DE3809963C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen ei
nes Auffangraumes gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Für Lagerbehälter für wassergefährdende Flüssigkeiten
sind aus Sicherheitsgründen, insbesondere zum Schutz von
Grundwasser und Oberflächengewässern vor Verschmutzung
und Vergiftung, Auffangräume vorgeschrieben, die im Fall
einer Leckage eines Behälters die Flüssigkeit auffangen
und an einem Einsickern in den Boden oder Einströmen in
Gewässer hindern. Für die Herstellung derartiger Auffang
räume gibt es in einschlägigen Verordnungen festgelegte
Anforderungen, die u. a. besagen, daß einfache Beton
becken nicht ausreichen, da sie mit der Zeit zu Rißbil
dungen und damit Undichtigkeiten neigen. Daher ist eine
aufwendige Beschichtung der Innenflächen eines derarti
gen Betonbeckens mit einer Dichtmittellage erforderlich,
wodurch hohe zusätzliche Material- und Arbeitskosten ent
stehen, die in der Praxis bis zu einigen hundert DM je
qm Oberfläche des Auffangraumes gehen können. Ein weite
rer Nachteil ist hier, daß die Beschichtungsmaterialien
häufig brennbar sind, was eine Risikoerhöhung für die
Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten bedeutet.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der US-
PS 39 30 590 entnehmbar. Der dort beschriebene Auffang
raum ist speziell als Sicherungseinrichtung für Flüssig
gastanks gedacht und der Aufbau des Auffangraumes ist
dementsprechend wärmeisolierend ausgeführt, um im
Leckagefall die Gasverdampfung möglichst gering zu
halten. Die äußere bzw. untere Betonlage kann dabei
konventionell ausgeführt werden, während die innere
Betonlage hier als Leichtbeton ausgeführt wird, welcher
Lufteinschlüsse aufweist. Zwischen den Betonlagen wird
hier eine wasserdichte und dampfdichte Dichtmittellage
angeordnet, die vorzugsweise aus Epoxidharz besteht. Um
eine Durchfeuchtung des Leichtbetons von oben her durch
Niederschlag zu vermeiden, muß auch auf dessen freie
Oberfläche eine gleichartige Dichtmittellage aufgetragen
werden. Aufgrund dieser Konstruktion ist der Auffangraum
besonders auf eine gute Wärmeisolierung ausgelegt,
weniger jedoch auf eine sichere Langzeitdichtigkeit.
Zudem ist bei dem bekannten Auffangraum sein hoher
Herstellungsaufwand als nachteilig anzusehen, da das
Erzeugen der Dichtmittellagen, die in flüssiger Form
ausgebracht werden müssen, sehr arbeitsintensiv ist.
Zudem sind derartige Dichtmittel vergleichsweise teuer
und stellen somit auch von der Materialseite her gesehen
einen hohen Kostenfaktor dar.
Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren der ein
gangs genannten Art anzugeben, mit welchem ein Auffang
raum mit vergleichsweise geringem Material- und Arbeits
aufwand herstellbar ist.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet
ist,
- - daß im Bodenbereich zunächst als äußere Bodenlage eine Frischbetonlage aufgebracht wird, die langzeit-abbinde verzögert eingestellt ist,
- - daß anschließend auf die die äußere Bodenlage bildende Frischbetonlage vor deren Abbinden eine flüssigkeits dichte Metallblechwanne als Dichtmittellage aufgesetzt wird,
- - daß auf die Innenflächen der Metallblechwanne in zwei Schritten als innere Boden- und Wandlage eine armierte Sperrbetonlage aufgebracht wird, wobei zunächst die innere Bodenlage und dann die Seitenwandlage gegossen wird und wobei zwischen diesen beiden Schritten im Be reich der entstehenden Arbeitsfuge zwischen dem Rand der inneren Bodenlage und dem unteren Ende der inneren Seitenwandlage ein senkrecht zur Fuge verlaufendes Sperrblech umlaufend eingebaut wird,
- - daß die Sperrbetonlage so eingestellt wird, daß sie im wesentlichen gleichzeitig mit der zuerst aufgebrachten Frischbetonlage abbindet und
- - daß die Betonlagen vor deren Abbinden nach Ablauf ei ner Wartezeit von 12-36 Stunden mechanisch nachver dichtet werden.
Mit diesem Verfahren werden eine äußerst innige, spalten
freie Einbettung der Metallblechwanne in den Beton und
außerdem eine hohe Dichtigkeit des Betons selbst beider
seits der Metallblechwanne erreicht. Durch die Einbet
tung des Metallbleches in den Beton wird ein sehr guter
Korrosionsschutz des Bleches erreicht, so daß dieses
keiner besonderen Beschichtung oder sonstigen vorherigen
Behandlung bedarf. Durch die Ausführung des Betons als
Sperrbeton bleibt dieser auch über längere Zeiträume
weitestgehend rißfrei, so daß korrosionsfördernde Feuch
tigkeit nicht an das Metallblech gelangen kann, weshalb
dieses sogar einfaches Stahl-Schwarzblech sein kann. Mit
dem neuen Verfahren ist ein Auffangraum vergleichsweise
kostengünstig herstellbar und bleibt zudem auch über
lange Zeiträume hinweg sicher gegen Undichtigkeiten.
Die Außenseite der Wände der Metallblechwanne kann dabei
ebenfalls mit einer bevorzugt zusammen mit der innensei
tigen Sperrbetonlage auszubringenden Betonlage versehen
werden oder mit einem elastischen Korrosionsschutzmittel
beschichtet werden, was im wesentlichen von den örtli
chen, baulichen oder sonstigen Gegebenheiten abhängt.
Vorteilhaft kann das erfindungsgemäße Verfahren auch zu
Sanierungszwecken verwendet werden. Hierzu ist vorgese
hen, daß, wenn der neue Auffangraum innerhalb eines be
reits bestehenden, beschädigten oder undichten alten Auf
fangraumes hergestellt wird, zwischen der Innenseite der
Seitenwände des alten Auffangraumes und der Außenseite
der Seitenwände der Metallblechwanne zunächst ein umlau
fender Spaltraum freigelassen und anschließend vor dem
Abbinden der anderen Betonlagen und vor deren Nachver
dichten mit Zementleim oder feinkörnigem Frischbeton ver
füllt wird.
Eine weitere Vereinfachung der Herstellung des Auffang
raumes wird dadurch erreicht, daß die Metallblechwanne
an Ort und Stelle auf der unabgebundenen Frischbetonlage
aus Blechtafeln durch flüssigkeitsdichtes Verschweißen
hergestellt wird. Dies ist ohne weiteres möglich, da kei
ne Beschichtungen beschädigt oder in Brand gesetzt wer
den können.
Insbesondere bei größeren Auffangräumen ist zur Sicher
stellung einer dauerhaften Bodendichtigkeit vorgesehen,
daß während des Ausbringens der armierten Sperrbetonlage
in diese zwischen zwei Armierungslagen vertikal angeord
nete, über die Länge oder Breite der Sperrbetonlage lau
fende Sperrankerbleche mit einem unterseitig angesetz
ten, nach oben offenen Winkelprofil eingesetzt werden.
Zur weiteren Sicherung der Seitenwände des Auffangraumes
gegen eventuelle Undichtigkeiten infolge von Rißbildung
ist vorgesehen, daß in den Seitenwandlagen innerhalb des
Betons im Abstand zueinander vertikal verlaufende Dicht
rohre mit radial abgehenden, im wesentlichen in der Wand
ebene verlaufenden Verankerungsauslegern angeordnet wer
den. Diese Maßnahme führt dazu, daß, wenn in den Wänden
Risse auftreten, diese im Anschluß an die Dichtrohre
verlaufen. Die Dichtigkeit der Wände bleibt aber durch
die von den Dichtrohren ausgehenden, flüssigkeitsdichten
Ausleger gewährleistet.
Ein Ausführungsbeispiel eines Auffangraumes, der gemäß
Erfindung hergestellt ist, wird im folgenden anhand
einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Auffangraum im Verti
kalschnitt, und
Fig. 2 den Auffangraum im Teil-Horizontalschnitt entlang
der Linie II-II in Fig. 1.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, besteht das darge
stellte Ausführungsbeispiel eines Auffangraumes 1 im we
sentlichen aus einer unterseitigen Frischbetonlage 3, ei
ner darauf aufgesetzten Metallblechwanne 4 und einer an
den Wanneninnenseiten angeordneten Sperrbetonlage 5. Die
Metallblechwanne 4 besitzt einen horizontal liegenden Bo
den 41 sowie von diesem ausgehende, nach oben verlaufen
de Wände, von denen hier die eine Wand 42 sichtbar ist.
Die Frischbetonlage 3 ist beim vorliegenden Ausführungs
beispiel als einfache Betonplatte ausgebildet, die in
ihren Flächenabmessungen mit dem Boden 41 der Metall
blechwanne 4 übereinstimmt. Die Sperrbetonlage 5 besitzt
ebenfalls einen Boden 51 sowie Seitenwände, von denen
hier die rechte Seitenwand 52 erkennbar ist. Die Sperr
betonlage 5 stellt bei dem Auffangraum 1 die tragende
Konstruktion dar und ist deswegen mit einer eingelegten
Armierung versehen, die hier nicht eigens dargestellt
ist.
Im rechten Teil der Fig. 1 ist zwischen dem Boden 51
und der Seitenwand 52 der Sperrbetonlage 5 eine Arbeits
fuge 53 erkennbar, die unter Umständen flüssigkeitsdurch
lässig werden könnte. Um einen Flüssigkeitsdurchtritt
durch diese Fuge 53 auszuschließen, ist in deren Bereich
in die Sperrbetonlage 5 ein senkrecht zur Fuge verlaufen
des, umlaufendes Sperrblech 54 eingebaut. Zur Kontrolle
einer eventuellen Rißbildung im Boden 51 der Sperrbeton
lage 5 sind in diesen Boden 51 vertikal verlaufende
Sperrankerbleche 55 eingesetzt, die zwischen zwei Armie
rungslagen stehen und bevorzugt in bestimmten Abständen
nebeneinander parallel verlaufend eingebaut sind. In der
Fig. 1 ist eines dieser Sperrankerbleche 55 beispiel
haft gezeigt. An seinem unteren Ende trägt das Sperran
kerblech ein nach oben geöffnetes Winkelprofil 55′, das
zur Verankerung und als Flüssigkeitssperre für eventuell
durchsickernde Flüssigkeit aus dem Inneren des Auffang
raumes 1 dient.
An der Außenseite ihrer Seitenwand 42 ist die Metall
blechwanne 4 mit einer Korrosionsschutzmittelschicht 6
versehen, die chemische und in begrenztem Maße auch me
chanische Einflüsse des umgebenden Bodens 80 von der
Metallblechwanne 4 fernhält.
Unterhalb des Auffangraums 1 ist beim vorliegenden Aus
führungsbeispiel eine Betonplatte 2 erkennbar, die hier
einen früher bereits vorhandenen Untergrund, z. B. den
Boden eines älteren Auffangraumes, darstellt. Zum Schutz
der Unterseite des Auffangraumes 1, insbesondere der
Frischbetonlage 3, ist zwischen dieser und der vorhande
nen Betonplatte 2 eine als Feuchtigkeitssperre wirkende
Kunststoffolie 21, z. B. aus Polyethylen, angeordnet.
Diese sorgt dafür, daß Feuchtigkeit oder sonstige Ein
flüsse aus dem vorhandenen Boden 81 aus der Umgebung der
Betonplatte 2 auch bei in dieser vorhandenen Rissen
nicht zur Frischbetonlage 3 an der Unterseite des Auf
fangraumes 1 gelangen können.
Im Inneren des Auffangraumes 1 ist schließlich auf der
Oberseite des Bodens 51 der Sperrbetonlage 5 noch eine
Plattierung 7 angeordnet, die hier aus Betonplatten 71
besteht, die an ihren Ecken auf Mörtelbatzen 72 aufge
setzt sind. Hierdurch wird zwischen der Unterseite der
Platten 71 und der Oberseite des Bodens 51 ein Luftspalt
raum 73 gebildet, der als Temperaturpuffer für den Boden
51 der Sperrbetonlage 5 dient.
Fig. 2 zeigt anhand des Teil-Horizontalschnittes durch
die Seitenwand 52 ein Dichtrohr 56 mit radial abgehen
den, hier in der Wandebene verlaufenden Verankerungs
auslegern 56′. Wie in der Fig. 2 angedeutet ist, sind
mehrere Dichtrohre 56 im Abstand zueinander vertikal
verlaufend angeordnet.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines wannen- oder beckenför
migen Auffangraumes für in Lagerbehältern gelagerte
wassergefährdende Flüssigkeiten, wobei zunächst eine
äußere Boden- und Seitenwandlage aus Beton, dann eine
Dichtmittellage und dann eine innere Boden- und Sei
tenwandlage aus Beton erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß im Bodenbereich zunächst als äußere Bodenlage eine Frischbetonlage (3) aufgebracht wird, die langzeit-abbindeverzögert eingestellt ist,
- - daß anschließend auf die die äußere Bodenlage bil dende Frischbetonlage (3) vor deren Abbinden eine flüssigkeitsdichte Metallblechwanne (4) als Dicht mittellage aufgesetzt wird,
- - daß auf die Innenflächen der Metallblechwanne (4) in zwei Schritten als innere Boden- und Wandlage (51, 52) eine armierte Sperrbetonlage (5) aufge bracht wird, wobei zunächst die innere Bodenlage (51) und dann die Seitenwandlage (52) gegossen wird und wobei zwischen diesen beiden Schritten im Be reich der entstehenden Arbeitsfuge (53) zwischen dem Rand der inneren Bodenlage (51) und dem unteren Ende der inneren Seitenwandlage (52) ein senkrecht zur Fuge (53) verlaufendes Sperrblech (54) umlau fend eingebaut wird,
- - daß die Sperrbetonlage (5) so eingestellt wird, daß sie im wesentlichen gleichzeitig mit der zuerst auf gebrachten Frischbetonlage (3) abbindet und
- - daß die Betonlagen (3, 5) vor deren Abbinden nach Ablauf einer Wartezeit von 12-36 Stunden mecha nisch nachverdichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Außenseite der Seitenwände (42) der Me
tallblechwanne (4) zusammen mit der innenseitigen
Sperrbetonlage (5) eine Betonlage aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenseite der Seitenwände (42) der Metall
blechwanne (4) mit einem elastischen Korrosionsschutz
mittel beschichtet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Auffangraum (1)
innerhalb eines bereits bestehenden, beschädigten
oder undichten alten Auffangraumes hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Innenseite
der Seitenwände des alten Auffangraumes und der Außen
seite der Seitenwände (42) der Metallblechwanne (4)
zunächst ein umlaufender Spaltraum freigelassen und
anschließend vor dem Abbinden der anderen Betonlagen
(3, 5) und vor deren Nachverdichten mit Zementleim
oder feinkörnigem Frischbeton verfüllt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach dem Aufbringen der die äußere Bo
denlage bildenden Frischbetonlage (3) die Metallblech
wanne (4) an Ort und Stelle unmittelbar auf der unab
gebundenen Frischbetonlage (3) aus Blechtafeln durch
flüssigkeitsdichtes Verschweißen hergestellt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekenn
zeichnet, daß während des Aufbringens der armierten
Sperrbetonlage (5) in diese zwischen zwei Armierungs
lagen vertikal angeordnete, über die Länge oder Brei
te der Sperrbetonlage (5) laufende Sperrankerbleche
(55) mit einem unterseitig angesetzten, nach oben offe
nen Winkelprofil (55′) eingesetzt werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1-6, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Seitenwandlagen (52) innerhalb
des Betons (5) im Abstand zueinander vertikal verlau
fende Dichtrohre (56) mit radial abgehenden, im we
sentlichen in der Wandebene verlaufenden Verankerungs
auslegern (56′) angeordnet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883809963 DE3809963A1 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Auffangraum fuer in lagerbehaeltern gelagerte wassergefaehrdende fluessigkeiten sowie verfahren zum herstellen eines auffangraumes |
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DE19883809963 DE3809963A1 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Auffangraum fuer in lagerbehaeltern gelagerte wassergefaehrdende fluessigkeiten sowie verfahren zum herstellen eines auffangraumes |
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DE3809963C2 true DE3809963C2 (de) | 1990-02-15 |
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ID=6350598
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Country Status (1)
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