DE422663C - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von brennbaren Gasen aus einem Gemisch von kohlenstoffhaltigem Staub und Sauerstofftraegern in einer geschlossenen Kammer - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von brennbaren Gasen aus einem Gemisch von kohlenstoffhaltigem Staub und Sauerstofftraegern in einer geschlossenen Kammer

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DE422663C
DE422663C DEK83028D DEK0083028D DE422663C DE 422663 C DE422663 C DE 422663C DE K83028 D DEK83028 D DE K83028D DE K0083028 D DEK0083028 D DE K0083028D DE 422663 C DE422663 C DE 422663C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10JPRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
    • C10J3/00Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
    • C10J3/57Gasification using molten salts or metals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Gasification And Melting Of Waste (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von brennbaren Gasen aus einem Gemisch von kohlenstoffhaltigem Staub und Sauerstoffträgern in einer geschlossenen Kammer. Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von brennbaren Gasen (Wassergas, Luftgas oder ein Gemisch von diesen beiden Gasen) aus staubförmigen Brennstoffen.
  • Insbesondere handelt es sich um die Verwertung der Rückstände, die bei der Entgasung bitumenhaltiger Brennstoffe zwecks Gewinnung der Nebenerzeugnisse (Urteer, Urgase) entstehen. Der Rückstand besteht meist aus einem nicht oder nur wenig gebackenen, leicht zerreiblichen, oft auch aschereichen Koks. Dieser Halbkoks ist, wenn er nicht mit großem Kostenaufwand brikettiert werden soll, auf andere Weise als durch Vergasung in Staubform, abgesehen von unmittelbarer Verbrennung, nicht zu verwerten. Vorher muß dieser vollkommen trockene Halbkoks auf größte Feinheit zermahlen werden. Denn daß unfühlbare, in höchster Gluthitze frei schwebende Kohlenstoffteilchen die denkbar leichtesten Bedingungen für die Überführung des festen Kohlenstoffes in den gasförmigen Zustand bieten, ist klar.
  • Im übrigen kann das neue Verfahren auch auf trockenen Koksgrus und Grus von anderen an Feuchtigkeit, Bitumen und Gas armen Brennstoffen (z. B. Anthraz.tgrus) Anwendung finden.
  • Die Erfindung besteht darin, daß das Vergasungsgemisch in eine geschlossene Kammer eingeblasen und über einem glühflüssig erhaltenen Schlackenbad mittels einer Pumpe abwechselnd durch Saugwirkung der Strömungsrichtung des Gemisches entgegen und durch Druckwirkung mit ihr gleichgerichtet durcheinanderg3w:rbelt wird.
  • Zweckmäßig besteht das Schlackenbad in einem glühflüssigen, durch die Gasbildungskammer gz#lzitetan Strom, welcher ringförmig geschlossen ist und an einer Stelle außerhalb der Zersetzungskammer durch Verbrennen eines Gasluftgemisches o. dgl. dauernd auf seiner Temperatur gehalten wird.
  • Zur Erzeugung von sogenanntem Luftgas (trockenem Generatorgas) ist ein Vergasungsgemisch zu verwenden, welches dem theoretischen Erfordernis entsprechend 4,32 cbm atmosphärischer Luft auf 1 kg Kohlenstoff enthält. Im praktischen Betriebe ist jedoch nicht darauf zu rechnen, daß das Mengenverhältnis von Luft zu Kohlenstoff an allen Stellen des Vergasungsgemisches gleichmäßig und richtig ist. Infolgedessen können örtlich beschränkte Verpuffungen eintreten, welche Störungen in der Bewegung des in höchster Gluthitze schwebenden Vergasungsgemisches und in der gleichmäßigen Gaserzeugung verursachen würden. Dies soll, falls der staubförmige Brennstoff nicht schon von Natur hinreichenden Ascheng--halt besi`zt, verhindert werden durch Zusatz von unverbrennbarem Staub, welcher den infolge örtlicher Verpuffung etwa plötzlich auftretenden Wärineüberschuß zur eigenen Erhitzung aufnimmt und im weiteren Verlaufe des Vergasungsvorganges wieder abgibt, also temperaturausgleichend auf den Vergasungsvorgang einwirkt.
  • Bei der Vergasung der Kohle mittels Wasserdampfes ist die Wassergasreaktion H20 -f- CO zY C02 + H2 als sekundärer Vorgang stets wirksam und auf die Zusammensetzung des Gases von bestimmtem Einfluß. Dieser Vorgang wird durch die« katalytische Wirkung der Aschenbestandteile des Brennstoffes stark beschleunigt (vgl. d e G r a h 1, »Wirtschaftliche Verwertung der Brennstoffe«, 2. Auflage 1921, Verlag R. Oldenburg, S. 163, und Fis eher- G w o s dz, »Kraftgas«, 2. Auflage 1921, Verlag Otto Spamer, S. 87, 92, I I8).
  • Bei dem bisher üblichen Verfahren der Wassergaserzeugung mit körnigem Brennstoff treten bei Aufzehrung der Kohlenstoffbestandteile immer von neuem glühende Aschebestandteile an die Oberfläche, wo sie unmittelbar zur beschleunigten Einwirkung auf die in der Gasphase sich abspielende Wassergasreaktion kommen.
  • Wird nun der- Brennstoff in feinstgemahlener Form zur Wassergaserzeugung nach dem vorgeschlagenen Verfahren verwendet, so werden bei der Vergasung aschearmer Brenn. stoffe (z. B. Holzkohle, Petroleumkoks) die Aschebestandteile nicht in hinreichender Menge :und in gleichmäßiger Verteilung im Vergasungsgemisch auftreten, um an jeder Stelle des Gemisches im Augenblick der Wasserdampfzersetzung am glühenden Kohlenstoff beschleunigend auf das Eintreten des Wassergasgleichgewichtes und dessen Verschiebung nach der Seite der Kohlensäure einwirken zu können. Verläuft die Reaktion für einen Teil der entstehenden Gase zu träge, so bleibt einem entsprechenden Teil der Kohlensäure nicht die nötige Zeit zur Reduktion zu Kohlenoxyd, und dieser nicht reduzierte Teil vermindert den Heizwert des fertigen Gases. Deshalb soll bei der Vergasung aschearmer Brennstoffe zu Wassergas dem Vergasungsgemisch unbrennbarer Staub entsprechend überschüssig beigemengt werden, so daß selbst bei großem Durchsatz und bei einer auf wenige Sekunden bemessenen Dauer des ganzen Vergasungsvorganges die primär entstehenden Gase an ihrer Entstehungsstelle restlos auch die zur beschleunigten Einstellung des Wassergasgleichgewichtes vorteilhaften Aschebestandte:lc im Augenblick ihrer Entstehung vorfinden, so daß der in der hohen Temperatur Lst augenblicklich entstehenden Kohlensäure im vcllen Umfange auch die zur Redu',tion zu Kohlenoxyd nötige Zeit verbleibt, das fertige Wassergas also mit höherem Heizwert abzieht.
  • Der Gaserzeuger erhält eine gestreckte Form, wobei das Schlackenbad den Boden bildet und der darüber befindliche Kanal, durch welchen das Vergasungsgemisch strömt, zunächst in g._r:nger Höhenabmessung gehalten ist, dann aber einen Raumzuwachs erhält, welcher die infolge der Vergasung en:stehende Volumenzunahme des Gemisches übersteigt, so daß die Strömungsgeschwindigkeit sich vermindert und vom Gase mitgeführter Staub sich auf das Schlackenbad absetzen kann.
  • Das neue Verfahren ermöglicht nicht nur eine vorteilhafte Verwertung der erwähnten kohlenstoffhaltigen Rückstände, sondern zeigt zugleich einen Weg zur ununterbrochenen Erzeugung von reinem Wassergas, welches bisher in der Praxis nur durch abwechselndes Heißblasen und Gastnachen hergestellt werden kann. Das neue Verfahren ermöglicht ferner die Gewinnung von praktisch kohlensäurefreiem Gas, da durch das verhältnis# mäßig lange Verweilen des Vergasungsgemi# sches bei wirbelndem Schweben in der hohen Temperatur der Zersetzungskammer die restlose Umsetzung der Kohlensäure in Kohlenoxyd in Gegenwart glühenden Kohlenstoffes gewährl°istet wird, während bei den bekannten Gaserzeugern unvermeidlich stets ein Teil Kohlensäure unzersetzt bleibt. Nach dem neuen Verfahren läßt sich auch vollkommen trockenes Luftgas erzeugen, da die Verwendung des bisher meist unvermeidlichen Wasserdampfes zum Kühlen der Roste und. zum Zermürben der Schlacken nicht in Frage kommt. Das Schlackenbad des neuen Verfahrens befindet sich vielmehr im ständigen Kreislauf, wobei von Zeit zu Zeit der durch die anfallende Schlacke en'stehende überschuß durch Abstich entfernt wird.
  • Ein weiterer Fortschritt gegenüber dem bisher bekannten Verfahren besteht in der Ausnutzung der strahlenden Wärme des hochglühenden Schlackenbades zum Erglühen der Kohlenstoffteilchen des Vergasungsgemisches bis zu ihrer vollständigen Verzehrung. Das immer wieder auf die erforderliche Gluthitze aufgefrischte Schlackenbad kommt im ununterbrochenen Zuge immer von neuem in die Zersetzungskammer.
  • Das Vergasungsgemisch strömt nicht, wie bei bekannten Gaserzeugern, auf eine in den Ausmaßen beschränkte Fläche, bestehend aus einer grobkörnigen, glühenden Brennstoff= schicht aus, welche dabei aufgezehrt wird und nach Maßgabe ihrer Verzehrung durch Beschicken des Ofens ergänzt werden muß. Es fällt also bei dem neuen Verfahren ein entsprechender Verbrauch an wertvollem Brennstoff fort. Das Vergasungsgemisch strömt auch nicht auf eine von außen her in Glut erhaltene Fläche aus, welche nach Maßgabe ihrer Wärmeleitfähigkeit, dem Wärmedurchgang einen mehr oder weniger großen Widerstand bietet. Das neue Verfahren vermeidet vielmehr di3 darin liegenden Wärmeverluste, abgesehen davon, daß ein geeigneter Baustoff für die höchstglühenden Wandungen "der Zersetzungskammer des älteren Verfahrens bisher nicht bekannt ist.
  • Die Beimischung von unbrennbarem Staub zu dem Vergasungsgemisch zur Verhinderung des Weitergreif; ns etwa eintretender örtlicher Verpuffung beim Verbrennen eines Teiles der Kohl2nstof-t-ilchen ermcgl:cht d e Vergasung auch solcher staubförmiger Brennstoffe zu Luftgas, denen bei der voraufgegangenen Destillation nicht alle leicht verpuffenden Kohlenwasserstoffverbindungen entzogen worden sind oder die von der Natur einen nicht allzu hohen Gehalt solcher Gase haben, Auf der Zeichnung ist alsAusführungsbeispiel - ein Gaserzeug-r zur Ausführung des neuen Veifahrens d@.rgestellt: Abb. i stellt- einen Grund:iß -des Ofens als wagerechten Schnitt nach der gebrochenen Linie I-I in Abb. 2 dar, Abb. 2-einen aufgerollt gedachten Längsschnitt in der senkrechten Ebene durch d_e kreisförm-ge@ Mittellinie II-11 des Schlackenbades, ausgehend und schließend an der Linie A-A in Abb. i. Abb. 3 zeigt einen senkrechten Querschnitt durch die Mischkammer und den Übergang derselben in die Zersetzungskammer nach der Linie III-III in Abb. i und i, Abb. 4 einen Querschnitt durch die Zersetzungskammer nach der Linie IV-IV in Abb. i und 2, Abb. 5 einen durch die Heizkammer (links) und durch den sich erweiternden Teil der Zersetzungskammer (rechts) laufenden senkrechten Querschnitt durch den Ofen nach der Linie V-V in Abb. i und 2, endlich Abb. 6 einen senkrechten Querschnitt durch den am meisten erweiterten Teil der Zersetzungskammer nach der Linie VI-VI.
  • Das zu vergasende Gemisch von Brennstoffstaub und Sauerstoffträger - in diesem Falle hochüberhitzter Wasserdampf - wird durch die Zuleitung i in die Mischkammer 2 geblasen, durch die abwechselnde Saug- und Druckwirkung des Kolbens 3 durcheinandergewirbelt und tritt dann in die kreisringförmige Zersetzungskammer 4 ein, über dem die nötige Hitze zum Erglühen der Kohlenstoffteilchen ausstrahlenden glutflüssigen Schlakkenbad 5 in noch wirbelnder Bewegung dahinschwebend. In dem sich erweiternden Teile der Zersetzungskammer ist die Vergasung beendet, die Wirkung des Kolbens 3 verliert sich, das Gas nimmt verminderte Strömungsgeschwindigkeit an und die vom Gase mitgeführten Schlackenteilchen können sich auf das Schlackenbad absetzen. Das fertige Gas wird durch den Kana16 abgesaugt.
  • Das Schlackenbad ruht in dem kreisringförmigen Trog 7, welcher in der Pfeilrichtung (Abb. i) vermittels des Antriebes 8 unter der feststehenden Zersetzungskammer gle_Chmäßig gedreht wird. Der Trog 7 wird vom Scheibenrad 9 getragen, welches auf der in einem Spurlager sitzenden und in geeigneter Weise dauernd lotrecht erhaltenen stehenden Welle io in wagerechter Lage befestigt ist.
  • Das durch den Zersetzungsvorgang gekühlte Schlackenbad #gelangt durch die Drehung fortlaufend unter die Heizkammer i i, in welcher ein durch die Zuleitung 12 zugeführtes Gas@uftgemisch verbrennt und dem Schlackenbad die in der Zersetzungskammer en zogene Wärmemenge unter entsprechender Temperatursteigerung wieder zuführt. Die Abgase aus der Heizkammer i i werden durch den Abzug 13 abgeführt.
  • Zwischen Heizkammer und Zersetzungskammer ragen die Abschlüsse 14 und 15 in den Raum über dem Schlackenbad bis dicht auf dessen Oberfläche herab zur Trennung der Heizkammer von der Zersetzungskammer.
  • Der durch die einfallende Schlacke entstehende überschuß des Schlackenbades wird durch den Abstich 16 von Zeit zu Zeit unter vorübergehender kurzer Unterbrechung der Drehung des Troges abgestochen. Den Abschluß der Heizkammer und der Zersetzungskammer nach außen bewirkt der Sandverschluß 17.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von brennbaren Gasen aus einem Gemisch von kohlenstoffhaltigem Staub und Sauerstoffträgern in einer geschlossenen Kammer, dadurch gekennzeichnet, daß das in die Kammer (¢) eingeblasene Vergasungsgemisch über einem glühflüssig erhaltenen Schlackenbad (5) mittels einer Pumpe (8) abwechselnd durch Saugwirkung der Strömungsrichtung des Cemisches en#gegen und durch Druckwirkung mit ihr gleichgerichtet durcheinandergewirbelt wi:d.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, da.ß das Schlackenbad (5) in einem durch die Kammer (4) geleiteten glühflüssigen, ringförmig in seiner Bahn geschlossenen Strom bestzht, der in einer besonderen Kammer (i i) beheizt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vergasungsgemisch unbrennbarer Staub beigemischt wird.
  4. 4. Gaserzeuger zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (4) entsprechend der Inhaltszunahme des Vergasungsgemisches vergrößert ist.
  5. 5. Gaserzeuger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasbildungskammer (4) mit der anschließenden Erhitzungskammer (i i) einen drehbaren Kreisringtrog bildet, dessen Boden (7) gegen die feststehende Haube in an sich bekannter Weise durch Sand- oder Wasserverschluß (i7) luftdicht abgeschlossen ist.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE897310C (de) * 1948-12-07 1953-11-19 Roman Dipl-Ing Rummel Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung von Brennstoffen
DE1212490B (de) * 1958-04-03 1966-03-17 Ruhrgas Ag Verfahren zum Verhindern oder Vermindern der Abtragung der Verkokungskammerwand
DE1277882B (de) * 1959-12-11 1968-09-19 Rudolf Wille Dr Ing Verfahren und Vorrichtung zur Erwaermung von drei- oder mehratomigen Gasen oder Daempfen
AT385766B (de) * 1982-06-09 1988-05-10 Freiberg Brennstoffinst Verfahren zur einspeisung und dosierung staubfoermiger brennstoffe fuer die verbrennung oder vergasung in einer brennkammer

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