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Fahrbare Abstich-, Form- und Preßmaschine zur Herstellung hohler oder
voller Preßlinge. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi
i die Priorität auf Grund der Anmeldung in der Schweiz vom io.Dezember igi8 beansprucht.
Gegenstand der Erfindung ist eine Abstich-, Form- und Preßmaschine zur Herstellung
von vollen und hohlen Preßlingen, wie Voll- und Höhlbausteinen und ähnlich gestalteten
Körpern, z. B. Tabletten, Platten, aller Art Blöcken, Briketts u. dgl. Die Maschine
gehört zu jener bekannten fahrbaren Art von Formmaschinen, die sich zur fortlaufenden
Herstellung fertiger Erzeugnisse über die vorbereitete vorgelegte Masse, diese bearbeitend,
hinwegbewegen, wobei die fertigen Erzeugnisse am Herstellungsorte liegenbleiben
und nach dem Erhärten entfernt werden können.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Maschine mit zargenförmigen,
mit Zellen oder Zwischenabteilungen versehenen Abstich-oder Formrahmen zum Abstechen
und umfänglichen Begrenzen des vorgelegten Materials sowie mit Preßköpfen von beliebiger
Form versehen ist, welche zum Pressen, auch Hohlpressen, des eingespannten Materials
zu fertigen Erzeugnissen dienen und bei jeder Formung eine Reihe von Erzeugnissen
herstellen.
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Der Erfindungsgegenstand weist gegenüber allen bekannten Maschinen
den Vorteil auf, daß mit demselben fortlaufend Reihen von vollkommen fertigen Erzeugnissen
durch Abstich, Formung und Pressung bei jedem Abstiche hergestellt werden, während
die bekannten, mit Schneideplatten arbeitenden Maschinen bei jedem Schnitte nur
einzelne Erzeugnisse herstellen. Der Erfindungsgegenstand weist abweichend von den
bekannten Maschinen außer den Abstich- oder Formrahmen auch Preßköpfe auf. Beim
Erfindungsgegenstande erfolgt im Gegenstaz zu den bekannten Maschinen, die nur ausstechen,
teilen oder trennen, eine Formung, Pressung oder Hohlpressung mittels Formrahmen
und Preßköpfen.
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In den Zeichnungen ist beispielsweise eine zur Herstellung von Hohlsteinen
dienende Maschine dargestellt, und zwar in: Abb. i zum Teil in Ansicht, zum Teil
im Längsschnitt, in Abb. 2 im Grundriß, wobei einzelne Teile geschnitten sind, in
Abb. 3 im senkrechten Schnitt nach Linie A-B in Abb. i, in Abb..l in einem senkrechten
Schnitt nach Linie C-D in Abb. i.
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Abb. 5 zeigt als Einzeldarstellung eine zweiteilige Kurbelstange,
Abb. 6 eine Kurbelkreiseinteilung nach diesem Ausführungsbeispiele.
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Abb. 7 stellt einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach der gebrochenen
Linie F-1 und F-G in Abb. 2 dar, wobei die Abstich- oder Formrahmen und Preßköpfe
in Tie:stellung und ferner der Antrieb gezeigt sind, und zwar zum Teil im Schnitt,
zum Teil in Ansicht.
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Abb. 8 zeigt einen weiteren Querschnitt durch die Vorrichtung nach
der Linie H-J in Abb. -2 mit angehobenen Abstich- oder Formrahmen und Preßköpfen.
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Die dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Rahmen mit zwei je
auf zwei Rädern ruhenden Gehäusen b.
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In jedem Gehäuse b ist ein Gleitkopf d und in jedem
Gleitkopfe d ein zweiter Gleitkopf dl (Abb. q.) senkrecht verschiebbar geführt.
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Die Gleitköpfe d sind durch zwei U-Balken c und die Gleitköpfe dl
durch einen I-Balken f fest verbunden.
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Die U-Balken c tragen die zellenbildenden Abstich- oder Formrahmen
e, die der Größe des zu bildenden Erzeugnisses, Bausteins, Blocks oder Hohlblocks,
Briketts u. dgl. entsprechen.
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Der I-Balken f trägt die Befestigungsplatten g, die mit je zwei Preßköpfen
g1 versehen sind.
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Die Antriebswelle h ist in den beiden Gehäusen b gelagert, und bildet
an beiden Enden Kurbeln mit Kurbelzapfen i.
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Die Kurbelstange k ist mit dem Gleitkopfe d verbunden und besteht
aus zwei Teilen, die durch eine Klaue t miteinander verriegelt sind (s. Abb. 5).
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Die Klaue t ist um eine Achse t1, die im Kopfe des unteren Teils von
k festsitzt, drehbar und hat einen Daumen 12, in dessen Bahn ein im Gehäuse
b befestigtes Querstück u liegt.
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Die zweite Kurbelstange k1 ist mit dem Gleitkopfe dl verbunden.
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Der Vorschubhebell, welcher als Balancier ausgebildet ist, trägt an
seinem oberen Teile die Mitnehmerbrille h und ist an den oberen und
unteren
Enden der Kurbelzapfen-Gleitflächen 12 mit Stoßnute m und m' versehen.
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Neben der Stoßnute m' ist ein kleiner Abwälzhebel m2 angebracht, der
durch eine Verbindungsstange o' mit dem Sperrhaken o verbunden ist.
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Das untere Ende des Vorschubhebels l trägt drehbar gelagert den Vorschubgreiferhaken
n sowie den Sperrhaken o; letzterer ist durch die Verbindungsstange o' mit dem Abwälzhebel
m2 beweglich verbunden.
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Der Antrieb der Maschine erfolgt durch Schnecke P und Schneckenrad
q mittels Handrades r (Abb. 7).
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An Stelle des Handrades kann ein Elektromotor gesetzt werden. s ist
das Standbrett für den Führer.
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Der Arbeitsvorgang der Maschine ist folgender: Beim Niedergehen des
Kurbelzapfens i in der Pfeilrichtung (Abb. 6), beginnt bei Punkt i der Abstich der
vorbereiteten vorgelegten Masse (Beton u. dgl.), bei Punkt 2 ist der Abstich vollendet.
Bevor der Kurbelzapfen i den Punkt 2 erreicht, setzt sich der Daumen t2 der Klaue
t auf das Querstück u auf, die Klaue t
gleitet aus der Aussparung
13 des oberen Teils der Kurbelstange k in dem Augenblick heraus, in dem die
Kurbel den Punkt 2 erreicht.
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Die Verriegelung ist gelöst, und da sich die Kurbel weiter nach Punkt
3 senkt, schiebt sich der obere Kurbelstangenteil in den unteren ein.
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Der Gleitkopf d, an dem die U-Balken c mit den Abstichrahmen e befestigt
sind, bleibt von Punkt 2 an in Ruhestellung.
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Von Punkt 2 an vollzieht sich die Pressung und zugleich Hohlpressung
der durch die Abstichrahmen (Zellen oder Zwischenabteilungen) abgestochenen und
begrenzten Masse, indem der Gleitkopf d' an dem der I-Balken f mit
den Befestigungsplatten g und den PreßköpMn g1 befestigt ist, nach unten weitergleitet.
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Bei Punkt 5 ist der Tiefpunkt der Kurbelstellung erreicht und die
Pressung und Formung vollzogen.
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Bei der Aufwärtsbewegung des Kurbelzapfens i bis zu Punkt 7 wird vorerst
der Gleitkopf d' mit dem Balken f -und den Befestigungsplatten g und
den Preßköpfen g1 hochgehoben.
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Von Punkt 7 an-verriegeln sich die zwei Teile der Kurbelstange k,
indem die Klaue t wieder in die Aussparung 13 der Kurbelstange k eintritt
und der Gleitkopf d mit den U-Balken c und den Abstichrahmen e wird nach oben mitgenommen.
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Bei Punkt 8 ist die Aushebung der I#bstichrahmen beendet. Dieser Vorgang
wiederholt sich, sobald die Maschine um eine M'erkstücklänge (Steinbreite) vorgefahren
oder vorgerückt ist.
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Das Vorfahren der Maschine auf dem Geleise geschieht auf folgende
Art: Beim Niedergange des Kurbelzapfens i in der Pfeilrichtung (Abb. 6) wird bei
Punkt 3 der kleine Abwälzhebel m2 durch den Kurbelzapfen i niedergedrückt, so daß
der mit der Verbindungsstange o' verbundene Sperrhaken o über den Schienenzapfen
z' gehoben wird.
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Bei Punkt q. tritt der Kurbelzapfen i in die untere Stoßnute m' der
Mitnehmerbrille 1l und stößt den als Balanicer ausgebildeten Vorschubhebel l bis
Punkt 6 zurück, somit den unteren Teil des Balanciers vorwärts, so daß der Vorschubgreiferhaken
za über den nächstliegenden Schienenzapfen z3 fällt.
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Dach Ausgleiten des Kurbelzapfens i aus der unteren Stoßnute in' bei
Punkt 6. hebt sich der kleine Abwälzhebel m2, wodurch sich der durch die Verbindungsstange
o1 verbundene Sperrhaken o senkt und über den Schienenzapfen z2 greift. Während
nun der Kurbelzapfen i an den Kurbelzapfengleitflächen 12 der Mitnehmerblrile h
von Punkt 6 nach Punkt 7 und 8 nach aufwärts gleitet, bleibt der Vorschubhebell
in Ruhe (s. Abb. 3, punktierte Stellung).
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Bei Punkt 8 tritt der Kurbelzapfen i in die obere Stoßnut na und stößt
den, den Schienenzapfen z2 und z3 umklammernden Vorschubhebel L nach Punkt g, was
zur Folge hat, daß die Maschine um einen Schienenzapfenabstand, bzw. um eine Werkstücklänge
(hier um eine Bausteinbreite) vorgerückt wird. Bei Punkt g angelangt, tritt der
Kurbelzapfen i aus der oberen Stoßnut in, und der Vorschubhebel l
bleibt wiederum
in Ruhe, bis der Kurbelzapfen i Punkt ¢ erreicht, von wo sich obiger Vorgang erneuert.
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Während der Ruhestellung des Vorschubhebels vollzieht sich der Abstich
und die Pressung und Formung der zubereiteten und vorgelegten Masse sowie das Herausheben
der Preßköpfe und Abstichrahmen aus derselben.