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Steuerventil für Einkammer-Druckluftbremsen. Die Erfindung bezieht
sich auf ein Steuer-@-entil für Einkammer-Druckluftbremsen üblicher Bauart. Der
Zweck der Erfindung ist. -las Steuerventil durch Hinzufügen gewisser Bauteile und
durch Vornahme einer geringfügigen, auf das Verschließen der bekannten Füllnut hinauslaufenden
Änderung so umzubilden, daß es die Rückwärtsregelbarkeit der Bremswirkung in gleicher
Weise ermöglicht, wie diese bei der Kunze-Knorr-Breinse erreicht ist, so daß die
mit einem Steuerventil gemäß der Erfindung ausgerüsteten Fahrzeuge mit solchen Fahrzeugen,
die finit der Kunze-Knorr-Breinse versehen sind, anstandslos im gleichen Zuge gefördert
werden können.
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Es sind Steuerventile für Einkainnier-Druckluftbremsen bekannt, bei
denen eine besondere Einrichtung das Rückwärtsregeln der Bremswirkung ermöglicht,
und es ist aus clea bekannten Konstruktionen auch die Möglichkeit zu ersehen, Steuerventile
für Einkammer-Druckluftbreinsen bekannter Art durch Hinzufügen der in Frage kommenden
Bauteile so umzuwandeln, daß sie das Rückwärtsregeln des Bremsdruckes gestatten.
Diese bekannten Steuerventile weisen aber nicht diejenigen Merkmale auf, die den
Erfindungsgegenstand kennzeichnen und die das Zusaininenwirken mit der eigenartig
wirkenden Knnze-Knorr-Bremse möglich machen.
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Gemäß der Erfindung wird der angestrebte Zweck dadurch erreicht, daß
zu der bekannten, einfachen 1?inkammerbrenisvorrichtung, die aus einem Bremszylinder,
einem Hilfslufthehälter und einem Steuerventil üblicher Bauart besteht, ein besonderes
Füll- oder 1_i>sesteuerventil finit Steuerkolben und Steuerschieber. ferner ein
Steuerbehälter mit Differentialkolben der bei der Kunze-Knorr-Brenise gebräuchlichen
Art sowie die nötigen Rohrverbindungen hinzugefügt werden und die Füllnut ini 13renissteuerventilgehäuse
geschlossen wird. Auf der Zeichnung ist ein gemäß der Erfindung vervollständigtes
Steuerventil mit den unmittelbar dazu gehörigen Teilen der Bremsausrüstung schematisch
dargestellt.
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Abb. i zeigt die Bremseinrichtung in der Lösestellung, Abb. 2 in der
Bremsstellung.
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Der Hilfsluftbehälter a, Glas Steuerventil b und der Bremszylinder
c sind die bei Eiiikammerbrernsen üblichen Teile. Das Steuerventil ist in einfachster
Form dargestellt ohne den Abstufungsschieber und demgemäß ohne die Andeutung einer
besonderen Betriebs- und Schnellbremsstellung, weil die Art des Steuerventils für
das Wesen der Erfindung ohne Bedeutung ist. Die Möglichkeit stufenweiser Erhöhung
der Bremswirkung ist bei diesem Ventil Voraussetzung. Eine Füllnut ist - wenn vorhanden
- geschlossen worden, da das Füllen oder Laden der Bremse mittels einer besonderen
Vorrichtung erfolgt. Ist die Bremse gelöst und nehmen demgemäl'l die Teile die in
Abb. i dargestellte Lage ein. und wird zum Zweck der Bremsung eine Druckverminderung
in der Hauptleitung vorgenommen, so gehen die beiden nicht besonders gezeichneten
Steuerkolben in der. Steuerventilen b und d in die in Abb. 2 gezeichnete
Lage. Der Schieber i. im Breinssteuerventil b gibt die Mündung des zum Bremszylinder
c führenden Kanals o frei, und es strömt Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter a in
den Bremszylinder und bewirkt das Anziehen der Bremse. Der Druck im Hilfsluftbehälter
a sinkt dabei infolge der Ausdehnung auf den Bremszylinder; -sinkt er dabei unter
den bei Betriebsbremsungen nur wenig verminderten Leitungsdruck, so überwindet in
bekannter Weise der letztere den auf die Rückseite des Bremssteuerkolbens wirkenden
verminderten Hilfsbehälterdruck und schiebt den Steuerkolben zurück. Der Steuerkolben
im Löse- oder Füllsteuerventil d bleibt wegen der in folgendem auseinandergesetzten
Umstände
in der Stellung, die er bei Einleitung der Bremsung eingenommen hat, stehen, und
es ist damit die. Bremsabschlußstellung erreicht. Beim Abnehmen des Druckes im Hilfsluftbehälter
a hat sich der Differentialkolbensatz g-h im Steuerbehälter fnach der Hilfsluftbehälterseite
hin verschoben, da der Druck in der Kammer t im gleichen Maße gesunken ist wie im
Raume a. In der Kammer s hingegen hat dabei nur eine ganz geringe, kaum merkliche
Druckabnahme stattgefunden, da dieser Raum keine Druckluft abgibt und sich einerseits
nur um das geringe Hubvolumen des Steuerkolbens im Füllsteuerventil und um dasjenige
vergrößert hat, das sich aus dem Produkt der Fläche des Kolbens g und seinem sehr
geringen Weg nach der Hilfsluftbehälterseite hin ergibt, andererseits erfolgte eine
Verminderung des Rauminhaltes des Raumes s um das geringe Hubvolumen, das sich aus
der Fläche des kleinen Kolbens h und seinem gleich großen Wege ergibt. Auf jeden
Fall bleibt die Druckverringerung im Raum s sicher unter dem Maß, um welches sich
der Leitungsdruck - sei dessen Abnahme auch noch so gering - vermindert. Soll nun
eine stufenweise Abschwächung der Bremswirkung herbeigeführt werden, so legt der
Führer in bekannter Weise- den Führerbremshebel in die Füllstellung und sogleich
darauf in die Abschlußstellung. Der ansteigende Leitungsdruck treibt beide Kolben
in die Lösestellung, der Bremszylinder c wird dabei durch die Leitung o, die Muscheln
im Schieber i, die Leitung in und die Muschel k im Schieber p mit der Außenluft
verbunden, so daß sich der Bremskolben im Sinne des Lösens der Bremse unter dem
Einfluß der ihn auf der anderen Seite belastenden Feder verschieben kann; gleichzeitig
wird durch die Muschel l im Schieber p eine Verbindung zwischen dem an die Hauptleitung
angeschlossenen Kanal q mit dem zur Kammer t des Steuerbehälters
f führenden Kanal r vermittelt. Hauptleitungsluft strömt also in die Räume
t und a. Die im Raum t erfolgende Luftverdichtung führt schließlich eine
Bewegung des Differentialkolbensatzes g-la nach der dem Hilfsluftbehälter a: abgewendeten
Seite herbei; die im Raum s befindliche, vorher nur wenig expandierte Druckluft
erfährt wiederum eine Verdichtung, und da, wie erwähnt, der Druck in diesem Raume
den zum Zweck der Bremsung etwas herabgeminderten Leitungsdruck Überwog und nur
in dem Augenblick geringer als dieser war, in welchem der letztere zum Zweck der
Herbeiführung einer Lösungsstufe erhöht wurde, so überwiegt der im Raums und in
der Schieberkammer des Löseventils herrschende Druck auch bald wieder den nun etwas
erhöhten Leitungsdruck und treibt den Steuerkolben im Füllsteuerventil d in die
Lage nach Abb. 2, wodurch das Lösen unterbrochen, die Bremse also in die Löseabschlußstellung
gebracht wird. Die eben beschriebenen Vorgänge spielen sich also in der gleichen
Weise ab., wie dies bei der Kunze-Knorr-Bremse der Fall ist, und es folgt daraus,
daß ein gemäß der Erfindung vervollständigtes, einfaches Steuerventil für Einkammerdruckluftbremsen
mit der Kunze-Knorr-Bremse anstandslos zusammenarbeitet.
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Zum Zweck des völligen Lösens der Bremse wird derHauptleitungsdruck
auf das zulässige Höchstmaß erhöht; dabei nehmen alle Teile die in Abb. z dargestellte
Lage ein, und der Differentialkolbensatz g-h im Steuerbehälter f gelangt in seine
Endlage, in der eine auf der Zeichnung nicht bezeichnete Umgehungsnut beide Seiten
des Kolbens g verbindet; in dieser Stellung herrscht in den Räumen t und s Druckgleichheit,
und zwar derselbe Druck wie in der Hauptleitung. In diesem Falle kann daher keine
Verschiebung des Steuerkolbens des Füllsteuerventils d in die Stellung gemäß Abb.
2 erfolgen. Die Bremse ist gelöst und geladen und somit betriebsbereit. ,