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Notbremseinrichtung für durch Druckluft gebremste Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft eine Notbremseinrichtungfür durch Druckluft
gebremste Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, und stellt insbesondere eine Verbesserung
und weitere Ausgestaltung des Gegenstandes des Patents 813 111 dar.
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Das Patent 813 rrr bezieht sich auf eine -Notbremseinrichtung
für durch Druckluft gebremste Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, bei der in
der üblichen Weise ein Luftkompressbr über einen Druckregler einen Hauptkessel mit
Druckluft versorgt. Gemäß dem Hauptpatent ist eine mit hochkomprimierter Luft gefüllte
Preßluftflasche über ein Reduzierventil und über ein von Hand zu betätigendes Notbreinsventil
mit den Bremszylindern verbunden. Um die Erfindungsaufgabe zu lösen, um also eine
voll betriebsfähige Notbremseinrichtung in dem Falle zur Verfügung zu haben, daß
plötzlich die normale Bremseinrichtung versagt, muß die mit hochkomprimierter Luft
gefüllte ' Preßluftflasche ständig über das offene Reduzierventil an das Notbremsventil
und damit an die allgemeine Bremsanlage angeschlossen sein. Es stellt schon an sich
einen Mangel dar, daß eine mit hochkomprimierter Luft gefüllte Flasche über nur
durch Federn belastete Ventile, die nicht absolut dicht sind, mit der Bremsleitung
und sogar mit der freien Atmosphäre
in Verbindung stellt. Es ist
unter diesen Umständen nicht ausgeschlossen, daß bei längerer Betriebsdauer, während
der die -NTotbreinseinrichtung nicht benutzt zu werden braucht, sich ein erheblicher
Druckabfall in der mit hochkomprimierter Luft gefüllten Preßluftflasche einstellt,
der erst dann bemerkt wird, wenn die Notbreinseinrichtung beuutzt werden soll und
es häufig zu spät ist, uni sie ausreichend wieder aufzufüllen.
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I?rfinduiigsgemäß wird dieser Mangel durch die .,'\nordnung eines
Hilfsnotkessels beseitigt, der von dein Luftkompressor über eine Umschaltventilanordnutig
auf einen Druck, der höher liegt als der am Druckregler eingestellte, aufgeladen
wird, bevor der Kompressor den Hauptkessel mit Druckluft versorgt, deren Druck dein
am Druckregler eilige-#-tellten entspricht. Der normale, auf dem Motorwagen angebrachte
Kompressor ist ohne bauliche :Abänderungen durchaus geeignet, statt des normalen
Bremsdruckes, von etwa 5 atü einen Druck voll 8 bis io atü vorübergehend zu erzeugen.
Der erfindungsgemäß vorgesehene Hilfnotkessel wird voll diesem Iiompressor finit
Luft unter einem Druck aufgeladen, der einige Atmosphären höher liegt als der normale,
durch den Druckregler festgelegte Bremsdruck. Es ist auf diese Weise möglich, ilorinalerweise
die mit Hochkomprimierter Luft gefüllte Preliluftflasche voll dem handbetätigten
Notbreinsveiitil durch ein praktisch absolut dichtes Absperrventil abzusperren.
Statt dessen ist der Hilfsnot-' kessel an dieses handbetätigte Notbrenisventil geschaltet.
Er steht unter einem etwas höheren Druck, als dein normalen Bremsdruck entspricht,
so daß er selbst bei bestimmten, aber relativ mäßigen Abmessungen für mindestens
eine einmalige Bremsung des galmen Lastzuges ausreicht. Der Fahrer hat also jederzeit
eine einschaltl)are Reserve für den Fall, daß die normale Druckluftbreinsanlage
versagen.sollte. Wenn er das Versagen festgestellt und den Wagen durch Anziehen
der 1\otbreinseinrichtung sicher zum Stellen gebracht hat, vermag er durch Öffnen
des Absperrventils die mit hochkomprimierter Druckluft .gefüllte Preßluft-Ilasche
an das handbetätigte @\otl)remsveiitil zu schalten, wonach er über eine derartige
Brenisluftreserve verfügt, daß er sicher zur nächsten 12eparaturstelle zu fahren
vermag.
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Die Sicherheit der Anlage kann unter Uniständen dadurch erhöht werden,
daß der Hebel des NTotbreinsventils bzw. das Absperrventil zwischen der mit hochkomprimierter
Luft gefüllten Preßluftflasche »und dein handbetätigten Notbreinsventil plombiert
wird. jedes Aufreißen der Plombe zeigt an, daß die normale Bremsanlage nicht einwandfrei
gearbeitet hatte, so daß die Leichtfertigkeit eines. Fahrers, der dann noch über
eine erhebliche Strecke weitergefahren ist, voll vornherein feststeht. .
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Gemäß der Erfindung bestellt die Umschaltventilanordnung vorzugsweise
aus einem mit einem Kol-1)en fest verbundenen Ventil, das sich unter dem Einfluß
des Förderdruckes des Kompressors eiitge-en der Wirkung einer Feder nach dem mit
dem Druckregler verbundenen Hauptkessel zu öffnet, während der Kolben einerseits
mit der Förderseite des ILonil)ressors und andererseits mit dem Hilfsnotkessel in
Verbindung stellt.
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Hierbei fördert zweckmäßigerweise der Kompressor über ein federbelastetes
Rückschlagventil auf den Hilfsnotkessel. Auf diese Weise wird beim Ingangsetzen
des Motors, wenn sowohl der Hilfsnotkessel als auch der Hauptkessel drucklos sind,
zuerst der Hilfsnotkessel auf einen bestimmten Druck durch den Kompressor über das
Rückschlagventil aufgeladen. Nach einiger Zeit ist der Druck in dein Hilfsnotkessel
so weit angestiegen, daß das zum ITauptkessel führende federbelastete Ventil etwas
geöffnet wird, so daß der Kompressor auch gedrosselt zum Hauptkessel fördert. Ist
der Druck iin Hauptkessel etwas angestiegen, wird dieses Ventil wieder geschlossen
und über- das Rücksclilagvciitilnur der Hilfsnotkessel weitergefüllt, dessen Druck
weiter ansteigt und das Ventil wieder öffnet lisw., bis der Druck im Hauptkessel
die am Druckregler eingestellte Hölle erreicht hat und dieser abbläst. In dieseln
Zeitpunkt öffnet das feder-1.)elastete Ventil ganz.
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Der Kompressor fördert nunmehr nur noch zum Hauptkessel, wo der Druckregler
auf bekannte Weise den höchsten Druck bestimmt und dafür sorgt, daß er nicht überschritten
wird.
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Zw_eckmlßigeriveise ist das zum Hilfsliotkessel führende Rückschlagventil
in dein Kolben eingebaut, auf den einerseits der Förderdruck des Kompressors und
andererseits der Druck des Hilfsnotkessels ein-Wirkt.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der l@rfnclting in vereinfachter
Darstellung. Es zeigt Fig. i ein Schaltschema einer erfindungsgemäß rlnsgebildeten
Einrichtung und Fig. z eine schematische Schnittzeichnung durch ein<: erfindungsgemäß
ausgebildete Ulnschaltventilanordnung..
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Gemäß Fig. i arbeitet ein Luftkompressor i, der auf all sich bekamite
Weise von dem Motor des Motorwagens angetrieben wird, über eine Ümschaltventilanordnung
2 einerseits auf einen Hilfsnotkessel 3 über eine Leitung 4. und andererseits über
eine Leitung 5 auf ein Sperrventil io. Dieses Sperrventil io steht außerdem über
eine Leitung 6 mit einem \otl)remsventily in Verbindung. Dieses Not-1)i'eilisl'entil
ist einerseits über eine Leitung 8 finit dein Ililfsnotkesse13 und andererseits
über eine Leitung 9 niit einer nicht dargestellten Preßluft-Iiasche verbunden, die
finit hochkomprimierter Luft gefüllt ist. In der Leitung 9 ist auf nicht dargestellte
«'eise außer dem Druckreduzierventil ein von Hand zti betätigendes Absperrventil
vorgesehen: Das Sperrventil io verbindet automatisch die Leitungeli 5 bzw. 6 über
eine Leitung i i mit den Bremszylindern, von denen als Beispiel ein Bremszylinder
12 dargestellt ist. In der Leitung 5 sind auf an sich bekannte Weise außer einem
Druckregler 13 und einem Hauptkessel 14 ein Bremsventil 16 vorgesehen.
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Die Ausbildung der Umschaltventilanordnung a ist in Fib. z schematisch
näher dargestellt. Das Geliäuse
17 dieser Ventilanordnung ist in
zwei Teile i9, 2o durch eine Trennwand 18 unterteilt, in der eine Durchtrittsöffnung
28 mit einem entsprechenden Ventilsitz 2o angeordnet ist. Dieser Ventilsitz 2o arbeitet
mit einem Ventilteller 21 zusammen, der durch eine Kolbenstange 22 mit einem doppelseitig
wirkenden Kolben 23 fest verbunden ist. Die Kolbenstange weist außerdem einen Kanal
24 auf, der auf der linken Seite des Kolbens 23 mündet und dessen Mündung auf der
rechten Seite durch ein federhelastetes Rückschlagventil 25 abgeschlossen ist.
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Der Ventilteller 21 wird durch eine Feder 26 auf seinen Sitz gedrückt.
Während von dem Raum i9 die Leitung 5 abgeht, ist die zu dem Hilfsnotkessel 3 führende
Leitung4 an die rechte Seite des Raumes 29 angeschlossen.
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Beim Anfahren des Motorwagens strömt die von dem Kompressor i geförderte
Luft über .die Leitung 27 durch die Bohrung 24 in der Kolbenstange 22 zum Rückschlagventil
25 und von dort, indem dieses Ventil entgegen der Wirkung seiner Feder geöffnet
wird, zum Hilfsnotkessel3. Das Ventil 21 wird durch die Feder 26 auf seinen Sitz
20 gedrückt und damit ,geschlossen gehalten. Wenn der Druck im Hilfsnotkessel 3
ansteigt, steigt auch der Druck auf den Steuerkolben 23 von der rechten Seite der
Fig. 2 her, so daß schließlich die Kraft der Feder 26 überwunden und der Ventilteller
21 von seinem Sitz 20 abgehoben wird. Die vom Kompressor unter Druck gesetzte Druckluft
kann nunmehr gedrosselt zu der Leitung 5 und damit zum Druckregler 13 und dem Hauptkessel
14 strömen. Sobald der Druck hier einen gewissen Wert erreicht hat, wird er jedoch
das Ventil 21 mit Unterstützung der Feder 26 wieder auf seinen Sitz 2o drücken.
Von diesem Augenblick an fördert der Kompressor wieder unter Öffnung des Rückschlagventils
25 auf den Hilfsnotkessel3, bis der Druck in ihm wieder so weit angestiegen ist,
daß er den Kolben 23 nach links in 1?ig. 2 verschiebt und damit wiederum das Ventil
21 öffnet.
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Dieses Spiel wiederholt sich so lange, bis nach einer Öffnung des
Ventils 21 der Druck in dem System, das mit dem Druckregler 13 verbunden ist, so
weit angestiegen ist, daß der Druckregler 13 abbläst. Durch den damit verbundenen
Druckabfall öffnet sich das Ventilei endgültig und vollständig entgegen dem Widerstande
der Feder 26. Der Kompressor arbeitet anschließend auf die übliche Weise so lange
auf die Druckreglerleitung, bis durch Handbetätigung des Notbremsventils 7 oder
durch irgendwelche Undichtigkeitender Druck im Hilfsüotkesse13 unter einen bestimmten
Wert gesunken ist. In diesem Falle drücken die auf die linke Seite des Kolbens 23
und der Kolbenstange 22 wirkende Druckluft und die Feder 26 diesen Kolben so weit
nach rechts in Fig. 2, daß sich das Ventil 2i wieder auf seinen Sitz 20 legt. Der
Druck im Hilfsnotkessel 3 wird dann vom Kompressor aus auf die beschriebene Weise
wieder so weit erhöht, daß sich schließlich das Venti12i endgültig öffnet und der
Kompressor wiederum nur noch auf das mit dem f)ruckregler 13 verbundene System fördert.