DE3805734A1 - Verwendung von zeolithen als spezifische adsorbentien fuer no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts) und co - Google Patents
Verwendung von zeolithen als spezifische adsorbentien fuer no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts) und coInfo
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- B01J20/186—Chemical treatments in view of modifying the properties of the sieve, e.g. increasing the stability or the activity, also decreasing the activity
Description
Unter Zeolithen versteht man bekanntlich eine Gruppe von in
der Natur vorkommenden und synthetisch - im wesentlichen aus
Wasserglas, Natriumaluminat und Natronlauge - herstellbaren
Silikatmineralien, die in der Technik in großem Umfang einge
setzt werden. Gemeinsames Merkmal der Kristallstrukturen ist
ein dreidimensionales Netzwerk aus SiO₄- und AlO₄-Tetraedern,
das von einem System von Kanälen und Hohlräumen durchzogen wird.
Negative Überschußladungen des Netzwerkes werden durch Kationen,
z. B. Na- und Ca-Ionen, ausgeglichen. Diese Ionen können gegen
andere Ionen ausgetauscht werden. Hierauf beruht bekanntlich die
Verwendbarkeit der Zeolithe als Ionenaustauscher. Entwässerte
Zeolithe nehmen im Kontakt mit wasserdampfhaltiger Umgebung
wieder Wasser auf und können daher als Trockenmittel verwendet
werden. Auch können andere, relativ kleine Moleküle, wie z. B.
Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff in den
Hohlräumen eingelagert und auf diese Weise von anderen Stoffen
getrennt werden. Auf Grund dieser Eigenschaft lassen sich Zeo
lithe als sog. Molekularsiebe verwenden.
Es ist ferner bekannt, synthetische Zeolithe, insbesondere mit
dreiwertigen Kationen beladene Zeolithe, auf Grund katalytischer
Eigenschaften in der erdölverarbeitenden Industrie als Kata
lysatoren einzusetzen. Verfahren zur Herstellung von als Kataly
satoren einsetzbaren synthetischen, mit den verschiedensten
Kationen beladenen kristallinen Zeolithen sind beispielsweise
aus den US-PS 27 02 886 und 42 50 345, der GB-PS 13 34 243
sowie einer Vielzahl weiterer Patentschriften bekannt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich Zeolithe mit
einem Si : Al-Verhältnis von 1 : 1 bis 100 : 1, vorzugsweise von 2 : 1
bis 60 : 1 auch ausgezeichnet als spezifische Adsorbentien
für Stickoxide (NO x ) oder CO verwenden lassen. In Abhängigkeit
von den im Netzwerk der Zeolithe vorhandenen Kationen lassen
sich Zeolithe mit dem angegebenen Si : Al-Verhältnis als spezi
fische Adsorbentien für entweder Stickoxide oder Kohlenmonoxid
einsetzen. Auf Grund dieser Eigenschaften ist es beispielsweise
möglich, derartige Zeolithe zur Herstellung von spezifischen
NO x - oder CO-Sensoren aus Halbleiterbasis zu verwenden, die,
da Zeolithe bis zu Temperaturen von ca. 700°C beständig sind,
z. B. als spezifische NO x - bzw. CO-Sensoren für Kfz-Abgase
oder andere Abgase eingesetzt werden können. Trägt man einen
spezifisch NO x oder CO adsorbierenden Zeolithen auf das Gate
eines Feldeffekttransistors (FET) auf, so wird der durch das
Si-Halbleiterelement fließende Strom durch die auf das Gate
einwirkenden Adsorbate, d. h. adsorbiertes NO x oder CO, beein
flußt, so daß diese Gase einzeln angezeigt werden können. Da
die NO x -Menge bei optimaler Zündeinstellung direkt mit der
verbrauchten Kraftstoffmenge korreliert, ist außerdem über deren
Regelung auch die Rußemission regelbar, also minimierbar.
Erfindungsgemäß verwendbare Zeolithe lassen sich nach üblichen
bekannten Methoden und Verfahren herstellen, wie sie beispielsweise
näher in den US-PS 37 02 886 und 42 50 345 sowie der
GB-PS 13 34 243 sowie in den in diesen Patentschriften zitierten
Patentschriften näher beschrieben werden. Dies bedeutet, daß sich
erfindungsgemäß als spezifische Adsorbentien für NO x oder CO
beispielsweise solche synthetischen kristallinen Zeolithe ver
wenden lassen, die nach den Angaben der genannten Patentschriften
als Katalysatoren in der erdölverarbeitenden Industrie eingesetzt
werden können und auch im Handel erhältlich sind.
Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von solchen
Zeolithen erwiesen, die mit Übergangsmetallkationen, wie z. B.
Fe, Co, Ni, Ru und Pt dotiert sind. Erfindungsgemäß verwendbar
sind jedoch auch andere Zeolithe, beispielsweise solche, die mit
Cu oder Ag oder Erdalkalien, wie z. B. Ca, dotiert sind.
In vorteilhafter Weise enthalten die Zeolithe die Dotierungsmetalle
in Konzentrationen von 0,01 bis 10,0, insbesondere von 0,5 bis
5,0 Mol-%.
Die z. B. mit Ca, Co, Ni, Fe, Cu, Ag, Pt oder Ru oder auch an
deren Kationen dotierten Zeolithe lassen sich in einfacher Weise
aus den entsprechenden "H-Formen" der Zeolithe herstellen. Dabei
verfährt man in vorteilhafter Weise derart, daß man die "H-Form"
des Zeolithen in der Lösung eines Salzes des Dotierions auf
schlämmt, z. B. in einer Co-Nitrat-, Fe-Nitrat-, Co-Hexamin
chlorid, Pt-Tetraminchlorid- oder Ru-Chlorid-Lösung, daß man
filtriert, wäscht, trocknet und danach calciniert, z. B. bei
Temperaturen von 400-500°C über einen Zeitraum von 1 bis 3
Stunden.
Es hat sich gezeigt, daß ein direkter Austausch mit Na-Formen
nur in wenigen Fällen möglich ist, da Aufschlämmungen dieser
Zeolithe in Wasser einen pH-Wert von 9-12 aufweisen und zur
Hydrolyse und Ausfällung der einzuführenden Kationen, z. B.
Übergangsmetallkationen, führen.
Im einzelnen kann man wie folgt verfahren:
Es werden Gele aus NaOH, NaAlO₂, hochdisperser Kieselsäure und
Tetraalkylammoniumhydroxid, z. B. Tetraäthyl-, Tetrapropyl-
oder Tetrabutylammoniumhydroxid in Wasser hergestellt, die im
mit Teflon ausgekleideten Autoklaven 6-12 Tage bei 140-190°C
gehalten werden. Für eine gezielte Kristallisation müssen be
stimmte molare Verhältnisse der Ausgangskomponenten sowie Tem
peratur und Zeit genau eingehalten werden.
Während der Erwärmung im Autoklaven kristallisieren die amorphen
Gele zu mikrokristallinen Produkten, die filtriert und durch
Waschen mit Wasser von gelösten, nicht umgesetzten Bestandteilen
befreit werden. Anschließend wird getrocknet und dann zur Ver
treibung des im Innern der Zeolithe gebundenen Wassers auf etwa
500°C erhitzt.
Zum NH₄-Austausch werden die Zeolithe 3-6mal in einer 2 molaren
NH₄Cl-Lösung bei 20-90°C aufgeschlämmt und einige Zeit stehen
gelassen. Nach Filtration werden sie Cl-ionenfrei gewaschen,
getrocknet und 3 Stunden auf 520°C erhitzt. Die so erhaltenen
"H-Formen" der Zeolithe dienen zum Austausch gegen Übergangs
metallkationen, wie z. B. Fe, Co, Ru und Pt. Der Austausch erfolgt
in der gleichen Weise wie der NH₄-Austausch durch Aufschlämmen
in einer Salzlösung, z. B. Co-Nitrat-, Fe-Nitrat-, Co-Hexamin
chlorid-, Pt-Tetraminchlorid- oder Ru-Chloridlösung, Filtrieren,
Waschen, Trocknen und Calcinieren bei 400-500°C.
Der direkte Austausch mit den ursprünglich erhaltenen Na-Formen
ist nur in wenigen Fällen möglich, da Aufschlämmung dieser
Zeolithe in Wasser einen pH-Wert von 9-12 besitzen und zur
Hydrolyse und Ausfällung der Übergangsmetallkationen führen.
"H-Formen" von Zeolithen, die als Ausgangsstoffe für die Her
stellung von erfindungsgemäß verwendbaren Zeolithen eingesetzt
werden können, sind im übrigen auch im Handel erhältlich. Im
Handel erhältlich sind auch bereits dotierte Zeolithe. Ein
Beispiel dafür ist der im Handel erhältliche mit Ca dotierte
Zeolith-Typ 5A der Summenformel:
Ca4,5Na₃[(AlO₂)₁₂(SiO₂)₁₂] · 3 H₂O
Ob ein Zeolith als NO x - oder CO-Adsorbens geeignet ist, läßt
sich in der im folgenden beschriebenen Weise feststellen:
Die Ad- und Desorption von CO und NO an den Zeolithen kann nach
dem dynamischen Verfahren in strömendem Helium mit konstanter
Strömungsgeschwindigkeit ermittelt werden, indem in den inerten
Heliumgasstrom über ein Gasprobeneinlaßteil eine bestimmte Menge
CO oder NO (als verdünntes Gemisch aus 20 Vol.-% NO und 80 Vol.-%
He) hineindosiert wird. Die durch die Desorption bedingten Än
derungen der Wärmeleitfähigkeit des Gases können über einen
Wärmeleitfähigkeitsdetektor gemessen werden. Durch Eichung mit
bekannten CO- und NO-Mengen kann die sorbierte Menge quantitativ
erfaßt werden.
Die Zeolithproben wurden im vorliegenden Fall vor dem Überleiten
von CO oder NO bei 420-450°C ausgeheizt. Ihre inneren Ober
flächen wurden nach der BET-Methode bestimmt.
1,0 g Aluminium-Schnitzel wurden in einer Lösung von 3,6 g Natrium
hydroxid in 10 ml Wasser gelöst. Dann wurden 12,4 g SiO₂ (hoch
disperse Kieselsäure) in einer Lösung von 67,5 g Tetraäthyl
ammoniumhydroxid (40%ig) in 100 ml Wasser suspendiert und
unter Rühren mit der Aluminatlösung vereinigt. Das entstandene
Gel wurde 1 Stunde bei 20°C gerührt und dann in einem mit Teflon
ausgekleideten Autoklaven 6 Tage auf 152°C gehalten. Das Reak
tionsprodukt wurde mit viel Wasser ausgewaschen, getrocknet und
anschließend bis auf 540°C 2 Stunden lang erhitzt.
Mit 1 n NH₄Cl-Lösung wurde 3× ein Austausch der Na-Ionen vorge
nommen (je Austausch ca. 10 Stunden unter NH₄Cl-Lösung stehen
lassen); anschließend wurde filtriert, bei 120°C 1 Stunde ge
trocknet und bei 540°C 2 Stunden getempert. Es wurde ein Zeolith
vom Typ ZSM5 in der H-Form erhalten.
Der ZSM5 H-Zeolith wurde in die Cobalt-Form überführt, indem
1,5 g des Zeolithen mit 200 mg Cobaltacetat in 30 ml Wasser
aufgeschlämmt, durch Erwärmen das Cobaltsalz gelöst und die
gemeinsame Lösung dann zum Sieden erhitzt wurde. Die wieder
abgekühlte Lösung blieb über Nacht stehen. Am nächsten Tag
wurde mit Wasser gewaschen, abfiltriert, getrocknet und getem
pert, wie im vorstehenden beschrieben. Auf diese Weise wurde
ein mit Co dotierter Zeolith vom Typ ZSM5 erhalten.
15 g eines handelsüblichen Zeolithen 13X in der H-Form (Union
Carbide) mit der Zusammensetzung
[a₈₆(AlO₂)₈₆(SiO₂)₁₀₆] · x H₂O
wurden in 200 ml 2 m NH₄Cl-Lösung suspendiert, 1 Stunde stehen
gelassen, abfiltriert und chloridfrei gewaschen. Dieses Verfahren
wurde noch zweimal wiederholt. Anschließend wurde 1 Stunde bei
150°C getrocknet und 2 Stunden bei 520°C getempert (Zeolith
13X in H-Form).
1,5 g des erhaltenen Zeolithen 13X (H-Form) wurden mit 200 mg
RuCl₃ in Wasser suspendiert bzw. gelöst und zum Sieden erhitzt
(pH∼5). Der schwarze Niederschlag wurde mit verdünnter Salzsäure
angesäuert (pH∼2) und nochmals erwärmt. Der verbleibende schwarze
Niederschlag wurde getrocknet, mit Wasser und anschließend mit
Aceton gewaschen, bei 150°C getrocknet und bei 500°C 2 Stunden
getempert. Auf diese Weise wurde ein mit Ru dotierter Zeolith vom
Typ 13X erhalten.
4,1 g NaAlO₂, hergestellt aus 2,60 g Na₂CO₃ und 2,55 g Al₂O durch
Sintern zwischen 700°C und 1150°C, wurden in 20 ml Wasser gelöst.
1,0 g NaOH wurden in 80 ml Wasser gelöst und darin 18 g hochdis
perse Kieselsäure (SiO₂) suspendiert. Beide Mischungen wurden
vereinigt und 6 Tage im Autoklaven bei 150°C gehalten. Dann wurde
abfiltriert, mit Wasser gewaschen, bei 200°C 1 Stunde getrocknet
und 3× mit je 200 ml 2 m NH₄Cl-Lösung je 12 Stunden stehengelassen.
Nach einer Trocknung von 2 Stunden bei 200°C und einer Temperung
von 2 Stunden bei 520°C resultiert ein Zeolith A in der H-Form
(inaktiv).
1,34 g des wie oben beschrieben hergestellten NaAlO₂ wurden bei
100°C in 15 ml Tetraäthylammoniumhydroxidlösung (40%ig) gelöst.
Ferner wurden 25 g hochdisperses SiO₂ in 70 ml Wasser suspendiert
und mit vorstehender Lösung vereinigt. Die Mischung wurde 7 Tage
lang im Autoklaven auf 178°C erhitzt. Anschließend wurde mit
Wasser aufgeschlämmt, ausgewaschen, bei 120°C getrocknet und
2 Stunden bei 520°C getempert. Auf diese Weise wurde ein mit
Na dotierter Zeolith vom Typ ZSM8 erhalten.
0,8 g NaAlO₂ wurden in einem Gemisch aus 50 ml Wasser und 32 g
Tetrabutylammoniumhydroxidlösung (20%ig) aufgeschlämmt und teil
weise gelöst. In diese Mischung wurden unter Rühren 30 g SiO₂
eingetragen und die Mischung auf 100 ml mit Wasser verdünnt. Im
Autoklaven wurde diese Mischung 10 Tage auf 150-170°C erhitzt.
Das Reaktionsprodukt wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet und
bei 540°C 1 Stunde getempert. Der NH₄-Austausch erfolgte dann
dreimal mit 1 m NH₄Cl-Lösung, anschließender Filtration, Trocknung
bei 120°C und Temperung über 2 Stunden bei 540°C (ZSM8).
Der Ru-Austausch wurde mit
[Ru NOCl₃(H₂O)₂] · 3 H₂O
ausgeführt,
indem 2 g des Zeolithen ZSM8 in 20 ml einer wäßrigen Lösung mit
100 mg der Ru-Verbindung aufgeschlämmt und 1 Stunde am Sieden
gehalten wurden. Danach erfolgten Filtration, Trocknen bei 150°C
und Erhitzen auf 400°C 1 Stunde lang.
Die Adsorptionseigenschaften dieser Zeolithe sind in der folgenden
Tabelle zusammengestellt.
Entsprechende Ergebnisse für die spezifische NO-Adsorption erhält
man bei Verwendung der Zeolithe 5A der Fa. Union Carbide mit Ca,
mit den Zeolithen ZSM11 und ZSM8 mit Co, Fe, Cu, Ag, Ru oder Pt
sowie für die spezifische Adsorption von CO mit dem Zeolithen
13X mit Co.
Claims (7)
1. Verwendung von kieselsäurereichen Zeolithen mit einem Si : Al-
Verhältnis von 1 : 1 bis 100 : 1 als spezifische Adsorobentien
für NO x oder CO.
2. Verwendung von kieselsäurereichen Zeolithen nach Anspruch 1
zur Herstellung von spezifischen NO x - oder CO-Sensoren auf
Halbleiterbasis.
3. Verwendung von kieselsäurereichen Zeolithen nach Anspruch 1
zur Herstellung von spezifischen NO x - oder CO-Sensoren für
Kfz-Abgase.
4. Verwendung von kieselsäurereichen Zeolithen nach Ansprüchen
1 bis 3, die mit Übergangsmetallkationen dotiert sind.
5. Verwendung von kieselsäurereichen Zeolithen nach Ansprüchen
1 bis 3, die mit Ca, Ag oder Cu dotiert sind.
6. Verwendung von kieselsäurereichen Zeolithen nach Anspruch 4,
die mit Co, Ni, Fe, Pt oder Ru dotiert sind.
7. Verwendung von kieselsäurereichen Zeolithen nach Ansprüchen
4-6, die mit 0,01 bis 10,0 Mol-% Dotierungsmetallen dotiert
sind.
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