AT101290B - Verfahren zur Behandlung von tierischer Faser wie Haar, Wolle u. dgl. - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von tierischer Faser wie Haar, Wolle u. dgl.Info
- Publication number
- AT101290B AT101290B AT101290DA AT101290B AT 101290 B AT101290 B AT 101290B AT 101290D A AT101290D A AT 101290DA AT 101290 B AT101290 B AT 101290B
- Authority
- AT
- Austria
- Prior art keywords
- hair
- wool
- treatment
- methods
- treating animal
- Prior art date
Links
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 11
- 239000000835 fiber Substances 0.000 title claims description 10
- 210000004209 hair Anatomy 0.000 title description 25
- 210000002268 wool Anatomy 0.000 title description 6
- 239000003513 alkali Substances 0.000 claims description 7
- 238000001035 drying Methods 0.000 claims description 4
- 239000000126 substance Substances 0.000 claims description 3
- 239000003637 basic solution Substances 0.000 claims description 2
- 230000001089 mineralizing effect Effects 0.000 claims description 2
- 150000001844 chromium Chemical class 0.000 claims 1
- 239000011148 porous material Substances 0.000 claims 1
- 239000000243 solution Substances 0.000 description 9
- 239000000463 material Substances 0.000 description 5
- 230000033558 biomineral tissue development Effects 0.000 description 3
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 3
- WGLPBDUCMAPZCE-UHFFFAOYSA-N Trioxochromium Chemical compound O=[Cr](=O)=O WGLPBDUCMAPZCE-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 239000003795 chemical substances by application Substances 0.000 description 2
- 229910000423 chromium oxide Inorganic materials 0.000 description 2
- 239000004744 fabric Substances 0.000 description 2
- 238000009950 felting Methods 0.000 description 2
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 description 2
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 2
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 235000008733 Citrus aurantifolia Nutrition 0.000 description 1
- 229920000742 Cotton Polymers 0.000 description 1
- VEXZGXHMUGYJMC-UHFFFAOYSA-N Hydrochloric acid Chemical compound Cl VEXZGXHMUGYJMC-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 235000017343 Quebracho blanco Nutrition 0.000 description 1
- 241000065615 Schinopsis balansae Species 0.000 description 1
- UCKMPCXJQFINFW-UHFFFAOYSA-N Sulphide Chemical compound [S-2] UCKMPCXJQFINFW-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 235000011941 Tilia x europaea Nutrition 0.000 description 1
- 239000002253 acid Substances 0.000 description 1
- XAGFODPZIPBFFR-UHFFFAOYSA-N aluminium Chemical compound [Al] XAGFODPZIPBFFR-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 229910052782 aluminium Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000000920 calcium hydroxide Substances 0.000 description 1
- 235000011116 calcium hydroxide Nutrition 0.000 description 1
- 150000001845 chromium compounds Chemical class 0.000 description 1
- 230000006378 damage Effects 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 238000000605 extraction Methods 0.000 description 1
- 230000009970 fire resistant effect Effects 0.000 description 1
- 229910052500 inorganic mineral Inorganic materials 0.000 description 1
- 150000002506 iron compounds Chemical class 0.000 description 1
- 238000002386 leaching Methods 0.000 description 1
- 239000004571 lime Substances 0.000 description 1
- 239000008267 milk Substances 0.000 description 1
- 210000004080 milk Anatomy 0.000 description 1
- 235000013336 milk Nutrition 0.000 description 1
- 239000011707 mineral Substances 0.000 description 1
- 235000010755 mineral Nutrition 0.000 description 1
- 238000003825 pressing Methods 0.000 description 1
- 230000009528 severe injury Effects 0.000 description 1
- 238000004904 shortening Methods 0.000 description 1
- 238000002791 soaking Methods 0.000 description 1
- 229910052979 sodium sulfide Inorganic materials 0.000 description 1
- GRVFOGOEDUUMBP-UHFFFAOYSA-N sodium sulfide (anhydrous) Chemical compound [Na+].[Na+].[S-2] GRVFOGOEDUUMBP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 1
- 238000009987 spinning Methods 0.000 description 1
- 239000004753 textile Substances 0.000 description 1
- 238000009941 weaving Methods 0.000 description 1
- 239000002759 woven fabric Substances 0.000 description 1
Landscapes
- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
- Woven Fabrics (AREA)
Description
<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Behandlung von tierischer Faser wie Haar, Wolle u. dgl.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines TextilstoJ'fes dUf0h Behandlung tierischer Faser mit verdünnten alkalischen Flüssigkeiten bei niederer Temperatur.
Es ist bekannt, Haaren durch Behandlung mit Alkali eine federnde, kräuselnde, filzige Eigenschaft zu geben, wie sie für Tapezierzwecke erforderlich ist. Dabei wird die Behandlung mit Alkali so geleitet, dass die Verkürzung, Kräuselung und Federung des Haares die unmittelbare Wirkung dieser Behandlung durch hohe Temperaturen oder durch hohe Konzentrationen der Alkalilösung ist. Diese Behandlung ist ohne schwere Schädigung der Faser nicht zu erreichen, die allerdings bei der beabsichtigten Verwendung des behandelten Haares für Tapezierzwecke als Polstermaterial nicht ins Gewicht fällt und durch abge- kürzte Zeit der Behandlung gemildert werden soll und muss.
Die vorliegende Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, die Behandlung der Haare mit Alkalien so zu leiten, dass jede Veränderung der Struktur, der Stärke und äusserlichen Beschaffenheit vermieden wird.
Dies erreicht der Anmelder gemäss Erfindung dadurch, dass er das haarige Material in der Kälte der Einwirkung eines sehr schwachen Alkalibades von einer Gesamtalkalität von etwas weniger als 0. 5% längere Zeit-bis zu zwei Wochen-weicht und dabei in schonendster Weise auslaugt und porös macht.
Es ist dabei wesentlich, dass nur schwache und kalte Lösungen benützt werden, wenn man jede Verletzung des Haares vermeiden und höchste Schrumpffähigkeit beim Verarbeiten zu Gespinnsten, Geweben,.
Filzen usw. erzielen will.
Wird nach dieser Behandlungsweise das Haar einem Mineralisierungsprozess unterworfen, so dient dieser in erster Linie dazu, die Struktur des Haares zu erhalten, dessen durch die Alkalibehandlung
EMI1.1
und geschlossen werden. Dabei wird auch gleichzeitig die Faser vor ihrer Versengbarkeit geschützt.
Die Erfindung bezweckt eben, die Interzellularsubstanz aus dem Haare herauszulösen, ohne dass das Haar sich zusammenzieht und dabei dicht wird. Es soll vielmehr unter Erhaltung der Struktur porös und dadurch für die Mineralisierung geeignet und wie Baumwolle spinnfähig gemacht werden.
Zur beispielsweisen Ausführung des Verfahrens behandelt man natürliche reine Kuhhaare zunächst in einem schwachen alkalischen Bade, vorzugsweise in einem Bade von schwacher Kalkmilch, dem man zweckmässig geringe Mengen von Natriumsulfid (etwa 0-2% des Gewichtes der Badlösung) zusetzt. Kalkmilch enthält bei niedrigster Temperatur (0-20 C) etwa 0-13% CaO in Lösung. Nach dem Zusatz von etwa 0'2% Alkalisulfid beträgt die Gesamtalkalität des Bades weniger als 0. 5%. In dieser Lösung wird das Haar längere Zeit, etwa 10 Tage bis 2 Wochen gewicht. Dabei werden verschiedene ausziehbare Stoffe aus dem Haarinnern entfernt und das Haar wird gleichzeitig porös und durchlässig.
Das Haar wird nunmehr entweder gewaschen oder ungewaschen einer Behandlung in einem Bade von verdünnter Salzsäure unterworfen, darauf sorgfältig in kaltem Wasser gewaschen bis die Säure vollständig entfernt ist. Hierauf wird das Erzeugnis vorzugsweise bei Zimmer-oder einer ein wenig höheren Temperatur getrocknet. Man kann auch im Vakuum oder durch Absaugen trocknen, um Erhitzung zu vermeiden und die Trocknung zu beschleunigen. Dabei ist jede wesentliche Erhitzung zu vermeiden, da das Erzeugnis bei höherer Temperatur besonders leicht einläuft oder verfilzt. Die Kühltrocknung ist für das vorliegende Verfahren wesentlich.
Das Erzeugnis stellt so ein geeignetes Fertigprodukt dar ; es wird gekämmt und in üblicher Weise wie gewöhnliche Wolle behandelt. Tatsächlich ist es nach Beendigung des Verfahrens bemerkenswert wollähnlich in seinen Eigenschaften.
<Desc/Clms Page number 2>
Infolge der kalten Extraktion und der kalten Trocknung verlieren die Haare zwar an Gewicht, licht aber an Volumen und behalten ihre physikalische Beschaffenheit. Beim Erhitzen zieht sich das behandelte Haar zusammen, verdichtet sich und behält jede neue Form, welche es durch Spinnen, Weben, Filzen o. dgl. erhäh und bleibt in seiner neuen Form unverändert. Pressungen und Dehnungen des elasti- schen extrahierten Haaers werden erleichtert. Selbst rundes glattes Haar, behandelt nach dem vorliegenden
EMI2.1
mineralische Körper sein, welche mit genügender Zähigkeit festgehalten werden.
Das vorbereitete haarige oder wollige Material wird in ein Gefäss überführt, welches eine basische Lösung von Chromoxyd enthält. Diese Lösung hat vorzugsweise eine Stärke von nicht weniger als 1% und nicht mehr als 6% Chromoxyd (Crz Os). Indessen machen auch stärkere Lösungen als 6% und schwächere als 1% oder Lösungen von grösserer oder geringerer Basizität das Haar oder die Wolle hitzebeständiger. Die Stärke der Lösungen und die Basizität können unabhängig voneinander verändert werden ; immer wird das Haar und die Wolle mit bezug auf die Hitzebeständigkeit verbessert.
Anstatt Chromverbindungen können auch entsprechende Aluminium-und Eisenverbindungen benutzt werden. Nach der Behandlung mit dem mineralisierenden Agens kann die Faser für manche Zwecke weiter noch mit einem gerbenden Mittel, wie Quebracho, Eiche usw. behandelt werden.
Das so mineralisierte, durchlässig und gegen Hitze, Verfall, Ungeziefer usw. beständig gemachte Haar behält nach der Mineralisierung das Gefüge, welches es nach der ersten alkalischen Behandlung erhalten hat, in hohem Grade. Es bleibt weich und geschmeidig und kann bis zu einer bisher unbekannten Ausdehnung geschrumpft und gefilzt werden, ohne dass die Faser geschädigt wird.
Es ist so möglich, ein neues Erzeugnis herzustellen, welches zu Filz-, Web- oder Knüpferzeugl1issen jeder Art verarbeitet werden kann. Insbesondere wird es dort grösste Verwendung finden, wo das Material feuerbeständig und widerstandsfähig gegen verhältnismässig hohe Temperatur sein muss, ohne zu verkohlen oder sonst wie beschädigt zu werden.
Infolge der Hitzebeständigkeit der Haare ist es möglich, sie durch dichteres Schrumpfen unter Anwendung von Hitze völlig zu verfilzen, so dass die dem Materiale durch die vorangegange Behandlung verliehen erhöhte Porösität durch das Schrumpfen aufgehoben wird und ein festes kompaktes Erzeugnis, wie Garn, Filz, Tuch u. dgl. entsteht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Behandlung tierischer Faser wie Haar, Wolle u. dgl. mit verdünnten alkalischen Flüssigkeiten bei niederer Temperatur, dadurch gekennzeichnet, dass man dieselbe in hochverdünnten alkalischen Flüssigkeiten in der Kälte und lange Zeit (etwas 1-2 Wochen) einweicht, bis die Faser einen merklichen Grad von Porösität erworben hat, darauf-gegebenenfalls nach Säuern-mit kaltem Wasser wäscht und einer Kühltrocknung unterwirft.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkaligehalt des Bades 0. 5% nicht übersteigt.3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das behandelte poröse Material nach dem Trocknen der Behandlung mit verschiedenen mineralisierenden Stoffen, z. B. mit basischen Lösungen von Chromsalze, unterworfen wird.4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die mineralisierten Fasern im Erzeugnis durch Hitze zum Schrumpfen bringt.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| AT101290T | 1921-03-04 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| AT101290B true AT101290B (de) | 1925-10-10 |
Family
ID=3620098
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| AT101290D AT101290B (de) | 1921-03-04 | 1921-03-04 | Verfahren zur Behandlung von tierischer Faser wie Haar, Wolle u. dgl. |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| AT (1) | AT101290B (de) |
-
1921
- 1921-03-04 AT AT101290D patent/AT101290B/de active
Similar Documents
| Publication | Publication Date | Title |
|---|---|---|
| AT101290B (de) | Verfahren zur Behandlung von tierischer Faser wie Haar, Wolle u. dgl. | |
| DE547204C (de) | Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Textilfaserstoffen | |
| DE380940C (de) | Verfahren zur Herstellung eines neuen Textilstoffes durch Behandlung tierischer Faser mit verduennten alkalischen Fluessigkeiten bei niederer Temperatur | |
| AT136377B (de) | Veredlungsverfahren für vegetabilische Textilien. | |
| AT119020B (de) | Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Textilfaserstoffen. | |
| DE216892C (de) | ||
| DE650900C (de) | Verfahren zum Spinnbarmachen von sproeden und glatten animalischen Haaren | |
| AT122935B (de) | Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Textilfaserstoffen. | |
| AT118595B (de) | Verfahren zum Imprägnieren von Textilgarnen, Geweben und Stoffen mit synthetischen Harzen. | |
| AT103350B (de) | Trockenfilz für Pappen- und Papiermaschinen. | |
| DE569038C (de) | Trockenspinnverfahren zur Herstellung von Acetatseide | |
| DE692690C (de) | Verfahren zur Herstellung von Mustern auf textilen Flaechengebilden | |
| DE915686C (de) | Verfahren zum Impraegnieren und zum UEberziehen von Gegenstaenden, vorzugsweise Fasermaterialien | |
| AT90339B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Schilf, insbesondere aus Rohrkolbenschilf. | |
| AT55761B (de) | Verfahren zur Behandlung von rohen und verarbeiteten Jute-, Hanf-, Flachs- und anderen Gespinstfasern. | |
| AT138739B (de) | Der Hauptsache nach aus zellstoffhaltigen Fasern bestehendes verbessertes Gewebe oder Wirkware und Verfahren zu deren Herstellung. | |
| AT139438B (de) | Verfahren zum Veredeln von Wolle. | |
| AT122454B (de) | Verfahren zur Veredlung künstlicher Zellulosefäden. | |
| AT80622B (de) | Verfahren zum Aufbereiten der Typhasamenhaare für die textile Verarbeitung. | |
| AT115218B (de) | Verfahren, um Fasern oder Fäden aus Azetylzellulose, gegebenenfalls in Mischgeweben, ein mattes oder wollartiges Aussehen zu geben. | |
| DE299773C (de) | ||
| AT75186B (de) | Aus Asbest- und anderen Fasern bestehender Trockenfilz für Pappen- und Papiermaschinen. | |
| DE667732C (de) | Aus Kokosfasern bzw. daraus hergestellten Garnen geflochtene Schuhsohlen | |
| AT117014B (de) | Verfahren zur Erzeugung von haltbaren gemusterten Effekten auf Fasergebilden. | |
| AT80626B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus Lupinenstroh. |