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Einkammerllruclduftbremse mit einem Löseventil.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einkammerdruekluftbremse mit einem Löseventil für das abgestufte Losen der Bremse.
Es sind Einkammerdruekluftbremsen mit Löseventil und Übertragungskammer bekannt, bei denen das von Hauptleitungs-und Hilfsbehälterdruek gesteuerte, mit der bekannten Füllnut versehene Steuerventil (Westinghouse-Ventil) den Einlass und Auslass der Übertragungskammer steuert und bei denen an die beim Lösen der Bremse mit dem Bremszylinder in Verbindung tretende Auslassöffnung des Steuerventils das Löseventil angeschlossen ist, das durch den veränderlichen Hauptleitungsdruck, ferner durch den Druck eines Steuerbehälters, der auf der Höhe des höchsten Leitungsdruckes (völlig gelöste Bremse) erhalten wird,
und schliesslich durch den Bremszylinderdruck gesteuert wird und den letzteren nach Massgabe der Erhöhung des Leitungsdruekes durch Ablassen von Bremszylinderluft ins Freie vermindert.
Diese bekannten Einkammerdruckluftbremsen sind in ihrer Wirkung nicht unter allen Umständen zufriedenstellend.
Fährt ein mit derartigen Bremsvorrichtungen ausgerüsteter Zug ein Gefälle herab, und es erweist sich, dass nach einer Bremsung eine Herabminderung des Bremszylinderdruckes notwendig ist, so werden für die Herbeiführung der beabsichtigten Lösestufe durch entsprechende Erhöhung des Leitungsdruckes die Steuerventile in die Lösestellung umgesteuert, in der sie zunächst verbleiben.
Erweist es sich nun als notwendig, die Bremswirkung nur um einen geringen Betrag zu erhöhen, den Bremszylinderdruck beispielsweise von 1 Atm. auf 1'3 Atm. zu steigern, so sprechen die Steuerventile auf die dafür notwendige, nur geringe Leitungsdruckverminderung (0'1 Atm. ) nicht an, weil sich der Hilfsbehälterdruek mit dem ihm gegenüber nur wenig verminderten Hauptleitungsd1'llck über die Füllnut der Steuerventile ausgleicht, ohne dabei die Bewegungswiderstände von Steuerkolben und Steuerschieber überwinden zu können.
Die vom Steuerventil überwachte Übertragungskammer ist aber, solange sich das Steuerventil in der Lösestellung befand, entlüftet worden ; damit die Steuerventile in die für die Verstärkung der Bremswirkung erforderliche Bremsstellung gelangen, ist also eine stärkere Druckverminderung in der Leitung notwendig, die sich dadurch, dass die Übertragungskammern Leitungsluft aufnehmen, selbsttätig verstärkt ; an Stelle der beispielsweise beabsichtigten Leitungsdruckverminderung von O'l Atm. tritt eine Verminderung von 0'3 Atm. ein, die notwendig ist, um in einem langen Zug sämtliche Steuerkolben über die Füllnut zu verschieben.
Dieser Verminderung entspricht aber ein Zuwachs an Bremszylinderdruek, der erheblich höher ist als 0'3 Atm. und etwa 0'9 Atm. beträgt. Es ergibt sich daraus, dass mit der bekannten Einrichtung eine Erhöhung der Bremswirkung in den mitunter erforderlichen kleinen Stufen nicht möglich ist.
Die angegebenen unerwünschten Erscheinungen lassen erkennen, dass es bei einer stufenweise lösbaren Bremse notwendig ist, die Übertragungskammer erst unmittelbar vor dem völligen Lösen der Bremse zu entlüften-was beim Anmeldungsgegenstand dadurch erreicht ist, dass die Überwachung der Übertragungskammer, mindestens insoweit es sieh um das Lösen handelt, dem Löseventil zugewiesen ist-, und dass es zwecks Ermöglichung feinerer Abstufung nötig ist, die schädliche Wirkung der Füllnut
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den Steuerschieber einwirkende Feder vorgesehen ist, die den Steuerkolben über die Füllnut hinaus in Richtung auf die Bremsstellung hin verschiebt-ohne dass die letztere erreicht wird-,
wenn zwischen
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der Hauptleitung und dem Hilfsluftbehälter Druckgleiehheit eingetreten ist. Das Steuerventil regelt nun nur die Füllung des Bremszylinders, dessen Entleerung lediglich durch das Löseventil geregelt wird.
Diese Anordnung bietet gleichzeitig den Vorteil,, dass ein Überladen der Bremse verhütet wird, denn wenn der Hilfsluftbehälter über den normalen Höchstdruck aufgefüllt ist und der Leitungsdruck wieder langsam auf den normalen Höchstdruck vermindert wird, kann ein Zurückfliessen von Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter in die Leitung nicht stattfinden, da die vorerwähnte Feder den Steuerkolben des Steuer-
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das Abströmen reichlicher Luftmengen aus dem Hilfsluftbehälter zum Bremszylinder eine leichte Bremswirkung eintreten, so macht sich diese doch nur ganz vorübergehend in ganz geringem Masse geltend, für den Betrieb wird sie spürbar kaum in die Erscheinung treten.
Durch die angedeutete Anordnung nach der Erfindung wird auch erreicht, dass die Grösse der Bremszylinderdrüeke unabhängig von dem jeweiligen Kolbenhub wird, weil bei kleinen Bremshüben entsprechend viel Druckluft aus dem Bremszylinder entweicht, da der Widerstand des Löseventils gegen die zur Auslassöffnung nötige Bewegung wesentlich nur von der Leitungsdruckverminderung abhängig ist.
Die maximale Höhe des Bremszylinderdruckes, z. B. 4 Atm., ist durch das Löseventil bestimmt und kann auch bei Überladung der Leitung und des Hilfsluftbehälters von 5 z. B. auf 6 Atm. nicht vergrössert werden, wodurch ein Rädersehleifen vermieden wird.
Die Bremse nach der Erfindung ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt.
St ist das an die Hauptleitung L angeschlossene Steuerventil mit der Füllnut n. Der Steuerschieber S steht unter dem Einfluss der Feder f, die ihn nach erfolgtem Druckausgleich zwischen Hilfsluftbehälter B
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schliesst. Der Steuerschieber S beherrscht nur die Mündung der zum Bremszylinder 0 führenden Leitung e. M ist das Mindestdruckventil. B ist der Hilfsluftbehälter, der bei in Lösestellung stehendem Steuerventil
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kammer ; für die praktische Ausführung der Bremse nach der Erfindung ergibt sich die Verwendung dieses Ventils als Löseventil, das zu diesem Zweck unter Beibehaltung des gewöhnlichen Westinghouse-Steuerventils an dessen Auslassöffnung angeschlossen werden kann, nachdem das letztere mit der Feder f ver- sehen ist.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass die beschriebene Anordnung des Löseventils der dargestellten Bauart noch einen Vorteil gegenüber der bekannten, in der Einleitung erwähnten Art von Bremsen mit Löseventil aufweist.
Wenn bei letzterer durch irgendeinen Umstand die Bremse überladen wird und beispielsweise mit Druckluft von 5'2 Atm. (anstatt des Normaldruckes von 5 Atm.) gefüllt wird (ungenaues Arbeiten des Leitungsdruckreglers), so ist der Lokomotivführer gezwungen, diesen über der normalen Höhe liegenden Druck aufrechtzuerhalten, die Bremse also immer wieder von neuem zu überladen ; geschieht dies nicht, geht er also auf den normalen Leitungsdruck von 5 Atm. zurück, so herrscht in der Steuerkammer des Löseventils ständig ein Druck von 5'2 Atm.
Dieser Druck ist-wenn das den Eingang zu dieser Kammer beherrschende Rückschlagventil dicht ist-, was natürlich von ihm verlangt werden muss, nicht herabzumindern ; die Folge davon ist, dass das Löseventil den Auslass nicht freigibt, dass also die Bremsen beim Lösen angezogen bleiben. Eine derartige fehlerhafte Wirkungsweise ist bei Anwendung des DrolshammerVentils als Löseventil nicht möglich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einkammerdruckluftbremse mit einem Löseventil, dadurch gekennzeichnet, dass das Löseventil (D) in Verbindung mit dem Steuerventil (St) derart zur Anwendung gelangt, dass letzteres lediglich die Füllung des Bremszylinders (0) beim Bremsen bewirkt, wobei dessen Steuerkolben (in,) nach einer Lösestufe und erfolgtem Druckausgleich zwischen dem Hilfsbehälter (B) und der Hauptleitung (L) in bekannter
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