DE380940C - Verfahren zur Herstellung eines neuen Textilstoffes durch Behandlung tierischer Faser mit verduennten alkalischen Fluessigkeiten bei niederer Temperatur - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines neuen Textilstoffes durch Behandlung tierischer Faser mit verduennten alkalischen Fluessigkeiten bei niederer Temperatur

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DE380940C
DE380940C DET25059D DET0025059D DE380940C DE 380940 C DE380940 C DE 380940C DE T25059 D DET25059 D DE T25059D DE T0025059 D DET0025059 D DE T0025059D DE 380940 C DE380940 C DE 380940C
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hair
low temperature
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alkaline liquids
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines neuen Textilstoffes durch Behandlung tierischer Faser mit verdünnten alkalischen Flüssigkeiten bei niederer Temperatur. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Textilstoffes durch Behandlung tierischer Faser mit verdünnten alkalischen Flüssigkeiten bei niederer Temperatur.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Behandlung der Haare mit Alkali so zu leiten, daß jede Veränderung der Struktur, der Stärke und äußerlichen Beschaffenheit vermieden wird. Das Haar darf nicht bei der Behandlung mit Alkali kräuseln und schrumpfen und dadurch in seiner Verwendung schädlich beeinflußt werden. , Es muß vielmehr, wenn es spinn-, web- und filzfähig sein soll, trotz Behandlung mit Alkali für die Verarbeitung zu Gespinsten, Geweben, Filzen usw. schrumpffähig bleiben. Dabei wird es in einen Zustand gebracht, in dem es für ein Mineralisieren besonders geeignet ist.
  • Es ist bekannt, dem Haar durch Behandlung mit Alkali eine federnde, kräuselnde, filzige Eigenschaft zu geben, wie sie für Tapezierzwecke erforderlich ist. Dabei wird die Behandlung mit Alkali so geleitet, daß die Verkürzung, Kräuselung und Federung des Haares die ummittelbare Wirkung dieser Behandlung durch hohe Temperaturen oder durch hohe Konzentrationen der Alkalilösung ist. Diese Behandlung ist ohne schwere Schädigung der Faser nicht zu erreichen, die allerdings bei der beabsichtigten Verwendung des behandelten Haares für Tapezierzwecke als Polstermaterial nicht ins Gewicht fällt und durch abgekürzte Zeit der Behandlung gemildert werden soll und muß.
  • Die Erfindung bezweckt, die Intrazellularsubstanz aus dem Haar herauszulösen, ohne daß das Haar sich zusammenzieht und dabei dicht wird. Das Haar soll vielmehr unter Erhaltung der Struktur porös und dadurch für die Mineralisierung geeignet und wie Baumwolle spinnfähig gemacht werden.
  • Diese gestellte Aufgabe erreicht Erfinder dadurch, daß er das haarige Material in der Kälte der Einwirkung eines sehr schwachen Alkalibades von einer Gesamtalkalität von etwa weniger als 0,5 Prozent längere Zeit -bis zu zwei Wochen - weicht und dabei in schonendster Weise auslaugt und porös macht. Es ist dabei wesentlich, daß nur schwache und kalte Lösungen benutzt werden, wenn man jede Verletzung des Haares vermeiden und höchste Schrumpffähigkeit beim Verarbeiten ei zielen will.
  • Eine Mineralisierung des Haares dient in erster Linie zur Erhaltung der Struktur des Haares, dessen durch die Alkalibehandlung geschaffene Hohlräume durch Nachbehandlung in einem anorganischen Salz enthaltenden Bad gefüllt und geschlossen werden. Dabei wird auch gleichzeitig erreicht, daß die Faser gegen Versengung geschützt ist.
  • Zur beispielsweisen Ausführung des Verfahrens behandelt man natürliche reine Kuhhaare zunächst in einem schwachen alkalischen Bad, vorzugsweise in einem Bad von schwacher Kalkmilch, dem man zweckmäßig geringe Mengen von liatriuinsulfid (etwa 0,2 Prozent des Gewichtes der Badlösung) zusetzt. Kalkmilch enthält bei niedrigster Temperatur (o bis 20° C) etwa 0,13 Prozent Ca0 in Lösung. Nach dein Zusatz von etwa o,2 Prozent Alkalisulfid beträgt die Gesamtalkalität des Bades weniger als o,5 Prozent. In dieser Lösung wird das Haar längere Zeit, etwa zehn Tage bis zwei Wochen, geweicht. Dabei werden verschiedene ausziehbare Stoffe aus dein Haarinnern entfernt, und das Haar wird mehr und mehr porös und durchlässig gemacht. Es ist wesentlich, (laß nur schwache und kalte Lösungen benutzt werden, andernfalls würde die Haarsubstanz verletzt und nicht die höchste Schrumpffähigkeit erreicht werden. Jedes Erhitzen während des Verfahrens führt zu einem Einlaufen des Haares und damit zu einer Herabsetzung des Wertes der Substanz für den vorliegenden Zweck.
  • Das Haar wird nunmehr entweder gewaschen oder ungewaschen einer Behandlung in einem Bad von verdünnter Salzsäure unterworfen und darauf sorgfältig in kaltem Wasser gewaschen, bis die Säure vollständig entfernt ist. Darauf wird das Erzeugnis vorzugsweise bei Zimmer- oder einer-- ein wenig höheren Temperatur getrocknet. Man kann auch im Vakuum oder durch Absaugung trocknen, um Erhitzung zu vermeiden und die Trocknung zu beschleunigen. Es ist jede wesentliche Erhitzung während der Trocknung zu vermeiden, da (las Erzeugnis in höherer Temperatur besonders leicht einläuft oder verfilzt. Die Kühltrocknung ist für das vorliegende Verfahren wesentlich.
  • Das Erzeugnis wird darauf gekämmt und im übrigen in üblicher `reise wie gewöhnliche Wolle behandelt und ist tatsächlich nach Beendigung des Verfahrens bemerkenswert wollä 'hnlich in seinen Eigenschaften.
  • Infolge der kalten Extraktion und der kalten Trocknung verlieren die Haare wesentlich an Gewicht, aber nicht an Volumen, und sie behalten ihre physikalische Beschaffenheit. Beien Erhitzen zieht sich das behandelte Haar zusammen, verdichtet sich und behält jede neue Form, welche es durch Spinnen, Weben, Filzen o. dgl. erhält, und bleibt in seiner neuen Form unverändert. Pressungen und Dehnungen des elastischen extrahierten Haares werden erleichtert. Selbst rundes, glattes Haar, nach dem vorliegenden Verfahren behandelt, ergibt schließlich einen Filz, welcher feinem Tuch aus guter Wolle gleich ist.
  • Nach dem Trocknen und vor dem Schrumpfen werden die Haare oder Fasern vorteilhaft der Behandlung mit verschiedenen minerali-Bierenden Stoffen unterworfen, wie z. B. Chromsalzen und anderen Körpern, «-elche mit genügender Zähigkeit festgehalten werden. Durch diese Mineralisierung wird die f@'iderstandskraft gegen Hitze zu einem hohen Grad erhöht, und das Erzeugnis kann bis zu einer bisher unbekannten Ausdehnung geschrumpft und gefilzt werden, ohne daß die Maser geschädigt wird.
  • Es ist so möglich, ein neues Erzeugnis herzustellen, welches für mancherlei Zwecke in x erschiedenen technischen Zweigen sehr brauchbar ist, insbesondere dort, wo das Material sichtlich feuerbeständig und widerstandsfähig gegen verhältnismäßig hohe Temperaturen sein muß, ohne zu verkohlen oder sonstwie beschädigt zu werden.
  • So vorbereitet wird das haarige oder wollige Material in ein Gefäß überführt, welches eine basische Lösung von Chromoxyd enthält. Diese Lösung hat vorzugsweise eine Stärke von nicht weniger als 1 Prozent und nicht mehr als 6 Prozent Chromoxyd (Cr= 03). Indessen machen auch stärkere l..ösungen als 6 Prozent und schwächere als i Prozent oder Lösungen von größerer oder geringerer Basizität das Haar oder die Wolle hitzebeständiger. Die Stärke der Lösungen und die Basizität können unabhängig voneinander verändert werden; immer wird das Haar und die Wolle mit Bezug auf die Hitzebeständigkeit verbessert.
  • Anstatt Chromverbindungen können auch entsprechende Aluminium- und Eisenverbindungen benutzt werden. Nach der Behandlung mit dem mineralisierenden Stoff kann die Faser für manche Zwecke weiter noch mit einem gerbenden Mittel, wie Ouebracho, Eiche u. dgl., behandelt werden.
  • Das so mineralisierte, durchlässig und hegen Hitze, Verfall, Ungeziefer usw. beständig gemachte Haar behält nach der Mineralisierung das Gefüge, welches es nach der ersten alkalischen Behandlung erhalten hat, in hohem Grad. Es bleibt weich und geschmeidig und kann leicht zu Filz-, Web- oder Knüpferzeugnissen jeder Art verarbeitet erden.
  • Infolge der Hitzebeständigkeit der Haare ist es möglich, sie durch dichtes Schrumpfen unter Anwendung von Hitze völlig zu verfilzen, so daß die dem Material durch die vorangegangene Behandlung verliehene erhöhte Porosität durch das Schrumpfen aufgehoben Nuird und ein festes kompaktes Ergebnis, wie Garn, Filz, Tuch u. dgl., entsteht.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines neuen Textilstoffes durch Behandlung tierischer Faser mit verdünnten alkalischen Flüssigkeiten bei niederer Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man Kuhhaare oder-anderes haariges Material in hochverdünnten alkalischen Flüssigkeiten in der Kälte und lange Zeit (etwa eine bis zwei ATochen) einweicht, bis die Faser einen merklichen Grad von Porosität erworben hat, darauf - gegebenenfalls nach Säuern - mit kaltem Wasser wäscht und einer Kühltrocknung unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkaligehalt des Bades 0,5 Prozent nicht übersteigt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das behandelte poröse Material nach dem Trocknen der Behandlung mit verschiedenen mineralisierenden Stoffen, z. B. mit basischen Lösungen von Chromsalzen, unterworfen wird. q.. Verfahren nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die mineralisierten Fasern im Erzeugnis durch Hitze zum Schrumpfen bringt.
DET25059D 1921-02-26 1921-03-03 Verfahren zur Herstellung eines neuen Textilstoffes durch Behandlung tierischer Faser mit verduennten alkalischen Fluessigkeiten bei niederer Temperatur Expired DE380940C (de)

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