<Desc/Clms Page number 1>
Steuerventil für Einkammer-Druckluftbremsen.
EMI1.1
zylinder zur Erzielung der höchsten Bremswirkung ein Zweikammerbremszylinder zur Anwendung gelangt, und bezweckt neben der Abstufung der Wirkung des Einkammerbremszylinders eine stufenweise Erhöhung der Bremswirkung des Zweikammer-Bremszylinders zu ermöglichen.
Bei den bekannten Steuerventilen für Verbundbremsen wird die sogenannte Totkammer des Zweikammeibremszylinders durch ein besonderes Ventil mit der freien Luft verbunden, sobald bei einer Vollbremsung zwischen ihr und dem Einkammer-Bremszylinder Druckausgleich eingetreten ist und das den Luftzufluss von der Totkammer zum Einkammerbremszylinder überwachende Ventil unter dem Einfluss der Federspannung seine Norm'lIage wieder eingenommen hat. Die Totkammer des Zweikammerbremszylinders entleert sich sodann in die Atmosphäre und damit führt die in der Arbeitskammer des Zweikammerbremszylinders befindliche Druckluft eine maximale Bremswirkung der Zweikammerbremse herbei, die keinerlei Vejänderlichkeit zulässt und sich mit der Bremswirkung des Einkammerbremszylinders zur höchsten Gesamtwirkung summiert.
Die höchste Gesamtwirkung der Bremse ist im Eisenbahnbetrieb nicht immer erwünscht, es hat sich vielmehr das Bedürfnis herausgestellt, die Mitwirkung des Zweikammerbremszylinders derart verändern zu können, dass eine stufenweise Erhöhung der Bremswirkung auch dieses Teiles der Bremseinrichtung erfolgt.
Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht dass die Totkammer des Zweikammerbremszylinders. nachdem zwischen ihr und dem Einkammerbremszylinder Druckausgleich eingetreten ist, nicht mehr in die Atmosphäre entlüftet, sondern mit der Hauptleitung verbunden wird. Infolge dieser Anordnung tritt eine völlige Entleerung der Totkammer im allgemeinen auch bei kräftigen Bremsungen nicht ein. es bleibt in ihr vielmehr der in der Hauptleitung herrschende Druck aufrecht erhalten.
Da er durch Ablassen von Druckluft mittels des Fühferbremsventils nach einer eingeleiteten Bremsung stufenweise weiter herabgesetzt werden kann. so erhöht sich auch die Bremswirkung des Zweikammerbremszylinders stufenweise und erst bei völliger Entleerung der Hauptleitung tritt eine völlige Entlüftung des Tutraumes des Zweikammerbremszylinders und damit die grösste mögliche Gesamtbremswirkung ein.
Zu diesem Zwecke wird gemäss der Erfindung das bei dem allgemein bekannten Steuerventil für Verbundbremsen verwendete Ventil i, das beim Bremsen das Überströmen der Druckluft aus der Totkammer des Zweikammerbremszylinders in den Einkammerbremszylinder bzw. nach erfolgtem Druckausgleich zwischen beiden Räumen in die Atmosphäre überwacht, durch einen besonderen Kanal nicht mehr mit der Atmosphäre, sondern mit der Hauptleitung bzw. mit der mit letzterer in offener Verbindung stehenden Steuerkolbenkammer I verbunden. In dieser Verbindung kann ein Rückschlagventil derart eingebaut werden, dass es wohl den Übertritt von Druckluft aus der Totkammer des Zweikammerbremszylinders zur Leitung zulässt, jedoch in umgekehtter Richtung verhindert, um schädliche Rückwirkungen beim Füllen der Leitung zu vermeiden.
In diesem Falle kann natürlich die
<Desc/Clms Page number 2>
Wirkung des Zweikammerbremszylinders nur stufenweise verstärkt, nicht aber auch stufenweise abgeschwächt werden.
In der Zeichnung ist ein derartiges Steue. ventil schematisch veranschaulicht, und zwar in Fig. i in der SchneIIbremssteHung, Fig. s zeigt das den Luftzufluss von der Totkammer des Zweikammerbremszylinders zum Einkammerbremszylinder bzw. zur Hauptleitung regelnde Ventil in seiner Normallage, d. h. nachdem zwischen Totkammer des Zweikammerbrems- zylinders und dem Einkammerbremszylinder Druckausgleich eingetreten ist.
Die Wirkungsweise des Steuerventils ist die folgende : Beim Laden bzw. Füllen der Bremsvorrichtung strömt Druckluft aus der Hauptleitung L in die Steuerkolbenkammer 7. drängt den Kolben A in seine rechte Endlage, strömt über die Kanäle 1, 2, 3, 4, 5 und D in die sogenannte Totkammer B des Zweikammerbremszylinders, verschiebt die Kolben 11, 12 nach links. strömt über die Ledermanschette des Kolbens 11 in die sogenannte Arbeitskammer A, füllt die mit ihr verbundene Ergänzungskammer G, strömt über den Kanal E
EMI2.1
und 10 mit der Atmosphäre verbunden ; die Bremse ist vollständig gelöst.
Wird nun eine kräftige Bremsung vorgenommen. indem aus der Hauptleitung mittels des Führerbremsventils Druckluft abgelassen wird, so macht sich auf der rechten Seite des Steuerkolbens k ein Überdruck geltend, der diesen in seine linke Endlage verschiebt. Dadurch wird eine Verbindung von dem Raum B über die Leitung D, die Kanäle 5, 17, die Schiebermuschel 8 im Abstufungsschieber li und die Kanäle 11 und 12 zum Ventil i hergestellt. Die Druckluft verschiebt dieses Ventil entgegen der Wirkung der dasselbe von unten belastenden Feder und stlömt durch den den Ventilkörper durchbohrenden Kanal 13 in den Kanal F und in den Raum C des Einkammerbremszylinders, wo sie den Bremskolben m nach rechts verschiebt und die Bremse anzieht.
Die Kolben 11 und 1, im Zweikammerbremszylinder werden durch den im Raum A und in der damit verbundenen Ergänzungskammer G herrschenden Luftdruck nach rechts verschoben, und zwar umsomehr, je tiefer der Druck in der Hauptleitung sinkt. Schliesslich tritt zwischen den Räumen B und C Druckausgleich ein. In diesem Augenblicke verschiebt die das Ventil i von unten belastende Feder dieses in seine Normallage (Fig. 2). Damit wird die Verbindung zwischen den Kanälen 12, 13 und F unterbrochen und die Verbindung zwischen 12, 14 und 15 über das Rückschlag- ventil 1" mit der Steuerkolbenkammer 1 und dadurch mit der Hauptleitung hergestellt.
Weitere in dieser vorgenommene Druckverminderungen teilen sich dem Raum B mit, die Bremswirkung des Zweikammerbremszylinders lässt sich auf diese Weise stufenweise erhöhen.