DE3728876A1 - Vorrichtung zur abgabe mehrkomponentiger haarkosmetischer produkte, insbesondere haarfaerbemittel - Google Patents
Vorrichtung zur abgabe mehrkomponentiger haarkosmetischer produkte, insbesondere haarfaerbemittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe mehrkom
ponentiger haarkosmetischer Produkte, insbesondere Haarfär
bemittel mit einem ein Behandlungsmittel aufnehmenden rohr
förmigen Element und darin eingesetzten, mit dem Behand
lungsmittel über Kapillarwirkung in Verbindung stehenden
Zinken aus einem saugfähigen Material.
Aus einer älteren, nicht vorveröffentlichten Patentanmel
dung der Anmelderin ist ein Spender für haarkosmetische
Produkte, insbesondere Haarfärbegerät, in der Form eines
Kammes oder einer Bürste mit einem hohlen, ein Behandlungs
mittel aufnehmenden Rücken und darin eingesetzten, mit dem
flüssigen Behandlungsmittel über Kapillarwirkung in Verbin
dung stehenden Zinken aus einem saugfähigen Material be
kannt. Dieser Spender ermöglicht gegenüber herkömmlichen
Spendern die Zufuhr von flüssigen Behandlungsmitteln in
unmittelbarer Abhängigkeit von der an das Haar abgegebenen
Behandlungsmittelmenge. Das Kopfhaar wird dabei homogen
mit Behandlungsprodukt, z. B. Haarfarbe beaufschlagt. Nach
teilig ist jedoch, daß das meist aus mehreren Komponenten
bestehende Produkt bereits vor der Anwendung vor dem Ein
bringen in den Spender zusammengefügt werden muß. Dadurch
laufen mögliche Mischungseffekte oder Reaktionen bereits
vor der eigentlichen Produktanwendung ab, wodurch die Wir
kung des Produkts beeinträchtigt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Schaffung einer Lö
sung, die ein Zusammenfügen der Komponenten eines haarkos
metischen Produktes erst unmittelbar vor der Anwendung er
möglicht.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs be
zeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
rohrförmige Element zur getrennten Aufnahme der Komponen
ten des Produktes mit wenigstens zwei Speicherkammern ver
sehen ist.
Die einzelnen Komponenten des Produktes werden unmittelbar
vor der Anwendung in den Zinken der Vorrichtung zusammen
gebracht. Dazu sind die Komponenten zunächst getrennt von
einander in wenigstens zwei Speicherkammern aufgenommen,
die jeweils über Kapillarwirkung mit den Zinken in Verbin
dung stehen. Die einzelnen Komponenten gelangen dadurch
von den Kammern in die Zinken und werden in diesem ver
mischt.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kam
mern aus wenigstens zwei in das rohrförmige Element ein
setzbaren, die Komponenten des Produktes getrennt aufneh
menden Saugröhrchen gebildet sind, die mit den Zinken in
Verbindung stehen. Diese Ausgestaltung ist besonders ein
fach. Je nach Anzahl der Komponenten des haarkosmetischen
Produktes werden entsprechend viele mit den einzelnen Kom
ponenten getränkte Saugröhrchen in das rohrförmige Element
eingesetzt.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß wenigstens
eine der Kammern von einem Saugröhrchen und wenigstens ei
ne andere Kammer von einer mit dem Saugröhrchen in Verbin
dung stehenden Patrone gebildet ist, wobei der Patronenin
halt in das Saugröhrchen einbringbar ist. Diese Ausgestal
tung ist für Produkte geeignet, deren Komponenten bereits
kurz vor der Anwendung zusammengebracht werden können oder
müssen.
Ferner sieht die Erfindung vor, daß wenigstens ein Teil
der Kammern von einer sich in einer über das rohrförmige
Element schiebbaren Hülse angeordneten Patrone gebildet
ist, der mit einem als Speicher dienenden Füllmaterial im
rohrförmigen Element in Verbindung steht. Die zunächst in
den Patronen aufbewahrten Einzelkomponenten werden je nach
Bedarfsmenge in den Speicher im rohrförmigen Element einge
bracht, in dem dann die Mischung stattfindet.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß zwischen den Patronen und dem Füllmaterial eine Misch
kammer angeordnet ist. Diese Mischkammer führt zu einer
besseren Vermischung der Einzelkomponenten.
Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß die Kammern von
zwei sich in einer über das rohrförmige Element bereichs
weise schiebbaren Hülse angeordneten Behältnissen gebildet
sind, welche über eine Membran miteinander verbunden sind,
und wobei das eine Behältnis mit einem als Speicher dienen
den Füllmaterial im rohrförmigen Element verbunden ist.
Zweckmäßig kann es sein, wenn die Saugröhrchen und/oder
das Füllmaterial aus Schwämmen oder Tampons gebildet sind.
Diese Materialien sind besonders gut zur Aufnahme und Spei
cherung der flüssigen Produkte geeignet.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt jeweils in einer
Schnittdarstellung in
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für ein zweikomponentiges
Produkt, in
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für ein dreikomponentiges
Produkt, in
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein zweikom
ponentiges Produkt, in
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein dreikom
ponentiges Produkt, in
Fig. 5 noch ein Ausführungsbeispiel für ein zweikomponen
tiges Produkt und in
Fig. 6 ein anderes Ausführungsbeispiel für ein zweikom
ponentiges Produkt.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 dargestellt, die ein rohr
förmiges Element 2 mit Stopfen 3 aufweist. Dochtartige Zin
ken 4 stehen mit im rohrförmigen Element 2 befindlichen
Saugröhrchen 5 in Verbindung.
Dieses Ausführungsbeispiel ist für zweikomponentige Haar
färbemittel geeignet. Die beiden Komponenten (Farbstoffvor
produkt A und Oxidationsmittel B) sind getrennt voneinan
der in den beiden Saugröhrchen 5 gespeichert. Durch die
Kapillarwirkung gelangen beide Stoffe A und B in die docht
förmigen Zinken 4 und vermischen sich dort. Die wie ein
Kamm anzuwendende Vorrichtung 1 wird mit den Zinken 4 an
die zu färbenden Haarsträhnen gebracht. Sobald das Haarfär
bemittel verbraucht ist, gelangt durch die Kapillarwirkung
der Zinken 4 neues Produkt aus den beiden Saugröhrchen 5
heran. Durch die Mischung der beiden Komponenten A und B
des Haarfärbemittels in den Zinken 4 erst unmittelbar vor
der Produktanwendung kann die volle Wirkung des Haarfärbe
mittels entfaltet werden.
Die in den Fig. 2 bis 6 dargestellten Ausführungsbei
spiele sind mit den gleichen Bezugszeichen und einem zu
sätzlichen Index versehen wie in Fig. 1, wenn übereinstim
mende Positionen auftreten.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel für ein dreikomponen
tiges Haarfärbemittel dargestellt. Das Wirkprinzip dieses
Ausführungsbeispiels ist das gleiche wie in Fig. 1. Die
drei Komponenten Aa, Ba und C (z. B. zwei Farbstoffvorpro
dukte Aa, Ba und ein Oxidationsmittel C) sind getrennt von
einander auf drei Saugröhrchen 5 a verteilt. Die Mischung
der Komponenten Aa, Ba, C erfolgt wiederum in dem dochtför
migen Zinken 4 a.
Fig. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung
für ein zweikomponentiges Haarfärbemittel. Die eine Kompo
nente Ab (Farbstoffvorprodukt) ist in einem als Speicher
dienenden Füllmaterial 7 bevorratet, das im rohrförmigen
Element 2 b angeordnet ist. Die zweite Komponente Bb (Oxi
dationsmittel) befindet sich in einer in einer Hülse 6 an
geordneten Spritzpatrone 8 mit Kolben 9. Bei Anwendung der
Vorrichtung 1 b wird eine bestimmte Menge an Oxidationsmit
tel B durch Einschieben des Kolbens 9 aus der Patrone 8 in
das Füllmaterial 7 eingebracht, so daß eine Mischung aus
Farbstoffvorprodukt Ab und Oxidationsmittel Bb entsteht.
Diese Mischung gelangt von dort in die Zinken 4 b. Für be
stimmte Haarfärbemittel ist diese Mischung kurz vor der
Produktanwendung günstig.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführung der Erfindung für
ein dreikomponentiges Haarfärbemittel gezeigt. Die Farb
stoffvorprodukte Ac (z. B. Ammoniumsalz) und Bc (z. B. Ammo
niale) und das Oxidationsmittel Cc befinden sich in drei
Spritzpatronen 8 c mit je einem Kolben 9 c. Vor der Anwen
dung werden die Kolben 9 c eingeschoben, so daß die Kompo
nenten Ac, Bc und Cc in das im rohrförmigen Element 2 c be
findliche Saugröhrchen 5 c gelangen und sich dort mischen.
Über die entsprechenden Zinken 4 c erfolgt dann die Haarfär
bung.
In Fig. 5 ist eine andere Ausgestaltung der Erfindung für
ein zweikomponentiges Haarfärbemittel dargestellt. In zwei
Patronen 8 d befinden sich ein Farbstoffvorprodukt Ad und
ein Oxidationsmittel Bd. Die Patronen münden über Dornen
10 in eine durch eine Trennwand 11 geteilte Mischkammer
12, die mit Füllmaterial 7 d gefüllt ist. Aufgrund der Ka
pillarwirkung werden beide Komponenten Ad und Bd durch ei
ne Öffnung 13 in die eigentliche Speicherkammer 14 ge
führt. In dieser Kammer 14 ist das Haarfärbemittel bereits
vollständig gemischt. Von dort tritt das Haarfärbemittel
über die Zinken 4 d aus.
Fig. 6 zeigt eine weitere Variante für ein zweikomponenti
ges Haarfärbemittel. Das Farbstoffvorprodukt Ae und das
Oxidationsmittel Be sind in einer in der Hülse 6 e befind
lichen Ampulle 15 getrennt voneinander gelagert. Dabei be
findet sich das Farbstoffvorprodukt Ae in einer Kammer 16
und das Oxidationsmittel Be in einer Kammer 17, die durch
eine Membran 18 voneinander getrennt sind. Das Oxidations
mittel Be tritt aus der Kammer 17 durch die Membran 18 in
die Kammer 16 ein und mischt sich dort mit dem Farbstoff
vorprodukt Ae. Durch den Dorn 10 e gelangt das gemischte
Produkt in den mit Füllmaterial 7 e gefüllten Bereich des
rohrförmigen Elementes 2 e. Das Haarfärbemittel wird über
die Zinken 4 e auf das Haar aufgetragen.
Um ein Auftragen des Haarfärbemittels auf die Kopfhaut des
behandelten Menschens zu vermeiden, sind die Spitzen der
allgemein mit 4 bezeichneten Zinken durch Erwärmen oder Ul
traschall verschlossen.
Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausge
staltungen der Erfindung sind möglich, ohne den Grundge
danken zu verlassen. So sind die jeweiligen Ausführungen
selbstverständlich auch für haarkosmetische Produkte mit
mehr als zwei oder drei Komponenten geeignet.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Abgabe mehrkomponentiger haarkosmetischer
Produkte, insbesondere Haarfärbemittel, mit einem ein Be
handlungsmittel aufnehmenden rohrförmigen Element und da
rin eingesetzten, mit dem Behandlungsmittel über Kapillar
wirkung in Verbindung stehenden Zinken aus einem saugfähi
gen Material,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rohrförmige Element (2) zur getrennten Aufnahme
der Komponenten (A, B) des Produktes mit wenigstens zwei
Speicherkammern (5) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (5) aus wenigstens zwei in das rohrförmi
ge Element (2) einsetzbaren, die Komponenten des Produk
tes (A, B) getrennt aufnehmenden Saugröhrchen (5) gebildet
sind, die mit den Zinken (4) in Verbindung stehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Kammern von einem Saugröhrchen
(5 b) und wenigstens eine andere Kammer von einer mit dem
Saugröhrchen (5 b) in Verbindung stehenden Patrone (8) ge
bildet ist, wobei der Patroneninhalt in das Saugröhrchen
(5 b) einbringbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Teil der Kammern von einer sich in ei
ner über das rohrförmige Element (2 c) schiebbaren Hülse
(6 c) angeordneten Patrone (8 c) gebildet ist, der mit einem
als Speicher dienenden Füllmaterial (7 c) im rohrförmigen
Element (2 c) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Patronen (8 d) und dem Füllmaterial (7 d)
eine Mischkammer (12) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern von zwei sich in einer über das rohrförmi
ge Element (2 e) bereichsweise schiebbaren Hülse (6 e) ange
ordneten Behältnissen (16, 17) gebildet sind, welche über
eine Membran (18) miteinander verbunden sind, und wobei
das eine Behältnis (16), mit einem als Speicher dienenden
Füllmaterial (7 e) im rohrförmigen Element (2 e) verbunden
ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugröhrchen (5) und/oder das Füllmaterial (7) aus
Schwämmen oder Tampons gebildet sind.
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