DE3714664C2 - - Google Patents
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09B—DISPOSAL OF SOLID WASTE NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B09B1/00—Dumping solid waste
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Description
Die Erfindung betrifft eine vertikale Dichtungswand für Abfalldeponien
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Verhinderung der Boden- und Grundwasserkontaminierung werden bei der
Neuanlage von Abfalldeponien flüssigkeits- und schadstoffdichte Abdich
tungen vorgeschrieben. Für die horizontale Abdichtung und für die Abdich
tung schwach geneigter Böschungen sind einige brauchbare Ausführungsformen
bekannt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es notwendig, im Randbereich
von Abfalldeponien vertikale Begrenzungen anzuordnen, die ebenfalls flüs
sigkeits- und schadstoffdicht ausgebildet sein müssen.
Durch die DE-OS 33 03 067 A1 ist eine Schachtdeponie bekannt, deren Wände
aus Stahlbetonfertigteilen hergestellt sind. Die Höhe dieser Stahlbetonfer
tigteile entspricht der Schachttiefe, so daß nur vertikale Fugen entstehen.
Nach der Montage der Fertigteile sollen die Stirnkanten im Bereich der Fu
gen mit einer geeigneten Dichtung flüssigkeitsdicht miteinander verbunden
werden. Die Wände sollen mit einer gegen betonaggressive Stoffe widerstands
fähigen Beschichtung versehen werden. Die Nachteile dieser vertikalen Dicht
wand sind darin zu sehen, daß sie nicht kontinuierlich parallel zum Deponie
betrieb erhöhbar ist und daß die Fugendichtung nicht von außerhalb des De
ponieraumes in der Weise herstellbar ist, daß die innenseitige Beschichtung
auch im Bereich der Fugen nicht unterbrochen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vertikale Abdichtungswand für
Abfalldeponien zu entwickeln, die unter Verwendung einfacher Bauelemente ko
stengünstig herstellbar, die entsprechend der Zunahme der Deponiehöhe konti
nuierlich erhöhbar und deren deponieseitige Abdichtungsschicht mit Baugeräten
und Baupersonal von außerhalb der Deponie herstellbar ist.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2
bis 5 angegeben.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Bautei
le vor der Montage auf der Seite, die in eingebautem Zustand zur Depo
nieseite zeigt, mit der Beschichtung versehen werden. Das Aufbringen
der Beschichtung erfolgt zweckmäßigerweise am Produktionsort der Bau
teile, beispielsweise im Fertigteilwerk, wenn die Bauteile aus Stahl
beton hergestellt werden. Das Bauteil kann dabei mit der zu beschich
tenden Seite nach oben gelagert werden, wodurch die Beschichtung hori
zontal mit großer Genauigkeit und optimaler Qualität hergestellt werden
kann, was bei Beschichtung vertikaler Flächen nicht möglich ist.
Das Material der Beschichtung wird entsprechend den zu lagernden Ab
fallstoffen ausgewählt. Als Beschichtungsmaterialien sind beispielsweise
möglich: Asphaltmastix, Bitumen, Kunststoffbeschichtungen, kunststoffmodi
fizierte Zementmörtel, mit Glasfasern bewehrte Zementmörtel, mit Stahlfa
sern bewehrte Zementmörtel, verklebte Edelstahlfolien oder -bleche. Ist
der zu lagernde Abfallstoff beispielsweise REA-Gips, so ist eine Beschich
tung aus Asphaltmastix geeignet.
Vor dem Verlegen eines Bauteiles wird die Lagerfuge in der Regel
mit demselben Beschichtungsmaterial frisch beschichtet und darauf das neu
zu verlegende Bauteil verlegt. Die Stoßfugen werden von oben mit
der Fugenmasse, für die in der Regel ebenfalls das Material der Be
schichtung verwendet wird, verfüllt, wobei die offenen Außenseiten ab
geschalt werden. Zwischen den Berührungsflächen zwischen der bereits
abgebundenen Beschichtung und der frischen Fugenmasse entsteht
durch adhäsive Verbindung (= Verkleben) ein flüssigkeits- und schadstoff
dichter Verbund. Bei einigen Beschichtungs- und Fugenmaterialien ist even
tuell das Aufbringen eines Haftanstriches (Primer) auf der Berührungsflä
che der Beschichtung zweckmäßig.
Der oben beschriebene Montagevorgang zeigt einen weiteren Vorteil der er
findungsgemäßen vertikalen Dichtungswand. Sämtliche Arbeitsphasen bei der
Stellung der Dichtungswand können von der der Deponie abgewandten Seite
der Dichtungswand getätigt werden. Bei sehr hohen Dichtungswänden, bei
spielsweise bei einer Endhöhe von 20 bis 30 m, wird die Dichtungswand über
einen längeren Zeitraum abschnittsweise entsprechend dem Ansteigen der De
poniehöhe hergestellt. In der Regel ist in solchen Fällen das Arbeiten von
innerhalb der Deponie nicht möglich oder zweckmäßig.
Die Erfindung wird in
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele an
hand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch die Dichtungswand (1),
Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch die Dichtungswand (1) mit
profilierter Lagerfuge,
Fig. 3 eine Ansicht der Dichtungswand (1),
Fig. 4 einen vertikalen Schnitt durch eine Dichtungswand (1) vor
einer Geländeböschung,
Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch eine freistehende Dichtungs
wand (1).
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau der Dichtungswand (1).
Fig. 2 zeigt eine beispielhafte Profilierung der Bauteile (2) im Bereich
der Lagerfuge (4). Hiermit kann entweder für die Montage oder die stati
schen Beanspruchungen der fertigen Dichtungswand die Standsicherheit ver
bessert werden.
Fig. 3 zeigt im Ausführungsbeispiel einer Dichtungswand (1) mit versetz
ten Stoßfugen (5). Eine solche Anordnung der Stoßfugen ist dann zweckmä
ßig, wenn die Dichtungswand ohne vertikale über die gesamte Wandhöhe
durchgehende Dehnungsfugen ausgeführt werden kann. Dies ist beispielsweise
dann möglich, wenn die Materalien der Beschichtung (3) und der Fugenmasse
(6) stark plastisch sind, wie dies zum Beispiel bei Asphaltmastix der Fall
ist. Längenänderungen der Bauteile (2) infolge Temperaturänderungen oder
Schwinden werden dann durch plastische Verformung der Fugenmasse (6) kom
pensiert, ohne daß im Bereich der Fugen Risse und damit Undichtigkeiten
auftreten. Bei Verwendung einer wenig plastischen Fugenmasse (6) sind ver
tikale Dehnungsfugen in der Dichtungswand (1) erforderlich, die beispiels
weise im Abstand von 6 bis 10 m angeordnet werden. Hierbei ist es zweckmä
ßig, die Bauteile (2) in dieser Länge herzustellen (6 bis 10 m). Die Deh
nungsfugen werden mit Fugenbändern überbrückt.
Werden Abfalldeponien in Geländevertiefungen angeordnet, beispielsweise in
einem Steinbruch mit sehr unregelmäßigen Böschungen, so ist eine Abdich
tung solcher Böschungen mit den bekannten Maßnahmen des Standes der Tech
nik nicht möglich. Fig. 4 zeigt nun die Anwendung der erfindungsgemäßen
Dichtungswand (1) für einen solchen Fall. Die Standsicherheit der Dich
tungswand (1) wird hierbei durch ein geeignetes Hinterfüllungsmaterial (9)
bewirkt. Falls erforderlich, kann die Dichtungswand (1) mit Ankern (12) im
Hinterfüllungsmaterial (9) rückverankert werden. Der Einbau der Bauteile
(2) erfolgt hier in einfacher Weise vom jeweiligen Niveau der Hinterfül
lung (9) aus. Da in der Regel sehr hohe Dichtungswände (20-30 m) zur
Ausführung kommen, kann die Dichtungswand (1) über einen längeren Zeitraum
parallel zum Anwachsen der Deponiehöhe abschnittsweise hergestellt werden,
ohne daß der Deponiebetrieb behindert wird. Mit Bezugszeichen (15) ist in
Fig. 4 eine Abdichtungssohle bezeichnet. Die Ausführungsart nach Fig. 4
ermöglicht weiterhin auf der Hinterfüllungsseite die Anordnung einer Drä
nageschicht (10). Hiermit ist auf Dauer die Kontrolle der Dichtigkeit der
Dichtungswand (1) möglich. Im Falle des Eindringens von Deponiesickerwas
ser in die Dränageschicht wird dieses über Dränagerohre (11) zu nicht dar
gestellten Kontrollschächten abgeführt. Im Leckagefall kann der betroffene
Bereich beispielsweise durch Injektion der Hinterfüllung (9) mit abdich
tendem Injektionsstoff in einfacher Weise saniert werden. Bezugszeichen
(16) zeigt das für die Standsicherheit der Dichtungswand (1) notwendige
Streifenfundament.
Die Dichtungswand (1) kann auch als freistehende Wand ausgeführt werden.
Fig. 5 zeigt eine mögliche Ausführungsart. Die Standsicherheit wird durch
Verbindung mit einem Fundament (14) zu einer Winkelstützwand erreicht. Die
vertikale Biegesteifigkeit der Dichtungswand (1) kann beispielsweise durch
vertikale Spannglieder (13) bewirkt werden. Bei diesem Ausführungsbeispel
ist vor der Beschichtung (3) zum Schutz derselben eine zusätzliche
Schutzschicht (17) aufgebracht. Hierfür kann beispielsweise eine Geotex
tilmatte verwendet werden, die in einfacher Weise im oberen Bereich der
Dichtungswand (1) befestigt werden kann.
Claims (5)
1. Vertikale Dichtungswand für Abfalldeponien, die aus transportierbaren,
auf der Deponieseite mit einer flüssigkeits- und schadstoffdichten Be
schichtung versehenen Bauteilen zusammengefügt ist, in deren Stoßfugen
eine flüssigkeits- und schadstoffdichte Fugenmasse angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungs
flächen der Beschichtung und der Fugenmasse in den Stoß- und Lager
fugen eine flüssigkeits- und schadstoffdichte adhäsive Verbindung auf
weisen.
2. Dichtungswand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Beschichtung (3) und die Fugenmasse (6) auf die zu de
ponierende Abfallart abgestimmt sind.
3. Dichtungswand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stoßfugen (5) zweier übereinanderliegen
der Lagen von Bauteilen (2) versetzt angeordnet sind.
4. Dichtungswand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtungswand (1) mit Ankern (12) in der
Hinterfüllung (9) verankert ist.
5. Dichtungswand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtungswand (1) mit Spanngliedern (13)
gegen ein Fundament (14) vorgespannt ist und zusammen mit diesem eine
standsichere Winkelstützwand bildet.
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Publications (2)
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Family
ID=6326712
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873714664 Granted DE3714664A1 (de) | 1987-05-02 | 1987-05-02 | Vertikale dichtungswand fuer abfalldeponien |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3714664A1 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4321730C2 (de) * | 1993-06-30 | 1998-07-02 | Bilfinger Berger Bau | Kombinationsabdichtung für Abfalldeponien mit Steil- bis Senkrechtwandungen und/oder -böschungen als Deponiebegrenzungen |
DE19541259A1 (de) * | 1995-11-06 | 1997-05-07 | Melior Gmbh | Anordnung zur Errichtung von Deponien mit steiler Böschung |
AU2016238840B2 (en) * | 2016-10-04 | 2018-11-08 | Mark Robert Edmund Curtis | Bulwark Structure and Method |
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DE3303067C2 (de) * | 1983-01-29 | 1986-02-20 | Strabag Bau-AG, 5000 Köln | Lagerstätte für Abfälle und Verfahren zu ihrem Füllen und Verschließen |
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1987
- 1987-05-02 DE DE19873714664 patent/DE3714664A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3714664A1 (de) | 1988-11-17 |
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