DE377402C - Trommelentgaser mit schraubenfoermig verlaufenden Fuehrungsrippen fuer das durchzusetzende Gut - Google Patents

Description

• Trommelentgaser mit schraubenförmig verlaufenden Führungsrippen für das durchzusetzende Gut. Die weitgehendste Ausnutzung der Kohle ist zu einer dringenden wirtschaftlichen Notwendigkeit geworden. Nicht nur aus der großstückigen Stein- und Braunkohle müssen älle irgendwie verwertbaren Bestandteile nutzbar gemacht werden, sondern auch schlechte Kohle, Grieß, Staub, Waschberge usw. müssen jetzt ausgenutzt werden. Die wertvollsten Stoffe enthält der Niedertemperaturteer (Urteer, Tieftemperaturteer).
• Im großen wurde der Tief temperaturteer bis jetzt in Brennstoffvergasern gewonnen. Die wirtschaftlichste Vergasung .des Brennstoffs stellt aber ganz andere Bedingungen an den Betrieb einer Vergasungsanlage als die wirtschaftlichste Entasung mit Niedertemperaturt> teergewinnung.
• Die günstigsten-Bedingungen lassen sich so lange nicht gleichzeitig erfüllen, als Entgasung und Vergasung in einem und demselben Raum, dem Gaserzeuger (Generator), vorgenommen werden.
• Man hat nun im Auslande schon seit einiger Zeit begonnen, d':e Kohlen vor der Vergasung im Vergaser bei niedriger Temperatur in einem besonderen Raum zu entgasen und den Vergaser mit dem anfallenden Halbkoks zu beschicken. Es ist aber noch nicht gelungen, einen Apparat zu schaffen, der den Bedingungen des Großbetriebes genügt, der insbesondere einen dichten Halbkoks liefert bei guter Beschaffenheit eies Teers und bei ununterbrochenem Betriebe.
• Es wurde nun bereits vorgeschlagen, Trommeln mit schraubenförmigen Gängen auszuführen, ferner auch Gellen in der Trommel auszubilden. Die Begrenzungswände der Zellen sind in diesem Falle teils aclisial, teils lotrecht hierzu, also in einer durch die Drehachse der zvlindrischen Trommel liegenden Ebene angeordnet. Bei der bekannten Trommel mit Schraubengängen wird das Gut bei fortschreitender Bewegung der Trommel allmählich zusammenbacken und nicht mehr ge@venrlet «-erden. Bei der Trommel mit vier bekannten Zellenaushildung kann ein Fortschreiten rles Gutes durch die Trommel nur dadurch erreicht «erden, daß die Trommelachse schräg nach abwärts gerichtet wird, nach dein Austrittsende des Gutes hin. Hierbei wird das Gut über Eck aus einer Zelle in die andere gestürzt.
• Die Erfindunn erreicht nun die eingangs auseinandergesetzten Vorteile dadurch, rlaß sie diese bekannten Maßnahmen kombiniert. beingemäß l:e;teht die Erfindung darin, daß die schrauljenförinigen Gänge durch zusätzliche Längsrippen in flache Zellen aufgelöst werden. Das Gut wird nun nicht mehr über Eck gestürzt, sondern aus einer Zelle in die andere gleiten können, wobei ein Zusammenbacken verhindert wird und die Kohle trotzdem nicht stürzt und zerstäubt. Zur Verbesserung der Heizwirkung werden ferner die Rippen, welche die Zellen begrenzen. hohl ausgebildet.
• Die Zeicliutmg zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema. Gemäß Abb. t ist in einem gemauerten Ofen a die Trommel t; drehbar gelagert. In denn Mantel der Tromniel sind schraubenförmig verlaufende Rillen ausgebildet, derart, daß bei fortdauernder Drehung der Trommel sich die mit der Beschickungsschnecke c eingebrachten Kohlen langsam zu der Austragschnecke d hin bewegen.
• Am Innenmantel vier Trommel b werden nun gemäß Abb. a zusätzliche Längsrippen oder Längswülste angeordnet, die zusammen mit der Schnecke flache Zellen bilden, in denen die Kohlen auch seitlich erhitzt werden. Es bilden sich auf diese «'eise allseits erhitzte niedrige Kohlenhäufchen, die einen größeren Teil des Umfangs bedecken als bei einer Tronnniel ohne Längsrippen oder -wülste. Durchsatz und Heizwirkung werden also durch die Unterteilung erhöht. Wenn die Kanten der Zellen gut abgerundet sind, so rollt und gleitet die Kohle stetig. Nur bei scharfen Kanten stürzt sie und zerstäubt.
• Die Trommel b wirrt auf der ganzen Länge geheizt. Die Schwelgase, die Teerdämpfe und ,las Ammoniakgas «-erden durch das Rohr am Austragende an welchem auch der Halbkoks anfällt. Am Beschickungsende ragt in die Trommel das Rohr f hinein, durch welche: Dampf oder sonstige träge (inerte ) Gase dem Innern der Trommel -zugeführt werden können. Diese Gase können natürlich auch zur Heizung der Kohle von innen dienen. Während der Teerausscheidung befindet sich die Kohle in teigigem Zustande. Nach Ahscheidung Ales Teers wird der Halbkoks wieder hart und licht. Diese Zustandänderungen könnten verhängnisvoll werden und zum Zusammenschieben und Verstopfen führen, wenn nicht vermöge :leg Einrichtung nach vorliegender Erfindung die durch die Trommel hin-,lurcliivandernde Kohle in einzelne Kohlenhäufchen von niedriger Schichthöhe aufgelöst würfle.
• Men-e unc1 Güte der Teer- und der AmnioniakrIämpfe hängen vor. der genau einstellbaren Temperatur im Innern der Trommel, von dem dort herrschenden Druck und von rler :Menge des hindurchstreichenden Dampfes hzw. der trägen Gase ab.
• Die Ausbeute an N ie:lertemperaturteer ist größer als l ei vier Entteerung im Vergaser, leg Teer ist wertvol:er und die Ammoniakausbeute ist, praktisch genommen, dieselbe. Dabei ist Teer und Ammoniak aus einer ungleich kleineren Gasmenge ahzusche:den. Der Betrieb geit ununterbrochen vor sich. Die wirtschaftlichen Vorteile sind also für <Zen Grolbetrielt ganz bedeutend hei Verwendung der Einriehtting gemäß vorliegender Erfindung.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH: Troinmelentgaser mit schraubenförmig verlaufenden Führungsrippen für das durchzusetzende Gut zur Destillation der Kohle bei niederer Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die schraubenförmigen Gänge durch zusätzliche Längsrippen in flache Zellen aufgelöst sind und durch hohle Ausbildung der die Zellen begrenzenden Rippen die allseitige gründliche und gleichinäßige Erhitzung von außen gewährleistet ist.