<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung von flüchtige Bestandteile enthaltenden Brennstoffen.
EMI1.1
Betracht : Feinkohle, Staubkohle, Klärschlamm, Sägespäne, Torfgrus und dgl.
Das Verfahren bezweckt, die Vergasung der Brennstoffe in der Art auszuführen, dass die flüchtigen Bestandteile auf einfache Weise in verhältnismässig grosser Konzentration erhalten werden. Es soll unter anderem einerseits ein an wertvollen Nebenprodukten reiches und andererseits ein teerarmes Gas ohne Nebenprodukte gewinnen werden.
Das Verfahren besteht darin, dass die Brennstoffe in einem geeigneten Behälter durch von
EMI1.2
vergast bzw. entgast werden, wobei man die nacheinander entstehenden Gae getrennt ableitet. Vergasung und Entgasung beginnen an der entzündeten Oberfläche und pflanzen sich nach unten hin fort. Ihr verschieden schneller Verlauf wird aber dazu benutzt, um ein an flüchtigen Bestandteilen reiches Gas von einem darin armen abzutrennen, indem man nämlich die zuerst bis zu einem gewissen Zeitpunkte an flüchtigen Bestandteilen reichen Gase gesondert von den danach entweichenden, praktisch davon freien Gase ableitet.
Die Gase des ersten Abschnittes lassen sich vorteilhaft auf Ammoniak und sonstige Nebenprodukte verarbeiten, wobei man nach Erfordernis auch bei deren Ableitung in zeitlicher Aufeinanderfolge noch weiter eine Unterteilung vor- nehmen kann.
Die Möglichkeit, auf die beschriebene einfache Weise eine scharfe Trennung der Gase zu erzielen, beruht auf verschiedenen, für das Verfahren wesentlichen Tatsachen.
Zunächst bewirkt die von oben nach unten fortschreitende Reaktion, dass aller unter der Vergasungszone liegende Brennstoff in Ruhe verbleibt. Es können sich keine Kanäle in der Beschickung ausbilden, durch die das Gas schneller als durch die dichter liegenden Stellen ent- weicht. Deshalb rückt das Feuer und die Entgasungszone auf allen Teilen desselben Querschnittes gleichmässig vor. Dieses wird weiter unterstützt durch eine geringe Abmessung der einzelnen
Brennstoffstücke, die deswegen schnell, in einer niedrigen Zone. entgasen oder vergasen.
Die verschieden schneHe Vorwärtsbewegung der Ent-und der Vergasungszonp erklärt sich aber dann weiter durch die unterschiedliche Wärmekapazitat des bei der Vetgaung gebildeten
Gases zu derjenigen des dafür vergllsten Brennstoffes.
Wenn nämlich beispielsweise aus 1 kg
Brennstoff 3'5 (as entstehen und dafür im Mitte) der hier auftretenden Temperaturen die
Wärmekapazitat von 1 m3 mit 0.32 Wärmeeinheiten für 1 gesetzt wird, so ergibt dieses einen
EMI1.3
dagegen unter den gleichen Umständen 0 32, so dass die Gase genügen, um etwa das Fünffache derjenigen Brennstoffmenge, woraus sie entstanden sind. auf die Reaktionstemperatur zu erhitzen.
EMI1.4
Wärmemenge berücksichtigt : diese verändert die Tatsache selbst aber nur nebensächlich.
Bei einem bestimmten Brennstoff ist man deshalb beispielsweise imstande, fast die gesamten
EMI1.5
Rückstand und Asche) ist bis auf den Rost herunter vielleicht 1300 heiss und liefert bei weiterer Vergasung nur permanentes Gas (Kohlenoxyd).
Es ist aber fernerhin noch möglich, den Teer in ausserordentlich bequemer Weise zu gewinnen und weiter, das während des Entgasungsabschnittes erhaltene Gas dadurch zu verbessern und seine Verwertung nutzbringender zu gestalten, dass man auch davon den zuerst entstandenen Teil getrennt von dem späteren ableitet. Die Gase kondensieren nämlich in den kälteren Schichten den aus den darüber liegenden, abgetriebenen Teer mit sonstigen kondensierbaren Bestandteilen. Eine solche Kondensation erfolgt um so vollständiger, als das Kondensat durch Eigengewicht und Gasdruck nur in kältere Schichten gelangen kann, also nicht wieder zersetzt wird.
In dem Mass, wie die Hitze vorrÜckt, wird das einmal niedergeschlagene Kondensat wieder verdampft, wieder in kälteren. tieferen Schichten kondensiert usw., bis der Teer an der Unterseite der Beschickung anlaugt und endgiltig durch den Rost. hindurch auftritt. Die kleinstückige Beschickung
EMI1.6
<Desc/Clms Page number 2>
Man kann also zuerst Vergasungsprodukte mit nicht kondensierbaren Produkten der Ent- gasung erhalten, d. h. ein verhältnismässig hochwertiges und dabei teerarmes Gas. Und selbst dieses Gas lässt sich manchmal noch vorteilhaft in zwei getrennten, aufeinanderfolgenden Abschnitten ableiten, wenn man z. B. die Gewinnung von Ammoniak anstrebt.
Das zuerst ent- standene Gas enthält nämlich nur wenig Ammoniak, weil dieses in den feuchten und kalten unteren Schichten absorbiert wurde, so dass sich eine Verarbeitung darauf nicht lohnt.
Ein Sonderfall ist noch der, dass man die Vergasung nach genügender Entgasung des Brennstoffes überhaupt unterbricht, also den restlichen Koks nicht mehr vergast. Man kann dann durch Entfernung der oben liegenden Asche den übrigen Inhalt des Behälters als billig hergestellten Koks erhalten und anderweitig verwenden.
In der Zeichnung ist eine zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens geeignete Vorrichtung beispielsweise dargestellt.
Der Behälter A dient zur Aufnahme des zu vergasenden Brennstoffes. Dieser Behälter ruht lösbar und gasdicht auf einem feststehenden Unterteil B ; nach oben kann er durch eine
EMI2.1
mässig mit Wasserversehluss versehene Abflussöffnung J für Wasser und Teer und zwei Reinigungs- Öffnungen 111 und N, die gewöhnlich verschlossen sind. Der Behälter A trägt Zapfen L, an denen er vermittelst eines geeigneten Wagengestelles vom Unterbau fortgefahren und gekippt werden kann.
Dieser Gaserzeuger wird bei abgehobenem Deckel zunächst mit den Brennstoffen beschickt, wobei man zweckmässig vorher eine Schutzschicht auf den Rost bringt. Darauf entzündet man die Oberfläche auf irgend eine Weise und lässt Luft bei aufgesetztem Deckel hindurchgehen, sei es durch Einblasen von Luft oder durch Absaugen von Gas. Die Gase werden dann je nach beabsichtigter Verwendung verschiedenen Leitungen, die an den Stutzen E angeschlossen werden, zugeführt, Durch Erfahrung weiss man für einen bestimmten Brennstoff die Zeiten, während welcher die betreffenden Gassorten geliefert werden und braucht dadurch deren Beschaffenheit nicht fortlaufend durch Analysen zu ermitteln.
Der Trichter G schützt den einmal abgeschiedenen Teer vor der Wiederverdampfung. Um auch den im Roste sich aufsaugenden Teer daran zu hindern, kann man statt einer feuerfesten.
EMI2.2
gehenden Luftstromes dienen.
Man hat bereite früher die Vergasung von Brennstoffen in der Art auszuführen vorgeschlagen, dass die flüchtigen Bestandteile zusammen mit einem Teile der Vergasungsprodukte getrennt vom übrigen Teile der letzteren abgeleitet werden. Es bandelte sich dabei aber um einen kon-
EMI2.3
zumdete Beschickung hindurchgehender Luft, dadurch gekennzeichnet, dass die während der Entgasung ethaltenen Gase im Ganzen oder ausserdem noch unter sich zeitlich gesondert von den nachher hei Vergasung des entgasten Rückstandes erhaltenen Gasen abgeleitet werden.
EMI2.4