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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachrüsten eines Leckageschutzes
für stationäre Tanks
oder Behälter,
welche wassergefährdende
Medien aufnehmen, mit einer außenseitig
des Tankmantels oder Tankbodens befindlichen Leckage-Sensorik, insbesondere
einem Sensorkabel, sowie einem Auffangraum für Leckageflüssigkeit und mindestens einer
Absperrarmatur am Auffangraum, welche insbesondere im Leckagefall
geschlossen ist, gemäß Obergriff
des Patentanspruchs 1.
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Aus
der
DE 196 00 970
C1 ist eine Einrichtung zur Langzeit-Tankmantel-Lecküberwachung
bekannt, die insbesondere für
Flachtank-Bauwerke vorgesehen ist und die außenseitig des Tankmantels ein Sensorkabel
umfasst.
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Ein
höhenmäßig mindestens
teilweise unterhalb des Bodens des Flachtank-Bauwerks angeordneter und diesen umfangsseitig
umgebender, ringförmiger
Auffangraum ist über
eine ein Gefälle
aufweisende Kragung mit dem unteren Ende des Außenmantels verbunden. Das Sensorkabel
ist auf der Kragung oder im Bodenbereich des Auffangraums, z.B. im
dortigen Rinnenboden angeordnet. In dem Fall, wo aufgrund einer
Leckage Flüssigkeit
aus dem Flachtank-Bauwerk austritt, läuft diese am Tankmantel entlang
und gelangt seitlich in den Auffangraum, der aus Kragung und Rinne
gebildet wird.
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In
dem Moment, wo die Flüssigkeit
mit dem Sensorkabel in Kontakt kommt, wird ein Leckagealarm ausgelöst. Darüber hinaus
dient der dortige Auffangraum dem Rückhalten der ausgetretenen
Leckageflüssigkeit.
Mit einer solchen Lösung
kann zum einen frühzeitig
Leckagealarm ausgelöst
werden und es ver bleibt zum anderen genügend Zeit zur Beseitigung der
Havarie, ohne dass eine Umweltgefährdung eintritt.
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Eine
Weiterentwicklung des Standes der Technik bezüglich Leckageüberwachung
ist in der
DE 102
34 190 A1 offenbart.
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Die
dortige Einrichtung zur Langzeit-Leckageüberwachung von Doppelboden-Tankanlagen, insbesondere
Flachtank-Bauwerken, geht auf außenseitig des Tankmantels oder
Tankbodens befindliche Sensoreinrichtungen zurück. Der dortige Doppelboden-Zwischenraum
des Tanks ist in n-Flächensegmente
unterteilt, wobei jedes der Flächensegmente mit
mindestens einem, den Tankmantel durchdringenden Auslass mit Absperrarmatur
in Verbindung steht, um in den Doppelboden-Zwischenraum eindringende
Leckagen zum Auslass zu führen,
wobei am oder in der Nähe
des Auslasses die Sensorik, beispielsweise in Form eines Sensorkabels
oder eines Punktsensors, befindlich ist. Auch bei dieser Lösung ist
Voraussetzung entweder das Vorhandensein oder das Nachrüsten eines
Doppelbodens.
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Die
Gebrauchsmusterschrift
DE
20 2004 020 314 U1 lehrt eine Einrichtung zur Langzeit-Leckageüberwachung
von doppelwandigen Gefäßsystemen, wobei
zur Überwachung
im unteren, bodennahen Tankmantelbereich eine umfangsseitig verlaufende Ableitschürze vorgesehen
ist, um mögliche
Tankmantel-Leckageflüssigkeiten
zu einer Sensoranordnung zu führen,
wobei die Ableitschürze
in einen Auffangraum für
Leckageflüssigkeit übergeht
oder einen Teil eines derartigen Auffangraums bildet, sowie einer
am tiefsten Punkt des Auffangraums vorgesehenen steuerbaren Absperrung.
Im Bereich des Doppelwandungs- oder Doppelboden-Zwischenraums, den
Gefäß- oder
Tankmantel durchdringend, über den
Umfang beabstandet sind verteilt mehrere Leckstutzen vorgesehen,
wobei am jeweiligen Leckstutzen ausgehend vom Gefäß- oder
Tankmantel eine Flammensperre und ein Sperrventil angeschlossen sind.
Der Austritt des Sperrventils ist zur Ableitschürze gerichtet, so dass Leckageflüssigkeit
aus dem Doppelwandungs- oder Doppelboden-Zwischenraum zu derselben
Sensoranordnung, befindlich auf oder in der Nähe der Ableitschürze, geführt wird,
welche dann in der Lage ist, sowohl austretende Mantel-Leckageflüssigkeit
als auch eine Leckage aus dem Doppelboden-Zwischenraum zu detektieren.
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Auf
der Ableitschürze
nach
DE 20 2004
020 314 U1 befindet sich eine Vielzahl von jeweils beabstandeten
streifenförmigen
Blechen oder Winkeln, wobei diese eine Anstaufläche für Leckageflüssigkeit bilden und im jeweiligen
Anstaubereich die Sensoranordnung befindlich ist. Auch bei dieser
Lösung
des Standes der Technik wird bereits von einem doppelwandigen Gefäßsystem
oder einer notwendigen Nachrüstung
zum Erhalt eines Doppelbodens ausgegangen.
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Die
DE 102 23 930 C1 beschreibt
eine Anordnung zum auch nachrüstbaren
Leckageschutz für metallische
Tanks oder Behälter,
welche wassergefährdende
Medien aufnehmen, umfassend eine auf dem Tank- oder Behälterboden
innenseitig befindliche, hohlraumbildende Einlage, eine auf dieser
Einlage, den Boden bedeckende medienresistente Dichtfolie oder Dichtbahn,
welche im Wesentlichen bis zur Tank- oder Behälterwandung reicht, sowie einem
mit der Tank- oder Behälterwandung
durchgeschweißt
verbundenen Winkelstahlstreifen oder Winkelstahlring, welcher eine
Auflage für
das wandungsseitige Ende der Dichtfolie oder Dichtbahn bildet. An der
Tankinnen-Seitenwandung jeweils beabstandet sind Wandstützen-Profilträger stoffschlüssig befestigt,
welche jeweils mindestens eine vertikal orientierte Spannschraube
aufnehmen. Diese Spannschrauben wirken mit einer losen Druckplatte
zusammen, um dann in Verbindung mit Druckplatten die Dichtfolie
zu fixieren. Das Sensorkabel zur Leckageortung befindet sich bei
dieser Lösung
des Standes der Technik im Inneren des Behälterzwischenbodens, und zwar
geschützt
im Hohlraum des vorerwähnten Winkelstahlrings.
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Zusammenfassend
ist den geschilderten Lösungen
gemein, dass zwar die Möglichkeit
besteht, eine Leckageüberwachung
mittels Sensorkabel nachzurüsten,
jedoch unter der Voraussetzung, dass entweder bereits im Tank oder
Behälter
ein Doppelboden vorhanden ist oder ein derartiger Doppelboden nachträglich eingebracht
werden muss.
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Eine
derartige Maßnahme
zum Einbringen eines Doppelbodens ist sehr kostenintensiv und unter
den Aspekten des Arbeitsschutzes, bedingt durch das Arbeiten im
Inneren des Behälters
nicht unproblematisch.
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Aus
dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine Lösung anzugeben,
die es gestattet, einen Leckageschutz für stationäre Tanks oder
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Behälter einzurichten,
und zwar ohne dass Arbeiten im oder am Behälter selbst notwendig werden,
so dass insgesamt die Kosten zum Erfüllen der Anforderungen gemäß den Regelungen
des Umweltschutzes reduziert werden können.
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Die
Lösung
der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch ein Verfahren gemäß Definition
nach Patentanspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen darstellen.
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Bei
dem Verfahren zum Nachrüsten
eines Leckageschutzes für
stationäre
Tanks oder Behälter, welche
wassergefährdende
Medien aufnehmen und mit einer außenseitig des Tankmantels oder
Tankbodens befindlichen Leckage-Sensorik wird zunächst nach
Abschließen
der Anschlussarmaturen der Tank oder Behälter vom gegebenen Standort,
vorzugsweise durch Nutzung eines Hebezeugs, zeitweise entfernt.
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Auf
dem vorhandenen Behälterfundament wird
eine flüssigkeitsdichte
Platte errichtet, welche eine Grundfläche aufweist, die größer als
die Bodenfläche
des Behälters
ist und die ein jeweils nach außen
verlaufendes Gefälle
aufweist.
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In
einem nächsten
Schritt wird dann eine umlaufende Kragung an der flüssigkeitsdichten
Platte zum Erhalt eines insgesamt wannenförmigen Auffangraums angebracht.
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In
einem nächsten
Schritt werden winkelförmige,
abschnittsweise ausgebildete Leitbleche auf der flüssigkeitsdichten
Platte im Bereich außerhalb der
Behältergrundfläche zur
geschützten
Aufnahme der Leckage-Sensorik angeordnet.
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Nachfolgend
wird eine Trageinrichtung in Form eines Trägerrosts auf der flüssigkeitsdichten Platte
erstellt, deren Umhüllende
im Wesentlichen der Behältergrundfläche entspricht
und welche eine ebene Auflagerfläche
für den
Behälter
bildet.
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Nachdem
dieser Trägerrost
erstellt wurde, wird der Behälter
bzw. der Tank auf den Trägerrost aufgesetzt
und kann wieder in Betrieb genommen werden.
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Ausgestaltend
besteht die Möglichkeit
eines lagesichernden Verbindens des Tanks oder Behälters mit
dem Trägerrost
und/oder der flüssigkeitsdichten
Platte durch entsprechende Spannmittel.
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Bevorzugt
besteht die flüssigkeitsdichte
Platte aus einem metallischen Werkstoff und kann vor Ort durch Verschweißen einzelner
Segmente hergestellt werden.
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Außenumfangsseitig
der flüssigkeitsdichten Platte
ist ein umlaufendes Rohr oder eine Aufkantung vorgesehen, welches
mit der mindestens einen Absperrarmatur in Verbindung steht.
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Wenn
bedingt durch die örtlichen
Gegebenheiten die Notwendigkeit besteht, sind am Rohr ein oder mehrere
Stützfüße angebracht.
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Vom
vorerwähnten
Rohr, nach oben erstreckend, kann die erwähnte umlaufende Kragung montiert
werden, um das notwendige Volumen des Auffangraums zu realisieren.
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Der
Trägerrost
besteht bei einer Ausführungsvariante
der Erfindung aus mehreren, parallel verlaufenden Doppel-T-Trägern.
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Zwischen
den Elementen des Trägerrosts verbleibt
ein Zugang zur visuellen Inspektion des Behälterbodens, so dass gegebenenfalls
vorhandene Leckagen und deren genaue Lage ohne großen Aufwand
ermittelt werden können.
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Falls
aus brandschutztechnischen Anforderungen heraus die Notwendigkeit
besteht, können
in den Auffangraum hineinreichend Düsen oder Ausströmöffnungen
eines Feuerschutz-Beschäumungssystems
angeordnet werden.
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Mit
der beschriebenen Technologie besteht demnach die Möglichkeit,
Behälter
mit minimalem Aufwand unter Beachtung eines notwendigen Leckageschutzes
nachzurüsten,
und zwar ohne dass, z.B. durch Verschweißen, ein zweiter Behälterboden
unter Erhalt eines leckageseitig zu überwachenden Zwischenraums
geschaffen werden muss. Auf dem vorhandenen, durch Abheben des Behälters zugänglichen
Behälterfundament
wird eine flüssigkeitsdichte Wanne
errichtet, welche die an sich bekannten Mittel zur Leckageortung,
nämlich
eine Leckage-Sensorik, aufnimmt.
Nachdem der einen Abstand zur Auffangwanne bildende Trägerrost
auf der Wanne montiert wurde, kann der Behälter, gegebenenfalls nach Korrosionsschutz-Behandlung
des Behälterbodens
im Außenbereich
wieder aufgesetzt werden und es erfolgt die Wiederinbetriebnahme
des Systems.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter
Zuhilfenahme von Figuren näher
erläutert
werden.
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Hierbei
zeigen:
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1 eine
Darstellung des auf dem ursprünglichen
Behälterfundament
errichteten Auffangraums mit abgenommenem (oberer Bildteil) und
abgesetztem (unterer Bildteil) Behälter;
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2 eine
Draufsicht auf den Auffangraum nach 1 mit erkennbarem
Trägerrost
und den abschnittsweise ausgebildeten Leitblechen;
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3 eine
Darstellung analog der 1, jedoch mit zusätzlichem
Feuer schutz-Beschäumungssystem
und
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4 eine
Draufsicht auf den Auffangraum nach 3 mit Feuerschutz-Beschäumungssystem.
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Gemäß den Darstellungen
nach 1 und 3 wird auf einem vorhandenen
Fundament oder einem entsprechend ergänzten Fundament 1 nach Entfernen
des Tanks 2, bevorzugt mittels eines Hebezeugs, eine flüssigkeitsdichte
Platte 3 errichtet, die z.B. aus einem metallischen Material
besteht.
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Die
Grundfläche
der flüssigkeitsdichten
Platte 3 ist größer als
die Grundfläche 4 des
Behälters 2.
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Wie
aus den 1 und 3 ersichtlich, weist
die flüssigkeitsdichte
Platte 3 ein leichtes, außenseitig orientiertes Gefälle auf.
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Am
umfangsseitig äußeren Ende
der flüssigkeitsdichten
Platte 3 ist ein umlaufendes, durchgehendes Rohr 5 angebracht,
das sich über
Füße 6 auf ein
Streifenfundament 7 abstützt.
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Nach
oben, ausgehend vom Rohr 5, erstreckt sich eine ebenfalls
umlaufende Kragung 8, so dass sich der gewünschte Auffangraum 9 ergibt.
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Auf
der Oberfläche
der flüssigkeitsdichten Platte 3 sind
darüber
hinaus abschnittsweise ausgebildete Leitbleche 10 befindlich,
welche im Inneren die Sensorik, insbesondere ein Sensorkabel 11 aufnehmen.
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Das
oder die Sensorkabel 11 stehen mit einer geeigneten, nicht
gezeigten Auswerteeinrichtung in Verbindung, die wiederum auf eine
Leitwarte zur Überprüfung auch
einer größeren Menge
angeschlossener Tanks führt.
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Eine
beispielsweise Anordnung der Leitbleche 10 auf der flüssigkeitsdichten
Platte 3 ist den 2 und 4 entnehmbar.
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Eine
Trageinrichtung in Form eines Trägerrosts,
bestehend aus mehreren Doppel-T-Trägern 12, wird auf
der flüssigkeitsdichten
Platte 3 errichtet.
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Die
Doppel-T-Träger 12 sind
beabstandet parallel so auf der flüssigkeitsdichten Platte 3 fixiert, dass
die eingebrachten Lasten und Kräfte
beim Wiederaufsetzen und Füllen
des Tanks oder Behälters 2 sicher
aufgenommen werden können
und keine unerwünschten
Durchbiegungen der Grundfläche 4 des Behälterbodens
auftreten.
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Die
Höhe des
Trägerrosts
und der sich hierdurch ergebende Abstand zwischen der Oberseite der
flüssigkeitsdichten
Platte 3 und der Unterseite des Behälterbodens 4 ermöglicht eine
einfache Inspektion des Behälterbodens
auf Dichtheit und auch ein Erneuern einer Korrosionsschutz-Behandlung, wenn
notwendig.
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Die
steuerbare Absperrarmatur 13 wird an einer geeigneten Stelle
am Rohr 5 angeschlossen und ist im Regelfall geöffnet, so
dass Niederschlagswasser abgeleitet werden kann. Im Fall einer Störung schließt sich
die Absperrarmatur 13 und es wird austretende Leckageflüssigkeit
im Auffangraum 9 zurückgehalten,
ohne dass eine Umweltgefährdung eintritt.
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Nachdem
der wannenartige Auffangraum komplett errichtet und der Trägerrost
erstellt wurde, wird der Behälter 2 wiederum
mittels Hebezeug auf den Trägerrost
aufgesetzt und gegebenenfalls lagegesichert. Weitere Arbeiten am
oder im eigentlichen Tank oder Behälter sind nicht notwendig.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach 3 und 4, welches von einer Grundkonstruktion
analog der Beschreibung zu den 1 und 2 ausgeht,
ist zusätzlich
ein Feuerschutzsystem vorhanden. Dieses Feuerschutzsystem umfasst
eine Ringleitung 14 für
ein Beschäumungsmittel
und mehrere Beschäumungsdüsen 15,
deren Düsenöffnung in
den Auffangraum 9 hinein gerichtet ist.
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Alles
in allem stellt das vorgestellte Verfahren eine sehr einfache, kostengünstige und
technologisch leicht umsetzbare Methode zum Nachrüsten eines
Leckageschutzes für
stationäre
Tanks oder Behälter
dar, und zwar ohne dass Einschränkungen
hinsichtlich der Überwachungssicherheit
gegeben sind. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin,
dass bei Notwendigkeit ein Behälter
in einfacher Weise gewechselt werden kann, ohne dass bei im Wesentlichen
gleichen Abmessungen der Behältergrundfläche Umrüstarbeiten
an der Auffangwanne notwendig werden.
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- 1
- Fundament
- 2
- Tank,
Behälter
- 3
- flüssigkeitsdichte
Platte
- 4
- Grundfläche des
Behälters
- 5
- Rohr
- 6
- Füße
- 7
- Streifenfundament
- 8
- Kragung
- 9
- Auffangraum
- 10
- Leitblech
- 11
- Sensorkabel
- 12
- Doppel-T-Träger
- 13
- Absperrarmatur
- 14
- Ringleitung
- 15
- Beschäumungsdüse