben K mit Kolbenstange d, auf
welcher ein Federteller T befestigt ist, einem Steuerkolbenschieber s, weicher mit
den Aussparungen a, und a., der Übertragungskammer R und den Steuerkanälen b versehen@und
auf der Kolbenstange d lose angeordnet ist, einer Feder F1, die den Bremsdruck reguliert
und bei gelöster Bremse ungespannt ist, einer Feder F2, die den Luft- bzw. Leitungsdruck
auf dein Steuerkolben K im Gleichgewicht hält und bei gelöster Bremse gespannt und
bei maximalem Bremsdruck vorgespannt ist, einem Gehäuse D, das mit dem Einlaßstutzen
E" woran der Hilfsluftbehälter, der @-on der Hauptzuleitung aufgefüllt wird, dem
Einlaßstutzen E." woran die Hauptzuleitung angeschlossen ist, den Einlaßkanälen
h, o und o,, Auslaßkanälen h und i und cler Steuerkolbenhubbegrenzung ira versehen
ist.
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Die Wirkungsweise ist folgende:.
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Die Dienstbereitschaft der Bremse wird dadurch erreicht, daß der Lokomotivführer
das Führerbreinsv entil allmählich öffnet, wodurch die Druckluft aus dein Hauptluftbehälter
der Lokomotive, der durch Luftpumpen unter konstantem Druck gehalten wird, die Hauptzuleitung
EZ und die Hilfsluftbehälter durch deren Rückschlagventile allmählich auffüllt.
Bei z. B. 3,5 --UM. fängt der Steuerkolben K an sich zu bewegen, und dieser hat
bei z. B. 5 Atm. Druck in der Hauptzuleitung seine Endstellung, wie in Abb. i angegeben,
er- i reicht. In dieser Stellung legt sich der Federteuer T gegen das Gehäuse, wodurch
bei Überladen der Hauptzuleitung über 5 Atm. die #eder F_., nicht stärker belastet
wird als festgelegt. Durch das Verschieben des Steuerkolbens K nach unten hat der
Steuerschieber s , die gezeichnete Lage eingenommen.
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Bei langsamem Vermindern des Druckes in der Hauptzuleitung schließt
sich das Rückschlagventil des Hilfsluftbehälters, und die Luft in demselben kann
nicht in die Hauptzuleitung zurückströmen; weiter -,verden der Steuerkolben K und
die Kolbenstange d mit Federteller T unter Wirkung der Feder F., etwas nach ol;en
verschoben, und zwar verschiebt sich der Steuerkolben K nur so weit, bis der jeweilige
Luftdruck auf demselben gleich der jeweiligen Spannung der Feder F., ist. Durch
Verschieben des Steuerkolbens wird der Steuerschieber s durch die entstehende kleine
Federspannung der Feder F,, die nur so groß ist, daß die Reibung des entlasteten
Steuerschiebers s im Gehäuse D überwunden wird, mitgenommen. Hierdurch werden die
Auslaßkanäle lt geschlossen und der Einlaßkanal k geöffnet (Bremsstellung ), und
die Druckluft kann vom Hilfsluftbehälter über E, durch die öffnungen b des Steuerschiebers
s und Stutzen g in den Bremszylinder und durch den Kanal o, in den Raum zwischen
Steuerschieber s und Steuerkolben K strömen. Gleichzeitig hat der Steuerschieber
s den Kanal o geöffnet, wodurch Luft aus der Hauptzuleitung in die Cbertragungskanirner
R überströmt, wodurch die von dem Steuerkolben K in die Hauptzuleitung zurückbeförderte
Luftmenge, eventuell eine noch größere, in die Übertragungskammer überströmen kann,
damit ein schneller, gleichmäßiger Druckabfall in der ganzen Hauptzuleitung eintritt,
wodurch die Bremsen der hinteren Wagen des Zuges ebenso schnell und gleichmäßig
in Tätigkeit gesetzt werden wie die Bremsen der vorderen `lagen. Wird keine weitere
Verminderung des Druckes in der Hauptzuleitung durch den Lokomotivführer eingestellt,
so bleibt der Steuerkolben K sofort stehen wodurchDruckluft nur so lange nach dem
Breinszylinder strömen kann, bis der achsiale Bremsdruck auf dem Steuerschieber
gleich der entstehenden Spannung der Feder F, ist und den Steuerschieber s in seine
Abschlußstellung zurückschiebt und dieser die Kanäle o und h wieder absperrt. Der
Zuschaltraum R entlüftet sich durch die öffnung p und ist hierdurch für weitere
Druckänderungen in der Hauptzuleitung stets betriebsfertig.