DE3739810C2 - Scharnier - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Scharnier, insbesondere für Türen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Solche Scharniere umfassen in an sich bekannter Weise Scharnier­ lappen, die mit einem Scharnierstift als verschwenkbarer Verbin­ dung zwischen den Scharnierlappen an einer Tür bzw. einem Tür­ rahmen zu befestigen sind.

Ein derartiges Scharnier ist aus der AT 350 934 für Möbel mit nach unten zu öffnenden Klappen bekannt.

Ferner ist aus der CH 446 113 ein Scharnier für Türen bekannt, durch welches ein Entfernen der Tür erleichtert wird. Das Schar­ nier umfaßt zwei Scharnierteile, von welchen das eine eine Aus­ sparung aufweist, in welche ein Scharnierlappen des anderen Teils einführbar und festlegbar ist, wobei die Verbindung mit einem Drehbolzen erfolgt.

Scharniere haben im Laufe der Zeit viele unterschiedliche, mehr oder weniger zweckmäßige Gestaltungen gehabt, und auch Scharnie­ re welche eine Verstellung der Tür sowohl in der Höhe, als auch in Schräglage gegenüber dem Rahmen erlauben, sind entwickelt wor­ den, jedoch ohne daß eine befriedigende Lösung gefunden wurde. Hinsichtlich einer Verstellung der Schräglage der Tür im Rahmen, wurden Scharnierstifte vorgesehen, bei denen die Lagerflächen für die beiden Scharnierlappen exzentrisch zueinander lagen, so daß eine Drehung des Scharnierstiftes in dem einen Scharnierlap­ pen, in dem der Stift sonst feststehen soll, die Tür näher an den Rahmen gezogen oder weiter vom Rahmen weg verschoben hat, je nach Bedarf im jeweiligen Einzelfall. Ein wesentlicher Nachteil bei derartigen exzentrischen Scharnierstiften ist, daß sie beim Dre­ hen, um die Türen näher an den Rahmen oder weiter weg vom Rahmen einzustellen, auch die Tür winkelrecht zur Ebene der Tür ver­ setzt. Folglich erhält man bei einer richtigen Einstellung der Tür in der erwähnten Ebene eine falsche Einstellung des Türan­ schlages im Rahmen, beispielsweise derart, daß die Tür an der Scharnierseite gar keine Anlage oder eine so enge Anlage hat, daß sich die Tür schwer schließen läßt. Dadurch können sowohl Beschä­ digungen der Tür als auch eine zu hohe Beaufschlagung der Scharniere hervorgerufen werden. Bei dieser bekannten Lösung ist es somit nicht möglich, die eine Einstellung vorzunehmen, ohne daß dies auch die andere Einstellung beeinflußt.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Behebung dieses Nach­ teils durch Schaffung eines Scharniers, das eine richtige Ein­ stellung der Tür im Rahmen ermöglicht, ohne daß diese Einstel­ lung die Anlage der Tür in demselben Rahmen verändert.

Der Zweck wird erfindungsgemäß durch ein Scharnier mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 erzielt.

Demnach ist der eine der beiden Scharnierlappen aus zwei Teilen gestaltet, die einfach gegenseitig verstellbar sind und wo­ bei der eine Teil zur Befestigung im Türrahmen vorgesehen und der andere Teil am oder mit dem Angelstift verschwenkbar ist.

Die Verstellbarkeit ist dadurch ermöglicht, daß der im Türrahmen einzubauende Scharnierlappenteil als Tasche gestaltet ist, in die der andere Scharnierlappenteil mit so großem Spiel hinein­ paßt, daß es durch Versetzen dieses Scharnierlappenteils in der Tasche möglich ist, die Schwenkachse des Scharniers, z. B. 4 bis 5 mm aus einer Ausgangslage zu versetzen, was bei Türen für Woh­ nungen als hinreichend erachtet wird.

Die Erfindung ist durch die in den Ansprüchen angegebenen Merkma­ le gekennzeichnet und wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei

Fig. 1 und 2 die beiden das Scharnier bildenden Scharnier­ lappen in Seitenansicht,

Fig. 3 und 4 dieselben Scharnierlappen im Schnitt, und

Fig. 5 und 6 Tür, Rahmen und Scharnier im Schnitt in den beiden Endstellungen des Einstellbereichs darstellen.

Fig. 2 zeigt einen Scharnierlappen 1 in üblicher Gestaltung und mit Form und Anordnung von Löchern je nach Bedarf und Anwendung. Der andere Scharnierlappen besteht aus zwei Teilen 2 und 3, wo­ bei Teil 2 am Teil 1 angelenkt und Teil 3 in nicht eingebautem Zustand lose ist. Teil 3 weist eine Tasche 4 auf (Fig. 3), in die der zungenförmige Scharnierlappenteil 2, wie in den Fig. 5 und 6 dargestellt, eingeführt werden kann. An einer Seite der Tasche 4 sind einstellbare Anschläge 5 vorgesehen, die in dem gewählten Ausführungsbeispiel die Form von zylindrischen in je einer Buchse 6 sitzenden Schrauben haben. In der entgegengesetz­ ten Seite der Tasche 4 sind Öffnungen 7, jeweils fluchtend mit einer Büchse 6 derart angeordnet, daß ein Ende der Schraube 5 zugänglich ist, wenn die Scharnierlappenteile 3 an einer Tür mon­ tiert sind. Zusätzlich zu üblichen Befestigungslöchern und Buch­ sen 6 weist der Scharnierlappenteil 3 eine Öffnung 9 zum Einfüh­ ren einer Befestigungsschraube 13 für den Scharnierlappenteil 2 auf, und die Schraube 13 ragt durch ein Loch 10 in dieses Teil. Wenn der Scharnierlappen 1 am Türrahmen 11 und der Scharnierlap­ penteil 3 an der Tür 12 befestigt ist, wird die Tür 12 derart mon­ tiert, daß sie auf ihren Platz angehoben und der Schar­ nierlappenteil 3 auf den zungenförmigen Scharnierlappenteil zu geführt wird, so daß der letztere in der Tasche 4 zu liegen kommt, wie in den Fig. 5 und 6 gezeigt. Die einen Anschlag für den Scharnierlappenteil 2 bildende Schraube 5 wird derart ver­ stellt, daß der Scharnierlappenteil 2 in die erwünschte Lage kommt und die Tür, wie sie soll, im Rahmen steht. Dann wird die Befestigungsschraube 13 angezogen und die Tür ist fertigmon­ tiert. Sollte die Tür aus irgendeinem Grund eine Schräglage im Türrahmen erhalten, kann derart verstellt werden, daß die Befe­ stigungsschraube 13 gelöst und die Anschlagschrauben 5 so einge­ stellt werden, daß die Tür wieder ihre richtige Lage einnimmt. Die Einstellmöglichkeit der gewählten Ausführungsform liegt zwi­ schen 1 und 4 mm, wie in den Fig. 5 und 6 dargestellt, was für die meisten Zwecke als hinreichend angenommen wird. In den Fig. 5 und 6 ist das Scharnier mit dem Scharnierlappenteil 2 in den Endstellungen dargestellt; jedoch kann das Scharnier selbstverständ­ lich auch in Zwischenstellungen eingestellt werden.

Die Tasche 4 des Scharnierlappenteils 3 hat Keilform, wie im Schnitt in Fig. 3 dargestellt, und die Breite am Boden 14 ent­ spricht im großen ganzen der Stärke des Scharnierlappenteils 2, so daß dieser beim Einstellen um die Auflage im Boden der Tasche 4 kippt. Zur weiteren Verstellung des Scharnierlappenteils 2 kann dieser Teil Zungen 15 aufweisen, die in Aussparungen im Bo­ den 14 der Tasche 4 hineinpassen.

Beim Einstellen mit dem erfindungsgemäßen Scharnier wird die Tür somit nicht weiter in den Türrahmen hinein gezogen oder aus dem Rahmen hinausverschoben, wie es bei verstellbaren Scharnieren der Fall ist, bei denen der Scharnierzapfen zwei oder mehrere exzentrisch zueinander stehende Zylinderflächen aufweist. Der Anschlag zwischen Tür und Türrahmen wird nicht verändert, was insbesondere wichtig ist, wenn die Tür Dichtungsstreifen auf­ weist.

Claims (4)

1. Scharnier, insbesondere für Türen, mit Scharnierlappen, die an einer Tür bzw. an einem Türrahmen zu befestigen sind, wo­ bei mindestens ein Scharnierlappen aus zwei Teilen besteht, wovon ein Teil zum Anbringen an einer Tür oder einem Türrah­ men vorgesehen ist und der andere Teil mit dem ersteren Teil verstellbar verbunden werden kann, wobei der eine Scharnier­ lappenteil eine Tasche aufweist, in die der andere Teil hin­ einpaßt, und die Abmessungen der Tasche derart ausgelegt sind, daß der andere Teil in der Tasche einstellbar und se­ lektiv bewegt und bezüglich eines Endes der Tasche gekippt werden kann, und wobei die Tasche Mittel zum einstellbaren Festlegen der gegenseitigen Lage der Teile aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche (4) keilförmig ist, daß die Breite an dem en­ gen Ende der keilförmigen Tasche (4) annähernd der Stärke des anderen Scharnierlappenteils (2) entspricht, und daß das Kippen dieses Teils (2) in der Tasche (4) bezüglich des engen Endes erfolgt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Tasche (4) ein oder mehrere Anschläge (5) vorgesehen sind, gegen welche das andere Scharnierlappenteil (2) beim Anziehen einer Befestigungsschraube (13) anliegen soll.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge Schrauben (5) sind, die durch Öffnungen (7) in den Scharnierlappenteilen (3) zur Einstellung derselben zugäng­ lich sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der andere Scharnierlappenteil (2) an seinem freien Ende hervor­ ragende Zungen (15) aufweist, die zur Steuerung des Kippens in den Boden (14) der Tasche (4) hineinpassen.