DE912909C - Verfahren und Vorrichtung zum Ausstossen von Presslingen aus ihrer Pressform - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Ausstoßen von Preßlingen aus ihrer Preßform Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren: und eine selbsttätige Vorrichtung zum Ausstoßen von Preßlingen aus ihrer Preßform unter Benutzung des Rückganges der Presse bzw. der Bewegung des Pressentisehes.
• Bei der Herstellung von Preßlingen, wie z. B. Spreng- und Zündladungen, benötigt man in den meisten Fällen zwei Pressen, und zwar eine Presse zum eigentlichen Pressen der Körper sowie eine weitere Presse zum Ausdrücken der gepreßten Körper aus den Preßformen. Diese Arbeitsweise besitzt -den Nachteil, daß für die Ausdrückpresse zusätzliche Arbeitskräfte erforderlich sind. Außerdem benötigt diese Ausdrückpresse Raum für die Aufstellung und eine Kraftquelle zum Antrieb. Es wurde nun gefunden, cbaß diese Ausdrückpresse mit der dazu notwendigen Bedienung und Kraftquelle eingespart werden kann, wenn der Rückzug der Presse durch Festhalten der Ausdrückstifte zum Ausdrücken der Preßkörper benutzt wird. Es werden. hierdurch Arbeitskräfte frei, durch Fortfall des getrennten Ausdrückvorganges die Leistung erhöht und, somit die Herstellungskosten der Preßkörper gesenkt.
• Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß in der Druckplatte unter den: Preßformen in entsprechenden Ausnehmungen Ausdrückstifte von über die Druckplatte hinausragender Länge vorgesehen sind, deren überstehende Teile von den Bohrungen eines gegenüber dem Pressentisch ortsveränderlichen Elementes aufgenommen «-erden, wobei die jeweilige Lage dieses ortsveränderlichen Elementes durch die Bewegung der Presse selbst so gesteuert wird, daß bei dem Zufahren der Presse zwecks Verdichtung der Preßlinge in. den Formen die Ausnehmungen in der Druckplatte mit denen in den ortsveränderlichen Elementen übereinstimmen, während nach Beendigung des Preßvorganges diese Übereinstimmung durch Verschieben des ortsveränderlichen Elementes beseitigt wird, so daß die überstehenden Teile der Ausdrückstifte bei dem Rückzug der Presse auf dem ortsveränderlichen Element zunächst aufsitzen und dann bei dem weiteren Rückgang in die Preßformen hineingeführt und so die Preßlinge aus diesen herausgedrückt werden, worauf nach Beendigung dieses Vorganges das ortsveränderliche Element wieder unter dem Einfluß der Pressenbewegung in die ursprüngliche Lage zurückkehrt.
• Die Steuerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann zweckmäßig in der Weise erfolgen, daß unter den Formenöffnungen der Druckplatte ein mit entsprechenden Ausnehmungen versehener Schieber angeordnet ist und, daß der Pressentisch Vorsprünge in Form von Nocken, Rollen. od. dgl. besitzt, die mit einem an dem Schieber angreifenden, am Pressengehäuse fest angelenkten Hebel derart in Eingriff treten, daß die jeweilige Schieberstellung abhängig von der Lage des Pressentisches ist.
• In der Zeichnung ist eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Längsschnitt durch die \"orrichtung zu Beginn des Pressens, Abb. 2 im Zustand während des Pressens und Abb. 3 im Zustand nach beendigtem Pressen. Es bedeutet i das Preßgehäuse mit dem Pressentisch 2 und den. Stützen 3, über denen die Druckplatte 4. gelagert ist. Unterhalb der Druckplatte ist ein Schieber 5 auf Rollen 6 beweglich angeordnet. Diese Rollen 6 werden von Rollenträgern 7 gehalten, die am Preßgehäuse befestigt sind. Oberhalb der Druckplatte befindet sich der Wagen 8 mit den beweglichen Einsätzen g und den Preßformen io. In der Arbeitsstellung gemäß Abb. i sind diese Preßformen mit dem zu pressenden Material, wie z. B. Sprengstoff, lose angefüllt. Druckplatte 4 und Schieber 5 besitzen beide Ausnehmungen 12 bzw. 13 zur Aufnahme der Ausdrückstifte 14. Diese Ausdrückstifte ragen also zum Teil in den unter der Druckplatte befindlichen Schieber hinein, sofern die entsprechenden Öffnungen in beiden Teilen einander gegenüberstehen. Auf der einen Seite des -Preßgehäuses ist an dem Rollenträger 7 ein Lagerbock 15 fest angebracht und in diesem der doppelarmige Hebel 16 mittels der Achse 17 drehbar gelagert. Mit diesem Hebel 16 und der Achse 17 fest verbunden sind die beiden Mitnehmerhebel ig und 2o. An dem unteren Teil des Hebels 16 ist das eine Ende der Pendelfeder 2i aufgehängt. während das andere Ende in dem einstellbaren, an dem Lagerbock 15 befestigten Gabelkopf 22 beweglich gelagert ist. Das freie Ende des Hebels steht über eine Lasche 23 mit dem Schieber 5 in der Weise in: Verbindung, daß ein in dem Schieber befindlicher Zapfen 24 in dem Langloch 25 der Lasche gleitet. In. dem Pressentisch 2 sind ferner die beiden Rollenhalter 26 und 27 angebracht, die dem Hebel ig bzw. 20 gegenüberstehen.
• DieWirkungsweise derEinrichtung ist folgende: Nachdem die Preß.formen io mit Preßmasse gefüllt sind; wird der Wagen 8 auf dem Pressentiseh auf die Druckplatte .. gefahren, und zwar bis zu einem Anschlag 28, so daß die Bohrungen der Preßformen io genau über den Bohrungen 12 in der Druckplatte liegen, in denen sich die Ausdrückstifte 14 befinden (vgl. Abb. i). Bewegt sich nun nach dem Einschalten der Presse der Pressentisch 2 mit der Druckplatte 4 nach oben, wobei die Formen io mit der Preßmasse i i gegen die festen Stempel 29 im oberen Teil der Presse gedrückt und dabei die Preßmasse verdichtet wird, so wird kurz vor Beendigung des Preßvorganges durch den Rollenhalter 26, der den Hebel ih anhebt, der Hebel 16 in eine andere Stellung gebracht (vgl. Abb.2). .Infolge der dadurch hervorgerufenen Drudkpunlctverlagerung zieht die mit dem Hebel 16 verbundene Feder 21 diesen noch weiter nach links und damit auch die mit dem oberen Teil des Hebels verbundene Lasche 23 den Schieber 5 aus seiner bisherigen Lage, so daß der aus der Druckplatte herausragende Teil der Ausdrückstifte 14 neben den Öffnungen 13 in dem Schieber zu liegen kommt (Abb.2). Ist nun der Preßv urgang beendet und die Presse auf Rückzug geschaltet, so setzen sich die Ausdrückstifte 14 neben den Ausnehmungen 13 auf dem Schieber auf und drücken somit bei dem weiteren Abwärtsgehen des Pressentisches die gepreßten Körper 30 in den Formen nach oben (Abb.3). Kurz vor Erreichen der untersten Stellung des Pressentisches 2 drückt der Rollenhalter 27 auf den Mitnehmerhebel 20 und unter Einwirkung der Pendelfeder 21 den Schieber 5 wieder so weit nach rechts, bis die Aussparungen 13 unter den Ausdrückstiften 14 zu stehen kommen. Die Ausdrückstifte fallen dann nach unten und geben damit den Formträgerwagen 8 frei zum Ausfahren und Abnehmen der fertiggepreßten Körper 30.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Ausstoßen von Preßkörpern aus der Preßform unter Verwendung von Ausdrückstiften, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdrückstifte bei dem Rückzug des Pressentisches festgehalten werden.
2. 2. Vorrichtung zum Ausstoßen von Preßlingen aus ihrer Preßform unter Benutzung des Rückganges der Presse bzw. der Bewegung des Pressenti.sches nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckplatte unter den Preßformen in entsprechenden Ausnehmungen Ausdrückstifte von über die Druckplatte hinausragender Länge vorgesehen sind', deren überstehende Teile von den Bohrungen eines gegenüber dem Pressentisch ortsveränderlichen Elementes aufgenommen werden, wobei die jeweiligeLage dieses ortsveränderlichen Elementes durch die Bewegung der Presse selbst so gesteuert wird, daß bei dem Zufahren der Presse zwecks Verdichtung der Preßlinge in den Formen die Ausnehmungen in der Druckplatte mit denen in den ortsveränderlichen Elementen übereinstimmen, während nach Beendigung des Preßvorganges diese Übereinstimmung durch Verschieben des ortsveränderlichen Elementes beseitigt wird, so daß die überstehenden Teile der Ausdrückstifte bei dem Rückzug der Presse auf dem ortsveränderlichen Element zunächst aufsitzen und dann bei dem weiteren Rückgang in die Preßformen hineingeführt und so die Preßlinge aus diesen herausgedrückt werden, worauf nach Beendigung dieses Vorganges das ortsveränderliche Element wieder unter dem Einfluß der Pressenbewegung in die ursprüngliche Lage zurückkehrt.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter den Formenciffnungen der Druckplatte ein mit entsprechenden Ausnehmungen versehener Schieber angeordnet ist und daß der Pressentisch Vorsprünge in Form von Nocken, Rollen od..dglw besitzt, die mit einem an dem Schieber angreifenden, am Pressengehäuse fest angelenkten Hebel derart in Eingriff treten, daß die jeweilige Schieberstellung abhängig von der Lage des Pressentisches ist.